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London, 2«. Ott. Dir Lage-ftage ist jetzt, welche Wirkung die von der Regierung gestern mit der Absicht ergriffene Maßregel, dem Handel untp di« Hrme zu greifen, haben wird.. Da- Morning Ehronicle beglückwünscht di« Re gierung und das Land dr-halb. Viel« Morgen stien durch dies« Schritt beseitigt. Die Aenderung sei zum Bessern, und wenn einerseits da- Ge wicht der amtlichen Verantwortlichkeit die Verzögerung des Emschlusse- hiareichend erkläre, dürfe anderersrits Lord 3. Russell das Verdienst zu- gestanden werden, die HandelSkrisiö zur vollen Zufriedenheit de- Lande- behandelt zu haben. Dieser Schritt der Hingebung und Entschlossenheit werde seinem Urheber hoch angerechnet werbe«. „DaS HandelSintereff», mit andern Worten, da- Reich wird sein Vertrauen auf einen Staats mann vereinigen, dessen scharfer Blick und bereit« Hand in gefährlich«« Stunde sich am Steuer befanden, und indem wir schreiben, eilt die Kunde deS frohen Ereignisses nach allen Seiten durchs Land, willkommene Zei- rung von Beistand verbreitend und ein Vertrauen auf das gegenwär tige Eabintt, das einzubüßen gewiß bloS sein eigner Fehler sein würde. In London ist der allgemeine Eindruck höchst ermuthigend, und die Klug heit, mit welcher die vermehrte Notenausgabe ohne Begrenzung gelassen wurde, findet überall Anerkennung. Eine kräftigt Regierung-Handlung hat da- Ministerium vor dem Schicksale bewahrt, welche» den Schwachen und Kleinmüthigen allezeit überholt, und dem Lande hat die Beseitigung «ine- gefährlichen und störenden Gesetze- einen «rfahuten und nothwendigen Augenblick der Ruhe nach einem Zeiträume der Aufregung und Verwirrung gegeben, der di« letzten Monate des feinem Schlüsse entgegengehenden Jahres für immer als eine traurige Stelle in der Geschichte unser- Lan de- und Handels erscheinen lassen wird." Die Time-, welche zeither gegen da« Einschreiten der Regierung oder doch gegen die Räthlichkeit desselben sich erklärte, bleibt auch jetzt bei ihrer Ansicht. „Mit nicht geringer Bedenklichkeit gehen wir an den großen Art ministerieller Verantwortlichkeit, hebt dieselbe an. Den besondern Schwierigkeiten und Beängstigungen der an daö Steuer Ge- stellten müssen wir jedes Zugeständniß zu Theil werden lassen und auch die rigenthümlichen Wege in Betracht ziehen, auf wrlchen sie zu Auskünf ten gelangen. Der Mann, welcher in den schlimmsten Stunde« der Prü fung eine- Princips auf der Bresche steht, hat keinen leichten Stand und hat eher auf unsere Theilnahme als auf unsern Tadel Anspruch. Indessen vermögen wir nur nach Dem zu urtheilen, was wir sehen und hören. Selbst wenn wir glauben möcht««, daß dir Minister die moralische Un. Möglichkeit vor Augen hatten,, den vielfältigen Anrufungen ihres Mit- leitzS oder ihrer Besorgnis.zch,»piderstehen, ist daS noch kein Grund, daß wir unsere eignen wohlüberlegten Ansichten aufgeben sollten. Auch wir find einem Sturme von Vorstellungen au-gesetzt. Unsere Meinung er- schüttern sie aber nicht, wie unbehaglich sie uns außerdem sind. Sollte man unö einhalten, daß ein Zeitungsschreiber leicht hartnäckig sein könne, so bitten wir entgegnen zu dürfen, daß Zeitungsschreiber und Schatzkanz- ler ti»M und demselben Gesetze, dem de- Erfolge-, unterworfen sind. We nig« Monate werden über Billigung oder Verurtheilung der dermaligcn ministerielle» Richtung entschtiden. Die Maßregel deS Ministeriums ist ein Rittel gegen «inen temporairen Börftnschrecken, nicht für eine wirk liche- dauernde und wachsende Geldklemme. Liegt nicht m«hr al- bloße Angst vor, fehlt eS nur am Vertrauen, ist das Zurückhalten des Geldes zu entmuthig«», die Anlegung desselben in Gang zu bringen, die Unter nehmungslust einzuladen, und ist das Alle« nicht auf andern, Wege zu