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Rk. 285 1S. October 1847 Dienstag Ur» lgt: IsokLir. gnte. ililt. Iprix. Preisen: n 3 Acten Musik von als fünfte m Male: fmeister Lanz in «uflk von asten. Deutschland. — München, Oct. Ein frecher Einbruch, welcher mehren an der» kecken Diebstählen gefolgt war, hatte um so größeres Aufsehen er regt, als die Protestantisch« Kirche, in der er begangen wurde, eine sdlche Lage hat, daß es selbst bei Nacht unmöglich scheint, sich unbe merkt an dieselbe hinzuschleichen. Seit man weiß, daß der Thater ent deckt ist, hat man sich daher auch im Publicum nicht wenig darin ge fallen, übertriebene Gerüchte aller Art von geheimen Räuberbanden rc. in Ilmlauf zu bringen. Als Thatsache scheint bloS festzustehen, daß bei dem LiMchlerraub in der protestantischen Kirche zwei Individuen betheiligt wa rm und daß Beide den Lohn ihrer Frechheit hinter Schloß und Rie gel erwarten. Die Zeit des OctoberfesteS bildet übrigens die regel mäßige UebergangSperiode für unsere Diebe, sich aus den Gärten, Kel lern rc. in die Stadt zu machen, und darum hört man auch bereits wie der über freche Manteldiebkähle klagen. — Im Gebirge liegt Schnee wie im tiefsten Winter. Wir selbst sind froh, uns mit dem Anblicke der weißen Berge begnügen zu dürfen, und freuen uns angesichts derselben doppelt des wieder sehr freundlich gewordenen Wetters. — Dompropst Friedrich in Bamberg, als finanzieller Arbeiter und als Oppositions mann auf einer langen Reih«'von Landtagen wol auch außer Baiern ge rannt, hat von der hiesigen theologischen Facultät ein Doctorehrendiplom erhalten. — vr. Sepp, seit dem Anfänge des vorigen Lehrhalbjahres an der Universität in Folge seines eifervollen Hervortretens unter den so genannten Ultramontanen sowie in feinen Verhältnissen ass Privatdoccnt z« einem nicht geringen Theile der theologischen Studenten bekannt, ist zum Professor der Philosophie am Lyceum zu Bamberg ernannt worden. Zugleich geht aber aUch in solchen Kreisen, die man für unterrichtet hal ten darf, daS Gerücht, vr. Sepp gedenke nicht, diese Beförderung anzu- nehmen, sondern habe vor, eö darauf ankommen zu lassen, ob er im Falle seiner Verzichtleistung auS der Zahl der Privatdocenten werde ge strichen werden. Folgende wenige Ziffern dürften genügen, einen Blick auf unser Staatsschuldenwesen überhaupt thun zu lassen und zugleich Auf- Aärung über die Opfer zu geben, welche mit der soeben den Ständen vor geschlagenen Finanzoperation verbunden sind, Opfer, welche man auf kaum glaubliche Weise übertrieben hat. Unsere GesammtstaatSschuld beläuft sich <biS zum Verwaltungsjahr 1845/46) auf die Summe von 126,186,743 Fl. Diese Summe zerfällt nun der gegenwärtigen Finanzoperation gegenüber iit zwei Theile. Die eine Hälfte nämlich mit 62,541,775 Fl. wird, als 5 Proc. verzinslich (das Vermögen höchster Personen, Cautio- iwn, Depositen rc.), nicht in die Operation eingeschlossen, die andere da gegen mit 63,644,967 Fl. wird eingeschlossen, d. h. sie war bisher zu 3'/z Proc. verzinslich und soll fortan zu 4 Proc. verzinst werden. Jeder Rtch- - ner wird also leicht ersehen, daß eS sich nicht um Opfer handelt, welche ' Millionen