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3. Januar 1847". Ä-Ztf r urui N vom tsebie- vv. Ual in gdcm- iksock- f<V//Ae Wesse, - echnet. ttoa *üon der Saate, l Jan. Der politische Horizont in Europa fängt an, sich sehr zü verfinstern. ES bedarf nur, wir die Engländer 1>ei einer bekannten Veranlassung es nannten, eines „untowncct svvnt", um den im Verborgenen glimmenden Funken zum verheerenden Feuer anzü- bläsen. Diejenigen, die die Sicherheit des europäischen Friedens Und zu gleicher Zeit die Garantie der ruhigen Entwickelung der europäi schen Eultur- und der CivilisationSverhältmsse über den ganzen Erdboden in einem engen Bündnisse zwischen England und Frankreich zu suchen ge wohnt sind , können sich unmöglich verbergen, daß die gespannten Ver hältnisse, die zwischen beiden Ländern ringetreten sind, dem bisher beste henden Frieden Gefahr drohen. Die „trvuokerz-" Ludwig Philipp s und der Geist der perfidesten Jniriaue, die seit lange schon die französische Politik der Hauptsache »ach geleitet haben und' die sich in der spanischen Vermählungssache mit besondcrm Eclat documentirt, haben das Ver trauen zu der Rechtlichkeit der französischen Politik auf lange Zeit hin von Grund aus zerstört. Ludwig Philipp, das ist wahr, ist in allen fei lten Planen, die auf die Vergrößerung seiner Macht im Innern Und nach außen gehen, besonders glücklich gewesen. Ein.-anderer Napoleon ficht er nicht wie dieser zugleich mit materiellen Wassen, ist aber in dem Ver folge seiner Plane unaufhörlich glücklich wie dieser. Wenn man, waS er seit seiner Thronbesteigung geleistet, mit ruhigem, vorurtheilsfreiem Mick übersieht und sine irä et stuclio würdigt, so muß, man einräu men, daß Großes durch ihn geschehen und daß er mit ruhiger Ausdauer feine Plane verfolgend sie fast alle erreicht hat. Er hat zunächst, und daS ist wahrlich nichts Geringes, die Parteien im Innern, Nachdem er ihre unermüdliche Beharrlichkeit besiegt, bis zu gänzlicher Ermattung nie dergedrückt und zu seinem gesicherten Bestehen die Interessen der wohl habenden Massen an die semigen geknüpft. Dies war ein Meisterstück dttf Politik: indem die Besitzenden gegen die Besitzlosen gekehrt sind, fin den sie in Ludwig Philipp ihren mächtigsten Beschützer und werden nicht müde, wo cs immer noth thut, da die beiderseitigen Interessen, wie ge sagt, völlig identisicirt sind, für ihn und seine Regierung mit gesteigertem Nachdruck aufzutretcn. Man braucht, um daS Gesagte zu beweisen, nur auf die unaufhörlichen Kammermanoeuvres hinzudeuten. Die Korruption ist so weit gediehen, daß man wahrlich nicht ohne Ekel auf dieses constitu- nonellr Spiel Hinblicken kann. Ludwig Philipp hat das Räthsel gelöst, trotz des ThierS'schen „!.« roi regne, il ne gouvernv pas!" mit kon stitutionellen Formen unumschränkt zu regieren. Man sehe, wie er stets Nach den Umständen seine Minister wohlberechnet zu wählen weiß, Pe- rier, Mole, Gmzot, ThierS rc. werden, ein Jeder nach seinen Fähigkeiten und nach seinen pölitischen Richtungen, und wie der Eine bei dem Volke, der Andere bei den Regierenden resp. bei den auswärtigen Mächten in «e-erbltck tlpaietfchlanb. * Uon der Kaale. Der europäische Frieden und Ludwig Philipp. Dekan Feirdrich. s Hannover. Die Eingangsabgaben für Cerealien, k Stuttgart. Das Papiergeld. Die Deutsch - Katholiken. Olgastraße. — Die Wahl in Esslingen- — Mord in Herrenberg. — Zeitung-Verbot im Großherzogthum Hessen. — Die Volksversammlungen in Schleswig-Holstein. * Lübeck. Die Eisenbahnfrage. DaS Tan