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Wemmer Anzeiger hem und chen Zeitung für Seifersdorf» Groh- und Kleinölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz etc. 8. Jahrgang. Dienstag, den 29. Januar 1895 Nunuuer 13 Für die Redacn^n verantwortlich (soweit nicht andere Namensnennung erfolgt) A. Weißer, Deuben. Druck (mit Ausnahme der reite des LrtsanzeigerS) von B. Weißer in Deuben. Anzeigen für die ersten drei Seiten des Haüptblattes werden bis Sonnabend, Dienstag und Donnerstag Abend 6 Uhr für die jeweilig nächste Nummer erbeten. ferlag von B. Weißer in Rabenau, mrs mete >ruf, r in hren berg vzug h»«g -rs Schnlvorsta«-ts zu Deudeu- mit Achmkius-orf gster wm 24. Januar 1895 abends '/,8 Uhr. ahm , Vorsitzender: Herr Gemeindevorstand ißen- idelt, Pfarrer vr. Lehmann, Dir. Eidner, der ckas, Naumann, Zische, Bähr, Böttge, äunig, Hartmann, Haustein, Herrmann, isteig hnel, Kümmeiberger, Luck, Männchen, mg" Ücker, Nüßchen, Oelsner, Nisse, Vogel- sters tg, Wiegel, Ziinmermann. Entschuldigt: klrzt: rr Grützner. eher. Der Herr Vorsitzende eröffnet die Sitzung, auar. > die erste im neuen Jahre, mit Be ulten ißung besonders der neu in den Schul- sich lstand eintretenden Herren. Im vorigen fließ- hre nahm die meiste Zeit die «ufstell- tliche Z d.r Ortsschulordnung in Anspruch, lerzte 'ch herrschte in allen wichtigen Fragen osis 'stimmigkeit und Einigkeit. Er schließt nnem l dem Wunsche, daß auch im neuen h ge- hre die Verhandlungen zum Segen und „P. hren Wohle der Schulgemeinde gereichen nkten gen. 1. Wahl des Bau- u. Finanzausschusses: der >e es bisher üblich war, so werden auch »rache kmal der Bau- und Finanzausschuß des Hoch- meinderathes in gleicher Eigenschaft für e zwi- i Schulvorstand einstimmig gewählt. ,xcrn, 2- Wahl eines Schriftführers: Ein- aus "wig wird hierfür Herr Registrator inder, zer gewählt.- einem Aufkündigung der Stelle als Nadel- teaur- eitslehrerin seilen des Frl. Müller und atten, chlußfassung über anderweite Besetzung tation Stelle: Unter dem Ausdrucke des t von säuerns über ihr Scheiden nimmt man :n, m wtniß von der Kündigung des Frl. Preis lller und beschließt, die Stelle ander- Um tig auszuschreiben. ^ampf Gesuch des Herrn Malermstr. Schlegel, anden streicharbeiten im Schulhause betr.: Bei s Gesuch wird nach dem Vorschläge des Nach- uausschusses nur zu kleinem Theile ge- sollen. wigt im übrigen jedoch abgelchnt. Thal »- Einige Gesuche um vorzeitige Ent- l stach ung aus der Fortbildungsschule: Die» Faust werden, soweit nach den Bestimm» Pracht l^n der Ortsschulordnung zulässig, ge- diesein ""gt. whand f- E'ngabe des Herrn Schulhausmann ge ein ^tzel, Kosten für Reinigungsarbeiten verden c.: In Hinsicht darauf, daß mit Ostern dem^ s^ durch die Einrichtung zweier nettert^r Klassen eine Neuregulierung von >er der Etzels Gehalt nöthig machen wird, schlägt „deren Finanzausschuß vor, Herrn Prietzel z. beiden^ unmalige Beihilfe von 20 zu aräk- 'ähren. Einstimmig schließt man sich K^-em Vorschläge an. ämpfcr'- ^"zeigen des Lehrerkollegiums über zurück "ischutdigte Versäumnisse: Man be- aland;^ 'n allen Fällen Verwarnung der en, die 'l" ^z. Lehrherren. rischen Mitlheilungen: Der Herr Vorsitzende einenKenntniß vom Rechnungsabschluß der r edler igen Volksbibliothek. Es steht einer mahme von 173,34 eine Ausgabe 133,34 gegenüber, sodaß ein senbestand von 40 verbleibt. Mts kenntnißnahme erfolgt vom Ausgange r streitigen Sache zwischen hiesiger Schul- ^WU^:einde und dem ehemaligen Cantor, Herrn und Mbl- ke. Schulhaushaltplan ist seitens der «ch- ligl. Schulinspektion in der aufgestellten 8S ui genehmigt worden. -,ts.rdsel)er Herr Vorsitzende giebt bekannt, daß ^r«u°^er König!. Bezirksschulinspektion Bericht "d^«^kn der neu zu errichtenden Hilfslehrer- rr- Br°'M erstattet hat und verliest deren Antwort. -Eleiste geplante anderweite Regelung der 'ss^^'uld der Schulgemeinde ist erfolgt. ^n'-c di-)ie Kosten für einige Streicharbeiten in un^öug-Direktorwohnung werden auf die Schul« ! übernommen. ' Herr Direktor Eidner theilt mit, daß vom Dache fallender Schnee das Glas dach an den Aborten im großen Schul- bauie durchgeschlagen habe. Man über trägt dem Bauausschusse die Abstellunc dieses Uebelstandes in geeigneter Weise Von Herrn Bähr wird noch angeregt, Herr Direktor Eidner solle sich wegen Jn- wegstellung der 5. Religionsstnnde in den Klassen 1 und 2 der hiesigen allgemeinen Volksschule mit dem Herrn Schulinspektor ins Einvernehmen setzen und in der nächsten Sitzung Bericht hierüber erstatten. Herr Bähr begründet leine gegebene An regung damit, daß die jetzige Anzahl der Religionsstunden in den ersten beiden Klaffen der allgemeinen Volksschule den gesetzlichen Bestimmungen nicht entspreche und auch eine vor einigen Jahren in Dres den stattgefundene Versammlung des allge meinen Sächs. Lehrervereins sich mit einer ganz bedeutenden Majorität (ca. 3000 gegen nur 7 Stimmen) gegen Einführung der 5. Religionsstunde ausgesprochen habe Da nun die Gemeind', um den Schul kindern eine noch bessere Ausbildung ange- dcihen lassen zu können, das Ziel der Volks schule erhöht und sich hierdurch einen ganz bedeutenden finanziellen Mehraufwand aufer legt habe und diese erhöhten Ausgaben ganz besonders deshalb genehmigt wurden, um eine Vermehrung der Stundenzahl in Deutsch, Rechnen und Turnen eintreten lassen zu können, so wäre durch Beseitigung der 5. an und für sich ungesetzlichen Reli gionsstunde die Möglichkeit geboten, den betreffenden Kindern eine noch bessere dies bezüglichere Ausbildung zu verschaffen. Dieser Anregung stimmte man im allge meinen bei; doch erwiderte der Herr Dir. Eidner, daß genannte Stunde nicht eine Reltgionsstunde sei, sondern nur dem Choral gesange und der.Liederklärung diene und erklärte sich bereit, die gewünschte Berichter stattung in nächster Sitzung zu geben. Sitz««- des Gemeiudersthks zu Deuben vom 24. Januar 1895 abends i/,10 Uhr. Vors. Herr Gemeindevorstand Nudelt. An wesend die Herren LuckaS, Staumann, Zische, Bähr, Böttge, Bräunig. Hartmann, Hau stein, Herrmann, Kühnel, Kümmelberger, Luck, Männchen, Müller, Nüßchen, .Oelsner, Rffse, Wiegel, Zimmermann. Entschuldigt Herr Grützner. 1. Antrag des Herrn O. Kühnel. Oeffent- lichkeit der Gemeinderathssitzungen betr. Herr Kühnel begründet seinen Antrag: I- Es wird durch die Oeffentlichkeit den Wählern Gelegenheit geboten zu sehen, ob die von ihnen entsandten Vertreter auch ihre Schuldigkeit thun. 2. Bei wichtigen Fragen wird, wie der Herr Gem.-Vorst. ja schon in letzter Sitzung äußerte, ein großer Theil der Verantwortlichkeit von ihm und den übrigen Vertretern abgewälzt. Das Wort ergreift Herr Naumann: Als vor 3 Jahren derselbe Antrag gestellt wurde, ieß man eine beschränkte Oeffentlichkeit zu, ndem man der Presse Gelegenheit bot, d en Ver handlungen beizuwohnen und darüber zu berichten. Dieselben Bedenken, welche da mals gegen volle Oeffentlichkeit geltend ge macht wurden liegen auch heute noch vor. Es sind: Der Sitzungssaal ist zu klein, man müßte also jedenfalls unter großen Kosten ein geeignetes Lokal miethen. Wie aus den Erfahrungen anderer Orte hervorgeht, ist das Interesse thatsächlich nicht so groß und erlahmt bald. Bei oft wichtigen Sachen müßte die Oeffentlichkeit ausgeschloffen werden, )a sich doch der oder jener aus mancherlei Rücksichten scheuen würde, seine Meinung frei zu