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2155 (Bresl. Z.) druck entfernt. wieder kirt ge- Bchör- ringcnd mt von Petition >ie An- irstaats "ätze ei- lgemci- ht vor- . Die rer ge- rnd cs ) aner- 8. und zyvali- en, 3) dliebe- öndern rt, 5) ganzen sei nicht , Vcrle- wierigste Wochen ;erathen. en aus- itcr täg- )ch nicht llt, den iege jetzt die Me der dor- ieö aber anderer werden ch heute der Ar- o genau >cr man cht mehr Manden iets auf te stehe, >ie Aus- in dem bedcnk- t suche, h durch- m Prä- daß er rnd an- ünzubc- ailie in orbencn Magdc- Oefkerveich. /XjlVien, 5. Jun. Man zweifelt heute an der Berufung des Erz herzogs Johann nach Wien, wogegen sich die Hoffnung auf die Wie derkehr des Kaisers in kürzester Zeit bestärkt. Doch soll dieselbe sich wirklich vorerst nur auf den Aufenthalt auf der Familienherrfchaft Per senbeug beschränken.— Die öffentlichen Arbeiten werden rüstig rn Angriff genommen und es sind bereits über 14,000 Menschen dabei in Beschäftigung. — Im Bürgerausschuß istder Scidenzcugfabrikant Hornbostel, Vorsteher der evangelischen Gemeinde zu Wien, zum Präsi denten erwählt worden. Das Vertrauen befestigt sich immer mehr, und an heutiger Börse sind die Curse ansehnlich gestiegen. — In der ge strigen Sitzung des Sicherheitsausschusscß wurde ein Erlaß des Justizministeriums mitgetheilt, wonach eine Jury für Preßvergchcn einge setzt werden soll; derselbe verlangt aber, daß sie auch für die Entschei- .dung in politischen Vergehungen angewendet werden soll. Sonst ist eS ungemein still und ruhig. — Ein gräulicher Mord fand im Laufe des gestrigen Nachmittags statt, indem ein Dienstmädchen ihre Gebieterin, iterlägen. Anträge rbindung »ersamm- er März en u. A. . Schultz den, daß den seien drohten. lung der ng durch a Staat zu ver- Arbcits- äckgcwie- 1er nicht ium, ob crwach- cin ältliches Fräulein, in einem Hause in der innern Stadt ermordete, alsbald aber festgenommen wurde. —Die Gerüchte über eine Zusam menziehung von Regimentern in Mähren sind durch den Kricgsminister auf das vollständigste widerlegt worden. Die Anzahl der hier garnisonircndcn, zum Dienst unentbehrlichen Truppen beschränkt sich auf 7000, und 2000 in der Umgebung. Dabei wurde verbürgt, daß eine Ausrückung ohne Einvernehmen der Nationalgarde .nicht stattsindsn solle. — Der Sichcrheitsausschuß hat in seiner gestrigen Sitzung die schleunige Reorganisation der Polizei beantragt. — Was man von den Umtrieben der Camarilla weiter vernimmt, ist nicht geeig net die Entrüstung gegen dieselbe zu minder», vielmehr äußert sich die selbe in einer besonders aufgeregten Weise gegen den weiblichen.Hof staat, indem man ihn der meisten ungcgründeten Einflüsterungen bezich tigt. — Heute ist Adolf Neustadt als Deputirter des Schriftsteker- vereins in dessen erneutem Anschluß an die große Deputation nach Innsbruck abgegangen. ÜlitN, 4. Jun. DaS Kriegsministcrium findet sich anfgc- fodert, hiermit auf das bestimmteste zu erklären, daß ihm von einer Anhäufung von Truppen in der Gegend von Lundenburg, noch sonst in der Umgebung Wiens, nicht das Mindeste bekannt sei. iVim, 5. Jun. Aus Innsbruck ist vom 3. Jun. die Nachricht einge troffen, daß sich der so hart beschuldigte Graf Bombelles aus der dortigen Burg entfernt hat. Er war schon einige Tage zuvor in der Burg unsichtbar geworden, und man hat ihn bedeutet, sich zu entfer nen. Er soll sich nach Ischl, wo auch der Erzherzog Ludwig weilt, gewendet haben. Auch der entlassene Justizminister Graf Taafe hat sich, vermuthlich auf einen gegebenen Wink, schnell wieder von Jnns- nisterpräsident Graf Ludwig Batthy anyi sogleich zum Könige ab- gercist ist. Der Erzherzog zeigt in seinem Schreiben unter Anderm an, wie wir aus unterrichteter