erheischen, sondern das Mehr in der Zinszahlung für die äl tere Staatsschuld durch Erhöhung um ein halbes Procent beträgt jährlich nur 318,220 Fl., oder mit andern Worten statt auf 4,584,415Fl. wird sich die Tesammtzinsensumme auf 4,902,635 Fl. stellen. Zu dieser Sk- tern oder alten Staatsschuld von 126,186,743 Fl. kommen nun die durch die Gesetze von 1843 und 1846 volirten Eisenbahnanleihen imGesammt- betrage von 49,687,000 Fl., mit Abzug der seitdem bereits gedeckten Summen. — AuS Mannheim vom 7. Oct. meldet die Deutsche Zeitung: Hoffmann aus Fallersleben, der sich seit zwei Tagen bei seinem Freunde v. Jtzstein aufgehalten, habe soeben von dem Stadtamte den Be fehl erhalten, innerhalb 24 Stunden bei Zwangsvermeidung das Groß- herzogthum Baden zu verlassen, mit dem Bedeuten, daß einem «twani- gen Rekurse keine aufschiebende Wirkung ertheilt werde. Als Grund für diese Maßregel werde ein Ministerialerlaß vom 26. Nov. 1844 an geführt, wonach dem Professor Hoffmann auf den Grund seiner Reden und Gedichte aufregenden und verdächtigenden Inhalt» das Gastrecht im Großherzogthum gekündigt werden soll, ferner ein Erlaß des großherzogl. Ministeriums deS Innern vöm 25. Mai 1847. Umsonst habe Hoffmann durch seinen Paß nachgewiesen, daß er aus Gesundheitsrücksichten veranlaßt fei, sich im Süden aufzuhalten, und bemerkt, daß ihm der Ministerialerlaß vom 26. Nov. 1844 so wenig als der vom 25. Mai 1847 je eröffnet worden sei, daß er zu einer solchen Maßregel durchaus keine Veranlassung gegeben habe und daß seinem längern Aufenthalt im Großherzogthum im vorigen Jahre durchaus kein Hinderniß in den Weg gelegt worden sei. — Die neueste Nummer des großherzogl. hesskschen Regierungsblat tes enthält nunmehr die amtliche Nachricht, daß der geh. StaatSrath vr. v. Linde auf sein Nachsuchen und unter Bezeigung der Zufriedenheit mit seinen bisherigen Dienstleistungen in seiner Eigenschaft als Mitglied des Ministeriums des Innern und der Justiz sowie als Direktor des Ober- studienrathS unterm 23. Sept, in Ruhestand versetzt worden ist. Preußen. Berlin, 11. Oct. Der General der Infanterie und Generaladjutant v. d. Knesebeck ist mit dem Charakter als Generalfeldmarschall in dm Ruhestand versetzt, der wirkliche geheime Staats - und Kriegsminister, Ge neral der Infanterie v. Boyen ist auf seine Bitte von den Geschäften des Kriegßministeriums entbunden und zum Gcneralfeldmarschall und Gou verneur des berliner JnvalidenhauseS, der Generallieutcnant v. Rohr ist zum wirklichen geheimen Staats- und Kriegsminister ernannt wor den. . (A. P. Z.) **Serlm, 9. Oct. In der heutigen Verhandlung des Polenpro- cesses wurde zunächst der Angeklagte Ludwig v. OstaszewSki vernommen. Derselbe ist 22 Jahre alt und aus dem Königreiche Polen gebürtig. Schon in Warschau trat er einer Verbindung zur Befreiung Polens bei und nahm an dem im October 1844 gemachten Aufstandsversuche Theil, nach dessen Mislingen er nach Preußen übertrat, wo er sich bei Thorn auf hielt. In Thorn lernte er Smolenski und Elzanowski kennen, von denen er Mitteilungen über die Verschwörung erhielt. Bei seiner Vernehmung gesteht der Angeklagte seine Kenntniß und Thrilnahme in