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alle Ereignisse des Tages, die interessanten Begebenheiten, Festlichkeiten, ern sten und komischen Vorfälle, Scenen aus dem Leben, wiener BolkSwesen, wiener Witze, und eine dritte Rubrik: Was gibt es in Wien Neues? bespricht Alles, was der Wiener und der Fremde in Wien wissen muß, Um in dieser Stadt mit allen Ergebnissen s jour zu sein, täglich jeden GlückS- und Unglücksfall, jedes wichtige und originelle Ereigniß, die Ankunft-Mes bedeutenden Fremden, jede neue Idee im Gebiete der Industrie und Erfin dungen, jedes interessante LagSgespräch, jedes auffallende Evenement, jede Novität in den Theatern und Concertsälen, jede musikalische und literarische Niuigkeit, jede »pikante Anekdote, kurz jede Sache , die Wien elektriflrt und ihren Lebensodem erstischt, auf dem kürzesten Wege. Was nun die Ausstattung betrifft, die Bllustrattonen der Theaterzeitung, so haben diese stets die lauteste Anerkennung gefunden. Unsere Zeit verlangt nach diesem Schmuck eines Journals. Die Lhea- terzeitUng bringt ihn in großer Auswahl, jedoch Nicht in schwarzen Abbil dungen, sondern durchaus in illuminirten Illustrationen, und zwar wie schon bemerkt: l) in den hcrrlichstcn'Modebilbern 'für Damen und Herren, in den modernsten Dessins zu Meublements, Equipagen ac, rc. so anschau lich gemacht und entworfen, daß sie sogleich als unfehlbare Muster benutzt werden können; 2) in theatralischen Eostumebilbern, in Scenen aus den, mit dem größten Beifalle gegebenen Schauspielen, Opern und Ballets, als Vor bilder zur Jnscenesetzung für TheaterdirectioNen, zur Veranschaulichung sür auswärtige Theaterfreunde, als bleibende Darstellungen der interessantesten Momente auf der Bühne, namentlich der fünf Theater Wiens und ihrer vorzüglichsten Leistungen. Ferner theilt sie mit: 3) KünstlerportraitS imCostüme. Die Lind, Fanny-Eitler, Wbam- digl, iPischek rc. rc. würden bereits in ihren glänzendsten Leistungen aus gegeben : t) satirische Bilder, Tagsthorheiten Und Lächerlichkeiten geißelnd, Bil der, die wirklich für -das Zwerchfell berechnet und von Cajetan mit einer Laune und einem Witze gezeichnet sind, daß jedes für sich -einen höchst komi schen Eindruck macht. Jedes dieser Bilder ist ein Epigramm voll Stachel und schlagender Pointen,-die ganze Collection ein Compenvium des ausge lassensten Humors. Die Modenbilder der Theaterzeitung und diese satiri schen Bilder, sowie alle diese Bilder in Kupfer und Stahl gestochen, wer den so stark einzeln gekauft, daß stets zwei und auch drei Auflagen davon gemacht werden müssen; 5) Scenen aus Wien Das Pikanteste aus dem wiener Leben und Alles, was in Bildern gewünscht werden kann, darstellend, eine Reunion bei Strauß, einen Ball im Odeon, eine Hvfpirutschadc in tuen aus dem Leben berühmter Frauen, hierzu ein Album für Mütter und Tochter zur Belehrung, zur Erholung, mit Einem Worte eine Masse von Beiträgen für dieDamenwelt, welcher dieLheaterzcitung feit ihrer Entstehung gewidmet war, und für die sie sich stets mit sol cher Vorliebe erklärte. Die vielen Modebilder, jedes fünf bis sechs Figuren enthaltend, jeder Saison vorauSeilcnd, jede Mode von zwei Seiten darstellend, in allen Ateliers der Modisten vorräthig und auf allen Toiletten der Damen zu finden, praktisch gezeich- netünb prächtig itluminirt, im