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389« -stolzen Auszeichnung würdig, die ihn erwartet. Das Gerücht leg ihm Vorzüge bei, welche ihn dazu eignen, die Zierde eines Hofes zu sein und die Hoffnung zu rechtfertigen, daß seine innig« Verbindung mit unserer geliebten Königin unter dem Segen der gütigen Für- sehung ihr die reinen und edlen Freuden des häuslichen Leben» ver leihen werde, ohne welche selbst der Glanz eines Hofes, die Macht eines Thrones und die liebevolle Pflichttreue eines Reiches eine pein liche Leere in den Herzen lassen. Diese Leere wird, wir hoffen es, völlig und dauernd durch die beabsichtigte Verbindung ausgefüllt werden, von welcher die Geheimräthe der Königin heute die amt liche Anzeige erhalten haben. Prinz Albert ist der zweite Sohn des regierenden Herzogs Emst von Sachsen-Koburg-Gotha und stammt in ununterbrochener Linie von protestantischen Ahnherren, deren ei nem Luther Schutz und wahrscheinlich,Lebensrettung verdankte, als nach dem Reichstage zu Worms der Papst seinen mächtigen Ein fluß auf die Fürsten des Festlandes anwendete, um ihm den Untergang zu bereiten. So verdankte die Reformation den Schutz, und die Erhaltung ihres großen Urhebers einem erlauch ten GlieK der Familie) die durch Heirath mit der Königin von England verbunden werden soll, das unter allen Ländern Euro pas für seinen Glauben, für Gesetze, Künste und Literatur aus jenem großen Ereignisse die meisten Vortheile gezogen hat." — Wie der Sun meldet, hatten die Vorgänge in dem Palaste der Königin die lebhafteste Theilnahme erregt, und schon um 12 Uhr sah man Tausende vor demselben versammelt. Die Königin sprach die Worte an den geheimen Rath mit großer Fassung. Als die Mi nister und die ausgezeichneten Mitglieder des geheimen Raths vor 3 Uhr den Palast verließen, wurden sie mit den gewöhnlichen Zei chen von Beifall oder Misfallen begrüßt. Lord Melbourne, der unter den Letzten war, wurde von der Mehrheit mit Beifallruf empfangen, doch hörte man auch heftiges Gezisch unter einem Hau sen, der seinem Wagen folgte. Er lächelte und verbeugte sich in guter Laune gegen seine Angreifer. Der Marquis v. Normanby und Lord I. Russell, die in demselben Wagen saßen, hatten gleichfalls ihren Antheil an Beifallruf-und Misbilligung. Der Herzog v. Wel lington, der sehr eingefallen und bleich, aber sonst munter aussah, wurde begeistert begrüßt. Es wurde rin schwacher Versuch von dem nachziehenden Schwarme gemacht, Sir R. Peel mit einem beifälli gen Hurrah zu empfangen. Hr. Golbourne, Hr. W. Croker und andere Tories wurden kaum beachtet. Der Herzog von Cambridge wurde lau empfangen. Lord Palmerston fand keineswegs eine schmei chelhafte Aufnahme, aber es würde schwierig sein,, die Schattirun- gen von Beifall, Höhnen und Zischen zu bezeichnen, die abwechselnd verwalteten. — Das Court Journal bemerkt, es herrsche unter dem un kundigen Publicum eine irrige Ansicht über die eigenthümliche Stel lung des Prinzen von Köburg, als des künftigen Gemahls der regie renden Königin. Es sei ein auffallender Unterschied in der Stellung der Gemahlin des Königs und des Gemahls der Königin. Die Ge mahlin des Königs ist dessen erster Unterthan. Der Gemahl der Königin hingegen hat als solcher gar keinen Rang. Die Gemahlin des Königs besitzt gesetzlich mehre hohe Gerechtsame und werthvolle Vorrechte, der Gemahl