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4 >ic Montag Ltipsiz. Di- Zcitun, «-scheint täglich Abends. Zu beziehen durch alle Postämter des 3n- und Oslander. — Nr. 3. 3. Januar 1848. Preis für da« Viertel- Deutsche Allgemeine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» »en von ckpapier e Reihe -en An <er»erpiv- !n von cd« Ltllosoo und II. von kilistei vor i, Sur«« Io ach Pola.*) st berührt. werben von heitspäß ric , solche MI > Famslicn ustr, das erden, alle ne Lhurm ter in der , wo man rm,. dazu hmett und cntMeister. Senator. Uebeeblick. Deutschland. Die bairische Ccnsurinstruction. Die Eiscnbahnanlcihc. Dresden. Bekanntmachung. — Der städtische Haushalt in Dresden, -t-Leipsig. Das Wcchsclrecht. — Vsnabrücker Adresse an Uhlich. Abführung der ulmer Verurthcilten. — Das badische Landwchrgesctz. »Aus Holstein. Verbrechen.— Bcsclcr Sammlung in lrudolstadt. ./Die moorburgcr Insel. Hr. Harpf. . Preußen. ** Berlin. Der Polenproccß. * Posen. Strafurtel. Die Cholera. Die Sterblichkeit. — Räuberbande. Defkerreich. Der Ocstcrrcichischc Beobachter über Ferrara, wrcn. Ge wehrfabrikation. Pchweiz. Das eidgenössische Kriegsgericht. — Erzichungsbchördc in Lu z' zern. Die Lruppenrcduction. — Die Wahlen in Wallis. — Die aar- ' " gauer Flüchtlinge. — Sigrist. Italien. * klom. Bürgergarde. Lehrstühle für Staatsdiencr- Admiral '.Parker. * Hom. Ferrara. Der Zollverein. Die Academia Tiberina. Der Volksunterricht Die Gefangenen in Neapel. Weberunruhcn. Die p-pstlichc Allocution. — Ferrara. — Unruhen in Menton. Portugal. Die Cortcswahlcn. «Npanien. Die Minister. General Ros de Olano. Das gelbe Fieber in Palma. Krankreich. Die Session. Die Hciligc-Gcistmcsse. Hr. Bois-le-Comtc. Notar Lutrepont. Die Bank von Frankreich. Die ägyptische Schule. Abd-el-Kader. Viccadmiral de Mackau. Großbritannien. Das Morning Chroniclc über die französische Regie rung. Earl of Harrowby. 0r Hampden. Hr. Richard Moore. Der k König von Mosquito. Die Peninsular and Oriental Steam- and Navi gation Compagnie. Australien. Melgien. Die Kammern. Der Finanzministcr Veydt. Der Evcnepocl'- schc Raubmord. Die Redcrykkamcr. Niederlande. Der Ministerwcchsel. Schweden und Norwegen. Der König und das Heer. Mußland und Polen. Gnadcnbrief an Graf Bludoff. Das Bettler- Wesen zu Petersburg. Statistisches. Griechenland. Die Differenz mit der Pforte. Die Vorgänge in Personalnachrichten. Handel und Industrie. »Frankfurt a. M. Börsenbericht. — Frucht presse. »Leipzig. Del. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. Ankündigungen. Deutschland. Dem Nürnberger Korrespondenten wird aus München vom 3V. Dec. geschrieben: „Wie wir hören, ist die erwartete Censurinstru c- 4ion bereits an die Kreisregicrungen erlassen. Bezüglich der Eisen bahnanleihe ist höhern Orts die Schlußcntschließung noch nicht erfolgt." Dresden, 1. Jan. Das Ministerium des Innern hat untcrm 31. Dec. folgende Bekanntmachung erlassen: „Mit dem Gefühl innigen Dankes gegen die allwaltendc Vorsehung wird beim scheidenden Jahre Jeder noch einmal zurückschaucn auf die Zeit der Noth und des Mangels in den Jahren 1846 und 1847, und crmu- thigt durch die Erinnerung an so viele Beweise echten Gemeinsinns wie durch den Hinblick auf die Segnungen einer reichen Aerntc und auf die günstiger sich