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Rabenauer Anzeiger : 09.04.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-189504092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-18950409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-18950409
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-04
- Tag 1895-04-09
-
Monat
1895-04
-
Jahr
1895
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IP für gut befundenes Musterstück gefertigt, laut Handwerks- brauch am 2. April 1845 vor offener Lade zu einem Mitmeister obiger Innung auf- und angenommen worden ist. Zur Beglaubigung dessen ist ihm dieser Meisterschein unter gewöhnlicher Vollziehung hierüber ausgestellt worden. Tharandt, den 2. April 1845. Die Schneider-Innung daselbst. Davis Beyer, Obermeister; Friedrich Schulz, Nebenälrester; Ferd. Bernhardt, Handwerks-Deputirter. — Auf Mordgrube (fiscalischer Erzbergbau Mittel grube) bei Brand kam ver Bergarbeiter Liebscher aus Müdisdorf durch hereinbrechendes Gestein zu Schaden. Seine Unterbringung in das Bergstift fand mittels Kranken wagens statt. — Nachdem kaum die Leiche des in der Zschopau er trunkenen Schulknaben Sittner aus Waldheim aufge funden worden, stürzte dieser Tage mittags wieder ein Knabe, der zehnjährige Ullrich, in die Zschopau und ver schwand unter den hochgehenden Fluthen. Er hatte sich zu weit über das Geländer gebeugt. — In Chemnitz hat sich eine „Colonisations-Ge sellschaft für Süd-Afrika" gebildet; Kapital 1000 000 M. in 10 000 Vollantheilscheinen zu je 100 oder 50 000 An theilscheinen zu 20 Mk. Object ist die Errichtung einer deutschen Ackerbau-Colonie in den goldreichen Gebieten Süd-Afrikas für mindestens 300 Familien; Ankauf, be züglich Erwerbung des hierzu erforderlichen Landes durch den Afrikareisenden August Einwald. — Angenommen find 400000 Acker, wovon 300000 Acker in Farmen, zu je 1000 Acker für eine Familie bestimmt, parzellirt werden. In Reservebefitz der Gesellschaft bleiben 100 000. Von letzerem Areal find 20 000 Acker für eine durch das Auf blühen der Colonie nöthig werdende Anlegung einer Stadt, die den Namen „Neu-Chemnitz" führen soll, zu verwenden, und zwar so, daß 5000 Acker zu Straßen, Plätzen, öffent lichen Gebäuden, Kirchen und Schulen, 5000 Acker zu Baugrundstücken und 10000 Acker als städtisches Weide land zu verbrauchen find. — In einem Zwickauer Schachte wurde an seiner Arbeitsstelle, einem sehr warmen Orte, der Bergzimmerling Roßner todt aufgefunden. Die Aerzte konstatirten als muthmaßliche Todesursache Blutandrang nach dem Kopfe be>. Hirnschlag. — Der Fördermann Laux erlitt in einem Zwickauer Schachte durch Ueberfahren seitens eines Kohlenhuntes eine tödtliche Verletzung. — Mit der Nicderlegung des alten, sehr schadhaften Kreuzgewölbes mit seiner alterthümlichen Malerei in der früheren Kapelle des alten Kaiserschlosses Mylau ist wieder ein Theil Alterthum verschwunden. Genannte Kapelle stammt jedenfalls aus dem 16. Jahrhundert. Sie soll jedoch wieder ebenso hergestellt werden, und zu diesem Zwecke hat Herr Maler Harnisch-Reichenbach, dem die Malereien auf dem Flügel des Kaiserschlosses, der als Rathhaus jetzt umgebaut wird, übertragen worden sind, Pausen von Malerei und Inschriften genommen. In dieser Kapelle sollen später die standesamtlichen Handlungen vorgenommen werden. — Die Segengottesgewerkschaft (Gottholdstollen) in Jungenhengst im oberen Schwarzwafferthale, welche im Vorjahre noch etliche 80 Bergleute