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3gn liche aem« rige Derhastnissen zsür ^ste W ganz in derselben Lage wie Frankresch »um Mittelländischen Meere, es will und muß zur Verwirklichung seiner Plane die Ostsee zu einem russischen Meere machen und vor Allem den Sund mittel- oder unmittelbar beherrschen wollen. Go lange indessen England noch den Kanal und dir Meerenge von Gibraltar inne hat, kachr Muß land seine Flotte nie auf einen Achtung aebi^Md Standpunkt vringen, weil — es nicht zu einer Vereinigung derselben kommen kann. Damit ist aber auch sein Verhältniß zu England bestimmt; so lange England sich auf seinem gegenwärtigen Standpunkte der politischen Uebermacht befindet, wird Rußland nicht zu einer völligen Entwickelung jener Macht gelan gen können. Daraus läßt sich ein Heer öon Schlüssen ziehen. Zunächst in Be ziehung auf Deutschland. Dieses Land hat an Rußland und Frankreich - «seine natürlichen Feinde. Folglich ist es selbst eben so nothwendig auf England hingewiesen als dieses aus Deutschland. Bride müssen sich frei lich auf gute Bedingungen verständigen. Deutschland folgt seinem Ent- wickelungSgesctz mittels des Zollvereins; diesem gegenüber muß Eng land bedeutende Veränderungen in semem Navigationssystem und sei nem Tarife Machen, und das kann cs um so mehr, als eS einen so bedeutenden Abnehmer seiner Jndustrieprodutte an Deutschland hat ; dieses aber muß sich von jedem übel verstandenen Schutzsystem zurückhaltc» und sich einem vernünftigen Freihandelssysteme Noch mehr nähern, oder viel- -mehr weniger davon entfernen. So lange Deutschland und England eng verbrüdert sind, bleiben alle Verbindungen und Bündnisse zwischen Frankreich und Rußland, von denen wir stets bedroht sind, ohne große politische Folgen. Dieses Thema ist zu reich und zu bedeutsam, als daß es hier erschöpft werden könnte. Referent möchte aber die Aufmerksamkeit aller befähigten Köpfe darauf lenken, da es so unendlich wichtig ist, hier sich klar zu werden. ES kann unmöglich länger verkannt werden, daß große politische Ereignisse bevorstehen, und daß cS daher von nicht /geringer Wichtigkeit ist, die politische Lage^Europas unter allen möglichen Gesichts punkten zu betrachten und alle denkbaren Eventualitäten in ein möglichst klares Licht zu stellen. Wir bemerkten eben, daß der Schwerpunkt Rußlands nach zwei .Richtungen, nach Europa und nach Asien, gerichtet sei. Ganz richtig. Von Europa wird Rußland noch, aus nahe liegenden Gründen, zurück- gewiesen; es selbst findet es für gut, sich gegen dasselbe adzuschließen; es fürchtet, durch den dort herrschenden Geist in religiöser und politischer Hinsicht angesteckt, ja in die allgemeine Bewegung mit hineingezogcn zu werden. Ob diese Furcht begründet fei oder nicht, lassen wir da hingestellt, genug daß sie, die Furcht vor den Folgen der stattfinden- don Bewegung, die allerdings nicht abgeläugnet werden kann, micht blos auf die russische Politik ihren Einfluß übt: ein Umstand, der große un- läugbare Nachtheile mit sich führt. Nur bei einem recht innigen ge- aenseitigen Vertrauen der beiden Staatsfactoren, der Regie,enden und Regierten, ist eine unbefangene gedeihliche politische Entwickelung möglich. Daß dieses aber nicht überall, wie es soll, vorhanden ist, erschwert die Lage der Dinge gar sehr, macht sie sogar gefährlich. Durch das Ge wicht aller seiner Verhältnisse aber wird Rußland auf Asien hingewiesen. Dies gilt namentlich von Mittelasien. ES kommt darauf an, -sich Han delsverbindungen dahin zu eröffnen, den Weg, der seit Alcxandcr's Zeiten wenig von Europäern betreten worden, der europäischen Civilisation zu gänglich zu machen und für Europa alle Börtheile aus den dortigen Han delsverbindungen zu ziehen, die daraus zu ziehen sind. Europa bedarf durchaus, wenn eS gedeihen soll, eines lebhaftem Verkehrs mit den an dern Weltthcilen; das Verhältniß zu denselben ist von der Ait, daß es sich bestimmter als bisher äußern muß. Auch dieses Thema fodcrt eine gründliche Besprechung, eine erschöpfendere Behandlung, als ihm bis jetzt noch zu Theil geworden ist. England ist in dem Beginnen, die alten Handelswege zu eröffnen, vorangegangen, indem es sowol den Weg von Indien aus mittels des Euphrats und durch Kleinasien als auch über das Rothe Meer