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Rabemuer Anzeiger and. rl)8t. und ultur Zeitung für Seifersdorf, ers sd' M ^oß- und Kleinölsa, Obernaundorf, Hamsberg, Eckersdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz ete. in dick Nummer 132. Donnerstag, den 7. November 1895. 8. Jahrgang. n Vick'" ein einfaches, schwarzes auf * -i- öi-g Buchau. Eine feierliche nach (Schluß folgt.) soll noch diesen Vormittag getraut werden. Schmuck, ihre Kleider bis Costüm und verließ Wien. , oder nd siir Wgc" sultate lge cir ehend hnuu >e, du d Ka HvE Je ick. it .t- se e E ^IIgleic'' und ppeltck llengeu r Lust isphv? ßerdeir h ihr' asseneu Weiß Folge uns der Leser Stimmung herrscht dort. Lilli von Buchau, die gesaP tLegu Futter sen ooü' enselbc Wiede jelniäs det r>u Dinier ngst ei' rch eu>t Atcke-» eren -wert!"" Vater- und mutterlose Waise, bezöge» ns Wk- geuiu- id Md lierteel entschließen kann, wird das Mißtrauen, das man in Ruß land seiner Person entgegenbringt, erheblich vergrößern. Der Stoilow'sche Ausweg, unter der Hand verbreiten zu lassen, Prinz Ferdinand habe in die orthodoxe Taufe des Prinzen Boris eingewilligt und werde dies nächstens in einem Manifest der bulgarischen Bevölkerung mittheilen, ist durchaus unzulänglich. Denn wenn Fürst Ferdinand wirklich eingewilligt hat, so wäre die Eröffnung der Sobranje der geeignetste Augenblick für die Kundgebung dieses Entschlusses gewesen, und es wäre ganz unverständ lich, warum er diesen Moment nicht benutzt hätte. Die einschneidendsten Ereignisse für Bulgarien in den letzten Monaten waren die Ermordung Stambulow's und der makedonische Aufstand. Beide werden von der Thronrede ignorirt- Ueber den Aufstand war vielleicht zu schweigen am besten; man hat behauptet, Bulgarien sei nicht so ganz unschuldig an dessen Entstehen. Aber für den Mann, der feinen Thron gegründet und befestigt, kein ehrendes und dankbares Wort zu finden, das ist ein neuer, wenn auch nicht überraschender Beitrag zur Charakterisirung des Fürsten Ferdinand. ME- werd' rhöhl gemo. Kai Wie' hlech' ich ! unm will ihrsic hsth" auga> Wir' ;en, al . M rrholt Ertra Bulgarische Tragikomödie. Die „feierliche Eröffnung der zweiten Session der achten bulgarischen National-Versammlung", wie die pomp hafte offizielle Ankündigung des Zusammentritts der Sobranje lautet, hat ein für die Zerfahrenheit der bulgarischen Zustände bezeichnendes Vorspiel gehabt. Der für die Vormittagsstunden ungesagte Akt mußte plötzlich verschoben werden, da der Ministerpräsident Stoilow als Hauptperson nicht mehr mitspielen wollte. Er weigert sich, um das nahe liegende Gleichniß aus der Coulissenwelt fortzusetzen, vor dem verehelichen Publikum aufzutreten, weil ihm aus seiner Rolle die dankbarste Stelle, bei der er stürmischen Beifalls sicher gewesen wäre, gestrichen war, nämlich die Mittheilung von der bevorstehenden Umtaufe des Prinzen Boris zum orthodoxen Glauben. Fünf Stunden vergingen in aufgeregter Erwartung für die Bevölkerung Sofias, ehe die Differenzen beseitigt waren, und als der Vorhang endlich aufgehen konnte, war das Publikum von der Dürftigkeit des Schauspiels und von der Mangelhafttgkeit der gebotenen Leistungen enttäuscht. . . . Die Thronrede, mit der die Sobranje eröffnet wurde, muß in der That durch ihre Jnhaltlosigkeit überraschen. Von Allem, was das bulgarische Volk leidenschaftlich bewegt, was die Augen Europas in deu letzten Monaten wieder auf diese inter essante Völkerschaft gelenkt hat, enthält sie nichts, als den Hinweis auf den wohlwollenden Empfang, den die bul garische Deputation in Petersburg gefunden habe. Auch diese kleine Freude hat, wenn man den vorliegenden offiziösen Telegrammen aus Sofia Glauben schenken darf, die Sobranje beifällig begrüßt, obwohl von maßgebender russischer Seite aus mit einer jeden Zweifel ausschließen den Entschiedenheit immer wieder betont worden ist, daß der höfliche Empfang der Deputation, die einen Kranz auf das