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Rr. MS SS. September 1848 1 MM er »MH »ann In « Wei»- ichler in Preis für da« Viertel jahr L Thlr. - Jnsertionigebühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Eigen Montag tketpzt». Di« Zeitung ««scheint täglich Abend«. Au beziehen durch alle Postämter de« In- und Auilandei. ° unabhängig von localen Einflüssen seiner Pflicht gegen Deutschland ge nügt habe? Wir wollen aber die Schuld des malmoer Waffenstillstands, soweit er um den Preis des Friedens Deutschland antastet, gar nicht ' «stein auf Hrn. Heckscher's Schultern wälzen. Denn die ganze verhan- ' delnde deutsche Diplomatie ließe sich den härtesten Anklagen unterwerfen. Aber sicherlich wäre Hr. Heckscher im Stande gewesen, Bieles abzuwen- den, was er zugelassen. Daß sich nun in Frankfurt der Ausbruch des aufge stachelten Volkes kundgab, war vielleicht nicht zu verwundern, aber niemals zu rechtfertigen. Allein daß ein Theil der Linken selbst jenen gegen die Versammlung gerichteten Pöbelangriff nicht aufs entschiedenste abge wiesen, ja, vernichtet wissen wollte, Das zeigt, meines Erachtens, aus wie unsaubern Gründen die politischen Ueberzeugungen selbst mancher Parlamentsmitglieder hervorgehen. Diese Frage ist indessen zu delicat. Es gehört zu ihrer Erwägung die Ruhe, welche uns selbst in diesem Augenblicke der Erregung durch das frankfurter Attentat mangelt. So schreiten wir aus der Paulskirche hinaus. Hier finden wir, dem stür menden Pöbel gegcnübcrstehend, nur Truppen. Die frankfurter Bür ger, welche noch vor wenig Wochen, einer Pöbeldemonstration gegenüber, durch ihre Behörden erklärt hatten, sie würden Leib und Leben für die Sicherheit der Nationalversammlung einsehen —diese Bürger erscheinen nicht auf den Alarmruf. Sie lassen die Paulskirche unbeschützt. Sie vergessen selbst die Pflicht der Dankbarkeit und Klugheit — wenn kein anderes Gefühl sie zu den Waffen zu rufen vermochte und wenn das Bewußtsein von der Heiligkeit der Versammlung der Vertreter Deutsch lands, denn gar so schwach in ihnen war —, sie denken nicht daran, wie unter allen Städten Deutschlands die ihrige allein seit der Märzrevo lution von den welterschütternden Ereignissen einen materiellen Nutzen davongetragen. Sie gaben die Versammlung preis in schnöder Muth- losigkeit. Diese Muthlosigkeit, welche sich in diesem Falle dem Massen aufstande gegenüber zeigte, steht aber nicht nur in Frankfurt, nicht nur in den Straßenkämpfen keineswegs vereinzelt, sondern sie ist charakte- ristich für das Bürgerthum in den Kämpfen unserer deutschen Revo lution überhaupt. Auch da, wo es sich um muthige Vertretung einer Ansicht, um entschiedene Zurückweisung anarchischer und ochlokratischer Bestrebungen handelt. Doch dies auszuführen, bleibe für ein anderes Mol. Allein wahrlich, Frankfurt hat sich tiefschmerzlich selbst verwun det, da es nicht der erst entstehenden Verletzung des Parlaments ge rüstet entgegentrat. So ist es nun in das unnatürliche Verhältniß ge treten, daß seine Gäste sich selbst schützen müssen, daß anstatt des Se nats der freien Stadt das Reichsministerium die Maßregeln ergreifen mußte, daß eigentlich im Augenblicke, so lange Belagerungszustand und Kriegsrecht in Kraft sind, die Republik Frankfurt ein bei Seite ge- chobenes Ding ist. Zorn Deutschlands zu fühlen verdient hätte, Hr. Heckscher, darf unge stört, außer