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Rr. 50 IS. Februar 1848 Sonnabend «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» rcüonen eu Original ilktpsig. Die Zeilunn crschcinl täglich Abcndi. Zn rurch alle Postmnlcr de» Zu- und AU«la»»eS. » ZoMkoser ienen: Preu! für da» PierlU: jade r U8. Erstes Jahrgangs femSLhlr. l für literarl ! (D. Const. Z.) * Mauen, 16. Febr. Das Münchener Ercigniß hat unserer Stadt Beilage, Die Constitution t» sreapelz ihre Keier in Rom. — Motion des Abgeordneten Bassermann über die Vertretung der deutschen Ständekammern am Bundestage. (Schluß ) — Handel Und Industrie. *Lcipftg. Der Geschäftsbericht der Leip zig-Dresdner Eisenbahn. — Frachtpreise. Familien, welche durch Mieth- und Kostvcrabreichung an Studircnde ein sorgenreiches Dasein fristen, hier erinnern. Wenn Ew. Maj. diese wenigen Punkte huldreichst in Erwägung zu ziehen geruhen, so werden Höchstdie- sclbcn sicherlich keinem Beschlusse Folge geben, welcher unberechenbar mehr Nichtschuldigc als Schuldige treffen würde. Ew. Maj. Weisheit ist cs ein Leichtes, eine andere allerhöchste Verfügung zu treffen, welche, dem vor liegenden vereinzelten Fall entsprechend, der öffentlichen Sicherheit und Ordnung genug thut, ohne so weit und tief treffende Folgen zur Seite zu haben. Indem wir also bitten, daß Ew. Maj. geruhen möchten, im Be treff der Univcrsitätsfrage, welche zugleich eine so wichtige Stadt-, ja Lan- dcsangelegenheit ist, eine mildere allergnädigstc Verfügung fassen zu wollen, verharren rc. — Untcrm 14. Febr. schreibt die Allgemeine Zeitung aus Mün chen: In der Barrerstraße wurden gestern Wachen und Patrouillen verstärkt. Das Gerücht durchlief die Stadt, es werde ein zweiter Ver such gemacht werden, das bekannte Haus ganz zu dcmoliren, und die Bewohner der Vorstadt Au wollten bei diesem Werke der Zerstörung mit thätig sein. Daß bei der gereizten Stimmung und dem Andenken, das sich an jenes Gebäude knüpft, ein solcher Wunsch in den Massen vielfach laut geworden, ist allerdings wahr, aber der ruhige, gemäßigte Theil der Bürgerschaft wünscht dringend die Vermeidung aller Exccsse, und sein entschiedener Wille, Ruhe und Ordnung zu erhalten, sowie die letzten höchst erfreulichen Beschlüsse unsers Königs beschwichtigten bereits entschieden die heftige Gährung, die sich nur noch gegen ein zelne Individuen, welche man zu den gewöhnlichen Besuchern des Hau ses in der Barrerstraße zahlt, ziemlich lebhaft äußert. Der besonnene Sinn unserer wackern Bürgerschaft sichert uns aber, wie wir, hoffen, jedenfalls gegen den Ausbruch von Gcwaitsccncn, die immer etwas Be trübendes haben. Einen wohlthuenden Eindruck macht dabei das Be nehmen der Truppen, welche einen Conflict mit dem Volke möglichst zu vermeiden suchen und sich auch da, wo es ihnen besohlen ist, auf geregte oder neugierige Haufen zurückzutreiben, zwar pflichtgetreu, aber schonend benehmen. - — In weiterer Ausführung der gestern begonnenen Darstellung der Ursachen der münchener Ereignisse bezeichnet die Allgemeine Zei tung das Lcichenbcgängniß des Prof. Görres oder vielmehr das Ver halten der münchener Polizei gegen die von den Studircndcn zu Ehren des Dahingeschicdcncn beabsichtigten Feierlichkeiten. Ein Fackelzug nach dem Grabe, vom Rector und anfangs auch von der Polizei genehmigt, stieß später auf Hindernisse, deren eigentlicher Grund noch nicht ent hüllt ist. Eine Kundgebung anderer Art — man wollte sich in einzel