Grab Alexanders III. legte durchaus keine Aenderung in der Haltung Rußlands der Negierung Bulgariens gegen über bedeute. Rußland verlangt ganz andere Thaten von Bulgarien zu sehen, als die Absendung von Deputationen. Die erste, unerläßliche Vorbedingung für eine geeignetere Gesinnung Rußlands ist die orthodoxe Taufe des Prinzen Boris, aber auch nur eine Vorbedingung, der andere, größere Konzessionen folgen müssen. Daß sich Prinz Fer dinand selbst zu diesem ersten Schritt immer noch nicht Als Thekla ihr Frühstück einnahm und nach ihrem Gatten fragte, sagte ihr das Mädchen, daß der Herr Varon noch gar nicht zurückgekehrt wäre. Gleichzeitig fast stieß ihre Herrin einen leisen Schrei aus, denn ihr Blick war auf das Couvert und dessen Schriftzüge gefallen, welches vor ihr auf einem Tablet lag. Nachdem sie allein war, riß sie das Papier auf. Sie vermochte kaum zu lesen, dann griff sie mit beiden Händen nach dem Herzen und stürzte ohnmächtig zusammen. Der Baron hatte ihr lakonisch mitgetheilt, daß er eine Reise antrete und sich hiermit auf immer von ihr ver abschiede. Sie möge ihm nicht zürnen, daß er ihr Geld mitnehme. Was ihre eheliche Verbindung anbetreffe, so möge sie sich darüber beruhigen, der Priester zu Castellnow, welcher sie verband, wäre nichts weiter gewesen, als ein italienischer Abenteurer, der sich durch die gelungene Comödie ein paar Goldstücke verdiente. Da nun das Zerwürfniß mit dem Lehcnsherrn von Fuchsberg niemals mehr zu heben wäre, finde er es für besser, wenn jedes seine eigenen Wege gehe, umsomehr, da er ihrer wirklich herzlich überdrüssig wäre. Sie möge ihm gestatten, die „Kleinigkeit" an Geld als eine Erinnerung entschwundener Stunden mit sich zu nehmen. Nach Lage der Dinge dürfe er ja wohl voraussetzen, daß sie schweige im eigensten Interesse. Als Thekla aus ihrer Ohnmacht erwachte, las sie mit starrem Blick noch mehrmals den Brief. „Jetzt hasse ich ihn!" sprach sie mit gänzlich ver änderter Stimme. „Und vernichte ihn!" Aber wohin hatte sich Baron Thüngen gewendet? Dies mußte Thekla erfahren. Sie verkaufte all' ihren Sie steht in dem svnnendurchströmten Gemache und lauscht halb bang, halb selig ans die Liebesworte ihres Bräutigams. Je mehr die Stunde der Trauung heranrückt, desto furchtsamer wird Lilli. Wieder wie einst in jener ver hängnißvollen Nacht beschleicht sie die Ahnung kommenden Unheils Der Bräutigam an ihrer Seite ist nicht mehr gerade jung, ein Lebemann in des Wortes ausgesprochenster Be deutung. Baronin Exter, ihre Tante, hat ihn Lilli zugeführt, an der Riviera, wo sich die Baronin mit ihrer Schutz befohlenen befand. Er war Lilli nicht ganz fremd, aber was sich alles in seiner Vergangenheit abspielte, davon hatte das Herz Lillis keine Ahnung. Jetzt trat die Baronin, eine etwas cocette Dame von etwa vierzig Jahren, in knisterndem Seidenkleide in das Gemach, mit ihr die Brautjungfern. „Es ist Zeit, meine Lieben," sagte sie. „Die Glocken in Wiesau werden bald läuten, und da fährt auch schon der Wagen vor!" Wirklich vernahm man das Rollen eines Wagens vor dem Gutshause. Der Bräutigam wechselte mit der Baronin Exter einige liebenswürdige Worte, desgleichen Lilli, dann traten die Brautjungfern bei Seite und das junge Paar schritt der Thür zu. Aber noch ehe es dort angelangt war, öffnete sich diese und drei Herren traten ein. Hinter ihnen wurde eine weitere Person sichtbar, eine Dame, welche jedoch einen dichten Schleier trug. Der Bräutigam wurde aschfahl im Gesicht. Er trat einen Schritt zurück und stieß heftig hervor: „Was soll dies unberechtigte Eindringen in diesem Augenblick meine Herreil? Wen suchen Sie denn?" Der erste der Herren antwortete kalt: „Ich bin Criminaliommissär Wolf und habe den Auftrag, den Baron Thüngen zu verhaften!" Aus unserer Gegend. — Am Reformationsfeste 1875 predigte Herr Pastor Weißbach zum ersten Male vor versammelter Gemeinde in unserer Kirche. Es sind also bereits 20 Jahre ver flossen, während