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2W4 Oppositio«»blätter hätten da- von ihm hochgerühmte, so einfache, wür- Ligr, wahre Manifest de» Sonderbunde» in ihrer Sympathie für di« ra- dicalen Tyrannen der Tagsatzung nicht abgedruckt; st« unterdrücktrn also di« Wahrheit. Allein das Journal des Debats behauptet da-, indem mehre OppositionSblätter mit dem fraglichen Manifest ihm vor Augen lie gen und der wenig polemisch geschulte Galignani's Messenger hat sogar nicht umhin gekonnt, dem ministeriellen Blatte seinen Jrrthum, wie er mild es nennt, vorzuhalten. „Sieben Cantone, sagt da» Journal des DebatS in seiner Apologie, haben eine Partikularallianz geschlossen, welche Ungeheuerlichkeit! Sie schlossen dieselbe, man weiß weshalb, und sprachen «S aus in ihrem Manifeste. Der Sonderbund ist eine Defenstvallianz; die sieben Cantone haben sich nur.vereinigt, um der radikalen Ligue eine an dere gegenüberzustellen. Den Beistand, welchen sie bei der Bundesbe hörde nicht mehr fanden, die mehr oder weniger in den Händen der Radi kalen ist, mußten sie bei sich selbst suchen. Gewiß ist, daß 1845 jener monströse Freischarenzug sich unter den Augen der Bundesbehörde und unter Mitwirken einiger radikaler Cantone, wie z. B. von Bern, orga- nisirte. Gewiß ist, daß Luzern sich vergeblich an die BundeSbehörde wen dete und nichts als lügenhaften Schein als Beistand erhielt. Gewiß ist, daß Hr. Ochscnbein, Anführer der Freischaren, jetzt Präsident des Vor orts ist. So ist seine Felonie belohnt worden. Und man wundert sich, daß die sieben katholischen Cantone eine Particularallianz zu ihrer Ver- thcidigung schlossen? Man macht es ihnen zum Verbrechen, ihr Recht, ihren Muth, ihre Hülfsmittcl zusammengethan zu haben? Wahrscheinlich hätten sie ruhig warten sollen, bis man ihre Städte verbrannte und ihre Magistratspcrsonen erwürgte!" Hierauf fährt das Journal des DebatS fort: „Umsonst wird man Mißbrauch mit Worten treiben; das Publicum wird nicht getäuscht werden. Die Thatsachen sind zu einleuchtend, zu be kannt. Die Maßke des Liberalismus, unter welcher die Radicalcn ihre herrschsüchtigen und tyrannischen Entwürfe zu verbergen trachten, fällt von selbst. Dikl katholischen Cantone vertheidigen nicht bloS ihre Souve- rainetät, ihre Freiheit; sie vertheidigen ihre Existenz. Die bei der Tag satzung gegen sie erlangte Mehrheit ist nur eine gemachte, durch Furcht und Gewalt erlangte, die Frucht von Aufstand und Empörung. Die Radikalen machen sich etwas zu sehr lustig über die Welt, wenn sie als Verthcidiger der Ordnung und des Bundesvertrags auftreten. Die katho lischen Cantone üben in diesem Augenblicke die heiligste aller Pflichten, das Recht legitimer Abwehr. Wenn ihre Feinde, was Gott verhüte, die Oberhand bekämen in diesem gottlosen Kriege, so würde die Schweiz darum noch nicht, was sie nie gewesen ist und nicht sein kann, eine ein heitliche Republik. Diese einheitliche (uuitsiro) Republik ist nur eine Chi märe , welche die Natur der Dinge gegen sich hat, und die von den mei sten radikalen Cantonen selbst mit unüberwindlicher Kraft zurückgewiesen werden würde. Nein; aber anstatt eines Bundes gleicher und souverainer Staaten würde es in der Schweiz herrschende und untergebene Staaten geben. Es ist Das schon dagewesen, und Waadt hat vielleicht noch nicht die Zeit vergessen, wo sie berner Unterthanen waren. Danach trachten die Radikalen. Nachdem sie ihren Einfluß in den reichsten und bevölkertsten Cantonen gegründet haben, wollen sie der Gewalt sich bedienen, welche sie besitzen, um die Cantone zu unterworfen, welche sich widersetzen. Die Minorität hat Rechte, und diese Rechte stehen ih rem Willen im Wege; es gilt also das Hinderniß zu brechen. Mag Blut fließen, die Schweiz zerrissen werden; was liegt ihnen daran? So ist die Natur des Radikalismus; so wird sie beständig sein. Der Radikalismus ist nur eine Form des Despotismus und der Tyrannei. Nie mals wird er, wo er Herr ist, Widerspruch oder Widerstand leiden. Wenn er der Schwächere ist, empört er sich, wenn er der