und über die Erdenge von Suez wieder zu eröffnen ge- sucht hat. In Mittelasien aber, wohin Rußland zu gelangen durch Per sien, wo es den englischen Einfluß mit Glück bekämpft, versucht und Af ghanistan gegen England aufgeregt .hat, treffen beide Völker aus einander. England in Besorgniß für seine indischen Besitzungen, von deren Erhal tung mehr oder weniger seine Existenz abhängt, wird mit seiner ganzen ihm zu Gebote stehenden Macht jede Beeinträchtigung der Sicherheit derselben bekämpfen. Die Afghanen werden nicht ruhig sein, Rußland richtet alle seine Jntriguen auf ihre und anderer asiatischen Völker Erhe bung gegen die Engländer, die es selbst nicht bekämpfen kann. Wünschen wir England gegen das Barbarenthum, von welcher Seite es kommen mag, einen glücklichen, erfolgreichen Kampf!. Davon hängt Europas Si cherheit und ferneres Gedeihen ab. VMbevg, 2. Jan. Obschon vorgestern aus München im Nürn berger CörpesponveNten behauptet wurde (Nr. 3), der Dompropst Fried rich von BaMberg sei vom Papste'Pius IX. nicht ernannt, so ist «8 döch wahr/daß die Päpstliche Ernennungsbulle bereits Mit der königl. Bestätigung hier tingetrvssen ist; daher der Begünstigte bald anlangen dürfte. Da diese Melle fast ein Jahr erledigt blieb und mehre Dom- capitülare im höchsten Alter stehen, so wird die bekannte Thätigkeit Fried- rich's einen ausgebreiteten Wirkungskreis in Erleichterung seiner kranken College» erhalten. — Nach einem Schreiben aus Karttrube vom 31. Dec. im Mann heimer Journal beabsichtigt das jetzige Ministerium des Innern eine wei tere Ausbildung des GemetNoewesens; man fühle nämlich, daß zwischen der Gemeindercgierung und der des Kreises oder des ganzen Staates eine Mittelstufe fehle, weniger in rein administrativer Beziehung lehrer, we breiten un «in Geweft HauSsuch schon mehi samkeit au Di« Bolize Schriftstück men denkest -em neuer! im Einvern menen Pap: bin berlinei ten mit di Dernehmun len die dei Nicht bekun Di- 8 «ne mehr ' gerichteten yen Zeitfra -eines auSge al- Mm Zweck einer großartigem, allseitigem Behandlung -ins- Thrifts von denjenigen Angelegenheiten, welche bisher die Gemeindm einzeln be- soraten, und dies hierzu von diesen Gemeinden erwählte Männer. . Eine solche Mittcstrüfe, nach Art der in Württemberg von uralten Zelte» -her bestehende« Ämtscorporationen, scheine zwischen Gemeinderath und Abge- orVnkten in ver That unerläßlich; denn wenn man auch zugeben müsse, baß die Verwaltung der größern Städte fast allerwärt^ musterhaft genannt wer den könne, so fehlten dagegen bei den kleinen Landgemeinden manche we sentliche Bedingungen, um einen vollständigen Gebrauch von ihrer Ge- meindeverfassung zu machen. *Ältenburg, 5. Jan. Mit dem letzten vorjährigen Amts- und Nachrichtsblatt ist als Beilage eine Uebersicht der Verwaltung des Ober steuerärars während der abgewichenen Finanzperiode 1841/44 bekannt gemacht worden. Aus derselben ergibt sich, daß ebenso in den AuSgabtir wie in den Erträgnissen der Voranschlag nicht unbedeutend überschritten wurde. Der Einnahme-Etat für alle vier Jähre der Periode zusammen war zwar ursprünglich auf 1,039,237 Thlr. und der Ausgabe-Etat auf 1,038,368 Thlr. veranschlagt, allein dieser Voranschlag hat noch im Laufe der Finanzperiodr, im Einverständnisse mit der Landschaft, wesent liche Veränderungen erlitten, indeM der vorausberechnete Einnahme-Ertrolg auf 1,084,162 Thlr. stieg und das Ausgabebudget um 145-668 Thlr. erhöht, mithin auf 1,184,027 Thlr. gesteigert wurde, sodäß nun «in muthmaßlicher Fehlbetrag' von 99,865 Thlr. entstand. Die Wirklich keit hat, wie die vorliegende Verwaltungsrechnung nachweist, auch diese erhöhten Summen noch überstiegen und zugleich, namentlich durch einen beträchtlichen Mehrertrag der indirekten Abgaben, nicht nur das nach Obigem in Aussicht stehende Deficit gedeckt, sondern auch noch eine Vermehrung des Rechnunqsbestandes möglich gemacht; denn nach der Rechnung stellt sich als wirkliche Einnahme, nach Abzug des aus den Vorjahren ubergetraqenen Rechnungsbestandes, die Summe von 1,235,258 Thlr. und als Summe aller Ausgaben 1,221,459 Thh. heraus, sodaß, der aus der vorigen Finanzperiode übertragene Rech nungsbestand von 68,952 Thlr. um 13,799 Thlr. sich erhöht hat. Die directen Steuern ergaben 467,527 