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rungin »««Le» Skandal vnursachen; das schadet aber nicht und drn Jntri- ganten, ShrsTchtigen und Spekulanten, den politische» Gaunern'geschieh» d«M ganz recht, wenn dem» vorhanden find. Worauf e« der Stegierung, den Kammern und dem Land ankommen muß, das ist, die Wahrheit aller dar dunkeln Anschuldigung« herauSzusteken, die alle Welt verdäch tig mach«, ohne Jemand bestimmt zu bezeichnen. Belgien. : 8. Jun. Obgleich der heutige Tag über d»S Laaif des Gabin«« und der antiliberal« Politik entscheiden soll, so halte ich e- doch für angemessen, noch vor der Bekanntmachung des Resultats der heutigem Wahl e«, die erst durch die morger^en Vormittagsbiätter in ihrem ganzen Umfange geschehen kann, einige vorbereitende Notizen mitzutheilem In Folge der durch die Verfassung vorgeschrirbenen perio> vischen Erneuerung. eines Theiles der beiden Kammern sowie des kürzluh votirten Gesetzes, die Vergrößerung der Repräsentantenzahl bitreffend, find- um. zunächst von der zweiten Kammer zu sprechen, 60 Repräsentan ten. zu ernennen, und zwar 47 an die Stelle der bisherigen Titularen. Sa weit nun aus der täglich seit zwei Monaten aufgctischten Wahl chronik zu. schließen ist, so darf man-, meines Erachtens, auf 31 Wahlen liberaler- und wenigstens 14, katholischerscitS zählen; bleibe« IS, deken Resultat, von meinem Standpunkt aus wenigstens, unbestimmter ist. In Betracht nun, daß der übrigbleibende Theil der Kammer aus 20 Libera le« Und 28 Katholiken oder doch, wie Rothomb, Mercier rc., ministeriell Gesinnten besteht, und bei einer Annahme, daß von den 18 zweifelhaften Wahlen auch nur rin Drittel den Liberalen zufallen werde, sof ergibt sich dennoch eine Majorität der Opposition von 61 gegen 52. Gesetzt nun, meine Berrchnungem schlagen fehl und die beiden Ziffern nähern sich gegenseitig, so läßt sich auch bei einer gleichen Vertheilung der zwei Pav- toiett kaum der längere.B,stand des EabinetS erwartem Aus guter-Ouelle jedoch habe ich. vernommen, daß.Hr. de Lheux, dessen ManLatsemsuerung in Hasselt keinem Zwetftl unterworfen ist, sich eine Majorität von sechs Stimmen vorspiegle, während ihm die Oppositionsstatistiker eine von IO Stimmen als unzweiftlhaft entgegenhalten. Die Localitäten, wo die Spannung am größten, sind Charleroi, wo Minister Dechamps zuerst große Hoffnung hatte, gewählt zu werden, neuerdings aber, einer bereits früher erwähnten Erklärung wegen, von der Gunst, in die er sich, als kownav LMiiras bei den Fabrikanten und Geschäftsleuten zu setzen ge wußt, viel verloren hat; Tournay, wo der Held Dumortier, seiner eignen Ausdrucksweise nach, sich einen Austerlitzschen Sieg über sämMtliche Ge- genpartner versprochen, und vielleicht sür ewige Zeiten in die Dunkelheit d«S Privatlebens gebannt werden möchte; Gent, wo drei bisherige Reprä sentanten und darunter der Gouverneur und ehemalige Minister Desmai- siercs aus dem Felde geschlagen werden sollen , um das klerikale Element der genter Vertretung vollends auSzurotten ; Most und Tongern, wo der Libe ralismus zum ersten Male den Kampf gewagt-; Verviers, wo dem Ministe rium durch den unversöhnlichen Antagonismus der beiden liberalen Fraktionen ganz besonders Vorschub geleistet wird; endlich Antwerpen, wo das Interesse getheilt ist zwischen dem Candidaten der allen Bürgern offengcstandenen WahlvorbereitungSversammlung, Hrn. Catteaux-Wattel, einem