dem UNS Ick sin-si ihn in der Weite Auf Elses Läng' und Breite, Da blüht dec Winter schön! Auch di-se Blüthe schwindet, Und meine Freude findet Sich auf bebauten Höh'«! Toch daß cs konnte sich ern-men, Soll uns bealücksn und erfreuen. Mit Jubclruf durch Feld und Thal Ser es begrüßt viel tausendmal. So geht's von Oct zu Ort! Und nach dem Takte reget Und nach dem Maß beweget Sich alles an mir fort. Mit selten sonst empfund'aen Wonnen Hält diese» Fest das Herz umsponnen, Wie schade, daß dies Blütenglück Im Jahr nur einmal kehrt zurück. Ich kann sie kaum erwarten Tie erste Blum' im Garten, Lie erste Blüth' am Brum. Sie grüßen meine Lieder, Und kommt der Winter wieder, Sing ich noch jmen Traum! Sie gicbt den Soblen Flögel Und ireibt durch Thal und Hügel Dcn Liebling weit vor Haus. Ihr lieben, holden Musen. Wann ruh' an eurem Busen Ich endlich wieder aus?" Schwinc.' auf Dich, Herz, um hoch dort oben Den milden Spender heiß zu loben, Der gütig seiner W-lt gedenkt, DieS Blütenprachtfest unS geschenkt. Wenn dann ich bei der Linde Die jungen Leute finde, Sogleich erreg' ich sie. Der stumpfe Bursche bläht sich, Das steife Mädchen dreh: sich Nach meiner Melodie! Lautes Bravorufen, Johlen und Händrklatschrn lohnte Dichter, viele aber schrieen: Im stillen Haine geh' ich oft zu lauschen, Wenn allcs schweigt! Pfingsten. O Pfingsten! Fest der reinsten Wonne, Das schon der erste Strahl der Sonne Mit leichtem Silbertau umhüllt, Als ob des Aermsten Traum erfüllt. Rings lacht der Wald von blüh'nden Bäumen, Da kann man sinnen, hoffen, träumen. Es schwingt der Geist in rasch:rm Lauf Zum Ewigen sich gern hinaus. Den allerrcichsten Blütenseaen Streust Du auch auf des Dichters Wegen. DaS Lied, das heute auS ihm spricht, Es ist ein: Lenzvergißmeinnicht. hemmt die gesunde Entwickelung deS Geistes und verdirbt die Carrivre!" „Aufschreiven, aufschreib cn!" Goethe jedoch erhob sich und sagte: .Sie entschuldigen mich; diese A:bnt wird mir mein Vis-L-vis Herr Jung, abmhmen, nicht wahr ? Darf ich Ihren die Strophen einhändigen?" / Jung erwiderte: „Es ist mir eine Ehre, Hern Go^he!" Wolfgang nickte und eilt-, hinaus. Er nahm seinen Weg nach Robertsau, jene^ von Lei üire cingerichteten Gartenoulaqen, die, obwoh'/ vom Schvee bedeckt, doch dank der Fürsorge der S» ^Verwaltung schöne Spazier - strecken aufmiesen. Hier mäßigte der Spaziergänger da» Tempo seiner Schritte, zr,g pw Briestascl hervor und kann laut deklamirend zu schreiben: „Ich denke Dein, wei mir der Sonne Schimme „Das könnte schon sein," lächelte Goethe hierauf freundlich antwortend, „wenigstens fühle ich mich so frisch und froh, wie der Voml im Lenz ! Zu anderen Zeilen dagegen bin ich bedrückt und traurig!" „Das ist ja komisch!" bemerkte Herder nicht ohne einen Auslug von Spott. „Sind sie etwa verliebt?" „Vielleicht!" gestand Wolfgang zu. „Ich weiß es selbst nicht! Ich habe freilich kürzlich ein Mädchen kennen gelernt gegen welch-s olle übrigen Frauenzimner nur styrsiche Schatten sind!" „Oho, Freund Wolfgang!" „Wie ich sage!" „Dann sind sie verliebt! Im Ernst, Wolfgang, kören Sie: nur keine Liebelei in ihren Jahren; daS Ich bin bei Dir, Du seist auch noch so ferne, Tu bcst mir nah! Die Sonne swkt, bald leuchten mir dir Sterne, O, wärst Du da!" Er hatte sich b-i den letzten Worten auf eine Steiu- bank niedergelassen und schauerte jetzt trotz des schnurbe- sctzten P°lzrockrs zusammen. Da legte sich eine Hand auf seine Schulter und bei ihm stand — Salzmann. „Sie sind eS?" fragte Goethe aussrhend und steckte die Tafcl ein. Salzmann nickte: „Ja, derjenige, den Sie mit dem Namen ihres Sokrates beehrten, obwohl dieser ihm picht zukommt! — Aber nun sagen Sie mir auch, was Sie so^. gänzlich um- gcwandelt hat!" Goethe erhob sich und sagte: „Sie. sollen es wissen; aber nicht hier, wo meine warmen Worte zu