der Königin aber hat keine. Welchen Rang und welche Vorrechte der Gemahl der Königin erhalten soll, hängt von der Gnade und der Gunst seiner Gemahlin ab, und wie jenes Blatt meint, läßt sich erwarten, daß solcher Gunstheweise der Köni gin nicht wenige sein werden. Zuerst wird er den Titel königliche Hoheit erhalten. Dies gibt ihm bei feierlichen Gelegenheiten den Rang unmittelbar nach dem Herzoge von Cambridge, aber keine politische Macht, und das Court Journal hält es nicht für wahr scheinlich, daß er die Pairswürde erhalten werde. Der Prinz werde zum Ritter des Hosenbandordens, zum General und Feldmarschall ernannt, und nachdem er einen militairischen Rang erhalten habe, zum Cvmthur des Bathordens erhoben werden. — Der Morning Herald bemerkt, daß die Königin, indem sie in Beziehung auf ihre Vermählung den geheimen Rath berufen habe (der aus beinahe 200 Mitgliedern, Pairs, Staatsbeamten, Richtern u. besteht), dem Beispiele Georg's III. gefolgt sei. Dieser beobachtete dasselbe Verfahren, als er im Julius 1761 den geheimen Räthen seinen Entschluß eröffnete, sich mit der Prinzessin Charlotte von Mecklenburg-Strelitz zu vermählen. Bei jener Gelegenheit, setzt der Herald hinzu, sei die Trauung nach der Liturgie in dem Look vf comwan prüder vollzogen worden, die aber bei der Vermählung der regierenden Königin, deren Gemahl ihr Unterthan sein werde, nicht ganz angemessen sein dürfte, da es unpassend erscheinen würde, daß die Königin am Altar« Demjenigen zu gehorchen.geloben sollt«, derchurch die Heirath ein ihrer Regierung unterworfener Un terthan wird. — Ein ehemaliger irländischer Bankier, Georg Gregg, hat in einem eben veröffentlichten Schreiben an Peel den Vorschlag gemacht, daß die Regierung statt eines Theiles der jetzigen Schatzkammer scheine britische Staatsschuldscheine auf längere Zahlungszeit mit an- gehängten Coupons auSgeben möge. Man könn«, sagt er,, die bri tischen Consuln anweisen, an j«dem Orte die Zinsen auszuzahlen, und auf diese Weis« würden solch« Papure in Umlauf kommen und sowol die Bank als die Kaufleute dadurch in den Stand gesetzt wer den, durch solche Schuldscheine Zahlungen im Auslande zu decken, so ost der Wechselkurs zu Englands Nachtheil stehe. — Der ausgezeichnete Rechtsgelehrte Wylde ist nach dem Globc zum Generalfiscal ernannt worden. Paris, 25. Nov. Ein Artikel des Journal de Saöne et Loire, der Hrn. v. Lamartine zugeschrieben und worin über die Nothwendig keit gesprochen wird, daß die 221 wieder zusammentreten, erregt einige Aufmerksamkeit. „Die 221, heißt es darin, gingen, als das jetzige Cabinet gebildet ward, auseinander, um die königliche Prä rogative nicht zu beunruhigen. Das Ministerium aber hat sich als ganz unfähig , unzureichend, zaghaft bewiesen. Die 221 müssen also Rath schaffen, und wie sie im Jahr I83S Thron und Monarchie gerettet haben, so müssen sie wieder züsammentreten, um im Jahr 1810 das' Volk zu decken und das Land zu reiten; sie allein vermö gen es vor dem Tode der Atonie oder vor der Schmach der Verderb niß der Meinungen zu bewahren." In diesem Artikel wird einzel nen Mitgliedern des Cabinets individuell in hohen Ausdrücken Lob gespendet, der Marschall Soult Frankreichs Wellington genannt, dem nur ein Robert Peel*zur Seite fehle, Hr. Passy eine Bürg schaft hoher politischer Rechtlichkeit rc. Der Siecle sagt, die 