erziele«, so hat die Regierung recht gethan. Diese Annahme besitzt aber nur oberflächliche Begründung. Sie beruht nur auf einer hoffnungsvollen und allzuvertrauenden Stimmung. Allerdings ist ein panischer Schrecken und gerade jetzt ein recht wirrer und lächerlicher vorhanden, allein zugleich auch eine wirkliche Bedrängniß, die seit einem Jahr allmälig angewachsen ist, unter obwaltenden Umständen wahrscheinlich zunehmen wird und die sehr möglicherweise bald zu denkbarer Hohe durch Ereignisse gesteigert werden kann, die, um nicht mehr zu sagen, völlig im Bereiche der Mög lichkeit liegen. Die Thatsache dieser Bedrängniß des Geldmarkts ist ge schichtlich und kann nicht verneint werden. Die Frage ist: wird sie an- halten und wie lange? Wir antworten ja, weil die Ursachen davon noch fortdauern. Ein Rückblick reicht hin, darzuthun, daß die Regierung noch nicht ganz über den ernsten und zunehmenden Belang dieser Be- drängNiß im Klaren ist. Sie bezieht sich auf den April. Allerdings hörte der Börsenschrecken von damals auf, die Geldklemme aber nicht. Wie fthr di« Minister glaubten, über alle Schwierigkeiten hinweg zu sein, beweist der Umstand, daß sie vor Ende des Monats den Vorschlag erneu ten, an irische Eisenbahnen K2v,vvv Pf. St. darzultihen. Die später» sechs Monat« Habe» nicht für die Weisheit dieser Zuversicht gesprochen, und nicht umhin können wir, zu befürchten, daß die Maßregel, welch« dem 25. Oet. 1847 eine nachthtilige Bedeutung in den Tagebüchern des Handels zu verleihen bestimmt scheint, die Angst mildern und die Geldklemme meh ren werd«. Sie wird allen den Ursachen einen neuen Antrieb bringen, welche kürzlich die Ausgabe so vergrößerten und die Reproduktion hemm ten und hinderten. Richt daß wir unmittelbare schlimme Folgen besorg- t«; Misere Furcht gilt d« Zukunft. Di« Balck Etzart« UM ist Hat- sächlich geliefert. Ihr« Zw«ckr werden vielleicht durch nww AMrdnmög«» ergänzt; allein «S ist «in »rue« Prjneip ringeführt. DK RWienmg tritt al- rin großer Darlrh»geb«r jetzt auf. Sie Lat vor, dem Credit dH Lan de- durch Vermehrung der Eireulatio» Vorschub zu Kiste». D«Mab»r ist ein unmöglich»- Unternrhmtn. Wenn da« neue Pnnerp in Wirkst« keit treten sollt«, wird sich ergebe», daß bk Regierung ihr Gold z«»«.h«u» leih««, allrin daß sie nicht »ach Beliebe» ein« größere M«nge Papier m Umlauf bringen kann. Tage, Wocht«, einige Monat« vklleicht mög«r verstreiche», ehr da- neue Princip dir Probe zu bestehen habe» wird. Kommt e- dazu, da»n wolle» wir sehe», ob da- Gold in der Bank <mr- mindert werde» könne, ohne einen panische» Schrecke», «in Ren»«» naH Gold und andere-, »eit ernstlicheres Unheil zu «zeugen, al« di« Maß regel zu hebe» bestimmt war." Die Time« gesteht im klebrige« her Maßregel zu, daß sie, soweit di« tödlich« Bedrohung von Sir R. Peel'- Bill von 1844 nicht in Betracht komme, mit der Umsicht g«» faßt sei, die eine Regierung aufbiet«» könn«, w«lche Vertrauen em° zuflößen bezwecke. Alle- gehe darauf hm, die Maßregel völlig in dir Gewalt zu behalte» und ihr« Wirksamkeit sofort zu hemm«», wenn Ge fährd« sich zeig«. Alkin di« Schwkrigkeitfei gtrade, wann Halt zk macht» sti« werd«. Dit allgemeine Erfahrung lehre, daß r« Zeiten gebe, wo man auch mit Geld zu 8 und S Proc. großen Gewinn erziele« könne, und dermale», wo Aktien guter Eisenbähnen weNig über d«n halben Werth ihre- Einbringtn» verkauft würden, drei Monat« aber ein« große Besse rung herbeiführen könnte», werd« e- immer noch »äthlich sei», mit Gelb von Lord I. Russell und Charles Wood welch« zu kaufen. Leicht könnt daher eine umfänglich» Benutzung der Maßregel eintretrn, Und i» diesem Falle werd« die Regierung abermals zu entscheid«» haben, ob fir noch weiter gehen oder die Hemmung anlegrn solle, dk sie durch WdHeMkGi der regelmäßigen