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Ausbleiben oder zu spätes Kommen wird ebenso wie Aichtanlegcn der Binden bestraft. Rabenau, am 31. Juli 1895. Der Bürgermeister. Fürst Ferdinand von Bulgarien mit seiner Frau und seiner Mutter, der Prin- ^si" Ccmentine, in Coburg cingetrvffen. Allerdings ''"d vc b eitet, daß cs sich bei diesen Reisen nach Coburg "m die Feiee eines Familicngedenktages handelt; in sicher politischen Kreisen aber will mau wisse», cs werde Ccbmg cül Familienrath gehalten, lvelcher sich mit der Eze beschäslige» soll, was Furst Ferdinand nunnlehr zu ^mmichmen habe, und es ist zweifellos, daß dabei auch 's' Evemnalität einer Thronentsagung vcntilirt werdeli ''"d. Der größte Theil der Mitglieder der Cobnrg'schen Familie soll dafür sein, daß Fürst Ferdinand den unter den heutigen Nerhältnisscn völlig fruchtlosen Kampf auf gebe, umsomehr, als zu besorgen ist, daß Stambulow Rächer finden werde nnd es nicht unmöglich scheine, daß diese Rächer sich zunächst an die Person des Fürsten Ferdinand halten werde». Man erzählt, daß die Brüder des Fürsten Ferdinand von Anfang an dem bulgarischen Unternehmen keineswegs geneigt waren, daß sic es als ein abenteuerliches bezeichneten und mehrere Jahre lang war das Verhältniß insbesondere zwischen dem Fürsten Ferdinand nl d seinem Brnder Philipp ein ziemlich gespanntes. Nur dem Einflüsse der Mutter der beiden Brüder, der Prinzessin Clementine, hat es Fürst Ferdinand zu danken, daß er den bulgarischen Thron einnehmen und jene bedeutenden Geldmittel aufwenden konnte, die namentlich in den ersten Jahren der Regierung nothwcndig waren, um seine Position zu befestigen. Wie cs hcißt, hat Prinzcssin Clemcntinc von ihrem bei einem englischen Bankhause liegenden Privat- vermögcn von 22 Millionen bisher circa neun Millionen für bulgarische Zwecke geopfert. Wie die Dinge aber heute stehen, scheint die Coburg'sche Familie diese Millionen für verloren zu erachten und sie will zum Mindesten erreichen, daß nicht auch das Leben des Fürsten Ferdinand oder dessen Familie gefährdet werde. Augenblicklich ist indessen Fürst Ferdinand nicht geneigt, auf den bulgarischen Thron zu verzichten. Von der Entscheidung des Familienrathes, der ihm eventuell weitere Subsidien entziehen dürfte, wird also viel abhängen. Tagcsgeschichie. Handwerker-Coufcrcüz. Die vertrauliche Conferenz von Vertretern der Vorstände deutscher Juiiungsvcrbändo und Innungs-Ausschüsse hat gestern in Berlin begonnen. Im Auftrage der preußischen Regierung waren Geh. Negierungsrath vr. Wilhelmi vom Reichsamt des Innern und Geh. Ober-Regicrungsrath l>e. Sieffert von der Gewcrbe-Abtheiluug des Handelsministeriums erschienen, ferner die Gcwerbekammersceretäre lü-. Jakobi - Dremcn und Oe. Bremer Lübeck, sowie der Vorsitzende der Dres dener Gcwerbekammer, Buchdrnckcreibesitzer Schroer. Die Negierung hat der Conferenz vier Vorlagen unterbreitet, welche die Organisation des Handwerks, das Lehrlings- wcsen, die Haudwerkcrkammern und den Meistertitel betreffen. Die Frage dcS Befähigungsnachweises wird nicht in Betracht kommen. Für die Verhandlungen sind drei Tage in Aussicht genommen. Man erwartet die Annahme der Vorlagen mit unwesentlichen Abänderungen. — In der Schlacht von Mars la Tour am 16. August 1870 war bekanntlich die Brigade Bredow, bestehend aus den 7. Kürassircn (v. Seidlitz), in Halber stadt, und den 16. Ulanen (Hennings von Dreffenfeld), in Salzwedel stehend, sehr engagirt; der Todesritt dieser tapferen Brigade ist in Wort und Bild oft gefeiert worden. Aus Aulaß der 25. Wiederkehr jenes großen Gedenktages wird von beiden Regimentern am 16. August eine gemeinsame Feier gehalten werden- Nach den Vor bereitungen zu schließen, soll dieselbe großartig