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Rr. 197 15. Julius 1848 onnabend gedacht hatte. ES gibt Anfoderungen an den Menschen, bei welchen Ueve-bliS hältnisscn er sich befinden mag. Wenn das Vaterland ruft, so ist eS nicht statt- Nrimm. ksche Wechsel Md Erläuterung. lgr. sgpstg. D!c Zeirung erschein! täglich Abends. Zu beziehen durch all« PcbamUr bk§ 3n- unk Auölande«. chen Verhältnisse. — Eingabe deutscher Standesherrcn bei der Consti- tuirenden Versammlung. Preußen. Berlin. Da« Bloem'sche Amendement. — Der Proceß wegen beS Attentats auf das Zeughaus. — Die Privatdoccntcn. Berlin. Der konstitutionelle Club. Schullehrervcrsammlungen. Der Handwcrkcrver- ein. Der Reichsverwcser. Die Berfassungsentwürfc. Die Neorganisa- tien des Heerwesens. Hr. v. Kamptz. Die demokratische Partei. lbst: »nltliviten > k Campe i» vird sowie da von F. A, ig debitirt: Motte), !vi< « Isländer» Auslage. ZBI hlr. 15 Ngr. ische Gedichtel rng in der Deck'I erbesserte Aufleze l »«54^5 t« «1er »soll «lvm gogon- VVi88oii8eIinll, nnl r kior. ädt 10» 0 8 kielt. s8ing- lulel XXl-XXX 4 Idir. ,xräß«l> erschienen jil anze wird in IllHeDl bereits: he Sagen. Gesamu egeben. Mit I KnM rchen und Sagen. 84 Mit Z Kupfern. Er. «I , Handbuch tea n gemeinen deuti chtS. Besondere 8. Geh. 2 Lhir. I de zerfallen, non den,» »fassen wirb, die SbrizeD Der erste Vanb MM recht, der zweite B-M erfleieS, die iMG einem Gegenstände. D buch der ForstI n Text cingedrnäkI sluß-) Heft. Nr. M 2 LHIr. W Ngr. z Belgiens roiD den AbänderuWW ir. 8. Geh. Z AM nnerungen an» >t im ersten JahrD 2. Geh. l ThlN Preis kür ras Dienel- jabr 2 Tblr. — InserlwnSqeduhr für den !>iam» einer Zeil« 2 Ngr. Deutschland. »Frankfurt a. M., 12. Jul. (Vormittags 8 Uhr). Der Ein- Dzag des Erzhcrzogö Johann, Reichsvcrwesers von Deutschland, D nm überaus glänzend, nicht glänzend durch Ucberfüllc von Pracht und D esfiliellem Prunke, sondern durch die freudigen und freiwilligen Huldi- M gangen, welche di« freien Bürger Frankfurts dem von den Vertretern I dkl gcsammten deutschen Nation srei gewählten Oderhaupte, dem Voll- D stucker des Rationalwillens, darbachten. Rach 5 Uhr gestern Abend be- I gMn der Einzug des Reichsverwcscrs in die alte Krönungsstadt des I diutschen Reiches, die alle jene erhebenden Erinnerungen der Geschichte I unsers Volkes wieder aufleben, fic alle aber übertroffen sah durch diese I große That der deutschen Nation und ihrer Fürsten. So gewaltig war I der Zudrang der Menschenmassen, daß der Reichsverwescr, dessen sechß- I sxännigcr offener Aalesche in einer Reihe von Wagen die Abgcordne- I ten der Constituirenden Versammlung folgten, erst nach 6 Uhr das zu I seiner Aufnahme bestimmte Hotel erreicht«. Unaufhörlicher donnernder I Jubelruf umtönte den greisen Erzherzog, der, aufs tiefste ergriffen, nach I allen Seiten hin grüßte; die Frauen, welche die Balconc und Fenster I aller Häuser in reichem Schmucke füllten, schwenkten dem Gefeierten I lhrc Tücher entgegen und warfen ihm Blumen und Kränze zu. Den I Neichßverweser empfingen im Hotel zum Russischen Hof, wo er abstieg, I die Mitglieder der Nationalversammlung, die Mitglieder des diploma- I tischen CorpS, die Bürgermeister und Mitglieder des Senats; lauter Hochruf schallte aus den innern Räumen hervor. Der Präsident der Constituirenden Versammlung richtete hier folgende Worte an den Erzher zog: Durchlauchtigster Erzherzog Reichsverwescr! Die Nationalversamm lung hat mich beauftragt, in ihrem Namen an der Spitze dieser De putation Ew. kaiserl. Hoh. bei Ihrer Ankunft ehrerbietig zu begrüßen. Dem allgemeinen Dankgefühle