der angese hensten Großhändler der Stadt, und dem Schützlinge der Ministeriellen, Hrn. Gagels. Die isokirt stehende Kandidatur des Appcllationsgerichtsprästvcnten de Behr in Lüttich, für die seine (katholischen) Parteigenossen die äußert sten Kräfte aufbieten, sowie die ebenfalls isolirt stehende Bewerbung des radikalen de Robaulx in derselben Stadt, werden Beide den Sieg der durchweg liberalen Liste der dortigen zum Behuse der Wahlen verbünde ten Wahlgesellschaften schwerlich aufhalten. Was den Senas betrifft, so sind unter den circa 30 vorzunehmenden Ernennungen mehre zu Gunsten des Liberalismus in Aussicht gestellt. In Brüssel, wo zwei neue Sena- torstellen zu den drei bisherigen gegründet worden sind, werden sämmt- liche fünf Candidaten der ebenfalls coalisirten Alliance und Association liberale, nämlich die HH. Dindal, austretender Senator, Vicepräsidcnt der Alliance, Wyns de Raucour, Bürgermeister, GtiellemanS, van Muy- s«n, van Schoor, ohne ernsthaften Kampf zu ihrem Zwecke gelangen. Die versteckten Versuche des Ministeriums, den vollständigen Sieg zu verei teln, werden scheitern. Line» peinlichen Eindruck hat dieser Tage die Ordensverthei - lung an viel« der augtretenden Repräsentanten und Senatoren auf das Publicum gemacht; die dabei getroffene Wahl zeugt von einer Parteilichkeit, welche der Leidenschaft', dir in- diesem Augenblick ohnehin stark genug auf geregt ist, nur noch mehr Nahrung bieten mußt«. Was vor Allem auf- fiel, war, daß unter 23 Ernennungen 14 auf 24 austretende Senatoren und nur S auf 47 austretende Repräsentanten fielen. Bon diesen neun Repräsentanten sind zwei, di« HH. de Theux und Dechamps, Mini ster, einer, Hr. LiedtS, Präsident der Kammer; die sechs andern gehören dpr Klaffe der reichsten und unverhohlensten Klerikalen an; unter ihnen die HH. Dumortier, DeSmaisieres und de Decker. Um nur Eins hervor- zuheben, so ist Baron de SeeuS, eine parlamentarische Nullität erster Art, der seiner Herzensgute allein sein Mandat zu verdanken hat, zum Offizier d«S Leopoldordens ernannt worden, während Männer wie Du ¬ mont, Vic»prästd«t der Kammer, Mitglied des Parlament« stil 1831, leer ausging««. D«Smaffiir«e und der neue Empsrschößling Graf Briey heiße» Comthure, während Genrrai Goblet, ein Mann von unverkenn barem mi<itaixisch«m administrativen und politisch««, Verdienst, ihnen iw Orden nachstrht. Schweiz. Die. ultramontaye, „Zeitung der katholischen Schweiz." läßt sich aps Hrei-urg unterm 2. Ist«, belichten: „Waadtlgnd/x Soldaten, welD vorgestern durch das Ochs Domdidier fuhren, haben ihpe Entehre auf ein kleines Mädchrn abgefeuert, welches aber, nssr sehr leicht verwundet wupde. Dann habe«, sie eifi Hündchen, welches zu den Füßen zweier Frauenzimmer lag, erschossen und Fensterscheiben eingcworfcn. Bei jpder neuen Helbenthat ertönte derKtiegSruf: «Nieder mit den Pfaffen, nicd« mit den Jesuiten, nieder mit den Aristokraten!» Der StaatSrath wird ohne Zweifel von der waadtländischen Regierung für diese auf freiburgi- schem Boden verübten Gewaltthaten Genugthuung federn." Ktalie«. O'Csnncll'S Herz ist in der alten Kirche von Santa Agata i» Rom, bei welcher dir Priester des irischen Collegiums fungiren, bei- gesrtzt worden. — Ei» Schreiben auö. Reatzzel vom 30. Mai in der Daily RewS behauptet, der römische Hof habe sich darüber beklagt, daß der neapo litanische Gesandte Graf Ludolf zu vertraut« Gemeinschaft