beschäftigte, nach dem Preisrückgänge des Wismuths aber die Belegschaft auf 40 verringerte, will den Betrieb in 14 Tagen ganz einstellen. Es wäre dies für die Bewohner der ohnehin armen Grenzorte ein sehr harter Schlag. Das bedeutende Bergwerksunternebmen, an dem Bergindustrielle in Sachsen, in Leubnitz bei Werdau und in Schneeberg besonders be- theiligt sind, hatte infolge des Preissturzes des Wismuths in letzter Zeit unbefriedigende Ergebnisse aufzuweisen. — Jn Oelsnitz vergewaltigte der 21jährige Berg arbeiter Günther das 8jährige Schulmädchen Bl., so daß das Kind in ärztliche Behandlung gegeben werden mußte. G. wurde sofort nach der That verhaftet und an das Gericht abgeliefert. — Infolge Einsturzes einer Gartenmauer eines an der Rosengafle in Plauen i. V. stehenden Hauses ist am Montag das Hinterhaus des viel tiefer (an der Mühlstraße) gelegenen Pseil'schen Grundstückes bedeutend beschädigt worden. Das Dach und die Hinterwand sind vollständig eingedrückt, so daß aus den Bodenräumen die dort ange stellten Betten sichtbar werden. Ein Glück ist es noch zu nennen, daß der Einsturz bei Tage erfolgte, andernfalls wären Menschenleben gefährdet gewesen. — Wie das „Leipz. Tagebl." meldet, wurde der Raubmörder Reichelt in Gera verhaftet. Der Mörder ist geständig. — Vor dem DiSciplinarhofe in Leipzig begann am Sonnabend die Verhandlung gegen den früheren Kanzler m Kamerun, Leist. Die Oeffentlichkeit war zunächst nicht ausgeschlossen. Leist war anwesend. Der Präsident er- uchte die Vertreter der Presse, die Sache in nicht an- iößiger Weise zu behandeln. Nacb beendetem Referat findet eine eingehende Vernehmung des Angeschuldigten statt. Dieser bestreitet, seine Amtsbefugnisse überschritten oder durch sein außeramtliches Verhalten ein öffentliches Aergerniß gegeben und dadurch das Ansehen des deutschen Reiches geschädigt zu haben. Er beantragt, den Freiherrn von Soden, den Legationsrath v. Schuckmann, den Haupt mann Morgen und den vr. Preuß als Zeugen zu laden, die seine Behauptungen bestätigen würden. Ferner bean tragt er, den Grafen Pfeil und Or. Büttner zu laden, die ebenfalls Weiber hätten prügeln lassen. Der Disciplinarhof ehnte jedoch alle diese Beweisanträge als unerheblich ab. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft hält für nachgewiesen, daß Leist an dem Aufstande in Kamerun ^mitschuldig sei. Das Hauptvergehen sei die Benutzung der Pfandweiber gewesen, deshalb sei die strengste Strafe, die Entlassung aus dem Staatsdienste, anzuwenden. Von den in der Vorinstanz angenommenen Milderungsgründen sei er nicht überzeugt. Das auswärtige Amt wolle Leist auch im Konsulatsdienst nicht mehr verwenden, da der hohe Grad Sächsisches. — Seit Freitag ist das Gebirge abermals mit einer Schneefülle beglückt worden. Während der vorangegangenen Nacht herrschten auf der Höhe des Großen Winterberges — 3 Grad Reaumur, im Elbthale — 2 Grad Reaumur. — Durch eine geringfügige Ursache, durch einen Stotz wie ihn ein siebenjähriges Kind einem anderen giebt, ist kürzlich das Leben des Söhnchens des Restaurateurs Schlegel in Coßmannsdorf in Lebensgefahr versetzt worden. Der Kleine wurde vor der Schule infolge eines kaum ernstlichen Streites von einem seiner Mitschüler mit dem Daumen in die Leistengegend gestoßen. Die Folge ist nach ärztlichem Ausspruche eine Blinddarm entzündung gewesen, an der das Kind nun bereits weit über 2 Wochen krank darnieder liegt. — Der Rabenauer Männergesangverein „Apollo", welcher im