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SS4« rung der Königin von Spanien anerkannt und den Baron v. Grovestins zu seinem hiesigen Geschäftsträger ernannt habe. Dage gen hat Don Ramon Maria Bazo (vgl. Nr. 3S9) seine Beglaubi gungsschreiben al« spanischer Geschäftsträger im Haag übergBen. — Die Gaceta de Madrid veröffemljcht ein am Geburtstage der Königin Isabella II. erlassenes Amnestiedecret der Königin-Re gentin, in dessen Eingänge gesagt wird, daß es bestimmt sei, di« all gemein erlassene Amnestie zu vervollständigen und auf das Militair auszudehnen. .. G « » H - * i t a n « i . London, 28. Nov. Einige Tvryblätter, namentlich der Morning Herald, sa gen , das Gerücht sind« Glauben, daß neu« Veränderungen im Mi- nisttrium bevvrstehen. ES hitß«, b«rMmf v. Normanby werd« das Ministerium des Innern wieder verlassen und Siegelbewahrer wer den, Lord I. Russell aber in sein altes Amt zurückkehren, während der Graf v. Clarendon mit den Schwierigkeiten eS aufnehmen solle, welche die Colonien darbieten. Lord I. Russell, setzt der Herald hinzu, sei der einzige Geschäftsmann unter den Whigs, er könne aber nicht für all« arbeiten. — Ein Provinzialblatt will wissen, der Graf v. Durham sei au seinem Landsitze Lambton Castle ernstlich erkrankt. Wir bemerken da bei, daß der Graf unter den Mitgliedern des geheimen Raches, die - der Sitzung am 23. Rov. beiwohnten, von der Gazelle namentlich aufgeführt wird. — Di« liberalen Blätter haben den Offizieren, welch« dem conser- valiven Festmahle zu Ashton unter Lyne (Nr. 325) beiwohnten, den VorwUrf gemächt, daß sie Roby's Schmähreden gegen die Königin Beifall zugetufen hätten, und der Oberbefehlshaber der Landmacht, Lord Hill, wurde mehrmals von ihnen aufgefodert, dieses Ungebühr- niß zu ahnden. Die Beschuldigung war namentlich gegen den Ober sten Thomas utid den Capitain ÄinSlie gerichtet. Lord Hill hat durch seinen Generaladjutanttn, I. Macdonald, ein Schreiben an den Generalmajor, Sir Charles Napier, erlassen, worin er in Be ziehung auf jenen Vorfall ftine Misbllligung ausspricht. Es-Heißt darin, der Oberst Thomas sei befragt worden, ob er die bei jener Gelegenheit nach dem Zeugniß öffentlicher Blätter vorgekommenen un«hr«rbietigen Ausdrücke gehört, und wenn dies der Fall' gewesen fei, sein« MiSvilligung ausgesprochen habt. Er hab« j«doch bestimmt geleugnet, so etwas gehörtzuhaben, aber Hinzug «seht, er könne nicht sagen, welch« Ausdrücke der Sprecher gebraucht habe und ob dieselben ehrerbietig gegen die Königin gewesen seien. Ähnliche Er klärungen seien von den übrigen Offizieren erfolgt. Das Schreiben sagt, es sei dem Oberbefehlshaber s«hr unangenehm, daß di« ange- schulvigten Offiziere sich in di« demülhigende Lage gesetzt hätten, ge stehen zu müssen, daß sie bei einer Parteiversammlung gewesen wä ren, wo man eine Sprach« geführt habe, von welcher sie nicht be weisen könnten, ob dieselbe schicklich gegen dir Person der Königin gewesen sei. Lord Hill befiehlt dem General Napier, sämmllichen Of fizieren, die an dem Festmahle Theil genommen haben, sein entschie denes MiSfallen auszudrücken und sie zu erinnern, daß sie als Of fiziere verpflichtet seien, sich, blos auf ihre Dienstpflichten zu beschrän ken, und daß sie sich einer schweren Verantwortung auSsetzen unh sich den schärfsten Tadel zuziehen würden, wenn sie unter irgend welchen Umständen, unter irgend einem Vorwande zu Parteimännern sich gesellen. Der Oberst Thomas hatte entschuldigend gesagt, er sei als Mitglied des Parlaments von dem coNservativen Verein tingeladen worden; der Oberbefehlshaber aber will nicht gestatten, daß irgend «in Offizier auf die Vorrechte eines Parlamentsmitgliedes ftine Recht fertigung stütze, wenn er «S für angemessen gehalten habe, einen Schritt zu thün, welcher dem Charakter ftin«s mllftairischen Beru fes nachtheilig fei. Das Schreiben setzt hinzu, das Betbot für Of fiziere, Parteizusammenkünsten beizuwohnen, erstreck« sich auf alle Offizier« d«r Arme«. — Die Bank hat heute bekannt gemacht, daß sie bis auf weiter« Nachricht Anleihen gegen Depositen von sichern Wechseln, di« nicht über sechs Monate zu laufen haben, gewähre, unter der Bed n- gung, daß dieselben bis zum 17. Jan. mit 6 Procent Zinsen zu rückgezahlt werden und di« Summe nicht unter 2000 Pf."St. betrage. — Der auswärtige Wechselkurs ist wieder zu einiger Beständig keit gekommen, rind wie die Times sagt, hofft man in der Han delswelt, daß sich derselbe bald günstig gestalten werde. Da das Festland mit englischem Golde überschwemmt fti, so bedürft «S nur einer, unbedeutenden Veränderung, um den Rückfluß desselben zu. bewirken. Mit der am 21. Nov. geschlossenen