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Nr. 281 8. October 1847 IMOLHlr. Ueberbliek Ankündigungen eicht er btet hat. > andere «ch Noch :tzt eine d Land- h durch terbeige- oll auch der nie- für die landesvätcrliche Huld, wodurch Ällerhöchstdieselben die Noth der letzten Zeit zu mildern suchten." — Der gestrige Tag des Oct ober fest es war vom schönsten Wetter begünstigt, weshalb sich auch eine un geheure Menschenmasse zu demselben einfand. Die Preise an die Land- wirlhe vertheilte der Ministerverweser des Innern. Nach der Preisver- thcilung fand ein Pferderennen statt, an welchem 18 Pferde Theil nah men. Heute hat auf der Wiese das Fcstschießen begonnen. (N. C.) *von der Elbe, 5. Oct. Wir sehen, daß auch ein dresdner Correspondent der augsburger Allgemeinen Zeitung seinem College» in der Deutschen Zeitung gegen uns (Nr. 257) beigestimmt hat. Er gibt zwar zu, daß der Letztere „einzelne Fälle in leidenschaftlicher Uebereilung zu einem vorschnell abgegebenen Verbiete über die Regierung benutzt" habe. Er mildert dessen finstere Darstellung der sächsischen Stimmungen bis dahin, wo einzelne „Stimmen des Volks mit dem politischen Leben in ihrer Heimat nicht ganz zufrieden sind". Aber er findet die Bemer kungen seines College» über das zeitherige „politische Treiben der Sach sen ganz treffend", findet „dieses Treiben der Entwickelung der preußi schen Verhältnisse gegenüber sehr kleinlich" und versichert, daß die Sach sen „zwar gutmüthig und fleißig" sind, aber im Ganzen der Tiefe und Energie der Begeisterung völlig entbehren, von welcher allein eine wahr haft gedeihliche Entwickelung unsers Lebens zu hoffen sei. Nun, die Ver hältnisse sind in Sachsen kleiner als in Preußen, das kann nicht geläug- net werden; sein weltgeschichtlicher Antheil an der Kirchenverbesserung aber hatte nichts „Kleinliches" und der reformatorische Gang, den es seit 183» einschlug, die Haltung, welche Regierung und Stände auf den er sten Landtagen beobachteten, fest und loyal, besonnen und patriotisch, die gegebenen Zustände und das sichere Recht beachtend, aber dbn echten Vor schritt treu im Auge, nicht phrasenreich, aber wirksam, verschaffte Sach sen die achtungsvolle Aufmerksamkeit der weitesten Kreise und dürfte an den maßgebenden Stellen mindestens eben so weit für die Anerkennung des constitutionellen Lebens gewirkt haben, als die Excesse des Radicalis- mus gegen dieselbe wirkten. Was aber die „Tiefe und Energie der Be geisterung" anlangt, so werden es die Sachsen auch noch z. B. mit der weltbekannten berliner Begeisterung aufnehmcn können. Im Uebrigen sind die Verhältnisse Sachsens und ist die Gegenwart von der Art, daß zur gedeihlichen Gestaltung derselben guter Wille und Fleiß mindestens eben so wichtig sein und weit mehr Anlässe zur Wirksamkeit finden dürf ten als „Tiefe und Energie der Begeisterung". Unsere Völker können nicht in permanenter Begeisterung erhalten werden, und unser Leben hat erstaunlich viele sehr nüchterne Seiten, die eben auch nüchtern behandelt sein wollen. In dem Sinne aber, den das sächsische Volk z. B. wäh rend der diesjährigenThcuerungsnoth bewährt hat, ist mehr als „Gutmü- thigkeit und Fleiß", mehr als „Begeisterung", oder ist die wahre Begei sterung. Dann findet jener Correspondent unsere Beziehung auf die Reise des Königs und das Constitutionsfest „lächerlich", vergißt aber, daß un ser Gegner uns darin vorgegangcn war, daß dieser sich ausdrücklich auf das Constitutionsfest berufen