Stärkere ist, erdrückt er. Seine Mittel sind die Gewalt, sein letztes Wort ist Unterdrückung. Die Schweiz macht davon augenblicklich die grausame Erfahrung. Allein der Radicalißmus mag sich nicht täuschen. Seine Tage sind gezählt. Es genügt, daß er in seiner wahren Gestalt sich zeigt, um seinen nahen Sturz herbeizuführen. Er schreibt auf seine Fahnen: Freiheit. Seine Handlungen sprechen zu deutlich: Tyrannei!" — Vom Sonderbunde ist dem französischen Gesandten Bois le Comte das erlassene Manifest nebst den übrigen von ihm ausgegangencn Aktenstücken ofsiciell zugestellt worden, und der Gesandte hat dieselben mit einem an die französische Regierung besonders gerichteten Aktenstücke nach Paris übermittelt. In vergangener Nacht ist ein Beamter des aus wärtigen Ministeriums nach der Schweiz abgegangen. — In Loulon ist das Dampfschiff Le Tonnerre bereit, mit den an den Papst überlassenen Flinten nach Italien abzugehcn, und es ist auch von Abgabe einiger Kanonen an denselben die Rede. Bon der Patne wird gemeldet, daß die Kammern bestimmt zum 26. Dec. einberufen werden würden. — Die Herzogin von Aumale ist heute, wie beabsichtigt war, mit ih rem Gefolge nach Algier abgercist. Am Feste Aller Seelen haben nur die Königin und die Herzogin von Orleans sich nach Dreux begeben, um in der kvnigl. Grabkapelle zu beten. Die Herzogin von Orleans begab sich dann mit dem Grafen von Paris noch in die St.-Ferdinandskapelle in der Allee de la Revolte, um ihre Andacht zu verrichten. — Beim Herannahin d«S 10. Rov., an welchem di« neu« Anleihe von 25Ü Mill. Fr. vtrgeden wrrden soll, brmüht sich da» Journal d«S DebatS, die Umstände, unter welchen die Operation vor sich gehen wird, in so günstiges Licht wie möglich zu setzen, wenngleich man eigentlich noch nicht wissen kann, was die nächst«» Tage bringen werden. Aller dings werde die sehr ungünstige Gestaltung der Dinge in England nicht ohne Einfluß sein, und wenn zu andern Zeiten die pariser Bankiers bei Ankündigung einer neuen französischen Anleihe von ihren Corrrspondenten im Auslande Aufträge zu derselben erhalten hätten, so glaubt das Jour nal des DebatS, eS werde diesmal weder aus der Provinz noch vom Auslande schwerlich ein einziger bei irgend einem Bankier eingegangen sein. Andererseits sei jedoch der geschäftliche Zustand in Paris günstig. Reben den furchtbaren Bankrotten in England sei dieSseit des Kanals nur ein ansehnlicher vorgekommen. Die Bank von Frankreich befinde sich in guten Verhältnissen s der in den Einnahmen des Staats besorgte Aus fall sei nicht eingetretcn; Alles sei besser als zu der Zeit, wo die An leihe votirt wurde. Daß die Bank sich mit 25 Mill. Fr. dabei bcthcili- gen wolle, scheine gewiß. Als sie es nöthig hatte, habe sie ihre Renten verkauft; nun ihr verfügbares Capital wieder mehr als genügende Höhe besitze, kaufe sie wieder welche an. — Gestern fand nach den Ferien die solenne Wiedereröffnung der Sitzun gen des Cassatio ns Hofes statt. Der Generalprocurator Dupin hielt dabei eine Red«, welche einen interessanten und sehr klaren Ueberblick der französischen Strafgesetzgebung und der Fortbildung ihres Geistes enthält. — Der türkische Botschafter in Paris hat von seiner Regierung Erlaubniß erhalten, einen Besuch in England zu machen, und ist mit sei nem zweiten Secretair Remzi-Efendi und einem Attache bereits nach London abgereist. 4. Nov. Wie entschieden auch vom Anfang bis zu Ende das Journal des DebatS für den Sonderbund und gegen die „radika len" Cantone Partei genommen, und wie gewiß es auch ist, daß das Ca- binet in seinen Unterhandlungen mit den fremden Mächten dieselbe Poli tik befolgte, strengt sich doch Letzteres nicht wenig an, den Schejn der Neutralität zu behalten. In dieser Absicht hat es, seinem srüh«r mit Oe sterreich getroffenen Uebereinkommen zuwider, dem französischen Bevoll mächtigten iiz Zürich die Weisung gegeben, auf seinem Posten zu blei ben und die Verbindungen mit der Tagsatzung und dem Vororte nicht ab- zubrechcn, nachdem früher derselbe angewiesen war, die Schweiz zu ver