sagen, wie ebenfalls die Erfahrung lehrt. Durch die Berichte der Preö'e ist jedem Gelegenheit geboten, sich über die Verhandlungen zu orientiren. Herr Hartmann: Das Gesetz läßt ohne jeden Vorbehalt die Oeffentlichkeit zu, mmn es die örtlichen Verhältnisse wünichenswerth erscheinen lassen. Selbst durch die beste Berichterstattung kann sich dis Einwohner schaft oft kun klares Bild machen. Viele sind von der Nothwendigkeit höchst wichtiger Sachen nicht überzeugt; so war es beim Wasserwerk, so ist es bei der Bcschlenßung. Herr Kühnel: Es ist Pflicht jeden Ver treters, seine Meinung auch öffentlich zu sagen. Passende Lokale giebt es genug. Herr Naumann erwidert Herrn Hartmann: Alle kommen ooch nicht, und die Nicht kommenden werden nach wie vor tadeln. Herrn Kühnel giebt er zu bedenken, daß nicht alle Vertreter unabhängig sind und wohl mancher zurückhalten muß. Herr Hartmann entgegnet: Den Fernbleibenden könne maa dann zurufen „Ihr habt kein Recht zu tadeln, komint und hört die Gründe!" Herr Gemeindevorstand Nudelt hält seine in letzter Sitzung gethane Aeußerung voll aufrecht und meint, wenn die Berichte aus führlich genug seien, würde auch mehr Klar heit geschaffen werden. Oeffentl. Sitzungen sind nicht neu, sondern sehr alt, aber man hat sic wieder abgeschafft, weil doch manche gute Meinung zurückgehalten wird, wie man dies selbst in Großstädten bemerkt. Aus diesem Grunde sei auch die Oeffentlichkeit für hiesige Verhältnisse nicht geeignet, denn auch sie bringt keine volle Klarheit, weil eben nur sehr wenige kommen werden; aus zwei hiesigen öffentlichen Versammlungen habe er dies klar erkannt. Ueber das ge plante Elektrizitätswerk habe er mehrmals öffentlich gesprochen, aber nur wenige kamen. V el bessere Klarheit, namentlich für weitere Kreise, wird erzielt durch bis ins kleinste Detaill ausgeführte Berichte; die Oeffent lichkeit ist nicht im Interesse der Gemeinde. Herr Bähr setzt auch kein so großes Interesse voraus meint aber, die Oeffentlichkeit wäre auch wieder gut, weil oft eigene Ansichten herrschen und Wunderdinge verlangt werden. Herr Böttge theilt mit, daß beide vom Hausbesitzerverein veranstaltete Versamm lungen betr. der Elektrizitätsfrage von nur je 66 Personen besucht waren, trotz mehr maliger Einladung. Meinungsverschieden' heilen und daher Angriffe werden bleiben. Herr Zimmermann: Er sei der festen lieber- zeugung, daß sich die Einrichtung nicht lange halten werde, denn sie habe ihre Licht- und Schattenseiten, aber ein Versuch müsse ge macht werden, um so manche Unkenntniß zu beseitigen. Herr Zische sieht mangels eines passendes Lokales die Möglichkeit nicht vor Augen. Einen großen Sr al zu miethen wäre doch ein zu großes Opfer für die jedenfalls sehr geringe Besucherzahl; zudem würde der geheime Theil der Sitzung nicht dort verhandelt werden können. Herr Kümmelberger beantragt, daß dann aber die öffentlichen Sitzungen auf die Tageszeit verlegt würden. Herr Kühnel: Die Wähler werden vernünftig genug sein, um eine freie Meinungsäußerung nicht entgelten zu lassen durch etwaigen Boykott, er bitte um An nahme. Herr Gem.Vorst. Nudelt: An den Boykott denke er noch nicht einmal, aber er habe namentlich aus der letzten Ein. wohnerversammlung die Ueberzeugung ge wonnen: Was nicht genehm ist, will man nicht hören. Herr Haustein weist darauf hin, daß gerade dort der betreffende Antrag gestellt worden sei. Herr Gem -Vorst. Ru- )elt erwidert, daß aber gerade dort der Referent nicht einmal ein Einheimischer war. Herr Haustein entgegnet Herrn Kümmel- berqer, durch Verhandlungen bei Tage wäre der Oeffentlichkeit nicht gedient. Herr Bähr wünscht möglichst ausführliche Berichte Herr Naumann