221 wieder formiren zu wollen, sei ein so verzweifelter Einfall, baß man nicht nöthig habe, sich auch nur einen Augenblick dabei aufzuhalten. — Empfindlich über die Bemerkung des Mornittg Chronicle, daß die Verständigung Englands Mit Persien «inen bedeutenden Anlaß zur Eifersucht und zum Mistrauen zwischen England und Rußland beseitigen werde, sagt das Journal des Debats, daß der Zweck dieser Äußerung Niemandem entgehen werde. „Wir wissen nicht, setzt es hinzu, bis zu welchem Grade der Triumph der Engländer in Kabul, d. h. die Substitution ihres Einflusses an die Stelle des russischen, auf das Petersburger Cabinet den Eindruck machen werde, den das Morning Chronicle davon zu erwarten scheint, und wir be kennen, bis jetzt noch nicht verstehen zu können, wie Allianzen, die Einer auf Kosten des Andern schließt, die Beseitigung alles Anlasses zu Mistrauen und Eifersucht zur Folg« haben können. Versteht es Rußland — was wir nicht wissen — so zeugt das ohne Zweifel von Gutmüthigkeit; vielleicht aber hat hierbei das Morning Chronicle sich durch die Lebhaftigkeit des ersten Eindrucks irre leiten lassen. Was ist aus dem Kuss« Lamvur«tte's geworden ? Was aus dem Kuß Olo- zaga's? Wir fürchten stark, daß ein gleiches Schicksal der Zärtlich keit aufbewahrl sein mochte, die das Morning Chronicle so plötzlich gegen seine ehemaligen Verabscheuungen kund gibt." s Paris, 25. Nov Was ich Ihnen ber«its vor zehn Tagen in Bezug auf die Ausgleichung der orientalischen Angelegenheiten ge meldet, gewinnt täglich mehr Bestand durch die nachträglichen An gaben der französischen Blätter, und namentlich durch die Bemer kungen, die der Courrier fran^ais, bekanntlich ein halbofsicielles Organ eines Theiles des gegenwärtigen Ministeriums, diesfalls heute ent faltet. Ja selbst die englische Presse scheint nach und nach daran glauben zu wollen; die Mörning-Post gibt sogar dies« Nachricht als positiv an. Daß das englische Ministerium nickt mehr daran zwei felt, beweist die Sprache d«s Motning Chronicle, d«ssen bittere Ausfälle gegen Frankreich di« Wahrheit mein« Behauptung, daß Großbritannien durch alle möglichen diplomatischen Ränke «inen neuen Bruch zwischen dem Sultan und Mohammed-Ali herbeisüh- ren möchte, deutlich an den Tag legen. So viel ist gewiß, daß, wie der Temps heute als positiv angibt, Mohammed-Ali um jeden Preis eine baldige Ausgleichung des orientalischen Streites erzielen will und daher seine Tochter als bevollmächtigten Gesandten an die Sultanin-Valide abgeschickt hat. — Lord Palmerston scheint das Benehmen des Obersten Campbell, des englischen Generalconsuls in Al«Midrt< bischlossen Campbell zu dieser gl«ich«r Z fischen G Admiral s in Gunst gatte la b Vor w«ni einen Hari vorhält, 1 strenger < D«r Bri« gab dieser Konstantn düng unb von Join Vorwürfe nistern be hen, im < Vergehun Abend in Ludwig H Die Erini den. Di« aus direct der Börse Herzogs ' Zeit um. an-sich so« des dieser konnte, t den. Am rikanischee las man v. Wellir in einem respondenz Wien der ternich a sigeS Bla gvrio mit Todesfälle auszustreu politisch« i sogleich W Tage sagt nen Dep« "Bai derirten H die Arm« heit, diese zuzuschreit Wahrheit Verfahrur ren in si fiiiden «S zösische E sich nicht Di« übrig in Madri hen geben sondere u« niren; dc Hrn. v. k weisen, s der Luile« thätig sei« Ludwig? den Sieg ruhen in ') Bc in Belgrat