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Frankreichs neues Okerhaupt. Es war von An'ang an ausgcmacht, daß Herr Felix Faure in Paris geboren sei. Sieben Städte konnten sich also nicht nm ihn streiten. Dafür entbrannte der Streit unter den Pariser Arrondissements. Montmartre erhob sich und sagte: „Der Präsident ist mein." Wenn Montmartre sich erhebt, so ist mit ihm nicht zu spaßen. Alles schwieg und beugte sich. Nur der Faubourg Saint-Denis wagte es zu trotzen. Der Faubourg St. Denis hat keine rothe Mühle, wie Montmartre, keinen „Schwarzen Kat r", kein singendes und malendes Künstlervolk. Aber der Faubourg St. Denis hat Möbel. Dort haben die Möbel-Fabrikanten und -Händler ihren Sitz. Die ganze Straße entlang sieht man Spiegelschränke, und es duftet nach Politur. Möbel — das bedeutet Seßhaftigkeit und Ordnungsliebe. Ein Staats chef, der von der Bourgeois-Partei gegen die Partei des Umsturzes gewählt worden rst, kann nur aus der Ge gend der Spiegelschränke herstammen. Felix Faure durste nicht auf Montmartre seboren sein, dem Lande der lcckeren Chansonniers, die den Mond besingen, für Manon schwärmen und die Ministerien vcrhöhnen. Es wäre beinahe ver fassungswidrig gewesen. So war denn Felix Faure in Faubourg St. Denis geboren. Montmartre mußte zurück stehen. Zur Stunde ist noch nicht bekannt, wie es sich darein gefügt bat. Damit aber in Zukunft kein Slreit mehr bestehe, wird vom „GaülvtS" der Gburtsakt des neuen Präsidenten der Republik veröffentlicht. Der Akt lautet: „Präfektur des Seine-Departements. Auszug aus dem Geburtsregister des Jahres 1841. Im Jahre Ein Tausend Acht Hundert Ein und Vierzig, am ersten Februar, um elf ein halb Uhr Morgens, ist vor uns, Barts smy- Benolt, Dekan, Ritter der Ehrenlegion, Maire des dritten Pariser Arrondissements, in unserer Eigenschaft als Standes beamter erschienen: Jean Marie Faure, Fauteuil-Fabrikant, einunddrcißig Jahre alt, wohnhaft in Paris, Rae du FaubourgSaint-Dsnis Nr. 71, der uns ein Kind männ lichen Geschlechter vorgezeigt hat, das vorgestern um elf Uhr Abends in seiner Wohnung geboren wurde und der Sohn des genannten Jean Marie Faure, sowie der Rose Adelalse Cuissard, Ehegattin des Faure, ist, welchem Kinde er die Vornamen Francois Felix gegeben hat Dieser Akt wurde ausgcferkgt in Gegenwart des Herrn Jean Francois Rouff-lle, Hausbesitzer, fünfundfünzig Jahr alt, wohnhaft tn Paris, Rue du Faubourg-Saint-Martin Nr. 114, Groß onkel des Kindes, und Claude Laet, Fauteuilarbeiter, fünf unddreißig Jahre alt, wohnhaft in Paris, Rue du Faubourg- Saint-Denis Nr. 71, Freund der Familie rc. rc. Dieses Gcburtsattist zerstört eine schöne Illusion, die von den „schwieligen Händen" des neuen Präsidenten. Der Vater war nicht ein armer Handwerker, wie einige besonders loyale Blätter im ersten Anfall der Rührung behaupteten. Er war, wie man sieht, Fauteuil-Fabrikant, — sogar m't Dampf, wie Eingeweihte erzählen. Auch führte der citirte Akt einen Onkel des Präsidenten in die Geschichte ein, der Hausbesitzer war. Wenn man einen Fabrikanten zum Vater und einen Hausbesitzer zum Onkel ha*, kann man schon seinen Händen ein paar Schwielen ersparen. Freilich ist der Weg vom Faubourg-Saint Denis in's Elisöe noch weit genug, und alle Fauteuils, die der Vater fabrizirt hat, sind dem Sohne von nur geringem Nutzm ge wesen bei seiner Laufbahn, die ihn bis zum höchsten