nen Gruppen auf den Gottesacker begeben, bei dem Grabe sammeln und dort einige Lieder absingen — wurde gleichfalls untersagt, und als ein Theil der Studirendcn dennoch ausführen wollte, was beschlossen war, der Gottesacker mit bewaffneter Macht besetzt, um das Verbot aufrecht zu erhalten. Die Feierlichkeit unterblieb, aber mit gesteigerter Heftigkeit wendete sich die Entrüstung gegen die Alemannen, weil man der Protection, die hinter ihnen stand, gleichsam in letzter Instanz die Hemmungen zuschrieb, die eingetreten waren. Schon am Tage des Leichenbegängnisses hatte man die fragliche Dame in der Ludwigsstraße in großer Bewegung auf- und abgehen und in Zorn gcrathen sehen, weil ihr die an dem Zuge nicht betheiligten Studirendcn nicht jene Ach tung, die sie ansprach, manche wol auch das Gegcntheil, bewiesen. Un mächtig, diese Aufregung im Zaum zu halten, soll sie sich, wie cs heißt, zu der unbegreiflichen Acußcrung haben hinreißcn lassen: „Wenn Das sich nicht ändert, werde ich machen, daß die Universität geschlossen wird." Dies waren die Vorbereitungen zu der Katastrophe, die am 7. Febr. im Universitätsgcbäude zum Ausbruche kam und in ihrer weitern Ent wickelung die Schließung der Universität und die bekannten übrigen Ereignisse hcrbciführte. — Der Eigcnthümcr und Verfasser des Münchener Tageblat tes hat in Folge eines im Blatte vom 11. Febr. erschienenen, dic.Sft«- direndcn auf eine unedle Weise beleidigenden Artikels am 12. Febr. vor dem Universitätsgebäudc mündliche Abbitte leisten müssen, unbc- chadct der Aufnahme der Erklärungen, deren Veröffentlichung noch bc- vorstcht. — Die fünf Corps tragen nun wieder ihre Auszeichnungen. Deutschland. Die Allgemeine Zeitung berichtet aus München über dicTheil- nahme der Rcichsräthe bei den letzten Vorgängen, daß sich diesel- den am 11. Febr. in aller Frühe versammelt und eine gemeinsame s Bille an den König um Abwendung der dem Land und der Residenz drehenden Gefahr unterzeichnet hätten. Ahs dieselben sämmtlich in der Re- sidenz erschienen, um persönlich ihr Bittgesuch zu übergeben, seien sie mit der Botschaft erfreut worden, daß der König bereits aus höchsteigner Bewegung durch seine gefaßten Beschlüsse die gewünschte Hülfe ge währt habe. Die Reichsräthe beeilten sich sofort statt ihrer Bitte den Ausdruck tiefen Dankes an den Stufen des Thrones niederzulegen. — Die Adresse, welche die münchener Bürger am II. Febr. an den König um Wiederrufung des Schlusses der Universität richteten (Nr. 46), lautete nach der Deutschen Zeitung: Ein eben so schwerer als unerwarteter Schlag hat die getreue Bürger schaft Ew. Maj. Haupt - und Residenzstadt mitten in ihren friedlichen Be schäftigungen überrascht: die Nachricht von der plötzlichen Schließung der Ludwig-Maximilians-Universität. Wohl konnte uns nicht unbekannt -lei ben, daß unter einem Theile der hiesigen Studentenschaft in jüngster Zeit einige unruhige Auftritte stattgefunden haben. Allein weit entfernt, daß bie übrige Bevölkerung nur im mindesten davon berührt worden wäre, so ist cs vielmehr Thatsache, daß die Mehrzahl der Studenten selbst ein mu sterhaftes, ruhiges Betragen auch während der letzten Tage, wie immer, bewiesen hat. Und um dieser theilweisen Studentenreibungcn willen sollte die Universität geschloffen, sollte die gesammtc studircnde Jugend, auch die gänzlich unbetheiligte Mehrzahl, so schwer an Zeit und Geld gestraft wer den? Und wie schmerzlich und tiefeingreifcnd