werden. — Die Oberfeuerwerkerschüler, welche unmittelbar nach Beendigung des weit und breit bekannten Prozesses zu ihren Regimentern zurückkommandirt wurden, da die über sie verhängte» Strafen durch die Untersuchungshaft als verbüßt erachtet wurden, sehen nun, soweit ihre Kompagnie- oder Batteriechefs Weiler mit ihnen kapitulirt haben, ihrer Rückberufung nach der Oberfeuerwerkcrschule entgegen, sobald dort die regelmäßigen Kurse wieder be- giniieu. Die Veranlassung zu dieser Nachsicht dürfte wohl in dem Mangel geeigneter Aspiranten für die Schule zu suchen sein, sowie darin, daß die obenerwähnten Schüler doch schon einen großen Theil ihrer Ausbildung genossen hatten, als sie ihr Schicksal erreichte- rag Ls eii, Festz^ §elimM -r iircif Mstä chelaM^ -tc KriD ar da"' MB olgentü eutsD" igillD" eulsD" mz- s eia'", ich "A ul m"" seitz^ oan^' i-M desh^ übrige eiM'ch is Ob a da" Pia»" hen !kg «IliB (Nachdruck verboten.) Die HolzrechtLer. ^ensebons-Noman aus dem Fichtelgebirge von Ira Pera. (Fortsetzung.) Aller Augen hingen an dem Mund des Guissörstcr. und Wehe Lechners lag jetzt in den Worten : Edners. niüiid^" wollte er ausrusen: „Der Lechner war cs i Da ficl scin Blick ans de» Doppelstutzen, welcher j "" Bchuerbaucrn abgenommcn wurde. l «>. "^as ist das?" stieß er unter Entsetzen hervor, kommt der Stutzen hierher, mit dem vor fünfzehn Iakob Burger erschossen wurde?" »Er wurde dem Lechner abgenommen", hies es. sim Lechner? Dan» freilich — das Gelvehr l" ^it Jahr und Tag an der Wand in dem Häuschen °"acharina Burger!" g .'Er wollen damit sagen, Förster", fiel Herr von chsch ein, „daß cs Vinzenz Lechner war, der de» ü'li auf Sie abgab?" »üch habe nichts gesehen, nichts!" gab der Forster wlihcr Stimme zur Antwort. „Mag man Katbarinc sragcn, wer von ihr den nocb tbeilweise geladenen erhielt!" klini^lch war aus dem Gutssörster nichts berauSzu- E Er wendete sich zum Gehen. El wdtblassem Gesicht stand Lechner da. ^Nii"-^ also die That!" sragte ihn Herr von ii^ E. Man hätte bei genanerem Hinhorchen de» un- " ttlang aus der Stimme hören können. tausendmal ja, lautete Lechners Antwort. „Ich von dem Verbrechen. Ei» Anderer hat es Bols-"" Gewissen geladen. Macht mit mir, was Ihr ich i' Legt mich in Ketten, schleppt mich in's Kriminal, nichts Anderes sagen, alS: ich bi» »nschuldig." bon Hartslei» ivurde eine» Augenblick stutzig. Uchlä^ - den Leute», die Lechner festhiclten, die E" schildern, unter denen dieser in ihre Hände siel. Igjts, t man nichts gehört oder gesehen von einem ' der in der Nacht entfloh! fragte / ^ci,^ gnädiger Herr," kantete die Antwort. „Weit Pt war nichts zu bemerken. Nur Vinzenz Lechner l Eten ans dcm Weg und schrie lant auf, die Büchse ^Hand, als er sah, daß er nicht mehr entkommen l UH "Evas sagt Ihr dazu?" wendete sich der Gutsherr "'""al an den Lechner. ! „Ich hab nichts mehr zu sagen! Fragt die Burgerin wer das Gewehr von ihr erhalten hat, dann wird sich's ja herausstellen, wer den Schuß abgab", erwiderte dieser. Herr von Hartstein trat zurück. Er vernahm' um sich her scharfe Bemerkungen über den Trotz und die Ver stocktheit des Bauern- „Guidarmcn!" hieß cs. Hart stein hatte einige Sekunden in starrem Brüten vor sich nicdergeblickt. Ein schwerer Entschluß schien in ihm zu reifen und deutlich spiegelte sich der Kampf in seinen Miene» ab. Dann hob er mit einer raschen Bewegung den Kops. „Die Gendarmeriestation liegt zu entfernt", sagte er. „Der Mann kann bis morgen Früh in der leeren Sattel kammer festgehalten werden. Bringt ihn dort hinein, nehmt ihm sein Messer ab nnd gebt ihm eine Bank. Die Schlüssel bringt Ihr dann mir. Diesem Befehle wurde sogleich Folge geleistet und Vinzenz Lechner in die festgebante Sattelkammcr geführt. Er folgte