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Donnerstag Nr. 343. —— s December 1847. MM Deutsche Allgemeine Zeitung. .WM «Wahrhsit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Ur»--bli». Die Bevölkerung dcS Zollverein«. — Reue Lehrbücher in Baiern. s Hannover. Die Wahlen. — Strafurtel in Ulm. Darm stadt. Der Erfolg der Wahlen. — Der Vorgang mit dem Kurfürsten )t»n Hessen in Gießen. Sternberg. Landtag. — Bürgermeisterwahl in , Frankfurt a. M. * Von der preussischen Weser. Kirchliches, v Aus preus- MtN. Die Beselersammlung. — Berichtigungen. — Christen und Juden 4« Berlin. — vr. Kalkson. >dester»«tch. Wien. Graf Batthtany. Der Bischof von Grätz. * Prag- Graf Stadion. Ernennungen. Vrostbrikannien Parlament. Die irischen Gentlemen. Verbrechen in Irland. Denkschrift der westindischen Handelsgesellschaft, -l-London. Die Verhandlungen mit Rom. Äfr«»Nkvei«v. Die Journale. Der BermittelungSantrag der Großmächte in den schweizer Wirren. Der neapolitanische Botschafter. Abd-el-Kadcr schlägt die Marokkaner. Die Corvette BcnuS. Reisenotiz. -X-Paris. Der Si'ecle. Wehweiz. Lagsatzung. — Schleifung der Befestigungen in Luzern. Le eret gegen die Jesuiten. — Die Capitulation mit Smwyz ratificirt. — Neuenburg. — .Lessin und Uri. — Die Güter der Jesuiten in Freiburg. Berliner Studenten in Luzern. — Französische Note. Hr. Bois-le-Comte. Atalten. Sardinische Reformen. — Die Insurgenten sin Neapel. Mutzlan» und Polen. Petersburg. Die Newa. Mor-amerika. 'Nachrichten vom Kriegsschauplätze, -f Neuyork. Ausstel lung. Die Geldkrisis. Der Krieg. Das Militairwesen. Einwanderung, ytersonalnachrichten. SWiffenschaft und Kunst. »Altenburg. Musikalische Soiröe. ^Handel und IKnduktrie. »Leipzig. Börsenbericht. »Hamburg. Die Deputirten zum deutschen Eisenbahncongceß. — Französisch belgisch-deut scher Eisenbahncongreß. — London. Baarsendungen. Die Lage des Ge schäfts. Berlin. sttukündigungen. Dt-ut-sch Land. Rach der tm December r. I. stattgchabten AnfnaW-kder BaoLch». Heining des FvllverrinS ist ter Stand der letztem folgender: l)Kö- vigreich Preußen 16,452,526 Köpfe, außerdem Großherzoglhum Luxem burg 186,140, 2) Königreich Baiern 4,510,700, 3) Königreich Sachsen 1,836,664, 4) Königreich Württemberg 1,786,870, 5> Großherzoglhum Laden 1,365,034, 6) Kurfürstcnthum Hessen 726,883, 7) Großherzog- 4hum Hessen 863,152, 8) Thüringen 997,461, 9) Herzogthum Braun- -fchweig 248,519, 10) Herzogthym Nassau 418,627, 11) freie Stadt Frankfurt 68,240 Köpfe; zusammen 29,460,816 Köpfe. Nach den Zäh lungen im December 4843 betrug die Gesammtbcvölkcrung 28,498,136 Köpf«. Mithin ist die Bevölkerung um 982,680 Köpfe gestiegen oder 3,37 Proc. für drei Jahre und 1,123 Proc. in einem Jahre. (F.J.) , — In den »airifchen Gymnasien ist an die Stelle des lange Zeit Hindurch ringesührt gewesenen Katechismus des Jesuiten Canisius auf allerhöchsten Befehl und unter erzbischöflicher Gutheißung ein dem Zeit- fortschritt angemessenes neuverfaßtes Lehrbuch der christlichen Religion getreten. Zugleich sind in den lateinischen Schulen die von dem vo rigen Ministerium abgeschafftcn lateinischen Lehrbücher wieder eingeführt worden. (Fr. I.) 's Hannovtr, 6. Dec. Den Mitgliedern des RcsidenzmagistratS, welche in die bekannte Criminaluntcrsuchung verwickelt waren, ist heule durch ein CabinetSsckrcibm die Fähigkeit zum Eintritt in die Stände- »ersammlung, welche sie durch das (wenngleich nicht zur Ausführung gekommene) Straferkcnntniß verloren hatten, wieder beigelegt, und damit wird wol die Wahl des Stadtdircctors EverS entschieden sein, obwol derselbe bei der heute stattgchabten Wahl der Wahlbürger muthmaßlich picht viele Stimmen gewonnen hat. Des ehemaligen Stadtdircctors Nu- Mann ist in dem gedachten Cabinetsschreibcn nicht gedacht. Die Stadt Hüneburg hat ihren Oberbürgermeister Lindemann, einen entschieden frei sinnigen und sehr tüchtigen Mann gewählt; die vier kleinern lüncburgi- schen Städte den hiesigen Advöcaten Hantclmann, einen der rüstigsten Kämpfer für den konstitutionellen Fortschritt; sein Vorgänger in der II. Kammer war der Oberrcgicrungsrath Dürr; auch in diesem Fall« hat also die Richtung der kleinen Städte gegen jede Bcamtenvertretung sich bewährt. Einen fernem Gewinn hat die liberale Opposition durch die Wahl des Cantors Richclmann für den 4ten lüncburgischcn Landdistrict gethan, den zuletzt der Rittmeister Jägkr vertrat. Für die Stadt Göt- Hngen ist statt de? bisherigen Deputirten, Oberbürgermeisters