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Nr 184 s. Julius 1838 Mittwoch Portugal, (-Lissabon.) «ymnien. «rotzbritannien. — Arankreich. c Paris; D Paris.) — »«utschlanb. (-Dresden; 'ch Hanover; Hanover; ^Schwerin; *"Vvm Main.) — Preußen. (^Berlin; Magdeburg.) — Ostreich. iS Wien.) — Zkürkri« (Konstanti nopel.) — Ägypten. — «nknnyigyygen. P H p 4 « g a 1. 1-Lissabon, Iss. Jun. Lrotz der vom Conseilpräsidenten bei -seinem Eintritt in das Amt gegebenen Erklärung ist das Cabinet di« zu diesem Augenblicke noch nicht vervollständigt worden, und Hr. de Sabrosa vereinigt fortwährend mit seiner Präsidentschaft die drei 'vorzüglichsten Portefeuilles, da« des Krieges, das der Marine und -Kolonien unjd da« -es Auswärtigen. Dieser Zustand der Dinge hat, «ie leicht begreiflich, Anlaß zu einer Menge Klagen gegen die Un regelmäßigkeiten des Dienstes gegeben. — Der Finanzminister hat -in der Sitzung vom s2. Jun- bei den Debatten über die bekannten Finanzgesetzentwürfe im N-NM der Regierung angekündigt, daß selbst im Kalle die Kammer die .Erhebung von 14V0 Contos Reis geneh migen sollte, die Regierung sich dieses Rechts nur bis zum Betrage von 1(180 Contos Reis bedienen würde. Diese Erklärung hat gry- ßes Aufsehen Hervprgebrachtz jedoch verbreitet sich heute das Gerücht, -amd A-chMl und Wempv dMen sich, es zu wiederholen, -qß dje Minister sich in de« Finanzausschuß verfügt M dort erklärt hätte«, daß nicht allein die bewilligten 1400 Cpntos Reis unzureichend er scheinen, sondern daß die Regierung sich auch die Erhebung des Zehnten 'vorzubehalten beabsichtige. — Da es mehr als wahrschein- üch ist, daß das Budget in dieser Session nicht mehr M Berashung kommen wjM und die Minister also gesetzlich vom i Jul- «n Nicht (weiter ermiWM wären,, die Auflagen -u «MG so haben Hf« hier Mitglieder des Cabinets einen Gesetzentwurf unterzeichnet, der diese Ermächtigung von Seiten der Kammer und die Verwendung der erhobenen Summe zur Bezahlung der gesetzlichen Ausgaben bezweckt, indem das Budget von 1839 auf 1810 gleichlautend mit dem der Finanzperiode hon 1838. auf 1839 angenommen wird, sowie die Er hebung der Zusatzzölle auf die fremden Einfuhrartikel nach den in Lem Gesetze vom 31. ^ct. l837 aufgestellten Bedingungen. Die Minister bestehen nichtsdestoweniger fortwährend aufder Erörterung Les Budgets, besonders in Hinsicht des Kriegs-und Marinebudgets, «der bis jetzt sind ihre Bemühungen fruchtlos geblieben— Der Con- seilpräsihM hat sich in der Sitzung vom 14. Jun. über die Nach lässigkeit der Municipglitäten hinsichtlich, der Rekrutenaushebung be klagt. Die Verwaltung verlangt deshalb ein neues Rekrutengesetz. — Am 6. Jun. wurdezU Opdrto der berüchtigte General Macdo nald verhaftet, der bekanntlich nach Marschall Bourmont die migue- listischen Streitkräfte befehligte; er hatte in Lissabon einen Paß un- ter einem falschen Namen erhalten und wurde aus der Polizeiprä- fectur zu Oporto in dem Augenblick angehalten, wo er seinen Paß ^nach Viana visiren lassen wollte. Es scheint gewiß, daß derselbe mit Ler Befehligung der Miguelisten beauftragt war, die in der Provinz Minho eitten großen Äiußstand beabsichtigten. Die bei der vereitelten Jnsurrection zu Braga verhafteten Individuen haben sehr wichtige -AuffchWe gegeben; sie beziehen sich alle auf einen reyolutionairen Plan, -M Mmdonald im.M«ch«».Wd,M anderer Engländer, Ge- ueral Campbell, im Süden leiten sollte. Der Letztere soll sich, nach aufgrfangenen Briefen, nach Algarbie« begeben haben, wo man seiner habhaft zu werden sucht. Wie dem auch sei, es ist gewiß, daß die Mi- LUeliste» i« her letzten Zeit ihre Anstrengungen verdoppelt haben. Man sagt, der junge Remechido habe vor einige« .Lagen alle Bandenchefs, Lie unter ihm stehe^ zu Wer-PexMung zusammenberufen, und das Resultat dieser. Cppstrenz sei die Organisation von zehn Gsserrillas zu Pferde, welche