hatte, was die tiefe Mißstimmung des säch sischen Volks beurkunden werde. Uns würde es nicht beigekommen sein, politische Feste und Demonstrationen als Gradmesser der Stimmungen unsers Volks zu betrachten, denn wir wissen, daß der größte Theil des Volks, und darunter viele sehr achtbare Bestandtheile desselben, an der gleichen niemals Theil nimmt. Der Correspondent mag gar nicht Unrecht haben, wenn er selbst versichert, daß „unsere politische Bildung bei sol chen Demonstrationen der constitutionellen Gesinnung in der That nicht viel gewinnt". Er behauptet aber, das Constitutionsfest sei „trotz aller glänzenden Beschreibungen fast überall sehr mattherzig gefeiert worden". Da er aber den Grund davon nicht in einer Mißstimmung des Volks, sondern in dessen „Ungeschick zu solchen Festen" sucht, so bewiese seine Versicherung gar nichts gegen uns. Im Uebrigen sehen wir nicht ab, warum wir den „glänzenden Beschreibungen" weniger glauben sollen als der Versicherung eines Correspondenten, der doch unmöglich allen Con stitutionsfesten Les Landes gleichzeitig bcigewohnt haben kann. * Meiningen, 3. Oct. In dem Regierungsblatte vom 2. Oct. werden die Ergebnisse der Rechnung über die Staatöschuldentil- gungskasse im Etatsjahre vom I. April 1845 bis dahin 1846 sowie eine Uebersicht über den Stand der Staatsschuld bekannt gemacht, wie das Gesetz vom s. Aug. 1832 porschreibt. Nach letzterer hat sich der .denfallß, wenn er das Denken liebt, Vieles in dem Werke zu bedenken Gagern über Civilisation. finden. " München, 4. Oct. Der auf Antrag des Abg. Vogel in die Adresse aufgenommene Zusatz (Nr. 280) lautet: „Gott segne Ew.Maj. *ÄUS Mitte!deutschian!l, 5. Oct. Guizot in seiner Geschichte der europäischen Civilisation, wie er die Erblichkeit im Lehnßwesen als eine unausbleibliche Folge der ursprünglichen, entgegengesetzten Einrichtun gen erklärt, sagt dabei: „Die Vererbung gesellschaftlicher Stellungen und Güter ist eine natürliche, nothwendige Sache, die sich in jeder Gesell schaft neu erzeugt. Auf dieser Thatsache beruht das Band, welches die Generationen gegenseitig verknüpft, die stetig? Dauer der gesellschaftlichen Ordnung, der Vorschritt der Civilisation. Wenn die Menschen nicht in die Verhältnisse ihrer Vorgänger einträten, wenn die Gesellschaft mit je der Generation gänzlich dem Willen der sich rastlos erneuernden Indivi duen preisgestellt würde, so gäbe es unverkennbar kein Band unter den menschlichen Geschlechtssolgen, so wären alle Dinge ewig in Frage ge stellt und die gesellschaftliche Ordnung alle dreißig Jahre wie neu zu schaf fen." Was zwischen diesem Streben nach unverrücklicher Sicherheit und Ordnung und deren stetiger Erhaltung, welches gleichfalls mancher einsei. tigen Uebersteigerung, manches Fehlgriffs und hemmender Erstarrung fä hig ist, und den Klagen unserer Socialisten, Communisten, Cartisten und EgälitaireS liegt —daß ihnen solche Ordnung beschwerlich und unleidlich, der Uebergang zu ihnen besser dünkenden Zuständen zu sehr erschwert sei, die Betrachtung der vielfachen Wechselgänge, denen die socialen Verhält nisse der Menschen, seit diese, wie Bodmer singt, „in den Stand des untcr- thänigen Lebens den ersten Schritt gethan mit zitternden Füßen", bis auf den heutigen Tag unterworfen gewesen, das ist der Stoff eines geistsprudclnden Werks, in welchem der greise Gagern noch mit dem Feuer des Jünglings seine blitzenden Gedanken hinwirft über die „Civilisation". Es bildet dasselbe, wie cs unS zunächst