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Montag -—- Rr. »L 1^7. Deutsch« «llgEtiue Zeitu»,,. AM «Wahcheit und Richt, Freiheit und Gesetz!» , s 'M«'""',« -MWchVOr»d»H^ ^Äus Norddeutschtand, 18. Febr. Nachdem sich die Franzo sen durch ihre intrigante, ganz im alten Geschmacke gehaltene Diploma tie um die Freundsckast Englands gebracht haben und demnach von neuem' in ihre frühere Jsolirung gekommen sind, fangen sie doch nachgerade an, fich' in solcher Lage unheimlich zu fühlen und sich nach Bundesgenossen umzusrhen. Und von neuem sind rS die „guten Deutschen", auf deren Un kosten sie sich, Wir so ost schon, aus der Verlegenheit reißen wollen. Da fie jedoch die Abneigung des österreichischen, preußischen, überhaupt jedes deutschen CabinetS vor einer Allianz mit Frankreich kennen, richten sie ihre hoffnungsvollen Blicke auf die deutschen Völker. Diese, das wollen sie sicher wissens sollen mit ihnen sympathisiren; beim Anblicke des gallischen Hahns/ meinen sie, werde das deutsche Volk sich in Masse zu ihren Tun iken erheben. Worauf gründet sich diese ihre Hoffnung auf Gesinnungen,' von denen wir in Deutschland selbst keine Spuren erblicken? Glauben sie etwa, wir haben ihre Erklärung' ihres Wahlspruchs: Krieg den Palä sten, Friede den Hütten! vergessen? oder ihre Kontributionen, Reqmsitio- »en, das heben ihrer Armeen „vom Lande", die Verwüstungen ihrer Bi- »Suacs rc.? Noch lebt die Generation, welche dies Alles in ihrer Kind- hvt und Jugend gesehen; wie können die Franzosen glauben, daß wir unS nach einer Wiederholung von alle Dem sehnen! Doch vielleicht hoffen sie, daß die verschiedenen Oppositionen, die sich in den deutschen Kammern und in der deutschen Presse kund geben, sich mit ihnen vereini gen werden. Aber welcher vernünftige Deutsche würde sein Heil von Frankreich und für diesen Preis erkaufen wollen? Nur die Partei, welche einen allgemeinen Umsturz wünscht, würde als Mittel dazu die Franzosen willkommen heißen, aber wie schwach ist diese Partei! Vergebens würden diese von der Besorgniß am Rheine wegen Verlustes mancher aus der französischen Zeit überkommener Einrichtungen etwas zu ihren Gunsten hoffen. Seihst der Verlust dieser Institutionen, wenn er anders möglich wäre, würde, durch eine französische Invasion für einen zu theuern Preis beseitigt werden. Oder hoffen die Franzosen etwa viel von den hier und da sich kundgebenden Rcminiscenzen an den Ruhm der Veteranen der „großen Armee", die in Mainz sich vereinigen, denen man in Mannheim rin Denkmal errichten will? Mögen diese ehrwürdigen Ueberrestc von so vielen Tausenden Tapferer, die unter französischen Adlern Rußlands Frost getödtet, Spaniens Sonne verbrannt hat, immerhin in der Vergangenheit leben, das deutsche Volk läßt ihnen ihre wchmüthigc Erinnerung, wünscht aber die Zeiten, die sie hervorricfcn, nicht zurück. Und wenn in Mann heim den mit den Franzosen gezogenen und gefallenen badischen Kriegern «in Denkmal errichtet wird, was beweist dies für Frankreich ! Der Referent v. d. Planitz nahm sodann das Wort, um die Gründe der Majorität gegen die Separatvota der Abag. v. Thielau und Hensel II. der Kammer mitzutheilen, und berief fich in Bezug auf die vom Aba. Hen sel N. geltend gemachten RechtSgründe auf das Gutachten, welches der Finanzdeputation auf Verlangen von der ersten Deputation