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Zeitung für Seifersdorf. GrH- und Kleinölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz etc. Verla von B. Weißer in Rabenau. Für die Redactwn verantwortlich (soweit nicht andere Namensnennung erfolgt) A. Weißer, Deuben. Druck (mit Ausnabme der Seite es Ortsanzeigers) von B. Weißer in Deuben. Anzeigen für die ersten drei Seiten des Hauptblattes werden bis Sonnabend, Dienstag und Donnerstag Abend 6 uyr für die jeweilig nächste Nummer erbeten. 8. Jahrgang. Donnerstag, den 3. Januar 1895.A Nmmer 2. Amtliches. — Geldstrafe bis LU Lvku ist lau wiederholter Bekanntmachungen von jedem Haus- eigenthmer beziehentlich dessen Stellvertreter verwirkt, so bald e bei Eisglätte das Bestreuen der Fuß wege entlang seinem Grundstücke mit Sand unterlffen oder unzureichend ausgeführt hat. ZN Rückfälligkeit kann auf eine dergleichen bis ZU fünf^g Mark oder entsprechende Hast erkannt werde» Sharandt, am 22. Dezember 1894. Der Bürgermeister. vr. Siokki>n. Städtische Sparkasse zu Warandt. Die Zuschreibung der Zinsen in den Einlagebüchern hiesige Sparkasse, beziehentlich deren Auszahlung, kann wegen der derselben 1893 ad erfolg«. Für alle übrigen Sparkassengeschäfte wird dagegen ununterbrochen täglich Vormittags von 8 bis 12 und Nachnittags von 2 bis 5 Uhr expedirt. Tharandt, am 31. Dezember 1894. Die Sparkassen-Verwaltung. Or. Hiehayn. ' Die Sparkaste,- Radenarr ist vom 1. bis mit 15. Januar 1895 für Einlagen und Rückzahlungen geschlossen. , Rabenau, den 28. Dezember 1894. Die Sparkassenverwattung Bekanntmachung, das spbttuWtigtc Whttiaustll so« Haudt« betreffend Da trotz wiederholter Bekanntmachungen das unbe aufsichtigte Umherlaufenlossen von Hunden, insbesondere größerer Knude, nicht aafhört, wird hierdurch mit Bezug nahme aus die diesbezüglichen Bekanntmachungen der König lichen Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt nochmals zur Kenniniß gebracht, daß die Besitzer von Hunden dafür zu sorgen haben, daß letzte.« auf Wegen und Plätzen nicht unbeaufsichtigt umherlausen und insbesondere nicht das verkehrende Publikum belästigen. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden an den Besitzen» der be- treffenden Hunde, insoweit nicht § 367," des Reichsstraf- gesetzüuches einschlägt, mit Geldstrafe bis zu 50 Mark ev. mit entsprechender Haft unnachsichtlich geahndet werden. Rabenau, am L4. Dezember 1894. Der Bürgermeister. Nittix. ^>es Frostes wird wiederum darauf auf- ^aß den ortsüblichen Bestimmungen W - u. Grundstücksbesitzer die vor ihren Maden Fußwege bei Glätte mit Sand M zu bestreuen haben. Mwerden mit 1 bis 3 M. zur Armen- Mm ist bei Unglücksfällen die Haftbar- Mchlossen. MjilllwSirs, den 1. Dezember 1894. D Gemeindevorstaud. M k Voxvl. . Beisi« k erksam cht, « ' »tspieche»e Haul Kuvdsti^mführä der geeig, AschN Unteröngen l affe beflrajaußer« Dachung nic auSge Ä»»>N wit t DM Bekanntmachung Bekanntmachung. Den Herren Arbeitgebern wird hierdurch anheimge stellt, bei Ausstellung von Arbeitsbescheinigungen insbesondere für ihre älteren Arbeiter sich möglichst des gesetzlich vorgeschriebenen, gedruckten Formulars sür die Zwecke der Jnvaliditäts- und Altersversicherung schon jetzt zu bedienen, damit den Arbeitern und auch den Arbeit qebern später bei Geltendmachung von Ansprüchen au die Jnvaliditäts- und Altersversicherung ev. Umständlich keiten nicht bereitet werden. Druckexemplare der Arbeitsbescheinigungen können, soweit der Vorrath reicht, an Rathsstelle entnommen werden. Rabenau, am 24. Dezember 1894. Der Bürgermeister. Bittig. Von den wenizen weiblichen Dienstboten wurden der Großmagd 150 Mk., der Mittelmagd 120 Mk. und der Kleinmagd 90 Mk. Jah eslohn zugedilligt. Daß die zehn» fach