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I« Wrännmeration» Mnkmldigung »es Vierzigsten Jahrganges Wiener allgemeinen Theaterzeitnng Nedigirt von Adolf Kauerte. Verleger: A P Sotlinger. Mit dem I. Januar 1847 heginnt der vierzigste Jahrgang dieser Zeitung. Vierzig Jahre, eine schöne Zeit und für die Lheaterzeitung besonders erwähnenSwerth, da derselbe Redacteur, der sie am I. Jul» 1806 zuerst erscheinen ließ, sie gründete und ins Leben rief, sie auch heute noch, und wie er sich schmeicheln darf, zur Zufriedenheit seiner zahlreichen Leser fortführt. Viele Journale sind in dieser Zeit entstanden und wieder ver schwunden , viele haben mit dem größten Pompe begonnen und sind ganz geräuschlos zu Grabe gegangen; viele haben gleich in ihrer ersten Nummer Vieser Lheaterzeitung den Untergang geschworen und sind nun selbst ihrem Untergange so nahe, daß es lieblos wäre, die Hinwelkenden hier näher zu bezeichnen. Die Lheaterzeitung lebte indeß immer fort, lebte immer mit wachsender Theilnahme, mit steigender Verbreitung, und gedenkt selbst dann noch fortzuleben , wenn ihr Gründer, Eigenthümer und Redacteur nicht mehr am Leben sein sollte. Da jedoch eine so seltene Erscheinung, welche gewiß eine belletristische Zeitschrift bietet, die vierzig Jahre existirt und vierzig Jahre von demselbep Herausgeber geleitet wird, ourch einen eignen Abschnitt bezeichnet werden soll, so erlaubt sich der Redacteur zu bemerken, daß dem nächsten Jahrgange besondere Aufmerksamkeit zugewendet wird, und Herausgeber-und Mitarbeiter dieses Jubeljahr würdig begehen werden. Zu diesem Ende haben sich auch sehr viele namhafte Literaten im deutschen Auslande und in der österreichischen Monarchie angeboten, diesem Jahrgange Beiträge zuzumitteln, ihn gleichsam als Album anzusehen, in welches jeder eine Spende niederlegen will; ist doch ein solches Ereigniß nicht gewöhnlich und gewährt eS jedem Unbefangenen Freude, wenn er sieht, daß auch in Deutschland Journale Gedeihen finden und Bestand und Aufschwung, Antheil und Verbreitung nicht nur in Frank reich und England zu erwarten sei. Es werden demgemäß Mittheilungen von ausgezeichneten Literaten mit acht Dukaten in Gold für den gedruckten Bogen des Formates der Lheaterzeitung und zwar so gleich nach dem Abdrucke bezahlt; der Herausgeber nimmt jedoch Gedichte und, wie sich das von selbst versteht, Uebersetzungen und Bearbeitungen hier von aus. Er bedingt sich nur solche Beiträge, welche allgemeines Interesse erregen, vorzüglich Novellen, Erzählungen und Schilderungen, welche ein erhöhtes Zeitintercsse berühren oder den geistigen Fortschritt in Kunst und Wissenschaft, im Gebiete der Industrie und der intellektuellen Bildung ver handeln; über alle andern Beiträge, oie er ebenfalls namhaft hono- rirt, wünscht er sich mit den Einsendern schriftlich verständigen zu können. Was die Lheaterzeitung im künftigen Jahre bringen wird, laßt sich in Folgendem andcuten. Wie oben bemerkt: Novellen und Erzählungen, größtentheils in Original- Beiträgen bestehend. Ausgewählte Mittheilungen aus fremden Sprachen; von den besten Schriftstellern Englands, Frankreichs, Italiens u. s.w. Reiseskizzen, Reiseerinnerungen, Schilderungen merk würdiger Gebräuche aller Völker. Gelehrte Forschungen. Literaturberichte. Kritische Würdigungen der