Amte im Staate geführt hat. Jedenfalls aber war der junge Felix ke'n Proletarierkind, sondern ein Pariser Bürgers- föhnchen. Die Geschichte mit der Handarbeit erklärt sich ganz anders. Der Vater wollte, daß der Sohn das Ge schäft übernehme. Zu diesem Zwecke hielt er es für nöthig, daß der junge Mann mit der Leocrbereitung vertraut wurde. Manch ein Fauteuil wird mit Leder bezogen, und wer ta weiß, wie das Leder gemacht wird, ist den zeitgenössischen Fauteuilfabrikanten gleich um die Hälfte mindestens über legen. Felix Faure wurde also in eine Gerberei geschickt, wo er in der That einige Zeit als Lehrling arbeitete. Aus jener Zeit stammt der Stahlstich, der heute im Comp toir des Faureschen Handlungshauses zu Havre hängt. Derselbe stellt Felix Faure im Alter von achtzehn Jahren vor. Er trägt ein H md mit aufgekrempelten Aermeln, eine geflickte Hose, und einen Gerberschur;. Das mag sehr malerisch gewesen sein, jedenfalls ist es aber nicht der anne Gerbcrgeselle, der seine greisen Eltern von seinem kargen Lohne ernährt und außerdem wöchentlich 2 Franken zurücklegt, um Präsident der Republik zu werven. Die G rberei wurde entscheidend im Leben Felix Faures. Er batte das Leder in seinen Tiefen erfassen gelernt; und vermochte er nicht mehr davon zu lassen. Nachdem sich in seiner Seele ein kurzer Kampf abgespielt zwischen Leder und Fauteuil, trug das Leder den Sieg davon. Ec er hoffte sich mehr innere Befriedigung davon, wenn er es verkaufen, statt wenn er es verarbeiten würde. So wurde er Lederhändler, wurde nach England geschickt, um den internationalen Markt kennen zu lernen und sich die Sprache anzueignen, und etablirte sich schließlich in Havre, nachdem er sich bereits in Paris einen guten geschäftlichen Ruf erworben. Zur Stunde ist in Havre, an der Ecke der Rus Iloubit und der Rus kranIUin, eine Kupferplatte zu sehen, welche die Inschrift trägt: »Saison kslix Raurs Ouirs st Reaux". Der Chef des Hauses hat nun, zum zweiten Mal in seinem Leben, die „Branche" gewechselt. Die Firma muß geändert werden. Statt „Felix Faure, Ledcrgeschäst", hat cs fortan zu heißen: „Felix Faure, Staatsgeschäfte." Das Handlungshaus des Herrn Felix- Faure ist in seiner Art das bedeutendste in Havre. W-e von anderer Seite berichtet wird, stand der jetzige Präsident als Inhaber der Firma Felix Faure in geschäftlicher Ver bindung mit Hamburg. Vor drei Jahren war er persön lich dort, um im Auftrage der Stadt Havre von den Ham burger Hafeneinrichtungen Kenntniß zu nehmen; er war damals der deutschen Sprache nicht mächtig. Lachfisches. — Bezüglich des voraussichtlichen Umganges der diesjährigen Ucbungcn der Mannschaften des Beurlaubten standes g-ebt das kgl. Kriegsministerium, um den von der Einberufung betroffenen Mannschaften Gelegenheit zu bict n, ihre Berufsverhältnisse entsprechend regeln zu können, bereits j tzt bekannt, daß im Laufe des Jahres zu Hebungen im Bereiche des XII. kal. sächs. Armeecorps, vorbehä tlich darüber noch zu erlass nder endgiltiger Bestimmungen, einzubsrufen sind, und zwar aus d-n Jahresklassen 1888/89 der Reserve bezw. 1883/84 der Landwehr, vom Beur laubtenstande der Infanterie zusammen 11140, von dem der Jäger zusammen 800, von dem der Feldartillerie cin- schlußlich bei derselben als Fahrer zu verw ndender ehemaliger Kavalleristen 1200, vom B urlaubtenstande der Fußartillerie 540, von dem der