grötzere Zahl der Mägde Unterkommen gefunden haben würde, ist bei der lebhaften Nachfrage, die sich geltend machte, selbstverständlich. — In der letzten Sonnabend Vormittag 11 Uhr statt- fundenen öffentlichen Stadtgemeinderathssitzung in Wils druff wurde Herr Kaufmann Theodor Görne mit großer Stimmenmehrheit zum besoldeten Stadtrathe gewählt. Der lanujährige bisherige Stadlrath Funke ist nunmehr in den Ruhestand getreten. — Reichen Kindersegen hat in diesem Jahre eine . Familie in der Poststraße in Löbtau zu verzeichnen. Nachdem Anfang des Jahres ein Knabe ankaw, wurden im December noch drei auf einmal geboren, so daß die sechs beleiis lebenden Knaben in einem Jahre um vier vermehrt wurden und die Familie nun zehn Knaben ihr eigen nennt. — Die Annenschule in Dresden war bisher die einzige höhere Schul-Anstalt, deren Unterricht auf die Vor- und Nachmittagsstunden vertheilt war. Von Ostern ab wird jedoch der Unterricht zusammengelegt werden. Auch beginnt vom neuen Schuljahr an der Unterricht im Sommerhalbjahr früh um 7 Uhr, ebenfalls in Ueberein stimmung mit den arideren höheren Unterrichts-Anstalten. — Der Restaurateur Zfcheyge in Dresden hat das Unglück gehabt, bei einem Ritt im großen Garten in der Nähe der Picardie von dem scheu gewordenen Pferde geworfen zu werden. Man brachte den verun- glückten Mann, der einen Schädelbruch und eine Gehirn erschütterung erlitten hat, in das CarolahauS. Nach einer neueren Mittheilung, hat sich der Zustand ein wenig ge bessert, indem das Bewußtsein hin und wieder auf Augen blicke zurückkehrt. Immerhin ist der Zustand noch sehr besorgnißerregend. — Dem Tilgungsplan desHänichener Steinkohlen bauvereins gemäß hat die dreizehnte notarielle Verloosung der 5prozentigen Prioritäts-Anleihe vom Jahre 1882 statt gefunden. Die Kapitalbetrage dieser ausgeloosten Obliga tionen können vom 1. Juli 1895 ab bei der Dresdner Bank zu Dresden, sowie bei der Caffe des Vereins in Dresden, Bankstraße Nr. 3 Part., gegen Rückgabe der be treffenden Obligationen nebst Talons und der noch nicht fälligen Coupons erhoben werden. Die Verzinsung der ausgeloosten Obligationen hört mit dem Rückzahlungstermin auf. Aus frühere Verloosungen derselben Anleihe wurden bis jetzt noch nicht zur Einlösung präsentirt: a. aus der 9 Verloosung die Obliaation Nr. 110, fällig am 1. Juli 1891, b. aus der 11. Verloosung die Obligationen Nr. 35, 56, 152, fällig am 1. Juli 1893. o. aus der 12. Ver loosung die Obligationen Nr. 499, 654, 852, 914 961 993, 994, 1055, 1141, 1156, 1159, 1609, fällig am 1. Juli 1894, worauf die dermaligen Inhaber aufmerksam gemacht werden. — Kürzlich fand man in Meißen unterhalb der Chauffeebrücke den in der Königlichen Manufaktur be- ichästigt gewesenen Porzellanmaler Damm in der Elbe er- trunken auf. Damm, eia hoher Dreißiger und unver- hen athet, ist vermuthlich auf dem Heimwege von der Fischer- gasse den Elbdamm hinauf in's Wasser gerathen. — Infolge des während vergangenen Nacht tä'ker aufgetntenen EiSgan; vat sich --^.Sächsisch- Böhmische Damplsch ffsahrts -fellschast veranlaßt hre Fahnen zwsich.n Pjaa-Schandau und Dresden- iiesa Kreimtz einzustelleu-"d die Landungsbrucken ui den Hälen zu bergen. Zirpen Dresden-Pirna werden die Fahrten in Gemäßhe des Fahrplanes vom 20. v. M. noch aufrecht erhalt- — In Fre^erg hatte mit Jahresschluß Bürger meister vr Böb-e die städtischen Beamten im Raths- »tzunqszimmer zusammenberufen, um sich von ihnen vor seinem Weqqc-ge zu verabschieden- — Am Tonnabend sind auf einem Oberhohn«. dorfer Ste'kohlenwerke, wie bereits kurz erwähnt, der )äuer Fr.ut Emil Beier aus Friedrichs grün und Fried rich Ma' Brückner aus Ramsdorf infolge des Einathmens von K-ylensäure erstickt. Es war schon zum SchMan- ang bemerkt