neuesten Zustände der Künste, des Theaters, der Musik u. s. w. Nachdem dieses Journal seinem Haupt titel nach dem Theater vorzüglich gewidmet, so dürfte ek überflüssig sein, zu bemerken, daß wol kcinS über die Theater des In- und Auslandes um fassendere Berichte liefern werde als die Theaterzeitung. Beiträge zur Tagesgeschichte. Alle auffallendern Ereig nisse, alle Begebenheiten, mit dem Allerneuesten jeder ähn lichen Zeitschrift vorauseilend. Eigne Rubriken für Eisenbahnwesen und Dampfschiff fahrt, Telegraphie und Aeronautik, Alles erschöpfend Und keine wich tige Erscheinung in diesen Fächern übergehend.^ Handel und Industrie in den wichtigsten Beziehungen. Oekonomie, Landwirthschaft, Forstwesen. (Hierzu eine eigne Jägerzeitung.) Militairisches. Berichte über den Stand aller Armeen, aller mili- tairischen Institute. Schilderungen seltener Heldenzüge, militairischer Feste, Fahnenweihen, großer militairischer Manoeuvres und Revllcn, Erfindungen im Felde der Kriegskunst u. s. w. Biographien aller berühmten Zeitgenossen. Gemeinnütziges. Medicinisch es. Heilkunde. Winke zur Erhaltung der Ge sundheit. Astronomisches. Witterungskunde. Eine Badezeitung. Eine Gasthofzeitung. Eine Zeitung, dem schönen Geschlechte dienend, nicht nur als Spiegel im Gebiete der Moden, der Kunst der Toilette, deS Luxus und Salonlebens, sondern auch Nutzen bringend in Bezug auf höhere Bildung, auf Erziehung und häusliches Le ben, auf Geist und Gemüth. Eine lvamenzettung Im weitesten Sinne de« Worts, daher auch Mittheilungen ausgezeichneter weiblicher Schriftstellerinnen, No ¬ tizen aus dem Leben berühmter Frauen, hierzu ein Album für Mütter und Töchter zur Belehrung, zur Erholung, mit Einem Worte eine Masse von Beiträgen für dieDamenwelt, welcher dieLheaterzeituna seit ihrer Entstehung gewidmet war, und für die sie sich stets mit sol cher Vorliebe erklärte. Die vielen Modebilder, jedes fünf bzH sechs Figuren enthaltend, jeder Saison vorauseilend, jede Mode von zwei Seiten darstellend, in allen Ateliers der Modisten vorräthig und auf allen Toiletten der Damen zu finden, praktisch gezeich net und prächtig illuminirt, im Jahre mehr als 300 Mode- figuren liefernd, gewähren für diese mit allem Fleiße redigirte Damen zeitung einen ganz eignen Reiz. Eine Hauhtrubrik für Wien. Da Wien nicht nur die größte, sondern auch die erste Stadt Deutsch lands ist und hinsichtlich ihrer Eigenthümlichkeiten, des heitern Geistes ih rer Bewohner, des Wohlstandes, der Lebenslust derselben, der außerordent lichen Abwechselung der Vergnügungen , ihrer seltenen Genüsse und der Ori ginalität ihrer Feste, deö unvergleichlichen Humors der Wiener rc. wegen, die hervorragendste Stadt der Welt, und nicht nur hier der Sitz aller Heiterkeit ist, da keine Stadt ein so anziehendes Gepräge besitzt, sodaß nichts im Auslande begieriger gelesen wird als Schilderungen aus Wien, so wird dieser Residenz ein Hauptaugenmerk in dieser Zeitung zugewendet und mit lebendigen Farben all der bunte Wechsel an Ereignissen, Tages- erscheinungen und Zeitinteressen in ununterbrochener Folge mitgetheilt, welcher hier vorkommt. Der Ausländer wird Wien durch dieses Journal so genau geschildert finden wie in irgend einem guten französischen Journale Paris, in einem englischen London ic. Der Wiener in der Fremde