Jähre mehr als 30V Mode figuren liefernd, gewähren für diese Mit allem Fleiße redigirte Damen zeitung einen ganz eignen Reiz. Eine Hauptrubrik für Wien. Da Wien nicht nur die größte, sondern auch die erste Stadt Deutsch lands ist und hinsichtlich ihrer Eigenthümlichkeiten, des heitern' Geistes ih rer Bewohner, des Wohlstandes, der Lebenslust derselben, der außerordent lichen Abwechselung der Vergnügungen, ihrer seltenen Genüsse und der Ori ginalität ihrer Feste, des unvergleichlichen Humors der Wiener rc. wegen, die hervorragendste Stadt der. Welt, und nicht nur hier der Sitz aller Heiterkeit ist, da keine Stabt ein so anziehendes Gepräge besitzt, sodaß nichts im Auslande begieriger gelesen wird als Schilderungen aus Wien, so wird dieser Residenz ein Hauptaugenmerk in dieser Zeitung zugewendet und mit lebendigen Farben all der bunte Wechsel an Ereignissen, Lages- crscheinungen und Zeitintereffen in ununterbrochener Folge mitgethcilt, welcher hier vorkommt. Der Ausländer wird Wien durch dieses.Journal so genau geschildert finden wie in irgend -einem guten französischen Journale Paris, in einem englischen London rc. Der Wiener in der Fremde wird sich mit jedem Blatt in seine Vaterstadt versetzt.fühlen, und cS wirdihm mehr aus dieser Zeitung berichtet werden, als ihm tausend Prinatbriefe berichten können. Unstreitig hat der Artikel Wien in dieser Zeitung auch zu dem stärket» Absätze derselben in Italien, wo so viele Deutsche leben und Tag für Lag von dem beliebten Wien Nachrichten zu lesen wünschen , den Impuls gegeben. Zur schnelle» Mittheilung aller Vorkommnisse liefert die Rubrik Wien das Wichtigste und Großartigste vom höchsten Hofe, von den höchsten Personen in des Hofes Umgebung,-eine andere: Wiener Tageblatt, Wissenschaft, im Gebiete der Industrie und der intellcctuellen Bildung vere handeln; über alle ändern Beiträge, oie er ebenfalls namhaft hono- rirt, wünscht er sich mit den Einsendern schriftlich verständigen -zu können. Was die Lheaterzeitung im künftigen Jahre bringen wird, laßt sich in Folgendem anbeuten. Wie oben bemerkt: Novellen und Erzählungen, größfenthcils in Original- Beiträgen bestehend. Ausgewählte Mittheilungen aus fremden Sprachen; von den besten Schriftstellern Englands, Frankreichs, Italiens u. s-w. Reisefkizzen, Reiseerinnerungen, Schilderungen merk würdiger Gebräuche aller Völker. Gelehrte Forschungen. Literatur berichte. Kritische Würdigungen der neuesten Zustände der Künste, des Theattrs, der Musik u. s. w. Nachdem dieses Journal ftinemHaupt- titel nach dem Theater vorzüglich gewidmet, so dürfte cs überflüssig sein, zu bemerken, daß wol keins über die Theater des In- und Auslandes um fassendere Berichte liefern werde als die Theaterzcitung. Beiträge zur La'geßgeschichte. Alle auffallendern Ereig nisse, alse Begebenheiten, nrit dem Allerneuestenseder ähn lichen Zeitschrift vorauSeilend. Eigne' Rubriken für Eisenbahnwesen und Dampfschbff- fahrt, Telegraphie und Aero na utik, Alles erschöpfend und keine wich tige Erscheinung iii diesen Fächern übergehend. - Handel und Industrie in den wichtigsten Beziehungen. Oekonomie, Landwirthschaft, Forstwesen. (Hierzu eine eigne Jägerzeitung.) Militairisches. Berichte über den Stand aller Armeen, aller mili- tgirischen Institute. Schilderungen seltener Heldenzüge, militairjscher