Thlr. (8213 Thlr. mehr, als ver anschlagt wurde), die indirecten Steuern 675,263 Thlr. (119,263 Thft. mehr als nach dem Anschläge). Unter den Ausgaben befindet sich die wegen des Herzog!. Militaircollegiums und der MilitairverwaltuyA mit 212,401 Tylr., welche den Voranschlag nur um 41 Thlr. über schreitet. Die Verzinsung und Tilgung der Schulden bat die Summe von 226,410 Thlr. in Anspruch genommen. Als Beiträge zur Cioilliste erscheinen 60,142 Thlr. für alle vier Jahre zusammen. Wegen der di plomatischen Verhältnisse und vornehmlich wegen des Deutschen Bundes wurden 19,170 Thlr. verausgabt. ** Hamburg, 3. Jan. In unserm Hafen liegen gegenwärtig 194 Schiffe winterfest, dazu noch ein halbes Hundert in Altona. Das frühe Aufriercn der Elbe hat vielen Geschäften einen empfindlichen Schaden ae- than und uns neuerdings recht schmerzlich fühlen lassen, wie traurig be schaffen unsere Landverbindung mit Küxhafen ist. Und a» eine Abhülse hierin ist leider nicht zu denken, weil weder von Hannover noch von Dänemark zu erwarten ist, daß sie uns den Weg über ihre Gebiete ir gend bequemer machen werden. Allerdings könnten wir eine solche Gunst schon als Entgelt für die kostspieligen Elbarbeiten beanspruchen, die wir, wenn auch vielleicht nolen8 vulan8, auch für Altona und die künf tige Hafenstadt Harburg ausführcn. Wir haben nämlich die ganze gün stige Jahreszeit hindurch mit zwei großen D^rmpfbaggern bei Blankenese an der Räumung des Flußbettes arbeiten lassen, und es sind bei 3 Mill. Cubikfuß Erde äusgehoben worden. Nun macht ein Hamburger Patriot den Vorschlag zur Eroberung, oder besser zur Erschaffung eines neue» Landes. Zwischen Kranz und Blankenese liegt nämlich eine große Sand bank, die bei niedrigem Wafferstande ganz bloß wird." Der Patriot meint nun, man sollte die ausgebaggcrte Erde auf die Sandbank werfen, diese dadurch aufdeichcn und zu einem grasreichen Werder umgcstalten. Eine Einsprache würde nicht zu fürchten sein, weil auch Dänemark vor einige» Jahren eine ähnliche Erwerbung gemacht habe. Ganz verwerflich ist der Vorschlag keineswegs, und ein Zuwachs an Eigenthum könnte unserm Staate nicht schaden; denn obwol bei uns Luft und Wasser besteuert sinh, stehen unsere Finanzen doch nicht glänzend, worüber die Localpresse sort- währcnd ccnsurfreie Lamentationen bringt.— In unserer Journalistik wird das Aufhörcn unserer einzigen entschieden freisinnigen Zeitung sehr nachtheilig wirken, und es ist durchaus keine Hoffnung auf Ersatz. Der Bürgcrverein gibt ein neues „Bürgrrblatt" heraus. Einige kleinere Lo calblättchen und leider auch die „Literarisch-kritischen Blätter der Böx- senhalle", die seit Wienbarg's Zurücktritt alle literarische Haltung verlo ren haben, sind dem Erlöschen nahe. Es wäre zu wünschen, daß sich I die vielen Kräfte, die hier in Hamburg für viele Winkelblätter zerspkis- tert werden, zu einer einzigen kräftigen neuen Unternehmung vereinigten. Wreuße«. * Berlin, 4. Jan. Ihr pariser **-Korrespondent berichtet uns in Nr. 365, weil ihm wahrscheinlich französische Zustände und Vorgänge nicht genug Stoff bieten, von Paris aus über ein in Deutschland erschie nenes Buch des Hin. Venedey. Indem wir diese Relation lasen, be gegnete es uns, daß wir dem Berichterstatter weder in Lob noch Tatzel beipstichten konnten. Er rühmt einen Vorschlag zur Abhülfe des Pau perismus, der uns zu den vielen in dieser Sache gemachten Vorschlä- i gen zu gehören scheint, üb?r welche sich gar nichts sagen läßt, so lange sie nur als allgemeine Ideen ohne speciellste Ausprägung und ohne Nach weisung ihrer Anwendbarkeit unter den sonstigen gegebenen Verhältnisses« aitstrete«. ««richtete Verstand« wachsen > nifirten n änderten überlegen« Hauptfach «n. — D richt, übe gMsatze ; «ine Aiffl schen ist. Beruf, Z saltigkeit solchen ar «uch in d her Umstc Sklavcntk ruhte auf Heloten u leben fest, und am r ist eine bl tigt und wenn mar kann mit keinen St« Abtheilum ten. Der merken, t Le» reichst Verschiede Je tiefer reressen ur wieder, n Run hat Volks, na sie im Leb «usprägen Stände u würde. I Künsten u vieler Wä mchtständij — bei uni menten sei terdrückunc Rachtheile Die Gesehg in der Verl leicht hoch« ganz Recht schöpft fiat und es wii rind die Kr« organische wertheilt fi« Interessen genö ist di abwendbar«