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4tSS , keim hinlänglichen Vorsichtsmaßregeln ergriffen hatten, so erhielten di« Hüben von ihrem Vorhandensein Kund«. Anfänglich suchten sie Geld von ihnen zu erpressen; da sie aber kein» bekommen konnten, V meldeten sie dem Mandarin, daß sich in dem Dorf «in europäischer und ein einheimischer Priester sowie ein Collegium befinde. Am 7. Jun. umringte der Mandarin daSDorf mit 30« Soldaten. Hrn. Candath und dem armanitischen Priester Joachim Chien gelang es, folgenden Tages mit Tagesanbruch'zu entrinnen; sämmtliche Orts vorsteher aber wurden verhaftet, in die Cange (eine aus zwei dicken schweren Brettern bestehende, mit Löchern versehen« Maschine, durch welch« «inem Verbrecher Kopf und Arme gesteckt werden, und die er so tragen muß) gebracht und nach Cuang-Tri, der Provin- zialhäuptstadt, geführt. Hier wurden sie verhört, auf die Folter gespannt und zur Abschwörung ihres Glaubens gezwungen. Ein I8jähriger Zögling des Hrn. Candath, der mit jenen verhaftet worden, tröstete die Kirche durch das hochherzige Bekenntniß sei nes Glaubens und endigte, trotz den vielen Martern, die er aus- st«hen mußte und die er standhaft bis zum Tod ertrug, sein Le ben als Märtyrer. Nachdem Hr. Candath, stets von den Heiden und den Soldaten verfvlgt, einige Zeit umhergeirrt war, starb er am 26. Jul. vor Hunger und Elend in den Gebirgen von Ober- Cochinchina. Dem Pater Joachim Chien gelang es, sich der Wuth seiner blutgierigen Verfolger zu entziehen. Unser lieber Hr. Jaccard ward durch den Haß einiger Mandarinen und besonders des Königs, der sich seiner schon längst zu entledigen gesucht, bei dieser Gelegen heit ebenfalls ein Opfer: er wurde mit seinem Zöglinge Dominic am 21. Sept., dem Feste des heiligen Matthäus, erdrosselt. Hr. Bo- rieS und zwei Priester aus Tonkin wurden gleichfalls verhaftet und erduldeten den Märtyrtod: Hr. Bories ward enthauptet, und di« beiden Andern am 29. Sept, ihres Glaubens wegen erdrosselt." Ckimes.) Bereinigte Staate» von Nordamerika. Der WashingtonGlobe, bekanntlich das Organ des Prä sidenten der Vereinigten Staaten, theilt folgende Aufschlüsse über das Verhältniß der Banken zur Regierung und den Zustand der erster» mit: „Im Jahr 1832 gab General Jackson in Verfolgung seines großen Plans, das Land von seiner Schuld zu befreien, Befehl zur Bezahlung der Dreiprocents, wie jener Theil der Nationalschuld, der «inen solchen Zins trug, damals gemeinhin genannt wurde. Natür lich mußte di« Abtragung durch die Bank der Vereinigten Staaten, damals das einzig« Dtpositorium von Staatsgeldern, bewerkstelligt werdm. Der Betrag der auszuzahlenden Summe stieg nur auf 2,700,000 Doll., und dieselbe wurde in zwei gleiche Theile getheilt, deren Auszahlung sechs Monate aufeinander folgen sollte. Die erste Hälfte war am I Jul. 1832 fällig, zu welcher Zeit die in der Bank niedergelegten Staatsgelder 11,60V,«00 Doll, betrugen, welche Summe " jedoch so schnell anwuchs, daß sie am I. Oct. desselben Jahres auf dir Höhe von 13,661,000 Doll, gestiegen war. Die Abtragung der oben erwähnten, zur Einlösung der Dreiprocents' erfoderlichen kleinem Summe würde also nur einen kleinen Theil der in den Händen der Bank befindlichen Gelder in Anspruch genommen haben, ohne selbst da- in Rechnung zu bringen, was täglich einging und das Ausge- zahlte ersetzt«, sodaß der Bank stets ein Überschuß von 8—10 Mill. Doll, blieb. Der Befehl zur ersten Auszahlung war im Frühjahr 1832 erfolgt und der Bank sogleich mitgetheilt worden, damit sie bei Zeiten ihr« Maßregeln treffe, um demselben nachkommen zu kön nen. Anstatt dies zu thun, anstatt zu antworten, das Geld werde zur festgesetzten Zeit ausgezahlt werden, was lhal Hr. Biddle? Er springt in den Postwagen, kommt über Hals und Kopf nach Wa shington, fliegt zum Schatzsecretair M'Lane und von dort zu dem Präsidenten Jackson und bittet «um der Kaufleute Neuyorks willen»,'daß man di« Auszahlung vom Julius bis zum Oktober hinausschiebe. Nur um di« Kaufleute von Neuyork war er be sorgt; ihnen unter die Arme zu greifen, war sein einziger Zweck; sie In den Stand zu setzen, ihren Verpflichtungen gegen dir Re gierung nachzukommen, war die-einzige Ursache der von der Bank nachgesuchten Frist. General Jackson setzt« damals noch Vertrauen in die persönliche Ehrenhaftigkeit der Häupter der Bank; er glaubte an ihre Wahrhaftigkeit, und in dem vollen Glauben, daß sie jenen Kaufleuten beistehen würde, die jetzt mit vollem Rechte die Bank an klag«», daß sie ihnen den Krieg erklärt, gestand er der Bank der Vereinigten Staaten den nachgesuchten dreimonatlichen Aufschub zu. Zu derselben Zeit aber, wo er die Bank, wie «r wähnte, in den Stand fttzt«, den Kaufleuten beizustehen, trug er auch Sorge, dem Land« gerecht zu werd«» , indem «r von der Bank v«rlangt«, daß fie für di« bewilligte dreimonatliche Frist die Schuldintereffen zahle. So weit war Alle« gut; das Ganze erschien als ein redliches Geschäft. Di« Bank erhielt die Stundung der Bezahlung, die Regierung die In teressen der gestundeten Summe, und die Bank erschien unter dem wohlthätigen Charakter eines Beschützers der neuyorker Kaufleute. Aber wie groß war des Generals Jackson Staunen, als er später fand, daß die Kaufleute von Neuyork, statt von der Bank Unterstützung empfangen zu haben, darin verkürzt und daß ein geheimer Emissär nach Europa abgefertigt worden war, um mit den Jyhqhern der dreiprocentigen Cerlisicate zu unterhandeln, um die Einlösung dieser Papiere auf ein oder mehre Jahre über den 1. Oct. hinauszuschie ben, welcher auf eignes Ansuchen der Bank festgesetzt worden war! Das Erfahren dieser Thatsachen enthüllte dem General Jackson sogleich die Lage der Bank und den Charakter ihrer Direktion. I» der einen erkannte er die Zahlungsunfähigkeit, in der andern Täu schung und Betrug; und mit der ihn auszeichnenden Festigkeit unk Offenheit brachte er seine Ansicht der Sache sogleich in eine Form, die auf die Blätter der Geschichte übergegangen ist und wovon wir Folgendes anführe»: «Nachdem die geheime Unterhandlung mit den Inhabern der Dreiprocents begonnen — schrieb er im Junius 183L an Hrn. Duan« — führte «ine Bekanntmachung des Schatzamtes, daß nämlich die Regierung beabsichtige, eine Hälfte der übrige» Dreiprocents am 1. Jul. abzuzahlen, den Bankpräsidenten nach- Washington, um eine Hinaussetzung dieser Zahlung bis zum folgen den I.Oct. nachzusuchen. Auf die erste Vorstellung, däß, im Fall« die Zahlung im Julius gefodert wurde, die Bank nicht im Stand« wäre, den Schuldnern der Regierung, besonders in Neuyork, anSzu- helfen, wie es bisher geschehen und wie man auch künftig zu ver fahren wünsche, und indem er sich im Namen der Bank zur Zins zahlung für das erwähnte Vierteljahr verpflichtete, wurde ihm sein« Bitte zugestanden. Nach den seitdem gemachten Entdeckung«» scheint es, daß nicht einmal die gewöhnlichen Vergünstigungen d«w Schuldnern der Regierung oder andern zu Neuyork oder anderswo bewilligt oder später darauf ausgedehnt worden waren; ihre Vor schüsse waren in großem Maße beschränkt worden, sodaß der einzige erklärliche Beweggrund der Bank bei der Bitte um Stundung und der Einwilligung, die Interessen zu zahlen, in ihrer eignen Unfähig keit bestand, mit Schicklichkeit und Sicherheit einen Theil der gro ßen öffentlichen Depositen am I. Jul. auszuzahlen.» Unfähigkeit! dies war das Wort, welches Jackson gebrauchte. Bei den bethör- ten Anhängern der Bank galt dies zu jener Zeit für Verleumdung, aber Klügere konnten damals und Alle können es jetzt erkennen, dass nichts als der erschöpfte Zustand der Bank selbst sie vermocht habe» konnte, unter einem falschen Vorwande bei der Auszahlung einer klei nen Summe der Staatsdepositen eine Stundung nachzusuchen-, dies« Zahlungsfrist unter der neuen Bedingung, Interessen für die Staats schuld zu bezahlen, anzunehmen, während man den General Cadwal- lader mit einer geheimen Sendung nach Europa schickte, um die Aus zahlung derselben Schuld auf ein oder mehre Jahre auf Kosten der Bank selbst hinauszusetzen. General Cadwallader ging im Julius ab, und die zum Vortheile der neuyorker Kaufleute nachgesuchten drei Monate wurden gebraucht, um in Europa zur Unterstützung der Bank selbst 5 Mill. Doll, in Anleihen zu erhalten! Wir sagen 5 Mill-, denn es waren nicht blos die 2,700,000 Doll der Dreiprocents, der«» Abzahlung auf ein oder mehre Jahre entfernt wurde, sondern außer dem noch die übrigen 2,300,000 Doll., welche zur Verwendung der Bank aufgebracht wurden. General Cadwallader traf in Folge dessen folgendes Abkommen mit Baring Brüder und Comp.: I) Di« Letzter» sollten die Inhaber der Dreiprocents veranlassen, vom l. Oct. 1832 an gerechnet, noch ein Jahr zur Bezahlung - dieser Schuld z« bewilligen, die Cerlisicate der Vereinigten Staaten an sich behalten, in welchem Falle die Bank sich verpflichte, die Interessen viertel jährig. nebst einer Provision von Proc. an die Brüder Baring und Comp. für den gestundeten Betrag zu zahlen und denselben all« Spesen zu erstatten. 2) Die Gebrüder Baring sollten zu Gunsten der Bank den Inhabern der Dreiprocents dieselben bezahlen unk dann die Cerlisicate der Vereinigten Staaten an sich behalten, wofür die Bank den von Ihnen festzusetzenden Zins bewilligt» werde. 3) Die Gebrüder Baring sollten der Bank außer ihrem laufenden Credit und außer den gekauften und gestundeten Fonds einen Credit in ihren Büchern bewilligen, auf welchen die Bank ziehen könne, und der hinlänglich wäre, die 5 Millionen voll zu mache» Dies war der Inhalt der berüchtigten Übereinkunst: