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trägt und diskret, aber angelegentlich der Mode huldigt, zeigt den vollendeten Dandy: elegante Kälte, Horror vor der Trivialität und vor allen Gefühlsergießungen. Er teilt unsre Neigungen und Schwächen, unsre Manien für die chinesische Kunst, für Mellarme und Verlaine, C^zanne und van Gogh, Rameau und Chopin . . .“, schildert Roland-Manuel den jungen Ravel. Aber fern jeder eleganten Kälte, glühend heiß in den Rhythmen läßt Ravel hier die Tänze seines geliebten Spaniens atmen: Nach dem meisterlich orchestrierten „Pre- lude ä la nuit“ (Nacht-Präludium) musizieren die Holzbläser (mit Pikkoloflöte, Englisch horn, Baßklarinette), die Blechinstrumente, die Streicher, die Harfen, Pauken, große und kleine Trommel, Triangel, ,,Tambour de Basque“, Kastagnetten, Tamtam, Xylophon, Celesta in hinreißendem Dreivierteltakt die quasi improvisierte „Malaguena“, im faszi nierenden Zweivierteltakt die spanisch-kubanische ,,Habanera“, das vehemente „Feria“- Finale - welch prachtvoller Programmschluß! prßf ßr Hans Mlynarcgyk LITERATURHINWEISE Walter Dahms: Robert Schumann, Berlin 1925 Roland-Manuel: Maurice Ravel, Potsdam 1951 Albert Schweitzer: Joh. Seb. Bach, Leipzig 1948 VORANKÜNDIGUNG Nächste Konzerte im Anrecht B 26-/27. März 1960, jeweils 19.30 Uhr 3. Kammermusikabend — Anrecht C — Dienstag, 29. März 1960, 19.30 Uhr Freier Kartenverkauf! 6053 Ra III-9-5 360 1,4 ItG 009 60 ’26