Pioniers 250 Mann, sämmtlich auf 14 Tage. Während der gleichen Zeitdauer und aus denselben Jahresklaffen w rden aus der Reserve bezw. der Landwehr des Trains 480 Mann nach B-- endigungen der Hcrbstübungen, außerdem im Mai, und zwar auf 20 Tage 25 Mann der Reserve der Kavallerie bezw. des Trains einberufen. Zur Bildung von Sanitäts- detackements ist die Einziehung von 200 Mann, denselben Aliersklasscn angehörend, endlich ist zu einer Uebung bei den Garnisonlazcrethen die Einb rusung von 25 Kranken wärtern der Reserve auf 20 Tage und von solchen der Landw hr auf 14 Tage ins Auge gefaßt. Den Arbeiür- abtheilungcn werden 35 Arbeitersoldaten auf 12 Tage zugcwiesen. Es sollen zu allen diesen Uebungen je die Hälften der angegebenen Mannschaftsziffern d r Reserve, die anders Hälfte der Landwehr m.nommen werden, wobei die betr ffendea Mannschaften derart auszuwählen sind, daß die Einberufung möglichst in die letzten Jal re ihr<r Dienstpflicht in der Reserve bezw. der Landw.hr 1. Auf gebots fällt. Aus der Ersatzrcserve sind zu cimr erst n (z hnwö Ligen) 60 Uebungspflichtiae und die gleiche Anzahl zu einer zweiten (sechswöchigen) Uebung im Krankenwarte dienste heranzuziehen. — Mit der Spitzmarke „Die Presse und der Mittelstand" schreibt das „Vaterland": D.r H rr Bürgermeister von Schmölln, io lautete eine Notiz, die kürz lich durch die Zeitungcn lief, bat es für „groben Unfug" erklärt, daß in s inem, etwa 8000 Enwohner zählend n Orte zwei Zeitungcn erschienen. Die meisten Blätter knüpfen an diese angebliche Äußerungen des Herrn Bürger meisters von Schmölln höhnische bez. tadelnde Äußerungen. Uns aber scheint, der Herr Bürgermeister hat gan; recht. Ein „Unfug", nicht zwar im Sinne des Gesetzes, aber doch vom Standpunkt des gesunden Menschcnv.rstandes aus ist es, wenn heutzutage fast jede, und auch die kleinste Stadt, und daneben noch eins Menge Dörfer nicht bloß ihr eigenes Blatt haben, was sich ja allenfalls rechtfertigen ließe, sondern gleich mehrere, die einander Konkurrenz machen und sich gegenseitig die Abonnenten abzujaun suchen. Was dabei herauskommt, kann man sich allen falls denken. Schließlich hat kein r was Rechtes, w der der Verleger od.r Drucker, noch das Publ kum D n größten Schaden aber davon hat, und das wird noch immer zu wenig beachtU, der Mittelstanb, inrbesond re der klein re und kleinste Geschäftsmann. Er wird zum Halten der Zeitung und zum Jnscriren förmlich gcpreßt, um es mit k inem zu verderben, muß er rn beiden rind vielleicht in drei oder mehr Blättern, die alle nur eine beschränkte Abonnentenzohl haben, se ne Anzeige v röffent- lichen, während es ehedem genügte, wenn er in dem einen seine Anzeige aufgab. Daß ihm durch die Konkurrenz jetzt eine bessere „geistige Kost" verschafft würde, kann man auch nicht sagen; eher das Gegentheil. Und was die jetzt wie Pilze überall aus der Erde schießenden angeblich „parteilosen", in Wahrheit alur zumeist judc-l beralen Blätter und Anzeiger bringen, das weiß man ja. Sen sationelles, Pikantes, Cronik Skandaleuse usw-, wahrhaftig eine höchst edle, den Geschmack bildende und läuternde Lektüre zumeist! Die andern Blätter aber, die bisher Besseres geboten haben und gern Wohl auch roch B sseres bieten möchten, müssen entweder, um den nun einmal ver dorbenen Geschmack des Publikums zu befriedigen, auch solche starke und gepfefferte Speise Vorsitzen, sammt