vorgelegt wor den war. Abg. v. Thielau vertheidigte sein Scparatvotum gegen den Staatsminifier v. Zcschau und führte namentlich an, daß er mit seiner frühem Ansicht nicht in Widerspruch getreten sei, denn er habe in seinem Separatvötum ebenfalls cmaerathcn, daß der Staat die Bahn nicht kau fen solle. Er habe geglaubt, die Geschichte der Eisenbahnen zu seiner Rechtfertigung anführen zu müssen, weil er damals Berichterstatter ge wesen. Die Finanzdcputation sei seit fünf Landtagen fast ganz dieselbe geblieben und cs habe' sich darum gehandelt, diese Deputation zu recht fertige», insbesondere nachzuweisen, warum sic nicht anders handeln konnte, und daß sie, weil die Regierung erklärte, daß sie sich nicht auf Staatö- bauten einlqffc, damals vielleicht gcnöthigt gewesen, unzweckmäßige Vor schläge zu machen. Um die Zinfengarantie zu vermeiden, die er als De- putalioqSmitglied für verderblich gehalten, sei die Staatsbethciligung ge wählt worden, die er noch heute unter allen gemischten Maßregeln für hie beste halte. Wenn man das Richtige nicht ergreifen dürfe, muffe man unter dem minder Richtigen das Beste heraussuchen. Was würde cin- aetrcten feig, wenn die Stände 184-1 die Bewilligung für die Chemnitz- Riesaer und. für die Löbau-Zittäuer Bahn zurückgezogen hätten? Sicher wäre Gefährdung der ganzen Unternehmungen die Folge gewesen. Die Regierung habe, ohne daß die Gesellschaften cs verlangt hätten, sich zur Betheiligung erboten und, obschon sie die ständische Entschließung sich dar über vorbehielt, der Chemnitz-Riesaer Bahn eine Million und der Löbau- Zsttäuer Bahn 500,000 Thlr. zugesagt. Die Deputation habe allerdings damals .die Genehmigung angerathen, aber nur, weil ein moralischer Zwang Vorgelegen und weil die Acticn, welche zu einer Zeit, wo noch zehn Mal so viele Absatz gefunden haben würden, für die Regierung zuruckaelcgt worden waren, nicht mehr hätten untergebracht werden können. Außer dem würde die Deputation sich, bestimmt gegen die Staatsbeiheiligung ausgesprochen haben. Er habe übrigens dies keineswegs bemerkt, um die Dentscht««». f Lu» Nowdtutschtand. Die Franzose» und Deutschland. — Die bairischen Ministerien. * Dresden. Landtag. »Dresden. Di« Elbe, -f Leimig Ein« Gegenstimme in Sachen des Landtags. — Pfarrer Würwle. — Preßproceß in Mansch««. — Verbot des Branntwein- breNnen« au« Kqrtostrln im Großherzogthum Hessen. ' HkveAHen. (4-) Berlin Pensiontaesetz für Lehrer. Der Bereinigte Land tag. Jüdisch« Rechtlfragrn.Vr.Mepm. — Die Königin. S Königsberg. Da« Fruev. * Poren. Die gerschtagung der Domainen. — Hr. Bac- : ««ister. »VoOerreich. fErabau. Die Frauen. Di« Rüstung«. Md Mgedonnell's. Die Insurgenten- Das Finanzministe rium. Die Deportation nach Angola. Die Jnsurrectio». Mlpn»ien. Vermählung der Infantin Dona Luisa Teresa. Der Jnfant Don Enrique. ÜnglucktfaU. Ministerium für den Handel. Die Expe dition des Generals Flores. chAr»Whrt1a«nten. Parlament. Die Lime« über die preußisch« Vcrfas- stina. Die Limes über Dom Miguel'S Entfernung von Rom. Ara«rreich. Dit Zeitungen. Die Staattschuldeffecten. Dxr Prinz von Joinville. Da« Journal de« Debat« über da« Wirken der Bank von Frankreich. Graf Ste.