gestaltenden Verhältnisse des Handels und der Gewerbe mit froher Hoffnung dem kommenden Jahr entgegcngehen. Auch das unter zeichnete Ministerium hat jetzt, wo im Wesentlichen die umfangreichen, durch dm Nothstand herbeigcführtcn Geschäfte beendigt sind, zu einem solchen Rückblicke sich gedrungen gefühlt, und wenn es sich auch eine möglichst treue Darstellung Dessen, was in jener denkwürdigen Zeit geschehen ist, für spä tere Zeit vorbehält, so kann es doch nicht umhin, jetzt beim Scheiden des Jahres noch einer Pflicht der Dankbarkeit zu genügen. Hatte auch das Ministerium längst erkannt, welche kräftige Förderung seinen eignen Maß regeln durch die eifrige und umsichtige Mitwirkung von Beamten, Gemein den, Vereinen und Einzelnen zu Theil geworden sei, so ist es doch bei nä herer Prüfung des Einzelnen, wie cs ihm jetzt vorlicgt, durch die Groß artigkeit der Leistungen, durch das wahrhaft aufopfernde und unermüdete Streben so Vieler überrascht worden. Dasselbe erfüllt daher nur eine ihm -nahe liegende Verpflichtung, indem cs hiermit öffentlich allen Denen sei nen aufrichtigen Dank ausspricht, die unmittelbar oder mittelbar, im Gro ßen oder Kleinen, durch eigne Leistungen und Opfer an Arbeit und Geld, oder zugleich als Vermittler fremder Mildthätigkcit bemüht gewesen sind, die Bedrängnis der Nothleidenden zu lindern, dem Mangel zu wehren, die Herbeischaffung guter und billiger Nahrungsmittel zu erleichtern rc. und das Ministerium sowie sämmtliche Behörden seines Ressorts bei Lösung der ihnen hierunter gestellten schwierigen Aufgaben kräftig und erfolgreich zu unter stützen. Zur Erinnerung an jene ernsten Lage ist mit allerhöchster Genehmi gung eine Denkmünze geprägt worden. Bei der Unmöglichkeit, dieselbe allen Denen zukommcn zu lassen, die durch ihr verdienstliches Wirken zur Abwehr des NothstandcS in engern und weitern Kreisen Anspruch darauf hätten, hat sich zwar das Ministerium hierunter auf vcrhältnißmäßig we nige und hauptsächlich auf solche Gegenden und Orte beschränken müssen, wo die Noth besonders groß oder die Einleitung und Ausführung von Hülfsmaßrcgeln besonders schwierig oder umfangreich erschien. Allein auch so wird die Denkmünze, wie das Ministerium hofft, ihre wesentliche Be stimmung erfüllen, als sichtbares Erinnerungszeichen der überstandenen Thcue- rungsnoth zu dienen und mit dem Andenken an diese auch das Gcdächtniß Dessen, was in festem und einmüthigem Zusammenwirken der Regierung und des Volkes zu deren Bekämpfung geschehen ist, auch bei den Nachkom men lebendig zu erhalten." — In Dresden haben die städtischen Einnahmen des Jahres 1846 die Summe von 307,100 Thlr., die Ausgaben 270,100 Thlr. betragen; es ergab sich sonach am Ende des Jahres 1846 ein Kaffenbcstand von 37,000 Thlr. -l-Leimig, 1. Jan. Nach Beendigung des deutschen Wechsel- congresses und in Erwartung der schließlichen Darlegung seiner Re sultate dürfte es nicht unangemessen sein, auch einen Blick auf die Um stände zu werfen, welche einer Erscheinung vorangingen oder sic vorbe reiteten, deren Wichtigkeit an sich, mehr aber noch als Vorgang der erfreulichsten und hoffentlich folgenreichsten Art, von allen Stämmen deutschen Volkes mit Freuden anerkannt worden ist. Bei dem festlichen Mahle, welches die scheidenden Mitglieder des Congrcsses, den