Betreff de Verschwörung. Die Staatsanwaltschaft trägt auf Bestrafung wegen HochverratHS an. Der Verthcidiger will nur eine Strafe wegen unter lassener Anzeige verhängt wissen. Hierauf werden nach einander die fünf Angeklagten TorzewSki, Gra bowski, Graf Grabowski, Graf BninSki und Milewski vernommen, die in ihrer Kenntniß und Theilnahme in Betreff der Verschwörung mit ein ander in genauer Verbindung stehen. TorzewSki ist 27 Jahre alt und aus dem Königreiche Polen gebürtig, von wo er wegen politischer Umtriebe verdächtig nach Preußen flüchtete. Hier fand er als Wirthschaster eiir Unterkommen in Deutsch-Poppen. Von dort aus besuchte er öfter Po sen und erneuerte hier seinen früher» Umgang mit den Flüchtlingen Przy- borowski und Elzanowski, von welchem Letztem er im November 1845 m die Verschwörung ausgenommen wurde. Elzanowski bestellte ihn zum Commissar deS konitzcr Kreises; der Angeklagte bemühte sich hier aber ver geblich, Leute für den Aufstand zu werben. Nach der Verhaftung Elza- nowski's ging er unter dem angenommenen Namen Pawlowski zu dem Gutsbesitzer Fulgentiuö v. Grabowski und machte diesem sowie dem Gra» ^uscvakl tssis-6s- 4 oxicke rcl eneli- 3467-BIj nmkirsolr. NeV-rblt«. jdeutfchlaud. — München. Einbruch. Witterung. Dompropst Fried rich. vr. Sepp. Das StaatSschuldenwesen. — Ausweisung Hoffmann'S von Fallersleben au« Mannheim. —,Vr. v. Linde. ^VeeuGen. Berlin. Die HH. v. d. Knesebeck, v. Boyen und v. Rohr. ** Berlin. Der Polenproceß. * Posen. Die Oberpredigerwahl.— Uhlich'- sche Berufung. — Die neue Diakonissenanstalt in Berlin. Nefkontieh» Die Erzherzogin Marie Luise. Aartugal. Die Lage der Dinge. Dar Ministerium. BptMien. Ministerwechsel. Die LieferungSgeschäfte in StaatSpapieren. <s»nßd*ita««ien. Der Hof. Zahlungseinstellungen. Kolettis und seine Politik. Arische Mordthat. DaS Dampfschiff Cleopatra. Der Great Britain. " ' Wrankreich. Die Reformbankete. Der KönigStcast bei den Reformban keten. Preßproceß. Verurtheilung von Postbeamten. Der Prinz von Joinville. * * Paris. Italien und Spanien. Soult. DaS Ministenum. Schweiz. Gährungen in Genf. Der große Rath von Luzern. Der große Rath von Lhurgau. Graf Minto- Ataliea. LoScanischeS BeobachtungScorps. Eisenbahn in Modena. Die Verschwörung. Nom. Der StaatSrath in Neapel. Der Aufstand. Nom. Neapolitanische Zustände. Englische Note an Neapel. H>e*sonarua«h*1cht«n. Wissenschaft und Kunst. * Leipzig. Concert. ** Leipzig. Theater. *Vom Thüringerwalde. Der Verein für Wasserheilkunde. Handel und Industrie. Der Entwurf zur Reform des deutschen Post- wesenS. * Leipzig. Börsenbericht. — Frequenz der Leipzig-Dresdner-, Magdeburg-Leipziger und -Halberstädter Eisenbahn. — Lotterie. — Leipzig. Atukündigungen. HW Deutsche Allgemeine Zeitung. LKU' «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» in Zittau nst Rich- Hausen, r LorzH- ccr AvHs lie Sit- Meyer auSAnS- irchtegott -me aus bhauir u« Groß- r in Lo- Gohliß. Nürnberg Bremer- VerichtS- re Loch- n Sohn. »Zwickau bler in ann in . Mertz Lüller ichtSrath >. Kam- -ritzwalk i Leipzig >ern in G. 3. —Hrn. bter. zter.. »enriette Ritter- inBer- Brieg. »ausest in Rie- : in vt- olstadt. - Frau nhard >er in