Quelle vernehmen, daß der König in eigner Person den ungarischen Reichstag am 2. Jul. eröffnen und dann auf unbestimmte Zeit seine Residenz in Ofen nehmen wolle. Die kroatischen und siebcnbürgischcn Angelegenheiten sind aber der vornehmste Grund der Abreise unscrs Ministerpräsidenten. Die Deputation des sicbenbür- gischen Landtags wird heute hier eintreffen und schon morgen ebenfalls ich zum Könige begeben. — Die in Konstantinopel lebenden Ungarn haben eine Petition an den Erzherzog-Statthalter gerichtet, in welcher ie um die Errichtung eines besonder» ungarischen Consulatö in Konstantinopel bitten. Das ministerielle Pesti Hirlap theilt diese )clition mit und bevorwortct sic. Wie wir hören, beschäftigt sich auch das llinistcrium damit, ungarische Consularvertretungcn in Konstantinopel und in den Donaufürstenthümern zu creircn. Im Ministerium des In nern ist ein Bureau für Uebersetzungcy aus dem Magyarischen-ins In der gestrigen Sitzung des demokratischen Clubs machte vr. Löwenberg, der sich längere Zeit in Posen aufgchaltcn, nicht unin teressante Mittheilungcn über die dortigen Verhältnisse. Nächstdcm be schloß man auf den Antrag eines Mitgliedes, sich der hiesigen zahl reichen brotlosen Arbeiter, welche am Hungcrtuchc nagen, anzunchmcn. Man veranstaltete sofort eine Sammlung und einige anwesende Damen erboten sich, Sammlungen von Haus zu Haus vorzunchmen, um den Unglücklichen wenigstens auf einige Tage Brot zu verschaffen, bis es möglich geworden sie zu beschäftigen. Die erste Brvtausthcilung findet heute vor dem Prenzlauer Thore statt. Die Mitglieder der Nationalversammlung hatten für heute ein gemeinsames Abendessen im Kroll'schcn Locale verabredet. Wegen des heutigen Trauertages ist jedoch das Festmahl auf morgen verschoben. Auf dem uns zu Gesicht gekommenen Circular fand sich von einem Mit- glicde der linken Seite die ablehnende Bemerkung: daß bei ihm die Empfindungen der Trauer auch den Tag nach dem Todestage noch ver walten. In der gestrigen Versammlung in Villa Colonna wurden man- nichfachc Details mitgetheilt, deren Veröffentlichung nicht ganz ohne Interesse sein dürfte. So wurde versichert, und der Erzähler vcrpflich- Prag, 4. Jun. Die provisorische Regierung für Böhmen hat eine Erklärung abgegeben, die ihre Stellung und die.österrei- chischen Zustände näher bezeichnet und darum von Wichtigkeit ist. „Die provisorische Berufung der Unterzeichneten zu verantwortlichen Regie rungsrächen für Böhmen, heißt es darin, hat zu mannichfachen Miß deutungen Anlaß gegeben, und zwar nach zwei entgegengesetzten Rich tungen hin, welche beide auf ganz irrthümlichen Annahmen beruhen, während der wahre Sachverhalt ein von jenen Tendenzen eben so .gänz lich verschiedener als einfacher und durch zwingende Macht der Umstände gebotener ist. Die Unterzeichner, entschiedene Freunde des Fortschritts, ind fest entschlossen, in Wort und That jedem Versuche der Reaktion eben so kräftig entgcgcnzutretcn, wie die alles Organische im Staats leben zersetzen wollende Anarchie zu bekämpfen. Ohne uns nur irgend in Anschuldigungen cinlassen zu wollen, dürfen wir doch einfach auf die Thatsachc Hinweisen, daß in Wien das Ministerium bezüglich seines verantwortlichen Handelns nicht im freien Zustande, sondern beherrscht von fremdem, nur nicht dem kaiserlichen Willen sich befinde, und daß bei diesem bedauerlichen Thatbestande den getreuen Provinzen des öster reichischen Kaiserstaatcs, also auch dem Königreiche Böhmen, blos der eine Haltpunkt noch übrig bleibt: in bewußter autonomischer Durchfüh rung der constitutionellen Freiheit den einzigen möglichen Weg zur all- seitigen Verständigung auf dem künftigen Reichstag anzubahnen. Möge er bald stattfinden können und zwar