willig, ohne noch eine Silbe zu sprechen. Herr von Hartstcin beruhigte so gut es ging seine Gäste und bat dieselben, den gestörten Schlummer wieder auszusuchen. Er bedauerte aufs Tiefste die unangenehme Störung dieser Nacht uud sprach den Wunsch aus, der häß liche Norfall möchte doch so gut Ivie möglich verschwiegen werden. Dieses Versprechen wurde ihm gerne gegeben, und die wenigen Herrschaften zogen sich wiedeunn in die ihnen l angewiesenen Gemächer zurück. Herr von Hartstcin blickte sich um. „Wo ist der Förster?" sragte er. „Er hat sich zur Ruhe gelegt um wieder rasch zu Kräften zu kommen", antwortete ein Bedienter. Auch Thekla war nicht mehr zu scheu. Der Kutscher überbrachte nun die Schlüssel der Sat telkammer und Herr von Hartstcin schob dieselben achtlos in die Rocktasche. „Ihr könnt alle schlafen gehen", sprach er sodann und schritt, de» Blick gesenkt, nach dcm Schloße zurück. Die Lichter im Speiscsaal wurden auSgclöscht. Jedermann versuchte die aufregenden Vorfälle dieses Tages im Schlafe zu vergessen. Nur Herr von Hanstein schritt unruhig in seinem Zimmer auf und nieder. Cs mußten tiefernste Dinge sein, welche ihn beweg ten, denn er stöhnte mehr als einmal leise und wischte sich mit einem Seidentuchc den Schweiß von der Stirne. „Der Tag meines Einzuges!" ächzte er iu einen Fauteuil sinkend. „Ich dachte ihn mir anoers! Fallt der Schatten von Monika Lechner auf meinen Weg? Ich muß Gewißheit haben, das ertrage ich so nicht länger mehr!" „Welch ein seltsames Geschick führte den Bauer nach dcm Schloß? Warum haßt er den Förster so tief, mehr als alle andern vom Dorfe? Vielleicht erfahre ich cs bald ..... Aber nicht das ist es, was mich eigentlich bewegt! Das Kind mit den Fenernelken geht mir nicht ans dcm Sinn! Ich fürchte wahnsinnig zu werden, wenn ich nicht bald erfahre —" Er iprach nicht aus, so» - n sprang auf und lief an das Fenster. „Einzeln erlösche» die Lick» r — da eines noch — nun ist es auch aus!" sagte Hartstcin. „Dunkelhcit liegt über dem Schloß, das mir heute einen schlechten Willkom- mcngruß bereitet hat. Sie schlafen Wohl Alle — bis auf mich und den einen." Hartstcin nahm den Schlüsselbund aus der Rocktasche und löste den Schlüssel zu der versperrten Sattclkammer davon ab. Es mnßten sich auch hier wiederum recht unange nehme, peinliche Gedanken daran knüpfen, denn Hartsteins Miene war immer düsterer geworden. Seinen Diener hatte er zur Ruhe geschickt. Er ösf- uete einen Koffer, lvelcher in einer Ecke stand nnd vom Bahnhof hierhergeschafft worden war und entnahm dem selben eine kleine, zierliche Handlaterne, »sie er sie früher oft benutzte, wenn er in später Nacht von Restanrationen oder sonstwvher kommend nach Hause schritt. Ein Stückchen Kerze befand sich noch darin. Hartstein öffnete die Brieftasche und zählte die Bank noten, welche in derselben lagen. „Das — wird ja reichen!" murmelte er. Dann öffnete er das Fenster und horchte in die Nacht hinaus. Kein menschlicher Laut war zu vernehmen. Er nickte, wendete sich um und nahm den Schlüssel der Sattelkammcr, wic auch die Laterne an sich, ohne die selbe jedoch anzuzündcn. Der Schloßhcrr kannte die Gänge und Thüreu noch von früher her und fand sie auch im Dunkeln. Er verließ das Schlvßgebäude und schritt, sehr vor sichtig avftretcnd, von der Seite her über den Hofraum, sich stets im Dunkeln haltend. Der Mondschein drang sür Sekunden wiederum durch einen Wolkcnriß und als Herr von Hartstein wic zufällig den Blick über die Schlvßterrasse gleiten ließ, fuhr er auch gleich seltsam berührt zusammen. Er sah eine weiße Frauengcstalt an einem der ziem lich hohen Fenster. Sie schien in die Nacht, iu die Ferne zu blicken und stützte sich mit der einen Hand am Fenster rahmen auf. (Fortsetzung folgt.)