durch den Ordnungsruf, der keine Widerlegung ist, in der Nationalversammlung die Aeußerungen seiner verletzten Eitelkeit und eines üppig aufgeschossenen, rechthaberischen HochmutHS kundgebcn; und eS fin det sich Niemand, der ihm seine Fehler in der Führung der Waffenstill standsfrage entgegenschleudert, während sie doch in den Acten offen vor liegen, Niemand, der es offen ausspricht, die Gereiztheit des Hrn. Heck scher sei nicht die des Ministers, sondern des hamburgischen Advocate», welcher nun seine Hamburger Mission geendet sieht. Oder soll man glauben, daß ein Mann, welcher nur um den Preis eines besondern Zuschusses zu den Diäten von seiner Vaterstadt die Wahl zum Abge ordneten annahm, nunmehr, da er Minister geworden, wirklich ganz eipjig «in ttetzoldt »-llsa» IM. -Mg der ».Hieber. » Gräh- augen von m« Kauf- für Bor gend eint« d GeschD Der Cu> der bedm inLeM, ellung, tk Iteten Gt> priefene keit n Deutsch, u bi« Zu- »«uchtung «giments. »r, jönsten Tag» baren Krist«, , und Verwir- w ZersplliU. . iarteienwuth, ' Abgrund de« ' Sürgertrieg« st Gefahr be. Phrasen zur her, zur Be- t der Waffe ltgegenzutre- reactionairea stell'-dem — PlsOM Aschen Phra> nde» fie ihr PUY dle.Lmm , wahre«» c Über die Zeugnisse, responde«, en so gern lAnr-u, Deutsche Allgemeine Zeitung 'Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Deutschland. ** Aus Baiern. Die Vorgänge in Frankfurt a. M. Hr. Heckscher. ** Frankfurt a. M. Nationalversammlung, die Reichskasse, der Belagerungszustand, die Grundrechte, Ansprache an das deutsche Volk. Dresden. Militairexceß. München. Truppen in den badischen Sc kreisen. Stuttgart. Die Stände. — Der König. Bewegung. Die Gei lichen. Mannheim. Hecker. Kassel. Geheimrath Schenck zu Schweins berg. * Hamburg. Die Dänen wissen nichts von Modifikationen. Note an die dänischen Gesandten. — Die Convention. — Die dänischen See offiziere. * Kiel. Proklamation. — Die Landesversammlung. Braun schweig. Gesetze. Schwerin. Krawall. Lübeck. Tie Bürgerscha über das Wahlrecht. Preußen. Berlin. Ruhe. Hr. v. Pfuel und Hr. v. Wrangel. Die Hansemann'schen Finanzgesetze. — Die National-Zeitung. Elbing. Städte tag. Köln. Reibungen. wefterretch. ^Vien. Fürst v. Windisch-Grätz. Zellachich. kprag. Die Ruhe. Hofrath Kulhanek. Prag. Die Gefangenen des Hradschin. Triest. Päpstliche Freischärler. Gyulai. -s pesth. Siege der Ungarn. Zellachich bei Groß-Kanisa. Das Repräsentantenhaus. Der Brand in Komorn. — Die Tessiner aus Mailand gewiesen. Schweiß» Bern. Lagsatzung, Note Radetzky'S. Aus Tessin. Die Note Radetzky's. * Zürich. Die Bundeshauptstadt. Eidgenössische Hochschule. Professor Keller, vr. Bluntschli. Malten. Protest gegen die Blockade Venedigs. Turin. Ministerrath. * Florenz. Die Sachen in Livorno. Das Ministerium. Die Aussichten. Frankreich. Nationalversammlung. Lehrfreiheit. ZeitungScautionen,Lhea- tercei.sur, Die Ergänzungswahlen. Der englische Gesandte und Ca- vaianac. Herzog v. Sotomayor. Almosenempfänger in Paris. Großbritannien. Die englische Dampfmarine. Chartistenverhaftung. Fürst v. Metternich. Irland. Die auftührischen Distrikte. Smith-O'Brien und Genossen. Belgien. Brüssel. Der Congreß der Friedensfreunde. Molba« und Walachei. Czernowitz. Die Russen; General Gersten zweig. CorpS von Nichttürken. Bereinigte Staaten. Neuyork. Das gelbe Fieber. Wissenschaft und «unft. Handel und Industrie. Deutschland. **AuSKaiern, 