pflege mit den in der Regel bei Cardinal Lambruschini sich versammelnden Eg nern der neuem Reformen im Kirchenstaat. Der Gesandte habe darauf, feine Abberufung erhalten. RuMchnd «yd Polen, In Folge des ungewöhnlich großen Begehrs nach Getreide al ler Art aus Rußland und des damit in Verbindung stehenden Steigens der Preise, namentlich in Petersburg, hatte der Kaiser die bedeutendsten Kornhändler Petersburgs am 22. Mai vor den Finanzminister beschei den lassen; de« ihnen den Wunsch des Kaisers vortrug, daß sie von den bei dem diesjährigen Begehre nach Petersburg gelangenden Grtreidevvr- räthen alkmälig etwa den zehnten Theil ablegen sollte», um davon den Einwohnern der Residenz zu mäßigen Preisen zu verkaufen. Diesem kaiferl. Wunsche wurde von den Getreidehändlern sofort entsprochen, dir auch in einem besonder» Schriftstück die Preise feststellten, um die sie die befördern Gattungen Mehl Massen wollten. Auf das betreffende Akten stück schrieb der Kaiser eigenhändig: „Zu danken und meinen cdeln Bbü- dern zu sagen, ich habe es nicht anders von ihnen erwartet, ich kenne ihr Herz und bin stolz darauf." Motta» «ad Walachei. * hon der türkischen Grenze, 3. Jun. In neuester Zeit ha ben es wieder Einige versucht, mitten, in der Verwirrung, welche in dm Angelegenheiten der Donaufürstenthümer herrscht, di« Ordnung Wieder erstehen und die verkannte Gerechtigkeit wieder auflebcn. zu machen. Da die Bojaren keine direkten Steuern bezahlen, sb bestehen die Einkünfte deS Landes größtcntheilS in der von den Bauern erhobenen Kopfsteuer, Die Verfassung hat di« Taglöhner und das Hausgesinde ohne Haus und Bodenbesitz von dieser Abgabe entbunden. Die Regierung aber, um die für den Auswand und die Verschleuderungen der Verwaltung unzuläng lichen Einkünfte zu erhöhen, fetzte von Zeit zu Zeit auch gesetzlich befreite Hörige willkürlich auf die Steuerliste. Drei Grundtzerrey, als Vertreter ihrer Cvmmunen, die HH. Rachkan, Ratclif und Matineökv, haben es nun unternommen, dieser ungesetzlichen Maßregel entgegenzutrcten. Vom Minister bedroh», haben sie sich mit einer im Namen ihrer Communm unterzeichneten Adresse an den Fürsten der Moldau gewendet. Diese Adresse, mit aller Mäßigung und der Würde und Person des Hospo dars gebührenden Ehrerbietung abgefaßt, verlangte nicht bloS ein« Revi sion der Steuerlisten , sonder» legte auch dem Fürsten den kläglichen Zu stand deS öffentlichen Haushalts dar. Sie beschwor ihn im Namen des Vaterlandes, sein System zu ändern und das Land von dem russisch«» Einfluss« zu befreien. Namentlich diese letztere Federung zog den Bitt stellern Verfolgungen zu, da sie natürlich in Petersburg sehr übel ver merkt wurde. Die Donaufürstenthümer sind ein Schlüssel der Pfyrte. In jedem Kriege, den Rußland gegen das türkische Reich führt, sind sie ein so wichtiges Bollwerk für das Letztere, wie nur immer Belgien für Frank reich sein mag. Die westlichen Mächte würde» sehr weise handeln, wenn sie sich ein wenig dargm bekümmerten. Mit Klugheit und Energie könnt« man sie jetzt noch dem russischen Einfluß entziehen, und damit, den In teressen des türkischen Reiches, in welche, wie die Dinge stehen, die all gemeinen europäischen Interessen so wesentlich verflochten sind, eine« wich tigen Dienst leisten. Mej^ep^ In den von den Amerikanern eroberten oder besetzten Theile» Me° jicoö erscheinen bereits regelmäßig acht englisch-amerikanische A ertu»gen>