im Herzen der Monarchie, in Wien, welchem feindselig entgegenzutretcn nicht im mindesten von Böhmens Patrioten beabsichtigt wird; höher jedoch als jeder andere Wunsch steht ihm die constitutionclle Freiheit, unter der die Einheit der Monarchie ichcrndcn Aegide dcs Kaisershauses, dessen Farben wir nicht ohne iefen Schmerz in der bisherigen Kaiserstadt selbst mishandelt und ge ächtet erblicken können. Wird Wien wieder, was es früher war und im eignen wohlverstandenen Interesse bleiben muß, wofern es das Herz der Monarchie sein will, so wird es bald auch die Ueberzeugung ge winnen, daß die Maßnahmen der böhmischen Regierung nebst der Vahrung des Landcswohlfahrt das gemeinsamste Beste der übrigen erbländischen Provinzen patriotisch bezweckten." (L, A.) sMsth, 2. Jun. Heute Nachmittag ist ein Kurier vom Erzherzog Stephan an das-Ministerium hier angelangt, in Folge dessen, der Mi tcte sich, seine Mitteilung urkundlich zu belegen, daß den Unteroffizie ren und Soldaten, welche an dem Kampfe des t8. und tS. März in Berlin Theil genommen, eine außerordentliche Gratification bewilligt sei. Unter Anderm wurde ein Brief vorgelescn, der wie folgt lautet: „Laut Kriegsministerialerlaß vom 19. April ist auch den Freiwilligen, welche an dem Kampfe des 18. und 19. März Theil genommen haben das allerhöchste Gnadengeschenk verwilligt worden und übersende icl Ihnen anbei 20 Sgr." Der Brief ist von einem jetzt in Magdeburg garnisonirenden Hauptmann an einen hier zurückgebliebenen Freiwilli gen (Unteroffizier) gerichtet. 5 Halle, 7. Jun. Im constitutionellen Club ist beantragt worden, eine Deputation nach Berlin zu senden, um den Prinzen von Preußen zu bewillkommnen. — Die Vorstandssitzung dcs demo kratischen Vereins hat gestern mit derBcrathung des Programms angefangen. Am Schluß der Verhandlungen war man übercingc- kommen, erst die politischen, dann die socialen Bestrebungen des Ver eins zu bezeichnen, in Bezug auf erstere aber sich der von der Linken der frankfurter Constituirendcn Versammlung erlassenen offenen Erklä rung vom 2. Jun. anzuschließcn. Weiter waren die Verhandlungen nicht gediehen. Der Antrag des vr. Ebeling, an die Spitze dcs Pro gramms die Erklärung zu stellen, der Verein habe zumZiel und Zweck eine (nicht die fertige) sociale demokratische Republik, wurde abgclchnt; sein weiterer Antrag, dann dafür zu sagen, der Verein erstrebe die so ciale Demokratie, wurde zur nächsten Sitzung vertagt. Ein eclatantes Beispiel reactionairer Bestrebungen hat der Groß theil der Mitglieder des Halleschen Lehrervereins in diesen Ta gen gegeben. «Auf der großen Lehrerversammlung am 26. April hatte i>ie freisinnige Majorität Beschlüsse durchgcsetzt, gegen welche die be fangene und stabile Minorität nichts ausrichten konnte. Diese Be schlüsse sind von dem Sprecher des Comite, Weißgerber, zu einer Petition an den Cultusminister umgearbeitct worden, und weil bei der Versammlung ungenaue Protokolle geführt waren, hat sich Weißgerber dcs ihm zustehcnden Rechts bedient und enclavirte Interpretationen zu gefügt. Die reactionaire Partei aber hat die nachweislich ungenauen Protokolle für kompetent erklärt, den Sprecher dcs Comite ohne wei teres der Fälschung beschuldigt und trotz feiner gründlichen Rechtferti gung hinter seinem Rücken Schritte bei dem Cultusministerium gcthan. Man begreift dieses politische Exploitirungssystcm. Endlich hat man noch den Beschluß gefaßt, sich gegen den Corrcspondcnzartikel in dieser Zeitung über Scharlach und Weißgerber zu verwahren, zu welcher Maß regel der bekannte Führer dieser Partei selbst veranlaßt hat. Sie mei- rrcn sich um so mehr verwahren zu müssen, als sie den betreffenden Ar tikel aus ihrer eignen Mitte h-ervorgegangen glauben.