würden erst die Folgen dieser Ueverblick. Deutschland. Die bairischen Reichsräthe., — Die Adresse der münchener Bürger. — Die Zustände in München. — Das münchener Tageblatt. * Plauen. Die Alemannia. — Da« Attentat in Stuttgart. Karlsruhe. Landtag. Frankfurt a. M. Die gesetzgebende Versammlung. Pom Main. Die dänischen Angelegenheiten. Preußen. *Äöln. Die Mcndelssohn'sche Sache. Die Rheinbrückc. — Die elbingcr städtischen Behörden. — Hr. Dulon. — Hr. Uhlich. — Kirch liches au« Königsberg. — Haussuchungen in Breslau. lvtsterreich. Die Vorgänge in Pavia. Verhaftungen in Mailand. Aus weisung. — Die Confinirtcn in Laibach. Hr. Macchi. Schweiz. Die Tagsatzung. Der große Rath von Schwyz Die Zeitungs- Verbote in Uri. Unterwalden. Der Gcneralrath von Genf. Italien. Englische Agitation. — Demonstrationen in Turin und Genua, kam. Die Staatsconsulta. Amerikanische Gesandtschaft. — Vorgänge, in Neapel und Palermo. — Sendung nach Sicilicn. Spanten. Die CortcS. Kriegsschiffe nach Neapel. Diplomatische Sen dung. Espartero. Frankreich. Der König. Die Adreßdcbatte der Dcputirtenkammer. Die parlamentarische Reform. Prinz von Joinville. Viccadmiral Cecille. Die Ausweisungen. Die Gedächtnißrcde Lacordairc's auf O'Connell. Abd-el- Kader. Ein Aga Abd-el-Kadcr's. -X- Paris. Drohende Anzeichen. Das j Reformbankct. Großbritannien. Die Bill zur Ermächtigung der Regierung, diplo matische Beziehungen mit Rom zu eröffnen. Die Versendung von Druck schriften. Die HH. Bruce und Price. Der Bischof von Manchester. Der Herzog v. Stackpol. Belgien. Schloß Huldelberg. Nordamerika. Der mejicanischc Krieg. Wissenschaft und Kunst. * Leipzig. Conccrt. Handel und Industrie. ^Leipzig. Börsenbericht. — Berlin.— Leipzig. Ankündigungen. »zeige* ile mit 27, Nzr. rn u. dgl. Mi- Igr. bcigelegt. irockhaus. Handlung i- erfchienen und ii halten: sM »dien zu W Lcsebuche, fern desselben^ IkThlr end ix in Land» chwerin. — H« wehne mit All Reichardt in au« Ronnebnrzl ck mitFrl.LnmZ lebe in Westal aus Königstünl illl-r in B-ri^ e in Leipzig ti» :N ein Sohn.-4 inNerlinchen «I aig eine Tochter! Mittenwalds ei» in Elberfeld ml g ln Berlin ö» erlin ein Soh"! orf ein Sohn.-4 , eineTöchter.-z Schreiner i» Sa'rth in Mnl Leipzig. — Hfl Hr. Kauf- ml Innaberg.—HrI iletßenthal i« jn in Erimmchl in Weferlingen! tn Altenkirchen! -FrauCharlott! .W. Lingctw »pd Michaeli! Greifenberg.-4 dcMrg.—Frs» Maßregel sein, die mit ihren kleinen, allen politischen Beziehungen mei- icnferncn Ursachen wahrlich in gar keinem Verhältnisse zu stehen scheint (Nehr als anderthalb Tausend junge Männer würden aus den gewohnten Kreisen ihres schönen Berufs, müßiger Lhatenlosigkeit in die Arme geschleu dert, mehr als Tausend- Familien des Köiiigrcichs würden den empfindlich sten Schaden dadurch erleiden, insbesondere würden Tausende hiesigcrEin- » " ' - ' . . wohncr von diesem Ereignisse auf das allerschmcrzlichste betroffen werden. Gaste zugefuhv..^ Gestern sind neun Mitglieder der sammt ihrer be- Nicht zu reden von dem schweren Verluste, dar den Geschäftsleuten jeder rüchtigten PMdiun am 11. Febr. aus München ausgewiesenen Stu- Art daraus erwachsen müßte, wollen wir nur an die hundert armen dcnÄHvvchön-uffg' Alema bei uns angckommen, die mit Gc- lAr. e dieser Schrift oie die folgenden interdrückt. Dk! die innere Vn> z Ordens könne» bündigere Wch glücklich entdM auden der Obern SlufhebungsbM willkommene Bei, s Postämter iss Deutsche Allgemeine Zeitung,