2I.Scpt. Wie soll ich den Eindruck des frank furter Aufruhrs bei uns schildern? Ein Schrei des Entsetzens geht durch die verschiedensten BcvölkcrungSkreise, wahrlich nicht nur durch die Reihen Derer, welche die erfolgte Annahme des Waffenstillstandes am Tage zuvor jubelnd begrüßt hatten, weil sic ihre materiellen Inter essen nunmehr gesicherter als vorher erachteten. Nein, auch Jene, welche diese Inkonsequenz der Nationalversammlung mit tiefbetrübtem Herzen aufnahmen, wie man es denn als ehrlicher Vaterlandsfrcund nicht an ders kann, auch sie sind empört von Dem was geschehen. Zn welchem Wirrniß' der Zustände befindet sich daß arme Deutschland wieder auf seinen wichtigsten Punkten! In Frankfurt zwingt man ein Ministerium zum Rücktritt, weil es nicht die Verantwortlichkeit für die nach Ver werfung des malmoer TractatS voraussichtlich eintretenden Verhältnisse übernehmen will , und beschließt nach wenigen Tagen, daß dieses Mi nisterium thatsächlich doch recht gehabt habe, während aus der ganzen großen Versammlung noch nicht Ein Mann aufgefunden worden ist, der ein Ministerium zu bilden vermöchte. Hrn. Dahlmann schlägt eine einfache Bemerkung des ReichSverwcsers, und er verliert die Energie zur Fortsetzung der Bildung eines Ministeriums. Ganz nach Profes sorenweise hat er ein Princip entworfen, ohne daran zu denken, ob dessen praktische Verwirklichung möglich. Er ruft Krieg! und wenn er sich nach den Truppen dafür umschaut, findet er keine. Da legt er sein Mandat nieder uyd Hr. v. Herrmann nimmt es auf. Auch er kann nichts erwirken. Aber er hat nicht einmal die Energie, zu sagen: ich habe mich geirrt. Nein, in einer der banalsten Reden, die noch vor dem Parlament gehalten wurden, geschieht ihm das Unglück, daß er vor ganz Deutschland dasteht, ein Mann ohne Auffassung, ohne Gabe für Lösung eines staatsmännischen Berufs. Er gibt sein Mandat nicht zurück; eS fällt ihm aus der Tasche. Und wer hebt cs auf? Unter dessen beschließt das Parlament, cs habe beschlossen, was es nicht hätte beschließen sollen , und das Ministerium, welches sich nunmehr wie der ganz unter / den alten Verhältniffcn befindet, muß so gütig sein, intcrimistisH die weggelegten Portefeuilles vom Tische des Parla- m«nt-wieder aßfzunehmen. Warum nun der Sturm? Warum nun der eifrig betriebene Sturz? Eine ganz nutzlose Entfesselung der Leidenschaften! Der Mann aber, welcher allein und ausschließlich den **FranKturt a. M., 22. Sept.*) Nach einer Mittheilung des Präsidenten v. Gagern in der heutigen Sitzung der deutschen Na tionalversammlung haben die Abgg. Bassermann, Blömer, Ge- vekoht, Merk und Teichert die Annahme von Beiträgen für die Ange hörigen der im Kampfe am 18. Sept, verwundeten oder getödteten Krie ger übernommen. Der Handels- und Finanzminister Duckwitz machte der Versammlung zwei Mittheilungen, die eine, betreffend den Stand der Reichskasje, in welcher sich „Mangel an Geld zeigt." Zur Bestrei tung der Ausgaben für die Nationalversammlung (25,OVO Fl., die Reichs ministerien 8000 Fl.), die Gesandtschaften tc. wird ein Matrikelbeitrag von zusammen 120,000 Fl. monatlich erfoderlich, dessen Bewilligung aS Ministerium bei der Nationalversammlung nachsucht. Die zweite Mittheilung betraf die commercielle Einigung Deutschlands. Der Plan deS Handelsministers gründet sich auf gegenseitige Freiheit des Han- *) Vorläufiger Bericht.