lassen, sobald die Tagsatzung dem Sonderbunde den Krieg erklären würde; in dieser Absicht würde es auch vorerst zögern, der an Frankreich von Sei ten des Sonderbundes gestellten Auffoderung, diesem mit bewaffneter Hülfe beizustehen, zu entsprechen und abwarten, bis Oesterreich bereits in die Repu blik kingerückt sei, damit die französische Theilnahme an der Intervention nicht als eine Einmischung in die Angelegenheiten der Schweiz, sondern als eine Art von Schuhmaßregel erscheine. Durch diese scheinheilige Politik hofft man in Frankreich und in der Schweiz zugleich die öffentliche Meinung zu beschwich tigen und den Sturm von vorn herein zu beschwören, den man durch ein offe nes Einschreiten, im Falle der Sonderbund es verlangen sollt«, hervorzurufen befürchtet. Es fragt sich nur, ob man aufdiese Weise Jemanden täusche» und auch nur irgend einen beim Bürgerkriege Betheiligtcn befriedigen wird. Dem österreichischen Cabincte dürfte cs schwerlich recht sein, daß Frank reich seinen Gesandten in Zürich läßt, während Oesterreich den seinigen adberuft und auf diese Weise die erste Bedingung eines getroffenen Ueber einkommens verletzt. Dem Sonderbunde wird die zweifelhafte und un entschiedene Haltung der französischen Diplomatie eben so wenig behagen; die Rückkehr des Hrn. Bois le Cvmte nach Frankreich würde der Sache der sieben Cantone unstreitig ein moralisches Gewicht gegeben haben, sie hatten darauf gerechnet; diese Täuschung aber ist eben nicht geeignet, ihr Vertrauen in Frankreichs Hülfe, falls sie dieselbe ansprechen müßten, zu stärken. Die Radikalen wird diese halbe Politik nicht täuschen, denn das Journal des Debats sagt ihnen tagtäglich, was sie von den Sym pathien der französischen Regierung zu erwarten haben. Die Waffen- und Munitionssendungen, die überdies fortwährend dem Sonderbund aus Frankreich zugehen, sprechen noch lauter und bestimmter als?die zornent brannte Geschwätzigkeit des ministeriellen Organs. Eben so wenig wird sich in Frankreich die öffentliche Meinung über die Richtung der franzö sischen Politik irre leiten lassen; aus allen diesen Rücksichten, scheint es uns, wäre cs der Politik eines großen Staals würdiger gewesen, einer kleinen Republik gegenüber gerade und offen aufzutreten und zu handeln. Deutschland zieht von Tag zu Tag mehr die Aufmerksamkeit der französischen Presse auf sich; doch sind eS in der Regel nur drei Blätter, die mit größerer oder geringerer Sachkcnntniß unsere Zustände und Be wegungen, allerdings stets vom französischen Standpunkt aus, ins Auge fassen. Es sind dies das Journal des Debats, die «Presse» und die Revue des deux Mondes. Letztere enthält in ihrer neuesten Nummer ei nen längern Aufsatz unter der Aufschrift: „Hamburg und der Zollverein", über die Frage der Differentialzölle. Indem. Hr. Thomas, der Verfasser des Artikels, einen kurzen Abriß der Geschichte des Zollvereins, dann eine ausführliche geschichtliche Darstellung der Idee der Differentialzölle und der Bewegung, die sie in Deutschland hervorgebracht, somit der An- D ßr«»gu« D Gachker D tung ar R «»verhol M jur „ha D kräftiger M für Han D satzes, I I haben, d „A I schen N< I im Ausl D wir bem halb uns I wir dies« I Gründe, del deö ! eignet ist I Memel, bevorstcht vermeidlic ganze Lä eine defen weniger b I besorgt ui I die Einflü I Gemüther I, Wir war, I nichts. Z I kann jedo I merksamke ! Hr. L I nen, es w I Deutschlan I nen Weg I Deutschlan I rend Englc I chen noch I durchkreuze I mit ihren i I reich in sei, I cs u»s geh I und, wo s I nen. Das j I die er aus I Stelle in s I handelt sich I verein, um I schen Märk I jetzt nach t I Auslande g eS wird seir n«nt des de die «S durck Flagge aufp Ausland ent zu haben; v Industrie au dichein hat. strielleS Land bendes zu w lischcr und fi eignen Ausfu kontinentale ! gen eine See beruht auf d Die Jro stark als die dem Ziele geh so wenig entsc dringt, die als daS englisches rnit Befriedig »ach dem W« aufrichtigen L schlagen, Wit chcs friedlich , Mitairischcn tung eines a laß zu harten genug dazu, L voraußgefehen