wird sich mit jedem Blatt in seine Vaterstadt versetzt fühlen, und eß wird ihm mehr aus dieser Zeitung berichtet werden, als ihm tausend Privathriefe berichten können. Unstreitig hat der Artikel Wien in dieser Zeitung auch zu dem starken Absätze derselben in Italien, wo so viele Deutsche leben und Lag für Tag von dem beliebten Wien Nachrichten zu lesen wünschen, den Impuls gegeben. Zur schnellen Mitthejlung aller Vorkommnisse liefert die Rubrik Wien das Wichtigste und Großartigste vom höchsten Hofe, von den höchsten Personen in deS Hofes Umgebung, eine andere: Wiener Lagshlatt, alle Ereignisse des Tages, die interessanten Begebenheiten, Festlichkeiten, ern sten und komischen Vorfälle, Scenen aus dem Leben, wiener Volkswesen, wiener Witze, und eine dritte Rubrik: Was gibt es in Wien Neues? bespricht Alles, was der Wiener und der Fremde in Wien wissen muß, um in dieser Stadt mit allen Ergebnissen s jour zu sein, täglich jeden Glückß- und Unglücksfall, jedes wichtige und originelle Ereigniß, die Ankunft jedes bedeutenden Fremden, jede neue Idee im Gebiete der Industrie und Erstn- dungen, jedes interessante TagSgespräch, jedes auffallende Evenement, jede Novität in den Theatern und Concertsälen, jede musikalische und literarische Neuigkeit, jede pikante Anekdote, kurz jede Sache, die Wien elektrisirt und ihren Lebcnsodem erfrischt, auf dem kürzesten Wege. Was nun die Ausstattung betrifft, die Illustrationen der Lheaterzeitung, so haben diese stets die lauteste Anerkennung gefunden. Unsere Zeit verlangt nach diesem Schmuck eines Journals. Die Thea terzeitung bringt jhn in großer Auswahl, jedoch nicht in schwarzen Abbil dungen, sondern durchaus in illuminirten Illustrationen, und zwar wie schon bemerkt: 1) in den herrlichsten Modebildern für Damen und Herren, in den modernsten Dessins zu Meublements, Equipagen rc. rc. so anschau lich gemacht und entworfen, daß sie sogleich als unfehlbare Muster benutzt werden können; 2) in theatralischen Eostumebildern, in Scenen aus den, mit dem größten Beifalle gegebenen Schauspielen, Opern und Ballets, als Vor bilder zur Jnscenesetzung für Theaterdirectionen, zur Veranschaulichung für auswärtige Theaterfreunde, als bleibende Darstellungen der interessantesten Momente auf der Bühne, namentlich der fünf Theater Wiens und ihrer vorzüglichsten Leistungen. Ferner theilt sie mit: 3) Künstlerportraits imCostume. Die Lind, Fanny Elsler, Stau- digl, Pischek rc. rc. wurden bereits in ihren glänzendsten Leistungen aus- gegeben : 4) satirische Bilder, Tagsthorheiten und Lächerlichkeiten geißelnd, Bil der, die wirklich für das Zwerchfell berechnet und von Cajetan mit einer Laune und einem Witze gezeichnet sind, daß jedes für sich einen höchst komi schen Eindruck macht. Jedes dieser Bilder ist ein Epigramm voll Stachel und schlagender Pointen, die ganze Collection ein Compendium des ausge lassensten Humors. Die Modenbilder der Lheaterzeitung und diese satiri schen Bilder, sowie alle diese Bilder in Kupfer und Stahl gestochen, wer den so stark einzeln gekauft, daß stets zwei und auch drei Auflagen davon gemacht werden müssen; 5) Scenen aus Wien. Das Pikanteste aus dem wiener Leben und Alles, was in Bildern gewünscht werden kann, darstellend, eine Reunion bei Strauß, einen Ball im Odeon, eine Hofpirutschade in