sämmfttchmach Alemtejo aufbrechen sollen. Man fügt hinzu, daß sie Wes aufbieten, um ihr« Cavalerie zu vermehren, und daß Remechido nach G>«H geht, bevor er sich, um seine Wunden zu hei len, nach OWo Mchifft. Zu Mchex Zeit veröffentlichen die wi- derspänstigen Bischöfe ihre -um Aufruhr mahnenden Hirtenbrief«, wovon man einige Exemplare weggenommen hat. — Die Verschöne rungen und Verbesserungen in Lissabon nehmen von Tag zu Tag zu, und wer die Stadt seit sechs Jahren nicht gesehen, würde die selbe kaum mehr kennen. In mehren Hotels hat der Ziegel als Baumaterial bereits dem Asphalt welchen müssen; einige Straßen und öffentliche Plätze sind schon auf diese Weise gepflastert. Der König hat aus Deutschland tüchtige Männer und Maschinen kom men lasse», um iy seiner Hauptstadt einen artesischen Brunnen zu bohren, dessen, Leitung dem Baron Eschwege anvertraut ist, welcher bereits die Arbeiten auf dem schönen Platze von St. - Paolo be gonnen und versprochen hat, daß dieser Brunnen i« reichlichem Maße Wasser liefern und daß es zu einer beträchtlichen Höhe steigen würde. In der That ist es ihm gelungen, bereits aus gutes Wasser zu stoßen, aber zum Hervorspringen der unterirdischen Quelle ist es noch nicht gediehen. S a « i e «. Madrid, iS-Jun. Gestern hielt die Königin über 2300 M. Truppen, die heust die Hauptstadt verlassen, um sich nach Aragonien und Catälo- nien zu begeben, Heerschau , und wurde dabei von denselben ÜO Enthusiasmus empfangen. — Man beschäftigt sich viel mit den Wahlen. Es scheint gewiß, daß die Candidamr Mendjzabäl's zu Madrid scheitern wird; über er zählt dUaÜf, daß in Murcia Lie Wahl auf ihn falle« werde. Allgemein wird versichert, Malaga be absichtige, den Infante« Francisco de Paula zum Abgeordneten zu wählen. — Gestern fand ein großes Gastmahl der sich zur exaltirten Meinung bekennenden ehemaligen Mitglieder der Kammer der Ab geordneten und des Senates statt. BeinerkenSwerth waren die dabei ausgebrachten Trinksprüche, welche alle einen der bestehenden Regie rung feindseligen GW athmeten. ' — Die heutige Gaceta enthält folgenden Artikel: „Mit leb hafter Freude veröffentlichen wir nachstehende Neuigkeit. Die Re gierung des Königs der Franzosen hat in dem Wunsche, die Dienste der französischen Marine, die an den Küsten der Halb insel kreuzt, wirksamer zu machen, beschlossen, daß eine beträcht liche Vermehrung dieser Seemacht statt finden, und daß den Com- msndanten dieser Fahrzeuge neue und vollständigere. Verhaftungs befehle ertheilt werden sollen. Sie werden bezwecken, an unsern Küsten alle feindlichen und den Interessen unserer legitimen Königin widerstreitenden Landungen zu verhindern und mit dem zu gleichem Zweck ausgestellten spanischen Kreuzet» zusammeyzuwirken. Es wird Überdies den Commandanten der französischen Streitkräfte zur See zur Pflicht gemacht, sich nöthigenfalls zur Verfügung der spanischen Behörden -u stellen, um die Communicationen der Häfen un tereinander zu sichern Und unsere militairischen Operationen durch den Transport von Truppen oder Kriegsbedarf nach allen Or ten hin zu erleichtern, wo es nöthig erscheint; endlich sich den ver einten Bewegungen der Anhänger und Unterstützungstruppen des Don Carlos entgegenzustellen. In der Note, welche die franzö sische Regierung in dieser Hinsicht an unsern Botschafter zu Paris gerichtet, versichert dieselbe, daß sie den Commandanten ihrer Kriegs fahrzeuge den größten Eifer und die ausdauerndste Thätigkeit in Voll streckung dieser Verhaftungsbefehle zur Pflicht machen werde. Schon haben die Einwohner Spaniens, welche ihre nahe Lag« an der fran zösischen Grenze in den Stand gesetzt, diese Nachricht früher zu er halten, aus eignem Antrieb ihre Zufriedenheit deshalb kund ge geben. Man schreibt uns von Santander, daß daselbst und an Leipziger Allgemeine Zeitung. HM « Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!»