welcher der Herr Pastor segensreich in unserer Stadt wirkt. Er feierte dies Jubiläum in aller stille. Wir aber bringen ihm mit unserer geehrten Leser schaft die herzlichsten Segenswünsche und hoffen, daß er noch manches Jubelfest in unserer Gemeinde so rüstig und gesund begehen kann. — Vorigen Montag, den 4. November, wurde der erste Spatenstich zur städtischen Wasserleitung gethan. — Tharandt. Herr Bürgermeister vr. Biehayn feierte am I. November das 50jührige Doktorjubiläum. Genannter Herr wurde von Sr. Majestät dem König zum Sanitätsrath ernannt. in. cmbck img! Es ist daher eine Neuwahl gemäß H 10 des Gesetzes, - Bildung von Bezirksverbänden und deren Vertretung Hoh vom 21. April 1873 vorzunehmen. er nck Die Neuwahl hat durch Wahlmänner zu erfolgen, u Ian' Iche zuvor von den Mitgliedern der betheiligten Stadt ist, - ^inderäthe zu wählen sind. Die Zahl dieser Wahl- vie ack "liier beträgt nach der von der Königlichen Kreishaupt- (Nachdrmk verbalen.) Die Holzrechtler. ^vsaUons-Noma» ans dem Fichtelgebirge vvn Ira Pera. (Fortsetzung.) Herr von Hartstein schwieg, aber er fühlte wohl siirchtbaren Vorwurf in den Worten der alten Frau. Marei wollte er noch für sich gewinnen, dies war letztes Ziel. Aekanntmachung, ' Wahl eines Abgeordneten der Städte Tharandt und Miau zur Beztrksversammlung der Königlichen Amts- hauptmannschaft Dresden-Altstadt betr. In Folge Ablaufs der Wahlperiode hat der zeitherige geordnete der zu einein gemeinschaftlichen Wahlbezirke ' den Wahlen zur Bezirksversammlung der unterzeichneten '"«glichen Amtshauptmannschaft vereinigten Städte Tha- und Rabenau, Herr Sanitätsrath, Bürgermeister ' Biehayn in Tharandt, mit Ende dieses Jahres aus gedachten Bezirksversammlung auszuscheiden. 'jnschaft zu Dresden durch Verordnung vom 29. Sep- 'er 1886 genehmigten Feststellung 15 und entfallen don 8 auf Tharandt und 7 auf Rabenau. Die Wahlmänner müssen die nach 8 17 des an- °gmm Gesetzes erforderlichen Eigenschaften besitzen. Zum Wahl-Kommissar für den aus den genannten Rn Städten gebildeten Wahlbezirk wird hiermit Herr Zermeister, Sanitätsrath Dr. Biehayn in Tharandt "int. Als Wahllokal wird das Rathssitzungszimmer Zharandt und als Wahltag Montag, der 25. November dieses Jahres Vormittags 10 Uhr ' nuit. Die von den Stadtgemeinderüthcn zu Tharandt ! Rabenau Mit thunlichster Beschleunigung zu ernennen- Waylmänner haben sich hierzu pünktlich cinzusinden, vormittags II Uhr die Wahlhandlung geschlossen wird. Die Namen der Wahlmäuner sind sowohl der unter- Acten Königlichen Amtshauptmannschaft als auch dem tunten Wahlkommiffar, unverzüglich nach deren Wahl üitheilen. 'igliche Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt, am 1. November 1895. Dr. 8olnnidt. 28. Kapitel. Schluß. Sehen wir uns noch einmal, ehe wir unsern modernen Mi aus jüngsten Tagen beenden, nach Thekla von Rstein und dem Baron Thüngen nm. Der Lehensherr hatte niemals mehr etwas von seiner Ztten verlorenen Schwester gehört. Thekla war mit Thüngen nach Wien gereist, -wo das Paar als Herr und Fran Baron Thüngen 'Meß. Eine Verfolgung von Fuchsberg aus geschah nicht baw befand sich Thüngen wieder in seinem alten Mnt. Er frequentirte fleißig die Clubs, in denen hoch wurde und da er starke Verluste erlitt, so befand bch eines Tages aller Mittel bar. , Auch Thekla besaß nichts mehr als ihr mütterliches Ekil, dessen Zinsen reichen mußten, ihre und Thungens ^rfnisse zu bestreiten. Jetzt erst zeigte sich die dämonische Macht, welche Mgen über Thekla besaß. Er brachte sie wirklich so b das sie das ganze Capital erhob und ihin übergab. Sofort suchte der Baron den Spielsaal auf. , In dieser Nacht hatte er Glück, er verdoppelte die dvn Thekla übergebene Summe. . Als der Morgen graute, warf Baron Thüngen mit M ironischem Lächeln einige Zeilen auf ein Papier ' steckte dasselbe in ein Couvert. Dann ließ er sich nach dem Centralbahuhof fahren i benutzte deu zehn Minuten später abgehenden ^'ellzug.