darf ich Worte leihen, das sich kund- gegcbe» hat bei dem von Ew. kaiserl. Hoh. in so erwünschter Weise schnell gefaßten Entschlusse: die provisorische Centralgcwalt über Deutsch land, die Ew. kaiserl. Hoh. gesetzlich übertragen worden ist, sofort über nehmen zu wollen. Ganz Deutschland vereinigt sich in diesem Dank gefühl und sieht in der hochherzigen Entschließung Ew. kaiserl. Hoh., der die Ausführung unmittelbar folgt, die Bürgschaft einer'glücklichem, einer glorreichen Zukunft. Wir dürfen voraussetzen, daß cs in der Absicht Ew. kaiserl. Hoh. liegt, in der Nationalversammlung zu er scheinen, um dort mittels feierlichen Aktes die hohe Würde eines Reichs- verwcscrs förmlich anzutreten. Es liegt mit in dem Zweck unserer Sen dung, daß wir Ew. kaiserl. Hoh. Wünsche in dieser Hinsicht ehrerbie tigst cntgegennchmcn. Hierauf entgegnete der Reichsverweser: Ich danke Ihnen, meine Herren, sür den Empfang. Als ich die Nachricht von der Wahl des deutschen Volks bekam, war ich erstaunt, daß mein großes Vaterland, taS große Deutschland, in meinen alten Tagen an mich einfachen Man» resunNsn snvmnnn . vr. 8. WS. IM bvuch der Kin er IO. Ausgabe ioll x. W. Schulte. Zusätzen versck«! d. Gr. 8. Gckl Pflicht, seine letzte Kraft, seine letzten Jahre demselben zu weihen. Dies hat mich bewogen, Ihren Ruf anzunchmen, um mit Ihnen als Brüder das große heilige Werk zu vollenden. Da habt ihr mich; ich gehöre zu euch. Bald darauf erschien dcr-Erzhcrzog-ReichSvcrwcscr, umgeben von Mitgliedern der Nationalversammlung, entblößten Hauptes aus dem Bal con, unter donnerndem Hochrufe der vielen Tausende, welche sich hier drängten; ihm zur Linken stand der Präsident v. Gagern, ihm zur Rech ten Hr. v. Heiden, der ältere Bürgermeister unserer Stadt. DerReichs- vcrwcser, der hier das deutsche Banner berührt, und dazu geäußert hatte: Dies lassen Sie uns festhalten, richtete mit kräftigcr Stimmc folgende Worte an die Menge: „Meinen Gruß den Bürgern Frankfurts! Auf den Ruk der deutschen Nationalversammlung bin ich hierher gekommen, um mit diesen Männern für des großen deutschen Vaterlandes Gemeinwohl zu wirken. Mit vereinten Kräften werden wir, ich bin dessen ver sichert, das große Ziel erreichen. Es lebe Deutschland, eS lebe Frank furt hoch!" Dreimaliger Hochruf der ganzen Ungeheuern Volksmenge antwortete. Es zogen hierauf unter beständigen Vivats die Schutz- wachen, die Zünfte, die Bataillone der Bürgerwehr, die Linicn- truppcn unter klingendem Spiele ihrer Musikchöre, unter dem Schwen ken ihrer prachtvollen Fahnen vor dem Reichsverwescr vorüber, dessen würdevolle Haltung und freundliche, geistreiche Züge den besten Ein druck auf die Menge hervorbrachten. Die heiterste Freude bezeich nete den ganzen Fcstact; kein einziger Misten störte ihn. Den gan zen Abend über wogte und drängte sich eine große Volksmenge auf der Zeil. Gegen IO Uhr wurde von den Bataillonen der Bürgrrwehr dem Reichsverwescr cinc Fackelsercnadc gebracht; mehr als I20V Fackel träger, mit Musikchören und von unübersehbaren Mcnschenmassen um geben, zogen unter schallendem Jubclrufc an dem Hotel des ReichSver- wescrö vorüber und dann nach dem Römerberge, wo die Fackeln zu- sammengcworfen wurden. **Frankfurt a. M., 12. Jul. Die heutige Sitzung der Con- stituircnden Versammlung war zur Einführung des ReichSver- wcscrs bestimmt. Die Kirche war überfüllt, die Plätze der Abgeord neten zum Theil dem Publicum, besonders den Frauen, eingeräumt. Alles harrte in gespannter Erwartung dem bedeutungsvollen Moment entgegen. Die Sitzung begann um S'/, Uhr; dieselbe wurde vom Abg. Heckscher mit einem