Feste, Fahnenweihen, großer milltairischer ManoeüvreS und Revuen, Erfindungen im Felde der KriegßküNst u. s. w. ? Biographien aller berühmten ZtttMdfft«. Gtmeinnütziges. » Medicinischts. Heilkunde..Winke zü'r Erhaltung der Ge sundheit. . ' Astronomisch cs. Wltterstngskunde. Eine Babezeitung. Eine Gästhofzeitung. Eine Zeitung, dem schönen Geschlechte dienend, nicht nur als Spiegel im Gebiete der Moden, der Kunst der Toilette, des Luxus und Salonlebens, sondern auch Nützen bringend in Bezug auf höhere Bildung, auf Erziehung und häusliches Le ben, auf Aeist und Gemüth. Eine Dam-nzeitung im weitesten Sinne des Worts, daher auch Mittheilungen ausgezeichneter weiblicher Schriftstellerinnen, Ro- Peännmeesti-nS-rrnküiidignng des Vierzigsten Jahrganges t>er Wiener allgemeinen Theaterzeitnng NebiM oon Adolf DSueele. Verleger: A P I-Iixgrr. .. .... . L84V. . . .. Mit dem I. Januar I8it7 beginnt der vierzigste Jahrgang dieser- Zeitung. Äizrzig Jahre, eine schöpe Zeit Und für die Lheaterzeicung besonders erwähnenswerth, da derselbe Redacteur, der sie am l. Juli l80h zuerst erscheinen ließ, sie gründete und ins Leben rief, sie auch heute noch, unh wie er sich schmeicheln darf, zur Zufriedenheit feiner zahlreichen Leser sortfuhrt. Viele Journale sind in dieser Zeit entstanden und wieher ver schwunden, viele Haben mit dem größten Pompe begonnen und sind ganz geräuschlos zü Grabe gegangen; viele haben gleich in ihrer ersten Nummer' dieser Thcaterzeltung den Untergang geschworen und sind nun selbst ihrem Unfträäuge so nahe, daß es lieblos wäre, die Hinwelkenden hier näher zu HHkichnen. Die Theaterzcitüng lebte indeß immer fort, lebte immer mit WÄchsenber Lhellnahme, mit steigender Verbreitung, und gedenkt selbst dann noch fortzüsebeN, wenn ihr Gründer, Eigenthumer und Redacteur nicht mehr am Leben sein sollte. Da. jedoch eine so seltene Erscheinung , welche gewiß eine belletristische Zeitschrift bietet, die vierzig Jahre eristirt und vierzig Jahre von demselben Herausgeber geleitet wird, ourch einen eignen Ahschnitt bezeichnet werden soll, so erlaubt sich der Redactcur zu bemerken,' baß dem nächsten Jahrgänge besondere Aufmerksämkctt zugewendet wird, und Herausgeber Und Mitarbeiter dieses Jubeljahr würdig begehen werden. Zu diesem Ende haben sich auch sehr viele namhafte Literaten im deutschen AuSlande und in der österreichischen Monarchie aNgeboten, diesem Jahrgänge Beiträge zuzumitteln, ihn gleichsam als Album anzufthen, in welches jeder eine Spende niederlegen will; ist doch ein solches Ereigniß Nicht gewöhnlich und gewährt es jedem Unbefangeness Freude, wenn er sieht, daß auch in Deutschland Journale Gedeihen findest und Bestarid Und Aufschwung, Antheil Und Verbreitung nicht nstr in Frank-, reich und England zu erwarten sei. Es Werden demgemäß Mittheilungen von ausgezeichneten Literaten mss acht Dukaten in E°ld - , für den gedruckten Bögen des Formates der Theaterzeitung und zwcw so-, gleich nach dem Abdrucke bezahlt; der Herausgeber nimmt jedoch Gedicht«, und, wie sich das von selbst versieht, Uebersetzüngen uNd Bearbeitungen hier von aus. Er bedingt sich nur solche Beiträge, welche allgemeines Interesse erregen, vorzüglich Novellen, Erzählungen und Schilderungen, welche ein erhöhtes Zeitintereffe berühren oder den geistigen Fortschritt in Kunst und