schließt sich dem an, bemerkt aber, es sei nicht nöthig wegen eines kleinen Theiles der Einwohner jetzt ins Gasthaus zu ziehen, um dort zu frieren und nach einigen Wochen ddch (wie anderwärts) vor leeren Bänken zu sitzen. Herr Müller er innert noch daran, daß bei den Verhand lungen ost ein Aktenstück gebraucht werde, das hier gleich zur Hand sei. Herr Luckas: Er sei früher auch für Oeffentlichkeit ge wesen, doch anderwärts gemachte Erfahrungen hätlen ihn eines besseren belehrt. So habe man in Pieschen mit mehreren tausend Mehraufwand einen schönen Saal im Rath- baus gebaut, um nun doch allein darin zu sitze,.. Herr Nüßchen: Um tum Publikum gerecht zu werden, könne man es ja ver suchen. Herr Naumann: Ein wirkliches Bedürfniß liege nicht vor, deshalb beantrage er, den Antrag Kühnel abzuwcisen, weil 1. kein passendes Lokal vorhanden sei und 2. fernerhin ausführliche Berichte zu erwarten sind. Es stimmen für den Antrag Naumann 11, für den Antrag Kühnel 9, letzterer ist mithin abgelehnt. 2. Eingänge. Eine Zuschrift Herrn Rieneckers wegen einer sich nöthig machen den Neubeschaffunq. Man bevollmächtigte die für den nächsten Termin al-geordneten Herren Nudelt, Bähr, Naumann über die Sache im Einverständnisse mit dem Hrn. Rechtsanwalt zu entscheiden. Ein Abgaden- Erlaß- und ein Gestundungsgesuch finden Berücksichtigung. Da nach näheren Er kundigungen eine auf Antrag Hrn. Bräunigs von der Grahl-Stiftung bedachte Wittwe nicht hier Unterstützunqswohi sitz hat, wie eS die Stiftungs - Urkunde vorschreibt, mußten die diesbezügl. gefaßten Beschlüsse aufgehoben werden. — Kenntnißnahme er folgt von einer Verfügung der K. Amts- hauptmannschaft, nach welcher Herr Gem.» Vorstand Nudelt berechtigt fft, armen Kranken, welche Kliniken, Specialanstalten, Hospitäler oder Bäder aufiuchen müssen» Zeugnisse behufs E langung von Freifahrten aus den Sachs. Slaalsbahnen auszustellen. Dresdner Sehenswürdigkeiten. K. Gemäldegalerie (im Museumsgebäude am Zwinger). Dienstags, Donnerstags, Freitags 10—3, Sonn- und Feiertags 11—2 frei, Mitt wochs und Sonnabends 10—3 Uhr 5V Psg.; Montags 10-2 Uhr 1'/, Mk. K. Kupferstich-Kabinct (im Museumsgebäude am Zwinger). Dienstags, Donnerstags, Freitags 10—3, Sonn- und Feiertags 11—2 Uhr frei, Mittwochs und Sonnabends 10—3 Uhr 50 Pf. Montags geschloffen. Jahreskarten 3 Mk. — K. Sculpturen-Sammlnng im Albertinum. Die Abgußsammlung Wochentags (außer Sonn abends) von 9—3, Sonn- und Freitags von 11—2 Uhr frei. Ä. histor. Museum (Rüstkammer) u. Gewehr» galerie (Jobanneum I. Et., Eingang v. Stall- Hof). Wochentags (außer Sonnabends) von 10 bis 2 Uhr 50 Psg., Sonu- und Feiertags 11—2 Uhr 25 Pfg-, Sonnabends geschlossen. K. Mnnz-Cabinet (Eingang wie zum Grünen Gewölbe). Bis auf Weiteres geschlossen. K Grünes Gewölbe (im känigl. Resideuzschloß, Part , Eingang im großen Schloßhof, Westecke). Wochentags 10—1 Uhr. K. zool. und antrop.-cthnogr. Museum (im Zwinger, gegenüber der Sophienkirche). Sonn- u. Feiertags, Montags, Donnerstags 11—1. Mitt wochs und Sonnabends 1—3 frei. K. miueralog.-gcolog. und prähistorisches Musenm (im Zwinger, Eingang im Thorweg a. d. Ostra-Allee). Montags, Dienstags, Donners tags, Freitags 9—1, Mittwochs 2—4, Sonn- und Feiertags von 11—1 Uhr srei. Catalog 30 Ps. K. mathematisch-physikalischer Salon (im Zwinger). Montags, Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Freitegs 9—12 Uhr 50 Psg., Sonnabends, sowie Sonn- und Feierta2s ge schlossen. K. öffentliche Bibliothek (im Japan. Palais Expedition und Lesesaal im Parterre, rechts). Wochentags 10—3 Uhr für Studien srei, Führung. 1 -2 Uhr pro Person 50 Psg. Bestellkasten in den Buchhandlungen von Arnold und Burdach.