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Ein musikalischer Wunderbau gelang ihm! 30 Variationen über das zu Beginn erklingende achtfakfige Thema, das sowohl in den Mittel-, als auch in den Außenstimmen er scheint. Nahtlos und ohne Bruch reiht sich eine Variation an die andere und wächst zu einem wunderbaren Ganzen zusammen. Hans Mersmann fand die richtigen Worte, als er das Gesamtbild der vierten Sinfonie von Brahms mit den Worten charakterisierte: „Das persönlichste Zeugnis bleibt seine Sinfonie e-Moll: spröde in der Thematik, unsinnlich, aber doch von verhaltener Leuchtkraft ihr Klang, herb und schmucklos wie eine norddeutsche Backsteinkirche, aber wie diese eipmündend in steilem, gradlinigem Anstieg. Dessen Symbol ist die Chaconne; zum erstenmal seit Beethoven erscheint diese Form als sinfonisches Finale wieder." Ottmar Gers ter, geboren 1897, studierte in Frankfurt am Main und war zuerst als Solobratschist tätig. Große Erfolge errang er als Komponist mit seinen Opern „Enoch Arden" und „Die Hexe von Passau". Gersters Musik hat immer schon den Weg zum Herzen des Volkes gefunden: Bereits vor 1933 komponierte er zahlreiche Werke für den Arbeiter sängerbund. Die „Festliche Toccata" komponierte Ottmar Gerster im lahre 1942. Er griff dabei auf das Vorspiel zu seiner Oper „Madame Liselotte" zurück, das gleichsam verselbständigt wurde. Ein improvisierender Anfangsteil führt hin zu einem raschen und kraftvollen Mittelsatz. Zum Schluß wird noch einmal - in sich gesteigert - an die Einleitung erinnert. Graphische Gestaltung 'Wolfgang Beier Einführender Text: Gottfried Schmiedel ANLÄSSLICH DES ZEHNJÄHRIGEN BESTEHENS DRESDEN WIB AM 28. NOVEMBER 1945, 19.30 UHR IM DEUTSCHEN HYGIENE - MUSEUM DRESDEN lil-9-4 h 3482/65