Eis gefrieren! Kommen Sie, bester aller Tutel-Secretäre, mit in mein Logis auf dem Fisch markt, wo wir von meiner Wirthin eine starke Tasse Kaffee bereiten lassen wollen, zu dem wir einen Napf kuchen probi-"- ^ecdcn, den mütterliche Besorzniß heute früh mit del Fahrpost aus Frankfurt gesandt! Kommen Sie!" Bald saßen beide Freunds in Goethes, dank Väter, kicher Freigiebigkeit sehr comfortabler Wohnung an Kamin, und Wolfgang berichtete: „Nun will ich Ihnen, mein lieber Sokrates, aus gestehen, was an der Sesercheimer Geschichte, von der Si durch Weyland schon etliches erfahren, gutes ist. Tadeh Sie mich nicht: ich liebe, wohlgemerkt, ich bin nicht ver Webt!" „Ei, ei, mein Alcibiades!" „Ja, wie es kam, so frage ich mich auch oft, dH ^.M^ihr Wesen schon beim ersten Anblick so mächtig ar. Wmr, daß iw mich himmelhoch erheben möchte! Ede- ein Meisterwerk Tizians hat dieses Mädchen; meine ganze Seele berückt! Nich'.S gleich ihres Ganges, nichts erreicht sie bei jeglickL ! Entzückend ist sie, wenn sie in der Fr t Volkslieder singt! Actuarchen, wenn Si so würden Sie mir belsiimmen!" schüttelte das Haupt: * schnelle Entschlüsse, mein lieber Freu», Fällen richtig überlegte! Ich d:»!e. daß Sie nur drei Tage dort - Theologe Goethen, der die gu gestssen, zu: „Nun, Dichter vonS» ji neulich Dichterfrüfilrng. Historische Pfingst-Geschichte von Carl Cassan. 2) Nachdruck verboten. „Ja, wer das stets bedenken könnte!" „Zudem täuicht man sich oft über die wahr? Liebe!" „Ist es möglich? Welches sind denn die Kenn zeichen derslden?" Herder lächelte fein und fuhr dann fort: „Man sagt, die wahre Liebe sci die Wiedergeburt der Seel-, die über allen Erdenwust emporhebt und uns zum Ewigschönen und Erhabenen führt; sie ist eine GoiieS- kraft, die uns zum höchsten arspvrnt uud uns Unglaub liches dulden HM: sie ist die Triebkraft alles Guten, das Uorpstuccm mobile des Weltalls!" Wolfgang blickte verklärt in die Gluth des Kamins und flüsterte dann leise: „Ja, das ist Liebe!" — Laut fuhr er fort: „Wollen wir nicht wieder beginnen, mein Lieber? Ich möchte Ihnen nun gern den Schluß des V.cars vorlcsen!" Herdcr nickte leichthin: „Mir ist's recht! Achtung also!" Als die Vorlesung zu Ende, griff Goethe nach dem Hut. „Ich muß zu Tisch; möge es Ihnen auch gut schmecken, mein Freund! Heute will ich noch fleißig repitsten, denn ich muß an mein juristisches Examen denken!" „So plötzlich?" fragte Herdcr lachend. Goethe enölhete ein weniges und meinte dann: „Man muß doch an die Zukunft denken; zudem wünscht der Vater, seinen Eingebornen bald in Amt und za Nv"-- Gehaben Sie sich wohl! Ade!" Ade, -Lie Spe^,.. sachte Herder. „Auf Wieder- Vom Meere stahlt Ich denke Dein, we „„ sich des MondeS Flimmer In Qmllen malt! Ich schs Dich, wei ^f dem schmalen W.-ge Der Staub hebt. In tiefer Nicht, wenn lernen Stege Der Wandrer bebt. Ich höre Dich w nn dort im duV^. Tie Welle steigt, * Goetge ging lächt,„^ und murmelte unterwegs: „Wenn uh einmal Amtmann sein werde und sie meine Nerne Frau Amtm pE —" Damit betrat er d^s 4, , - „Gorgonen", iwie ein Witzbold vom PensrouStischr ;än^ y^e Schwestern genannt hatte. Heute speisten gegen zwer Dutzend der Tafel. Lie Unterhaltung wogte Stichwörter wie „Honorar", „PublikuM schwirrten von hüben nach drüben. D Ein Hans 1'^4 Scheffel Feld, Obst- und Gemüsegarten ist günstigen Bedingungen sofort zu verkaufen. Groh- Nr. 53 bei Helfert. gut gehalten, für 65 czU. zu verkaufen. Gasthof Tomsdorf. eins 17 Wochen alt, ferner zwischen einem 1- und 3-jährigen die Wahl, "ucht, verkauft Roitzsch, Großopitz. 138, IVIälNLlLtzN, Usolller-Model, ßU"' ganre Au88tattungen, ie Spiegel und Rohrstühle liefert billigst das Möbelmagazin von itUüdUZsI'sckLs RLlkvrsrk LrLUULäork d. l^rLuL hlt stets srijchgebrannten la. 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