Ebell, der Stadtsyndikus Oesterlky gewählt. — Das Ulmer Jitelligenzblatt vom 3. Dee. enthält eine 8>/, Quart- seitcn einnehmende gerichtliche Bekanntmachung des CriminalscnatS de- königl. Gerichtshofes. Es ist dies die Veröffentlichung der Urtel, welche über die bei den dortigen Maiunruhen Bethciligtcn gesprochen wur den. Bon den 191 Bethciligtcn haben vier den NccurS ergriffen, einer ist gestorben und über vier weitere konnte bis jetzt das Urtel noch nicht verkündet werden. Die meisten sind neben der Freiheitsstrafe noch guf Lebens - oder bestimmte Jahresdauer der bürgerlichen Ehren - und Oicnst- rechte verlustig erklärt worden. . Darmstadt, I.Dcc. Nachstehend folgen die Namen der 50 Mit glieder unserer II. Kammer, welche, insofern die Einweisungsommis sion bei ihrer Einberufung keinen Anstand findet, am 13. Oec. zum Zwecke de Landtagscroffnung sich hier eingefunden haben werden. Diejenigen, bei welchen kein Zeichen ist, waren Mitglieder des letzten Landtags; bei welchen ein -s, Mitglieder von frühem Landtagen; bei welchen ein *, sind ganz neu gewählt. Aull, Behlen», v. Breidenbach, Brunck, Buff, Cretzschmar», Dietz», Eigenbrodt», Emmerling-s, Frank, v. Gagern, Grobe-s, v. Grolman, v. Günderrode, Hardy, Heinrichs, Heldmann», Hesse, Kahlert, Keil von Fürth», Keil von Melbach», Kilian, Kinscherf», Kloch», Koch», Köster, Krug, Langen-s, Lehne», Lerch, Loth- eisscn, v. Löw», Otto, Preußer, v. Rabenau (Obcrforstrath), v. Ra benau (Oberst), Ramspeck, Reh-s, v. Riedesel», Schmidt», Schmitt- Henner, Stein», v. Steinhcrr, Steuernagel», Stoll, Wernher, Zitz», CH. Zöppritz, K. Zöppritz», Zulauf. Von diesen Wahlen werden wahr scheinlich wegen Wahlfehler beanstandet die der HH. Cretzschmar und Lchne. Von der Kammer wird voraussichtlich beanstandet die Wahl des Hrn. v. Löw als „Justizbcamten". Eigenbrodt ist von seinen Wahl männern blos gewählt mit Vorbehalt der Rechte des crstgcwählten Hrn. Jaup. Würde die Wahl des Hrn. Cretzschmar für ungültig erklärt, so würde dadurch wieder der Wahlbezirk vacant, dessen früherer Abgeord- Georgi von Gießen war. (Schw.M.) — In Gietzrn kam wegen des Vorfalles mit dem Kurfürsten von Hessen, obschon bei diesem Vorfälle die Bürgerschaft nicht im entfern testen bctheiligt war, doch von gewisser Seite der Antrag an den Gc- meindcrath, <in« Adresse, resp. Abbitte, an den Beleidigten von Seiten der Stadt gelangen zu lassen. Oer Antrag sand aber nur bei zwei oder drei Mitgliedern ein geneigtes Gehör und wurde abgewiesen. (D. Z.) — Wie der Kölnischen Zeitung aus Darmstadt vom 3. Dcc. gemel det wird, soll von der höchsten Staatsbehörde wegen des Vorfalles auf der Durchreise des Kurfürsten von Hessen durch Gießen (Nr. 337) bereits v;e Verfügung getroffen worden sein, daß das Univcrsitätsgericht die bei den zunächst in Hast gebrachten Studenten, B....r und B m, an das dortige Criminalacricht zur Fortführung und Beendigung der Un tersuchung abzugcben habe. Sternberg, 5. Dcc. Bci der ersten Verhandlung über die meck lenburgischen Eisenbahnen auf dem diesjährigen Landtag, in Be treff der zu leistenden Landcshülfe, haben dieselben eine durchaus abschlä gige Antwort erhalten; doch glaubt man nicht, daß dies als Endbeschluß zu betrachten ist, da di- Sache von der Regierung wol sicher noch den Ständen zu weiterer Verhandlung zurückgescndet wird. Die Majorität bci der obenerwähnten Abstimmung war 131 gegen 28 Stimmen, also sehr bedeutend; man hofft indessen, daß sie bei spätem Verhandlungen sich verringern und am Ende den Eisenbahnen doch noch eine Art Bci- hülfe bewilligt werden wird. (B. H.) — In Frankfurt a. Ml. sind Schöff v. Heyden zum altern und Senator Nr. v. Schweitzer zum jungem regierenden Bürgermeister für das Jahr 1848 gewählt worden. W r e« tz e n. »Von der preussischen Weser, 4. Dec. Wir haben in diesen Tagen in einem öffentlichen Blatt eine Notiz gelesen, wonach in der Pro vinz Sachsen 1544 evangelische Geistliche mit einem Gehalte von 1,081,877 Thlr. sich befinden. Dividirt man mit jener in diese Zahl, so erhält man als durchschnittliches Gehalt eines Geistlichen in der Provinz Sachsen 700 Thlr. Nun irrt man wol nicht, wenn man annimmt, daß dort ungefähr 300 Pfarrer, wol zum größten Theile königl. Patronats, ein Gehalt von 1000 Thlr. und darüber haben. Ist dies aber der Fall, so erscheint eS unbillig, daß die Provinz Westfalen, welche — nämlich in dem Regierungsbezirk Minden —nur etwa 15 Stellen königl. Patronat»