d>m süßen Gift schauerlicher Gerichtsverhandlungen, od.r aber es sehlm ihnen, weil die Abcnnentenzahl infolge der rücksichtslosen Konkurrenz sich mindert, die Mittel, größere Aufwendungen im Interesse ihrer Leser zu macken. So vermögen wir in diesem Treiben überall nur Nachtheile zu erkennen, der grWe-aber scheint uns, wie gesagt, doch der zu sein, daß inan dem Mittelstand das Geld geradezu aus der Tasche nimmt und ihn geradezu brandschatzt. Er muß abonniren, muß inseriren, hier bei diesem, dort bei simm Blatt. Thut er cs nicht, so nehmen cs ihm hier die Freunde des einen, dort die des anderen übel, und am Ende wird er wohl noch boycoltirt. Kurzum, der Herr Bürgermeister von Schmölln hat schon recht, wenn er es auch vielleicht ein bißchen drastisch ausgedrückt hat. And re Ortsoberhaupte sollten es ihm nachthun. — Der seit längerer Zeit schwebende Progß der Ge meinde Deuben gegen den Pächter der Pastr tzmühle bei Tharand, Herrn Rienecker, ^ndcte am Sonnabend nach fast fünfstündiger Verhandlung v r dem Landgericht zu Freiberg durch Vergleich. — Lie diesjährige 19. große Geflügel-Ausstellung des Geflügelzüchtervereins für Deuben und Umgegend, welche heute Dienstag mit der Ausloosung der G-winne ihren Abschluß findet, war von hiesigen und auswärtiqen Züchtern recht gut beschickt. Der Katalog weist 469 Nummern auf. Unter den zahlreichen Hühnern, Tauben, Enten und Gänsen waren sehr viele prächtige Thiere, sodaß die Auswahl den Preisrichtern nicht zu leicht qe- wesen sein dürfte. In nachstehendem sind sämmtliche Preise aufgeführt, welche zur Vertheilung gelang (Wo die Ortsangabe fehlt, ist der betreffende Ausst in Deuben wohnhaft.) I. Preise erhielten a) Hühner: Herr Ludwig Eisold; d) auf Gänse: l Max Fritsche, Schweins darf; o) aus Tauben: Herren Gustav Partsch, Zaukerode (2 Pr), Os« Rüger, NiederhäSlich, Emil Partzsch (2 Pr ), N Neumeyer, Zaukerode (2 Preise), Ernst Arnold, N> s ckweinsdorf. Max Kögelmann (2 Preise), G» Männchen; — Ib-Preise erhielten a) auf Hühner: Herren R. Neubert, Hänichen, Max Schmieder, Gl op'tz; b) auf Tauben: die Herren Gustav Pal Zaukerode, Emil Partzsch, Ernst Dreßler, Ludwig Ei! — II. Preise erhielten a) auf Hübner: die Herren B Männchen, Richard Braun, Ernst Dreßler, Gust.Büti Tharand. Gustav Partsch, Zaukerode (2 Pr.), § Partzsch, Oitemar Kästner, Obernaundorf, E Zimmer, Rabenau, Theodor Krüger, R. Neil Hänichen; b) auf Enten: die Herren Clemens K Potschappel, Oswald Lotze, Dippoldiswal s) auf Gänse: Herr Max Schmieder, Groß! ä) auf Tauben: die Herren Gustav Partsch, Zaust (3 Pr.), Oswald Rüger, Nisderyäslich (2 Preise), l Partzsch (5 Pr.), Carl Klaus, Dresden (4 Pr.), Ü Dreßler (3 Pr.), Max Kögelmann (3 Pr), Hei Kröger. Rabenau (2 Pr.) Oswald Lotze, Lippoldts» (3 Pr.), B. Neumeyer, Zaukerode (3 Pr.), Adolf (2 Pr.), Robert Risse (2 Pr.), Ernst Flade, Grum! (2 Pr.), Ernst Arnold, Neuschweinsdorf (2 Pr.), L»' Eisold (3 Pr.), Theodor Krüger, Gustav Männchen (2 § — III. Preise erhielten a) auf Hühner: die H Theodor Krüger (4 Pc.), Max Kögelmann, R. Ne» Hänichen, Ernst Stirl, Groß ölsa, Clemens Gü» Gittersee, Ernst Kümmelberger, Richard Braun, l Rüger, NiederhäSlich, Gustav Männchen, Adolf § Karl Krügler, Heinrich Kiöqer, Rabenau (2 Pr.), A Rüttner, Tharand, Emil Partzsch (4 Preis,), Her» Partzsch, Ludwig Eisold, Paul Zimmer, Rabenau; bi Enten: die Herren Clemens