August d. I. sein 50jähriges Stiftungsfest zu feiern gedenkt, beabsichtigt am 1. Osterfeiertage im Gasthof zum Amtshof daselbst ein Konzert zu veranstalten. Die eifrige Sängerschaar wird auch hoffentlich diesmal wie bisher unter zielbewußter Leitung ihren Zuhörern nur-ge diegene Lieder zu Gehör bringen. Wir wünschen, daß der Verein für seine Mühe durch starken Zuspruch belohnt wird. — In Dippoldiswalde wurde am Sonnabend Abend bei der Einfahrt des gegen '/^10 Uhr von HainS- berg fälligen Personenzuges eine Frau überfahren und an den Beinen schwer verletzt. Der bedauernswerthe Unfall scheint nur dadurch hcrvorgerusen worden zu sein, daß die Unglückliche zu zeitig und auch in falscher Richtung den Wagen verlassen hat. — Zwischen Altfranken und Obergorbitz befand sich ein Schacht zum sogenannten Erbstollen, der Anfang der 50er Jahre zugeschüttet wurde. Jetzt ist plötzlich auf den Feldern des Gutspächters Lommatzsch der zugeschüttete Schacht eingestürzt, so daß er wieder in einer Länge von 6 Meter, 1'/, Meter Breite und 10 Meter Tiefe sichtbar ist. Zum Glück war zur Zeit des Einsturzes daselbst nie mand auf dem Felde. — Plauen b. Dresden ist durch ein Privatunter nehmen die Begründung und Einrichtung eines dem all gemeinen Gebrauche dienenden Elektricitätswerkcs beschlossen, und sind den maßgebenden Behörden die bezüglichen Vor lagen zur Genehmigung des Betriebes dieser Anlage bereits zugegangen. Zu gleichem Zwecke wurde der käufliche Er werb des Grundstückes Reisewitzer Straße 4 gesichert, welches, bisher der Firma Gebrüder Böttcher gehörig, sich in jeder Beziehung für den angegebenen Zweck eignet. Um bis zur Ertheilung der behördlichen Genehmigung die zur Beschaff ung der nöthigen Maschinen und Apparate erforderlichen Vorarbeiten io weit als irgend thunlich fördern zu können, versendet jetzt Ingenieur Ludwig Uhmann, Plauen-Dresden, Daheimstraße 12, an die dortigen Hausbesitzer, Fabrikanten u. s. w. ein Rundschreiben mit Fragebogen, um über den vorauszusehenden Bedarf an elektrischem Strom Kenntniß zu erlangen. Der Tarif über die Abnahme von Elektricität ist, wenn auch das VertragSverhältniß mit dem Gemeinde- rathe zu Plauen bereits geregelt ist, noch nicht festgestellt, da die weiter erforderlichen Genehmigungsbedingungen seitens der König!. Amtshauptmannschast noch ausstehen und es vorläufig noch unbestimmt ist, inwieweit hiervon der Tarif mit betroffen wird. — Der Inhaber eines Restaurants auf der Falken straße in Dresden hatte dieser Tage in einem zu diesem Zwecke aufgestellten Eisen eine Ratte gefangen. Als er bei seinen Gästen Umfrage hielt, wer dem Thier den G raus machen wolle, erbot sich hierzu ein anwesender Jünger des Hans Sachs. Die Art und Weise, wie der Mann sich seiner Aufgabe entledigte, läßt indeß fast darauf schließen, daß man es hier mit einem verkappten Kannibalen zu thun gehabt hat, denn der Unhold biß dem ekelhaften Nager einfach das Genick durch. — Ein in Dresden wohnhafter Maurer trank aus Versehen aus einer Flasche, in welcher sich eine scharfe Lauge befand, indem er sie mit einer danebenstehenden Schnapsflasche verwechselte und verbrannte sich innerlich so erheblich, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Dort liegt er schwerkrank darnieder. — Auf einem Neubaue in der Fürstenstraße in Dresden stürzte ein 25 Jahre alter Maurer aus dem ersten Stockwerke in das Kellergeschoß. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er alsbald nach dem Unfälle verstarb. — Die unter dem 27. März d. I. verfügte Sperrung des öffentlichen Weges zwischen Hetzdorf und dem Staatsforstrevier Naundorf ist wieder aufgehoben worden. — Die seit dem 22. März vermißte Maurers-Ehe- srau Lippmann in Niedercolmnitz ist am 3. d. M. in dem Bach des Naundorfer Reviers aufgefunden worden. — Am vorigen Dienstag feierte der Schneider meister F. W. Berger in Niederbobritzsch, früher längere Zeit als Gemeinderathsmitglied und Gemeinde- ältester und jetzt noch als Kassirer verschiedener Steuern für die Gemeinde thätig. in bester Rüstigkeit im Kreise seiner Familie das seltene Fest des 50jährigen Meister. Jubiläums, wozu ihm von verschiedenen Seiten Glück wünsche und Geschenke entgegengebracht wurden. In unserer Zeit fast schrankenloser Gewerbefreiheit und des Verzichts auf Beibringung eines Befähigung-Nachweises bei Beginn selbstständiger Ausübung eines Handwerkes ist es für manchen jedenfalls nicht uninteressant, einen Meisterschaftsschein, wie er vor 50 Jahren ausgestellt wurde, einzusehen. Derselbe hat folgenden Wortlaut: „Wir Obermeister und Nebenältesten, der Schneider- Innung zu Tharandt urkunden und bekennen hiermit, daß Friedrich Wilhelm Berger aus Niederbobritzsch, da leidiger die Konzession zur Betreibung seines Handwerkes in Niederbobritzsch beigebracht und nachdem selbiger ein Aus dem Gerichtssaale — Gegen seinen Unternehmer, die Firma Siemens, machte sich der 21jährige Schlossergefelle Wald Gräfe eines Vertrauensbruches schuldig. Ec wendete dort 4 Gasglühlicht-Apparate im GesammtwerA von etwa 44 Mk. und 2 Spiritusanzünder. Außerd^ bestahl Gräfe noch zwei Schlaskollegen um deren SiA Pfennige. Er mußte, um zu dem Gelds zu gelangen, eines falschen Schlüssels bedienen, wodurch der DiebM zu einem schweren wurde. Das Urtheil lautete auf /r Jahr Gefängniß. Da der Angeklagte bei den letzten D'A tählen eine gewisse Gemeinheit der Gesinnung an d" Tag legte, so wurde gegen ihn noch Ehrenrechtsverlust 2 Jahren erkannt. ,7 uus< IN! von mangelnder Selbstzucht sich in jedem anderen A Id wiederholen könne. Das Vergehen mit den Pfands streife direkt an das Strafgesetz, habe nachtheilige gehabt, stelle sich als grober Vertrauensbruch dar und ' auf unlautere Beweggründe zurückzuführen. Der VeithE^Ag'^ theilt mit, daß Leist mit Rücksicht auf den Aufstands Amt nicht überschritten habe. Bezüglich der PfandE»mi sei er von einem Vorwurf nicht frei; aber daSll^^W vertheile vollkommen richtig Licht und Schatten. AM W 8 habe nicht die Handlungsweise Leists, sondern das TaE Or. Valentins gemacht. Sodann macht der Verths j der Presse den Vorwurf, daß sie voreingenommen EAE. Leist sei, bevor noch das Urtheil gefällt sei. Der M A klagte sucht sein Verhalten in längerer Ausführung Mlx rechtfertigen und behauptet, der Grund des Aufstande) 1'D uugM nur die mangelhafte Ahnung gewesen. — Der DiScipliM beschloß, unter Aufhebung des Urtheils erster Instanz A Angeklagten mit Dienstentlassung, unter Belassung M m °- gesetzlichen Pension auf drei Jahre, zu bestrafen und ', 2» 'um die Kosten des Verfahrens aufzuerlegen. In der UrthA begründung wird ausgeführt, daß der Disciplinarhof Benutzung der Pfandwsiber eine Ueberschreitung der M befugnisse des Angeklagten und in der Art des UmE c eine Entwürdigung und einen Mißbrauch seiner AE LMik Walt erblicke. Wenn der Disc plinarhof auch die des Angeklagten anerkenne, so könne der Angeklagte Lage der Dinge doch nicht mehr im Amte belassen °»»u — Wie über den ferneren Verlauf deS Prozesses^ aus Leipzig gemeldet wird, bemerkte der Angeklagte- gebe zu, daß er gefehlt habe, aber nicht so sehr, das K-Mi - die Ehre Beamter zu sein, verwirkt habe. Unter E anderen Klima hätte er zweifellos anders gehandelt. 