worden, daß die Wetter in dieser Strecke matt waren, und als Beier in die Strecke hinuntergestiegen war, rief er sofort: „Helft mir!', dann hörte man ihn nur noch röcheln. Brückner und ein Mitarbeiter sprangen sofort hinzu, um den rc. Beier herauszuziehen, hierbei kam aber Brückner, jedenfalls auch durch die Kohlensäure betäubt, zu Fall, während sich der andere Mitarbeiter Sachfisches. — Die Gemeinderathswahl inDöhlen, wclhe am Sonnabend staltsand, hatte nachstehendes Ergebniß. Es wurden gewählt: die Herren Fabrikbesitzer Standfuß und Baumeister Hensel als Vertreter der ersten, Herr Tischler meister Gansauge als Vertreter der zweiten und Herr Fabrikarbeiter Kästner als Vertreter der dritten Klasse der Ansässigen. Die ersteren wurden einstimmig gewählt; Herr Gansauge erhielt von 54 abgegebenen Stimmen 40 und Herr Kästner von 13 8 Stimmen. — Am Weihnacbtsabend vermißte ein Wirthschafts- bcsitzer in Oberdöhlen einen in der Kommode in Verwahrung gehaltenen Geldbetrag von etwa 25 Mark. Der Verdacht, das Geld entwendet zu haben, fiel auf eine erst kürzlich angetretene Dienstperson, die jedoch nicht ein gestand und auch nicht übersührt werden konnte. Am 2. Festtag erbat sie sich Urlaub, um »hre Sachen bei ihrer früheren Dienstherrschaft zu holen, kam Von der kurzen Tour jedoch erst am Freitag wieder zurück. Nunmehr wurde die Frau durch den Ortspolizeidiener, den man holen ließ, vernommen, dem sie auch den Diebstahl zuge stand. Die 32 jährige aus Schlesien stau wende Frau wurde dem Amtsgericht Döhlen zugeführt. — Bei der in Dresden im Stadtwaldschlößchen-Ne- staurant zum Besten des Alberlvereins veranstalteten Ausstellung von Kanarien-, Sing- und Ziervögeln wurde Herrn B. Mühlstädt in Großburgk die große silberne Medaille zucrkannt. — Ja d-r Nacht zum Sonntag wurden die Be wohner von Plauen zwe, Mal durch Feuersignale aus dem Schlummer geweckt. Gegen '/,12 Uyr machte sich ein großer Feuerschein in der Richtung Pestitz - Mockritz bemerkbar. Eine Abteilung dec alarmirten Wehr rückie mit der Landspritze bis zur Mockritzer Höhe, kehrte aber zurück, da das Feuer noch Werler enlternl wa--, also außer halb des Orts-Feuerbezirks lag. Es brannte in Kauscha, wo von dem Fchrmann'lchen Besitzthum Seitengebäude und Scheune fast ganz vernichtet wurden. Eine größere Menge Stroh, Fuiter, Getreide, sowie WirthschaftSgerälhe relen dabei tun Flammen zum Opfer. Achl Feuerwehren waren zur Stelle und bekämpften mit fünf Schlauch leitungen den bis in die Morgenstunden andauernden Brand. Die Entstehungsursache blieb unermittelt. — Morgens 5 Uhr erfolgte der zweite Alarm, ein mächtiger Feuer'chein zeigte sich über Allcoschütz - Gittersee. Da« Branbobjekt war eine auf Gittersee'er Flur stehende Strohfeime. Da dieselbe ganz isolirt steht und trotz des zesii^en Sturmes keine Gefahr betreffs der Weiterver- breUung vorlag, rückte die Mannschaft gegen 6 Uhr wieder in Plauen ein. Später trafen auch die Dresdner und Löblauer Spritze an diesem Brandplatze ein. - Aus dem Dresdner Grsindemarkt hatt n sich außer einer ansehnlichen Zahl von Landwirthen namentlich aus »er Umgegend von Meißen, Wilsdruff tc. bis zur MittcgSzeit des Sylvestertaqes im Ballhause etwa 100 männliche und 4 weibliche, in Helbig's Etablissement aber als neuer Zuzug annähernd 150 männliche sowie nur 2 weibliche Dienstboten eingefunden. Von den Knechten and eine größere Anzahl deshalb kein Unterkommen, weil dieselbin Löhne beanspruchten, welche von den Landwirthen mit dem besten Willen nicht bewilligt werden konnten. In der Hauptsache wurden als Jahreslöhne bei vollständig reier Station den Schirrmeistern 240—300 Mk., den Großknachten 190—230 Mk., den Mittelknechten 150 bis 180 Mi!, und den Kleinknechten 120—140 Mk. gewährt.