gerfest. freiesten. »»Berlin. Heinzen. * Posen. Lindpolizei. Polnische Aka demie. — Mord in Düren. — Armenspeisung in Köln. SVeOerreich. Der Erzherzog-Palatin. - Vermählung-Projekt- — Graf Felix gichy. * Uon der böhmischen Grenze. Kaiserliche Entschließung. , Da- RekrutirungSsystem- Die Robothverhältniffe. Hkvrtvgal. Nachrichten über Oporto: SHanien. Der Vertrag der Regierung mit der Tan Fernandobank. Loryistische ZeitungSäußcrung über Frankreich und Krakau. Weihnacht-spenden. Die Malzsteuer. Der Great Britain. Kpankreich. Die Zeitungen. Graf Mole. Brändunglück zu Caen. Schiff bruch. «--Paris. Aussichten für die Session. Hr. Thier«. Die Gesandten ' in Wien und Madrid. Hrn. Guizot's Circulardepesche. S Paris. Das !, Programm der Session. »»Paris. Die interessanten Umstände. Wiihweiz. Da« genfer Budget. — Der KriegSrath des SonderbundeL. — Die baseler Verfassungscommission. — Heinzen. Wylechenland. »Athen- Die Opposition. Der Adreßentwurf. Hr. Schilias. «Sisstnschast und ^tunst. * Leipsig. Concert. * * Leipzig. Theater. Kandel und Anduftrie. »Leipzig. Börsenbericht. »Leipzig. DieNie- derschlesifch-Mflrkische Eisenbahn. — Wäfferstand der Elbe. Br»rü»»dt-«-»se«. ' »i'öq LljüuetchWu><L,',ze» >, >>! >> > > V ZM- Deutsch, Allgemein, Zeitung. MM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Platze mg bei ptesten 'ieauch tze«. re. iloeal Räum- eignet, »r zu I, c. 5. eleken erkauft cnberg, eipt'g ». rzt, tage. f regel- md die inten zesucht. oen ge- an die ig «in- nst et Ml ait Frl. )ekono- Iki mit F- B. -hl in r Her- Hart- r Ber- Bruno Will, it Frl. rmann Hück, nartsch Berlin ffor v. Hrn. r. Pa- -Hrn. Sach- bruck Erbe Pastor - Frau en. — tin.— Ober- . Rit- °rf-^ Ansehen steht, zur Erreichung ganz bestimmter Zwecke gewählt. So sehr sich «in Jeder von ihnen der Selbständigkeit seiner politischen Demarchen nach seiner Einbildung rühmen mag, so ist er doch nichts als Werkzeug seines politischen Herrn und Meisters, der übrigens stets hinter dem Rücken sei nes Ministers des Auswärtigen operirt, eine Thatsache, wofür mehr als Ein Beispiel aufgeführt werden kann. Wenn daher jetzt mit so vieler Uebereinstimmung behauptet wird, Ludwig Philipp sei im voraus von der Vernichtung der letzten Spur politischer Selbständigkeit Polens unterrichtet gewesen und habe zu der Einverleibung Krakaus im voraus seine Zustim mung gegeben, um nachher seinen Minister in den mildesten Ausdrücken protestiren, indessen das ksit aeeompli geschehen zu lassen: so ist daS so unmöglich nicht, als e« auf den ersten Anblick erscheint, sondern dem Charakter jener macchiavellistischen Politik, deren fortwährender geschickter Anwendung Ludwig Philipp das Gelingen aller seiner Plane verdankt, völlig angemessen, mit derselben in vollständigem Einklänge. Jeder muß es sich gefallen lassen, daß man aus vielen verwandten Fällen, wo ein ähnliches Verfahren in Anwendung gebracht wurde, auch auf die Wahr heit einer in einem gegenwärtigen behaupteten Maßregel schließt. Nichts aber mag uns mehr wundern als die Klugheit, mit der Lud wig Philipp alle Vortheile aus dem bis dahin sorgfältig gepflegten eng lischen Bündnisse gezogen hat, die nur immer daraus zu ziehen waren, und endlich die Gewandtheit, mit der er mit Einem Schlage die Englän der aus ihrer vortheilhaften Lage in Spanien zu vertreiben und sich an deren Stelle zu setzen gewußt hat. Mit einem unglaublich sichern Takte, mit einer, nicht genug zu bewundernden sichern Vorausberechnung hat er es vermieden, sich zur Zeit der bürgerlicken