Woche wären von London ausgeführt worden an gemünztem Silber nach Ham burg 254,000 Unzen, nach Jamaica 2554 Unzen, an ungrmünztem GvÄ« mich Hamimrg 420 Unzen- — Di« Lage der englischen Bank, sagt der Globe, werde von Tag zu Tag fester durch den bestän digen Zufluß von edlen Metallen sowol aus dem Ausland al« aus dem Innern Englands, und die bedeutend« V«rmind«rung ihrer Verpflichtungen beseitige zugleich alle Besorgnisse, daß sie nicht, im Stande sein werde, ihre Noten gegen Gold «inzulösen. Wie es heißt, ist d«r Betrag der umlauftH«» Banknoten jetzt geringer als stit den letzten SO Jahren und soll am 23. Nov. nicht 16 .Mill. Pf, St. betragen haben, und die Depositen "nicht über 6 Mill. Pf. St. Die- käme den im Jahr 1822 bestandene» Verhältnissen am näch- sten,wo dieumlausenben Banknoten sichauf 16,068,52» Pf. St. und die Depositen auf 6,213,800 Pf. St. beliefen. Bei diesen That- sachen, setzt der Globe hinzu, fti es nicht überraschend, daßdieHan- < d«lswelt aus Mangel an Baarschaft in Verlegenheit sei und «inige Opfer bringen müsse, um Noten zu erhalten, mit welchen sie alle ihre Verpflichtungen deck«» könne. Es fehl« nicht an Capitalien all«r Art, und man zweifle nicht, daß der Handel gesund fti; aber die große Schwierigkeit bestehe darin, daß es an Umlaüfsmitteln fehle, und es zeige sich, daß man mit 16 Mill. Banknoten di« Ge schäfte des Landes nicht so leicht machen könne als mit 19 Millionen. — Vor Kurzem ward iw Manchester ein junger Mann, Namms King, verhaftet, der vor vier Jahren wegen eines nächtlichen Ein bruches zu ILjähriger Verbannung verurtheilt, aber aus Sydney entkommen und näch vielen Fährlichkeiten und Abenteuern in seine Heimat jurückgekehrt war. Er legt« v^k dem Polizftamt« seine Aus sage nieder und bat um die Fürsprache der Behörde, damit «r nicht zurückgeschickt w«rde, und sein Leben-in M«ABäftWnde beschließen könne. Nach seiner Ankunft in Sydney ioäkk er ansaug« einem Ansiedler als Diener zugeth«ilt, später aber mit andern Sträflingen zu schwerer Arbeit in den Wald oder zum Straßenbau geschickt. Bei der Arbeit waren di« Sträflinge einzelck gefesselt mit 16 Pfd. schweren Ketten. Jeder Abteilung von Sträflingen waren «inige Aufseher beigegeben, w«lche di« Wid«rspänstig«n binden mußten, wenn ihmn Peitschenhieb« zugethrilt wurden, d«rm 50 für eine so schwrre Züchtigung gehalten werden als 500 bei den Soldaten. Die Sträfling« «rhielten täglich znei Mahlzeit«», di« anS Mais bestan den, sie schliefen auf einem Lager von Baumrinden in Hütten, die gleichfalls daraus bestanden. Es gelang King und einem andern Sträfling« zu entkommen, indem sie sich nach gemdigttm Tagewerke verbargen und während der Nacht zu einem Walfischf-chrtr schwam men, der an der Küste kreuzt«. Es gelang ihnen, unbemerkt an Bord zu kommen, und sie verbargen sich im Schiffsräume, wo sie 14 Tage unentdeckt bliebm und sich von Schiffszwieback, den sie fanden, und Wasser nährten. Endlich wurden sie von einem Ma ltosen entdeckt, welcher sie zu dem Capitain führt«. King gab vor, «r fti in Sydney wegen Schuld«» verhaftet gewesen und fti entron nen, der Capitain aber hielt btid« für Sträflinge > und droht» sie auSzulieftr». Als sie im Angesicht« von Neuseeland waren, spran gen sie vom Schiff und schwammen an di« Küste, wo sie von den Eingeborenen alsbald angegriffen wurden. King wurde mit einem Speer im Rücken v«rwu«det, und als die Ntuftetänd«r ihn auSgezv- gen Hanen, ließen sie ihn liegen und führten sein«» Schicksalsgefähr ten hinweg, den King einige Tage später todt am Gestade fand. King nährte sich meist von Muscheln, die er am Ufer fand, heilte seine Wunden und suchte ftine Fußschell« mit einem scharfen Stein ab zufeilen, was ihm endlich gelang. Später kam er-unter einen Hau en von Eingeborenen, Mit welchen er auf« Fisch«, autzging; da er aber einen Häuptling beleidigt«, so schwor ihm dieser den Lod. King erfuhr die« von der Tochk«r desselben, die ihnMn Kanvever- chafft«, in welchem er auf «in« kl«in» unbewohnte Insel sich r«tt«te. Hier blieb er gegen drei Monate, nur von Fischen lebend, uyd begab Ich dann auf ein« ander« Ins«!, wo er von d«r Mannschaft eines amerikanischen Schifft« Kleider erhielt. Später ging er an Bord eines englischen Schiffe«, auf welchem er al« Matrose dient«. Nach d«r Ankunft in London ging «r, als «r seinen Ltzhn von 10 Pf. St. erhalt«» hatte, näch Manchester, begab sich aber bald wieder an Lord eines nach Quebek bestimmten Schiffes, mit welchem er vor Kurzem zurückgekehrt ist. K » « « * » e i ch. Paris, so Nov. Die diplomatischen Ernennungen, welch« gestem al« bevorstehend angekündigt wurden, «nthält heute der amttiche Theil des Moniteur.