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(^cftnärlje über SSectJjotictt IX. Ser gachtnufiFer: „2Bie ftfjnell ber Sommer oerrinnf. (Ttun finb aud) fdjon bie 23eefhooenfage gu @nbe." Ser freunb: „jUod) ein ffongerf, bie neunte Sinfonie — ,—“ Ser gachmufiFer: „23ergeffen Sie nicf)f, baß bie briffe ,£eonoren‘ = Duoerfüre am 2Infang jleijf!" Ser OTufiFfreunb: „3a, aber bocf> nur als eine 2lrf 23orfpiel." Ser gacßmufiFer: „Ober ald Jtad)fpiel gu ben oorfjergegangencn Äongerfen." Ser OTufiFfreunb: „@d mar roirflidj fcf>r oerbienfiuoll oon ^)aul oan Äempen, bie brei Ouoerfüren einmal nadjeinanber aufgufüljren." Ser gad)mufiFer: „3dj rourbe an eine ÄrifiS erinnert, bie (Robert Srf)umann in ßeipgig fcfjrieb, ald borf einmal bie Pier Ouoerfüren gu .gibelio“ hintereinander gefpielt mürben. DUanFömtfe feine ZBorfe aucf) auf bieSresbner Beeftjooenfagc anmenben. ,(JItif golbener Schrift follfe ed gebrucEf roerben, road ba geftfjaf/, ftfjreibf Schumann." Ser OHufiFfreunb: „Unb über bie Ouoerfüren felbß?" Ser gachmufiFer: „2Bad Schumann über fie fagt, gehört gum Sd)6nften, road aud feiner gebet ßoß unb überhaupt gum Scl>önßen, road je über DItufiF ge* fdjrieben rourbe. Jpören Sie: ,SanF eudfj, ÜÖiener Oon 1805, baß eud) bie erße nid)t anfprarf), bid 23eeft)oPen in göttlichem Sngritnm eine nach ber anbern I>erPorroü[)Ife. 21m ricfigfien geigte er ficfj rooI>[ beim groeifen 21nlauf. Sie erße Ouoerfüce roollfe nicht gefallen; half» bacßfe er, bei ber groeifen foll euch ^aö SenFeu oergehen — unb feßfe ßcf) oon neuem an bie 2Irbeif, unb licjj bad erfchütternbe Srama an ficf> oorübergehen, unb fang bie großen 2eiben unb bie große greube feiner ©eliebfen nocf) einmal; fie ift bärnoniftf), biefe groeife, im eingelnen roohl noch Fü[;ner ald bie briffe, bie beFaitnfe ©roße in CSur. Senn auch ßne genügte ihm nicht, baß er fie roieber beifeite legte unb nur cingelne SfücEe beibefjielt, aud benen er, beruhigter fdjon unb Fünßlerifdjer, jene briffe formte. Später folgte noch jene leichtere unb populäre in E=Sur, bie man geroöhnlicf) imSIßafer gur (Eröffnung hört. Sad iß bad große 23ier=Ou0erfüren=2BerF; ähnlich roie bie DIafur bilbef, feiten roir ißn ißm guerß bad 2Burge[geßecf)f, aud bem fich ‘ n ^ er Steifen l’ er rießge Stamm hebt, feine 21rme linFd unb recfjfä audbreifcf, unb gulefjf mit leichterem 23Iüfengebüfdje fcf)Iießf‘." Ser DJiufiFfreunb: „Sad iß in ber Saf rounberooll gefagt." Ser gacßmufiFer: „Unb hören Sie noch, road er über bie Segießungen fcfjreibf, in benen bie groeife gur briffen ßel)f! »Ipier läßt fid) ber Äünßler recßf deutlich in feiner IßerFßnff belaußhen. ZBie er änderte, roie er oerroarf, ©ebanFcn unbUnßtumenfafion. roie er fid) in Feiner oon feiner gloreßanfcßen 21rie todmachen Fann, roie fich & r ri 21nfangdtaFte biefer 2lrie durd) bad gange SfücF Ißngiehen, roie er auch ben Xrompcfen* ruf hinter ber Sgene nicht aufgeben Fann, ißn in ber briffen Ouoerfüre noch ,l >eif ßhöner anbringf ald in ber groeifen, roie er Hießt rußt unb raßef, baß fein 2BerF gu ber 23oHenbung gelange, roie roir ed in ber briffen berounbern — bied gu beobachten unb gu Dergleichen, gehört gu bem 3nfereffanteften unb 33ilbenbßen, road ber Äunßjünger oernehmen, für ficfj benußen Fann“." Ser 3Ti u fi F fr e u n b: „(5ß iß erfreulich, baß fo oiele Jtunßjüngcr' in Sredben biefe ©elegenheif roahrgenommen haben." Ser garfjmufiFer: „2lurf> bie 21ufeinanberfolge ber ,Missa solemnis“ unb ber ßTteunfen“ iß feßr lehrreich, ©eljören hoch bie beiben 233erFe enge gufammen." Ser DliufiFfreunb: „Sie find Furg Ißnfereinanber Fomponierf?" Ser gacf>mufiFer: „3a unb nein. 25eefl)ODen hat bie Sinfonie groar ein 3 a h r nach ber ,Missa“ (im 3 0 t> re 1824) abgeßhloffcn, aber ißre Äompofition gcßf bid in bie 3ahre 1817 unb 1818 gurücF." Ser OltufiFfreunb: „3ß biefe Xaffncße irgenbroie bebeufungdOol! für bad 2BerF?"