Kriege in die spanischen An gelegenheiten zu mischen, und es den Engländern überlassen, ihr Geld und Blut für die Aufrechterhaltung der jetzigen spanischen Regierung zu verwenden und Don Carlos, der ihm wegen der Illegitimität seines eignen Thrones, den dieser nicht anerkannte, nicht etwa wegen seiner absolutistischen Neigungen lästig war, zu verjagen. Als aber der günstige Zeitpunkt ge kommen war, die Engländer auf lange Zeit hin aus ihrer vortheilhaften Stellung in Spanien zu verdrängen, so stand Ludwig Philipp keinen Auaen- blick um, jene fvngesponrwnen Wtriauen durch Bermttielung jener Königin Christine, die für das wahrt Wohl Spaniens schon viel zu lange dort wieder anwesend ist, in Anwendung zu-bringen, mit glänzendem Erfolge gekrönte Jntriguen, durch die Spanien ganz in seine Hände geliefert M Die Engländer aber wurden auf feinere oder gröbere Weise --- wer kennt alle einzelnen Umstände dieser viel und mit allem möglichen Hasse bespro chenen Jntrigue? —dupirt, dieselben Engländer, die Ludwig Philipp zur Befestigung seiner illegitime» Stellung so nützlich gewesen waren, die die Ersten gewesen waren, den Bürgerkönia zu seiner Zeil anzuerkennen, zu einer Zeit, wo sich Ludwig Philipp wahrlich nicht außer Gefahr befand, von dem angemaßten Throne durch das Aufstehen sämmtlicher legitimen Mächte vertrieb«» zu werden. Die bereitwillige Anerkennung Englands in Zeiten der Gefahr war von ihm bestens acceptirt; aber wie immer er durch England gestutzt, wie er durch die Verbindung mit diesem mächtig sten Land erst allmälig in dit Reihe der legitimen Mächte «ingetreten war, wie er demselben im Grund« Alles zu verdanken hatte: seine Dank- bftrkcit hat alles Dieses nicht zu erwecken gewußt. Dieses. Bild einer Maßlos eigennützigen Politik zu vervollständigen würde außer vielen An dern vornehmlich auch Hr. Laffitte im Stande sein, wenn er noch am Leben wäre, dieser uneigennützige Patriot, der, wie es heißt, ganz eigen- thümliche Erfahrungen in seinen Beziehungen zu Ludwig Philipp ge macht hat: Vornehmlich muß man aber, wenn man die Politik Ludwig Phi- lipp's genauer kennen lernen wist, auf seine unaufhörlichen Vergröße- rungSplanc seine Aufmerksamkeit richten. Wohl wissend, daß der Krieg, wenn auch noch so gut vorbereitet, große Ungewißheiten in seine», Ge folge hat- vermeidet er diesen mit allen ihm zu Gebote stehenden Mit teln so lange als möglich, und hat sich so den Ruf eines friedliebenden Monarchen, dem man für die Aufrechthaltung des europäischen Friedens verpflichtet sei, zu erringen gewußt. Trotzdem hat er unablässig mit nie ruhender Wirksamkeit dahin getrachtet, Frankreich wieder auf die Höhe zu heben) von der es der Pariser Frieden und die Wiener Verträgt herav- zustiigen genöthigt hatten. Ludwig Philipp thut augenscheinlich Alles, was nur immer geschehen kann, Frankreich allmälig wieder in den Stand zu setzen, eine« unausweichlich nothwendig gewordenen Krieg— Keiner weiß besser als er, daß derselbe in nicht zu ferner Zukunft Frankreich bcvorsteht — mit Aussicht auf Erfolg zu führen. Aus diesem Grunde jene großartigen Befestigungen von Paris, dir nach den Ansichten aller Strategen einen etwanigen Invasionskrieg in Frankreich in der Art und Weise seiner Füh rung total verändert, ja denselben unendlich erschwert haben. WaS diese Befestigung für die Erhaltung der Ruhe der Hauptstadt ist, ist zu viel besprochen, dieses kunstreiche System, Paris, wenn dasselbe wieder ein mal Lust bekommen sollte, die Julitag« ernster zu feiern, in kurzer Zeit