Bericht über die Reise dcr Deputation nach Wien eröffnet. Dcr Bericht war cinesthcils durch allzu langes Ver weilen bei den zum Theil schon durch dicZeitungen bekanntenAeußerlich- keiten des Empfangs an den einzelnen Orten ermüdend, theilS bot er durch zu häufige Erwähnung dcr Mittags - und Abendtafcln, dcr schö nen Frauen und Jungfrauen rc. der Lachlust mehr Stoff dar, als in einem so ernsten Dingen geweihten Moment wünschcnöwerth war. Als Beweis, wie genau der Abg. Heckscher in die Details einging, führen wir nur an, daß z. B. in Dresden dcr Erzherzog mit dcr königlichen Familie allein, Lie Deputation dagegen an einem besonder» Tische mit den Gesandten, Ministern speiste, was aber nach des Abg. Heckscher Versicherung der Würde der Constituirenden Versammlung durchaus keinen Abbruch that. Wichtiger und in hohem Grade erfreulich war dagegen in Hcckschcr's Berichte, das ehrende Zeugniß, welches die Deputa tion den Regierungen und den Bevölkerungen aller von hier aus durchrei sten Länder hinsichtlich ihrer echt deutschen Gesinnungen ertheilte, sowie die einzelnen Charakterzüge, welche sic vom Erzherzog Johann mitthcilt. So z. B. gab cr in Halle, als ein Student (?) sich mit dcr Frage: Ver antwortlich oder unverantwortlich, dem Wagen näherte, die Antwort, diese Frage könne nur in Frankfurt und durch das Gesetz entschieden werden; dem Gesetze sei er unterworfen wie feder Andere. Dcr Erzherzog erklärte auch, daß cr nur eine.parlamentarische Unvcrantwortlichkcit in Anspruch nehme. Dcr Schluß dieser Rede fand indeß weit günstigere Aufnahme als der Anfang; besonders konnte seine Hinweisung auf die von den Regie rungen und Volköstämmcn Deutschlands bewiesene Bereitwilligkeit zu opfern für die gemeinsame deutsche Sache, als ein Protest gegen die neuesten bctrübcndstcn Erscheinungen in Hannover betrachtet werden. Schon während dieser Rede hatten Gcschützsalven und Glocken- gcläutc die nahende Feierlichkeit verkündet. Der Präsident ersuchte die durch da§ Loos bestimmte Deputation von 50 Mitgliedern, dem Reichs- verwcscr cntgcgcnzugehen, und suspcndirte die Sitzung. Um 11 Uhr Deutschland. »Frankfurt a. M. Der Einzug des Reichsverwcscrs. cr nicht schwanken darf, in welchen Lagen und in was immer fürVcr- "Frankfurt a. M. Constituircnde Berfammlung. Bericht Heckscher's ' " " über die Reise der Deputation nach Wien. Dcr Reichsverwescr in der Sitzung. »Frankfurt a. M. Die letzte Sitzung dcr Bundcßvcrsamm- I lang. Frankfurt a. M. Dcr Erzherzog. — Geschichtliche Erinnerung. (Dresden. II. Kammer, Bericht der Finanzdcputation. Interpellation über die Beschlüsse dcr frankfurter Nationalversammlung. »Dresden. Dic deutschen Offiziere. Deutsche Kriegerzeitung. 0 Dresden. Die Bür- germeisterwahl. — Landtagswahl in Zwickau, tzs Leipzig. Deutscher Ver ein, Adresse an die Eonstituirendc Versammlung. München. DieRcichs- verwcscrschaft. — Ruhestörung in Regensburg. Stuttgart. Dcr Rcichs- verwcser. Freiburg. Unruhen im Wiesenthal. Kassel. Die Stände. - Das Jagdgesetz. Darmstadt. Die Verhandlung der II. Kammer über dic Ausgabe von Papiergeld, Rendsburg. Dic Stände. Die Fi- nanzvorlagc. — Die WaffcnstillstandSfrage. Natzeburg. Die lauenbur, gische Angelegenheit. Hr. Welcker. Altona. Das lauenburgcr Cvntin, gcnt. K Altenburg. Dic Landschaft. Oldenburg. Das Wahlgesetz. DaS Schulgeld. »Arnstadt. Der Reichsverwescr. -h Sondcrshauscn. finanzielle Zerrüttung. Dcr Landtag. Die Bürgerversammlungcn. s Det mold. Wiederkehr dcr Ruhe. Kanzlcirath Petri. Lemgo, die kirchli- Deutsche Allgemeine Zeitung «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!«