-Aulaire. Bittschrift gegen di« Mlaverri. D«r Co lonialrach auf Bourbon. Schwelg. Baseler Petition. ZFkaUe«. Modenesische Verlobung. Bekanntmachung in Ancona. *Aom Die Verhandlungen mit Rußland. Die Exccsse bei Cosma. Monsignore ' Durio. MeeErand «nd Mole«. * * Warschau. Emissäre der Propaganda. Bauern- aMand im Gouvernement Augustowo. Minsk. Lheater. Dirn. Die Akademie >ndel und WchwErie. * FdoMltt a. M Die österreichische An leihe. Die Glau Sicher'des spanischen Schatzes. Der Main. ^Hannover. Die Hannover-Harburger Bahn. * Berlin. Die Anhaltische Bahn. ersdura. Anleihe. — Frachtpreise. * Leipzig. Del. — Verkehr deut- ' - Wasserst«,» der Elbe. — Berlin. — Aus «rünchen vom 17. Febr. wird berichtet: „Sichern, Verneh men nach hat der König bis zur Ernennung «incS Verwesers VeS Mi nisteriums des Innern die Besorgung der Geschäfte dieses Mini sterium» dem Ministerialrath v. Boltz überragen. In gleicher Weis« wurde der Ministerialrath des Justizministeriums v. Haller beauftragt, bi» zur Ernennung eines Verwesers de» Ministeriums des Innern für kirchliche Angelegenheiten die Geschäfte dieses Ministeriums zu besorgen." - »Dresden, 20. Febr. Dit II. Kammer hielt gestern Abend eine öffentliche Sibüng, in welcher das Decket die Sächsisch-Ba irrschr Eisenbahn betreffend (Nr.30) auf der Tagesordnung stand, über welche wir jedoch sofort Berichdzu «statten nicht für nothwendig hielten, weil die ganze Sitzung nur durch Verlesung des Decket» und desDepulationSbericht» (Nr.51) ausgefüllt wurde, sodass nach Annahme eines formellen Antrag» von vr. Schaffrath« nach welchem di« allgemeine Debatte von der be sonder» getrennt und üb« Ptd« d« yerfchiedenen Deputationsanträge be sonders, zunächst aber über die Frage wegm^Uebernahme der Eisenbahn verhandelt werden sollte, zur Brrathitng de» Materiell« keine Zeit mchr übrig blieb.' Die Hauptberatbung begann in der heut« Vormittag 10 Uhr abge haltenen öffentlichen Sitzung und wurde vom Gtaatsmivistrr V.Z tschau durch einige Bemerkungen m dem Separatvotum v. Thielaü's (Nr. 52) er öffnet. Der Minister sah sich nämlich, da im Eingänge de» Separatvötum» gegen die Ministerien des Innern aus den Jahren >83«, 1839 und 18» Vorwürfe ausgesprochen waren, zu einer Rechtfertigung derselben veran laßt, und bemerkte sinter Andern,, daß die Reaieruna mit auswärtige« Regierungen Verträge abzufchließ« ohne ständische Mitwirkung nicht 1« Stande gewesen sei. Im Jahr 1839 hätten die. erheblichsten Gründe Vor gelegen, den Bau der Eisenbahnen auf Staat-kosten nicht zu unterneh men und das Ministerium berufe fich in dieser Beziehung auf de» Dt- putationSbericht vom Jahr' 1839, wo der Separatvot-nt selbst damal» hie nämliche Ansicht ausgesprochen habe. Leicht fei e-, w. , «me stk " acnheit nicht »ach den Wünschen Aller gehe und wenn mgktite» sich herausstell«, die Schuld davoy d«Me«i« weiseg, ,däß dle ReAierüng in allrn diesen Anaelegen habe und Laß cinzetne Mo ¬ dalitäten ihrer Bethe,sigsing an der «atypf^ »vm . „ heil von den Ständen selbst ausgegangen feie«. r bedauere, wenn man jetzt die Angelegenheit von 1834 wieder aufnchme und aus Umständen, die sich damals Nicht vorauSfehen ließen, eine Reihe von Vorwürfen auf zähle. Seine Dertheidigung gelte übrigens nicht seiner Person, sie gelte Männern, welche in der Sache wirksam gewesen und gegenwärtig nicht in der Vage seien, sich hier zu vertheidige». Der Referent v. d. Planitz nahm sodc bag. v. Thielau und Hensel II. Bezug auf die vom Abg. Hen- ' das Gutachten, welches der