in seinem ersten Bande vorliegt, neue Ab schnitte seines berühmten Werks über die „Resultate der Sittengeschichte", bei dessen Bearbeitung er aus guten Gründen mit dem Staat und den Staatssormen anfing, „weil nur unter dieser Bedingung, unter solchem Schirme das Ucbrige gedeihen, beinahe nur so gedacht werden kann". Alsdann verhandelte er „in der Kürze die großen Bindungsmittel der Menschheit, als Individuen genommen, Freundschaft und Liebe". Als er nun weiter geben wollte, und nach jener ausgestellten Reihe an die drei wesentlichen Gegenstände gelangte, die das Leben und die Familie bedingen: Wohnung, Eigenthum und Arbeit, fand er ein solches Jn- einandergreifen dieser Materien, daß er es vorzog, sie auch geschichtlich zu verweben und unter der Rubrik von Familie und Civilisation zu ver einigen. Her Leser, wird bestätigt finden, daß „vorgerückte Jahre der Hge und Fähigkeit, zu beobachten, nicht geschadet" haben, und wird jc- Deutschland. * Aus Mitteldeutschland, v. „ München, Landtag. Das Octoberfest. * Von der Elbe. Entgegnung. * Meiningen. Die Staatsschuld. Oldenburg- Petition. Kreutzen. ** Vertin. DerPolenproceß. K*) Vertin- GervinuS. Gustav- Adolf-Verein- Hr. v. Humboldt. Fürst Pücklcr. Die Berlinische Zei tung. — Die Stadtverordneten von GörUtz. Vestleroeich. Die Cholera. Aufwiegelungsversuche. Albanien. Finanzdecrete. Die Zinsenzahlung auf die 3procentlge Staats schuld. Reue Passage in Madrid. Vertheidigungsanstalten auf den Ca narischen Inseln. Hr- Bulwer. VooHboitauuien. Die Geldklemme. Antigoldlaw League. Das Acrnte- dankfest. BiScount Morpeth. Der Earl of Clarendon. Die irischen Par lamentsmitglieder. Espartero. Die Ficbercpidemie in Edinburg. Die italienischen Angelegenheiten. Die Sccretairstelle beim Ministerpräsidenten. L'Lpinion. Verhaftungen. Graf WalewSki. **Pa ri». Die «Presse» und die auswärtige Politik, y» Paris. Hr. Thiers. Di» Monatsschrift L'Ausonio. Hr. de Lamartine. AchWeiz. Die ZwLlfermehrheit. — Luzern. Italien. »Nom. Die Banditen und die Liberalen in Neapel. Lruppenmär- sche im Kirchenstaate. Conferenz in Castelnuovo: — Graf Ferretti. Nom. Preßgesetzentwurf. Depeschen. Der Prinz von Canino. Cardinal Ferretti. — Der Aufstand in Calabrien. — Die Vorgänge in Neapel. — Maßre geln in Neapel. Ausland und Polen. »von der russisch-polnischen Grenz». Die Unterhandlungen mit Rom. — Die Cholera. — Paßwcsen. Aoedamerika. Das gelbe Fieber in Neuorleans. Adejte». Der Krieg. «eosonalnachrichten. MttUenfchaft und Aunstt. »Leipzig. vr. Tischendorf. * Aus Sach sen. Theodor Körner. — Trier. Die Kaserne. Handel und lFndufkvie. »Oldenburg. Der Freihafen Brake. »Leip zig. Börsenbericht. — * Die Schweizerische Nordbahn. — Lotterie. — Berlin. Freitag Leipzig. Di. s-uung «tscheint täglich Abexd«. 8« belieb»» durch alle Postämter de« ^n- und nnth. eiAS. Uen Frnin. w zwar ter mit htet ist täglich >e Eon- daß die theurer m auch ilS alle Leipzig latz an- r Satz, - gehen nöglich, m weit irection »blicum unserm «, wie l«ISZ Deutsche Allgemeine Leitung. WM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» (3VS8) w Röder ne Therese w- Lullus Marianne nzow in lsund. Zertinau Hr. Karl l. Bertha »erhoff aann. — g mit Frl. lf Wolde- itFrl.Ro- enau. el in Lo- vittrlch Francke N. Pastor rn. Iakob Seter van lereinneb- k>rn. Os- wn. Bau- »chter. — ine Loch- Mose «in äpzig ein iebahn in Peitz nnaberg. si —Ari. w. Karl r. Kam- r. — Krl. rau Wil er L. G. nt Ernst in Köln. ehuS in :rack. — «rlm.— elf Wil-