Kahre, Potschappel,» Lotze, Dippoldiswalde, Ernst Wagner; o) auf Gä« die Herren Hermann Witzschas, Max Fritsche, Schn» darf; ä) auf T a u b e n: die Herren Gustav Pi» Zaukerode (3 Preise), Emil Partzsch (8 Preise), Her» Partzsch, Oswald Lotze, Dippoldiswalde (5 Pr.), Th' Krüger (4 Pr.), Carl Höhne (2 Pr). Robert Risse, Kögelmann (6 Pr.), Carl Claus, Dresden (3 Pr.) H Kröger, Rabenau (2 Pr), Emil Scheel (2 Pc), Krügler. Neuschweinsdorf, Richard Neubert, Hü» sirrst Dreßler (2 Pr ), Adolf Seim, Wilhelm Aug LeuteWitz (2 Pr.), Ernst Flade, Grumbach (2 Pl Ernst Arnold, Neuschweinsdorf, Max Thümmel, O> Rüger, NiederhäSlich (2 Preise), Ludwig Eisold, A Männchen (3 Preise). — Außer dem vorgenannte» flügel waren noch ein Stamm Truthühner, sowie 59 l Kanarienvögel von den Herren Oswald Lotze, D» diswalde, Carl Höhne, Deuben, Ernst Stirl, Gr» und Carl Claus, Dresden ausgestellt; auch fehlt! bekannte Korb Porzellan-Nesteier von August S» nicht. Die Ausstellung hatte sich am Sonntag eine« guten Besuches zu erfreuen. — Allgemeine Theilnahme findet ein Kränkln» der einen geachteten Einwohner von Döhlen im Pi schen Grunde betroffen hat. Derselbe häutete vor § nackten einen Hasen und verletzte sich hierbei mit Messer an dem Daumen der linken Hand, ohne der' deutenden Wunde größere Beachtung zu schenken. Oi> an dem Mcffer vielleicht Rosi gewesen oder sonst e» günstiges Moment hiuzugetreten ist, Lie Wunde verschick» sich einige Zeit nachher, es entstand Blutvergiftung, k erst die Hand und dann den Arm ergriff, und um Sch» rem vorzubeugen, ordnete der behandelnde Arzt die 1 führung in die Dresdner Diakonissenanstalt an. Det mahnt erneut zur größten Vorsicht, auch dcr scheint»» bedeutendsten Verletzung sorgfältigste Beachtung zu n» — Auf der Pferdebahnlinie in Plauen er» sich Freitag Vormittag insofern ein Unfall, als b» Auffahrt nach der Falkenstraße von Dresden her fi» einem Straßenbahnwagen durch mangelhafte Befest die Pferde abhinqen und, während der Wagen durch v Bremien zum Stillstand gebracht wurde, nach dem schlößchen zu durchgingen. Dort stellten sich ihnen mehrere Männer »ntgcgen, woraus die Pferde um^ und im Galopp wieder der Stadt zueiltcn, wo es g' die mehrfach verletzten Thiere cinzufangen. Dcr N wurde durch dieses Vorkommniß etwa 30 Mmuten ' blochen. — Neul.ch Abends in der 7. Stunde kam ei» 25 Jahre alter mittelgroßer Herr mit rundem, f Gesicht und dunklem Schnurrbart, der dunklen Ä Überzieher trug und den Eindruck eines gebildeten Ä machte, in die Wohnung einer Gesangslehrerin in Dr» und verlangte die Letztere zu sprechen. Er wurde vc> Dienstmädchen in den Salon geführt und verbände'» weiter. Die Gesangslebrerin war jedoch im Theater der Unbekannte dies hörte, bat er das Mädchen, ihr sofort eine Droschke zu besorgen, da er ihrer Herrin nachfahren wolle. Das Mädchen ging fort nach Droschke und ließ ihn allein zurück. Inzwischen v» der Unbekannte einen Schreibtisch zu erbrechen, int sich dabei eines Instrumentes bediente. Das Mädch» jedoch sehr schnell zurück, so daß der freche Dieb, etwas erlangt zu haben, ohne Beute abziebcn mußt» er fort war" entdeckte man erst seine That. Es ff befürchten, das er auch auswärts sein diebisches M in ähnlicher Weise fortsetzen wird. — Dem Rathe ter Stadt Dresden ist dur<t willige Verfügung des umlängst in Baden vcrfl» I Herrn Richard N tzschner eine Stiftung zugkflossen, d