Wirkung der Bankbill weggab. Dom Glob« «i»d bei Bertheidigung der Maßregel besonders für de» hohen Zinsfuß geltend gemacht, daß mehre Umstände denselben gewissermaßen geboten. Dahiw gehöre unter Andern», daß der Betheiligung an auswärtige» Anleihen gegengewirkt werden mußte (was zunächst die sranzöfische trifft). — Von -Liverpool war bekanntlich eine Depütattvn dortiger Kauf leute und Rheder nach London gekommen, um dm Ministern Vorstellun gen wegen der Bedrängniß des Handel« zu mache» und AbhüffSMaßre- grln zu erbitten. Sie mußte indeß ohne eine Zusage de-halb zurück- kchren. In einer zweiten Versammlung umrde hierauf i« Liverpool eine Adresse an die Königin beschlossen, in der Dft vergebliche Schritt a» Grund zu der Bitte angeführt ist, Jhr.Maj. möge bei hn besorglichr» Lago, des Lande« unoerweilt da- ParlameM >v«sNtm«rkn. M die M etzt noch wird übergeben werden, steht zu erwarten. - t — Bei den auf gestern angesetzt gewesen«» BrrfamMlungenvom Arbeitern in den Baumwollendistritt«« habe« sich so wenig« T-«il»H-ü m«r cingtfunden, daß r- schwerlich zu der von ein«« Seite her betriebe^ nen allgemeinen Arbeitseinstellung komme» «ich. in — Der seit Jahren mit der Herausgabe de-Wochtublatte» „DM-Ma^ miner" beschäftigt gewesene Hr. Fonblangt" ist im statistisch»« De partement deß HandelSamteS angesteslt worden. x Pans, 27. Oet. . ? DaS Journal de» DebatS bindet heut« mit dm» National an- wel- Km die letzten Artikel des ministeriellen BlatkS üb« politisch« Ausländ» Deutschlands nicht gefallen haben und drr dkselbm svgarperfid gefunden >attc. War«» »un die von uns nur kurz erwähnten Expektoration«» dftt Lohnapostels der Guizot'schen Restauration der „traditionell«» Politik^ Frankreichs vielleicht nicht perfid, so waren sie doch völlig im Gäste HO liviäe et impers gehalten, welcher Frankreich allerbing« traditionell auf Deutschland nicht allein, sondern z. B. auch aufdie Schweiz angewchdet hat und eben wieder onwendet. Hoffentlich wird ihm «k wieder eme deutsch« -and behülflich srm, auf solchem Wege nm «iuigen Emfiuß zu erlUN- - rn, und wenn da- heimlich« Gelüste dazu doch noch irgendwo sich verborge» alten sollte, so vertrauen wir, daß da- Auflod-ch der öffentlich«« ENt-- rüstung deutsch«! Nation ein« solche Hand verdorr«» machen «erde. Wi»i mögen weder den Rational noch da« gleißnerisch« Joueaal des Debatt, ob--! gleich e» heut« seinen neulichen Insinuationen, Baien« möge sich zu tinem Mit telpunkte des EonstitutionaliSmuS al- Gegengewicht gegen Preuße« Ma chen u. dgl. m., was Alle- nur auf Spaltung in Nord- und Süddeutsch^' and oder wo möglich einen Rheinbund, rin Preußen und Oesterreich, dt» ' rstern unter großmächtiger französischer Protection, hinau-läust- di« Be feurung nachsendet: „Ja wir bekennen unsere entschiedene Theilnahme fiip i« große politisch« Bewegung bei den deutsche« Völker», weil sie unter Bedingungen sich entwickelt, di« vollständig günstig zur Erhaltung de« europäischrn FrirdenS sind, langsam vielkicht, aber unbesiegbar, mit Brmef--' enheit und bestimmtem, verständigen Ziele; Mit dem Bedürfnisse der Er- altung der öffentlichen Sicherheit und Ruhr und drr achtungsvollste» Schonung brstthrndrr Gewaltrn." ' Da« Journal d«S Debat- hat außrrdrm einen Artikel über di« Pla- ta-Angelrgrnhriten und glaubt, daß Lord Howden nicht den Wunsch d«n> halte»«» zu dieftn ml b«sp« zu. Ha. di« a«-w< Bah» »» schluß üb Gunsten ganz» Qi «ar mit l — Dat welche« «> gange» wi dem der » riö angesi Schrecke» giere de- fottsetzte, geschrei z undsStell nur drei H Bonapart« Der der Erneni Provinz «i Trgen für * pai über d»n lermk g»ra galante S nisterielle ä mehr oder land bei di auf Folgen! daß das Ci tik> di» nör wjaLV. u ir men M - de« 18. 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