'M hoffe, daß der Disciplinarhof das erste Urtheil besiM «r, werde, und werde sich bemühen, wieder gut zu machen, er unter dem Tropenklima gefehlt habe, hierauf zog ü? der Gerichtshof gegen 4^ Uhr zur Berathung Der Disciplinarhof beschloß, wie bekannt, unter AufsE des ersten Urtheils, den Kanzler Leist mit DienstentlaW i unter Belassung der Hälfte der gesetzlichen Pension , drei Jahre und mit Zurlastlegung der Kosten deS Verfahr^ zu bestrafen. In der Begründung des Urtheiles wird geführt, Leist habe die Weiber nicht auspeitschen M dürfen, weil dies dem dortigen Herkommen nicht entspE . . die Exekution habe wenigstens nicht unmenschlich und - schimpfend sein dürfen. Es sei angenommen, daß?, Züchtigung den Aufstand nicht berbeigeführt habe. A uo den Verkehr mit den Pfandweibern betreffe, so seien k nur die Fälle a's erwiesen angenommen, sie im vE Urtheile als erwiesen angenommen waren, sondern auch" > weiteren Anklagefälle. Das sittliche Verhalten des ANS. klagten sei im höchsten Maße verwerflich. Es habe ' sagen mässen, daß er die Amtsgewalt nicht zu Handlungen mißbrauchen durfte. Er solle nicht veM werden, daß er durch gute Dienste sich die Anerkenn^ seiner Vorgesetzten erworben und sich manigfachen ME »iq und Anstrengungen ausgesetzt habe, aber an dem schE klagbaren Charakter seiner Verfehlung ändere das "'M Solange ver Angeklagte unter höherer Leitung stand-l er ein tüchtiger Beamter gewesen, sobald er aber selbst^ wurde, habe er die Herrschaft über sich und zugleich „ sittlichen Halt verloren und sich zu schweren Vergehen reißen lasse». Da er damit sich vollkommen cntwüM habe, sei es nicht angängig, ihn im Amte zu lassen. — Durch ein bedauerliches Versehen hat der AsßE »hv» arzt des Zittauer Regiments Or. Rietschel seinen - gefunden. Er wollte in der Dunkelheit einen Trunk z" b" l-i > nehmen, vergriff sich in der Flasche und trank concentrw Karbolsäure. R. rief noch seine Wirthin und schickt"^ ärztliche Hilfe. Als sie ankam, war es bereits zu n' „ kh « Der junge Arzt war dem vcrhängnißvollen Versehen reitS erlegen. ,, — Eine hübsche Antwort erhielt dieser Tage M s. Geistlicher in einem Dorfe bei Zittau bei der Prü^ der Konfirmanden. Der Geistliche richtete an den en" VWqg « der Knaben die Frage des Sinnes: „Was lastet ' schwersten auf dem Menschen?" Er erwartete die AnlE „Die Sünde." Statt dessen aber erwiderte der KE »i . „Die Steuern!" Die Wirkung dieser Worte auf den aminator wie auf die Zuhörer kann man sich leicht ausmE Man sieht, daß die Steuern heute nicht mehr blos Erwachsenen den Kopf schwer machen. u. Tages-Ereignisse. — Der Berliner „Lokalanzeiger" berichtet A ein Interview, daß sein Korrespondent mit dem RE tagSprästdenttn Freiherrn v. Buol über die jüngste Knif'. gehabt hat. Der letztere sagte dabei, das Ganze sei E -in Mißverständniß als ein Koflckt gewesen. Auch A Centrum erkenne das große deutsche Genie des Fürsts Pvu Bismarck an; man habe es aber in unhöflicher Weise gefordert, sich an der Bismarckfeier zu betheiligen und HA . außerdem auch der Feier eine Demonstration im Sinne A Sanktion der BiSmarckschen Gesammtpolitik machen wo»A Dessen habe sich das Centrum geweigert. Von
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