leipziger Handclsvorstand und andere Notabilitäten der Stadt vereinte, wurde in bekannter geistreicher Auffassung der preußischen Staatsregicrung ein dankendes Ancrkenntniß gewidmet dafür, daß sie in dieser Angelegenheit die Initiative ergriffen und dadurch, wie in jeder andern Weise, zum Gelingen des schwierigen Werkes vorzugs weise beigetragen habe. Ich stimme gern und aufrichtig in den Dank ein, wem er auch gebühre, aber beklagen muß ich es als Sachse tief und schmerzlich, wenn einem, man darf sagen, weltgeschichtlichen, ob auch friedlichen Ereignisse gegenüber, unserm Vaterlande der Ruhm entgangen ist, der ihm gebührt hätte, und den ihm zu erwerben so nahe schien. Welche Gründe seine Staatsregierung bewogen haben, auf die Initiative in dieser Angelegenheit zu verzichten, liegt außer meiner Beurthcilung; an Veranlassung dazu kann es aber nicht gefehlt haben, wenn Thatsachen wahr reden, und ich kann nicht umhin, deren anzu führen, die geeignet sind, Angehörigen unsers Vaterlandes mindestens einen Theil an dem Verdienste der Anbahnung des Werkes zu sichern. Der Consulent der leipziger Kramerinnung, vr. Mothes, gab, wenn ich nicht irre gegen Ende des Jahres 1843, dem Handelsvor stande Veranlassung, nach dem Beispiele seiner Vorgänger im 17. Jahrhunderte, Schritte wegen Erlangung eines gemeinsamen deutschen Wcchselrechts zu thun. Trotz mancherlei Zweifel über die Möglichkeit eines Erfolgs ward der Entschluß dazu gefaßt und eine von dem Con- sulenten des Handelsvorstandes, Advocat Einert, verfaßte, ausführliche Denkschrift, zu Anfang 1845, der Staatsregicrung jund den beiden Kammern der Ständeversammlung übergeben, sowie einige Zeit darauf den Handelsvorständen sämmtlicher Haupthandelsplätze des Zollvereins mitgetheilt, mit der dringenden Bitte um allseitige Bevorwortung und Unterstützung. Die Wichtigkeit des Gegenstandes fand überall Anerkennung, von Seiten der Mehrzahl der Handelsgremien auch die wärmste Unterstützung; aber der Zweifel an der Möglichkeit eines Erfolges scheint die Thätig- keit da gehemmt zu haben, wo sie am wirksamsten hätte sein müssen. 4 Auch spätere, erneuerte Anregung Seiten des leipziger Handels- vorstandcs blieb ohne weitern Erfolg, sei es nun, daß man der Reform der eignen Wechselgcsetzgcbung den Vorzug zu geben für angemessener hielt, sei es, daß der Wunsch einer Vereinigung mit andern deutschen Regierungen zu dem gleichen Zwecke überhaupt keinen Anklang fand. Letzteres soll allerdings in Bezug auf Preußen noch bis zum Herbste 1845 der Fall gewesen sein, und wenn, wie man annchmen darf, die Vor stellungen der preußischen Handclsgremien, namentlich der berliner und stettiner, welche die leipziger Denkschrift zur Unterlage hatten, kurz darauf einer günstiger» Aufnahme sich erfreut und die Ansichten ihrer Regierung geändert haben sollten, so muß man es in Sachsen doppelt schmerzlich beklagen, daß Preußens später Entschluß, sich des Werkes thatkräftig anzunehmen, dennoch früh genug kam, den Preis des Dankes davonzutragen. Jndeß — das Gute bleibt gut, auf welchen Wegen es auch komme. So wollen auch wir es dankbar annehmcn und nur den Wunsch hegen, daß Niemand sich beirren lassen möge, es aus allen Kräften zu för dern, auch wenn sein Streben ohne Aufmunterung, ohne sichtbaren: Erfolg bleibt.