2. Johannes Brahms: Violinkonzert Brahms hat dieses 1878 veröffentlichte Werk für Joseph Joachim komponiert. Es trägt nicht virtuosen, sondern streng sinfonischen Charakter. Der erste Satz schlägt mit dem durch Hörnerklang gestützten Hauptthema eine pastorale Stimmung an. Trotz sehnsuchtsvoller und energischer Seitengedanken erhält sich der behagliche Grundton, der durch ein besonders eindringlich hervortretendes anmutiges Gesangsthema empfind sam schattiert wird. Das an zweiter Stelle folgende Adagio ist voll keuscher Innigkeit. Die Oboe stellt das Hauptthema mit charakteristischem Klang hin, die Solovioline führt es variierend aus. Der S c h 1 u ß s a t z ist ein kräftig rhythmisiertes Rondo, dessen schwung volle, kunstreich entwickelte Melodien an ungarische Volksweisen anklingen. 3. Paal Hlndemllh: Philharmonisches Konzert, Variationen f. Orchester Der vielgenannte neuzeitliche Tonsetzer schuf dieses Werk für ein Festkonzert anläß lich des 50jährigen Bestehens der Berliner Philharmonie. Es handelt sich um eine Folge von Variationen für Orchester über ein eigenes Thema, wobei den einzelnen Klanggruppen und Solisten des Orchesters Gelegenheit gegeben werden soll, mit ihrer Virtuosität zu glänzen. Zuerst wird dasThema im Wechselgesang von Oboe und ersten Geigen aufgestellt. Die erste Variation bringt es als stürmisches, entfesseltes Allegro des großen Or chesters. — Die zweite Variation hat den Charakter einer kleinen kammermusika lischen Skizze nur für Holzbläser und Streicher in ruhigem Tempo. — In der dritten Variation übernimmt Blechbläserklang und Schlagzeug die führende Rolle mit kon- zerthaftem Hervortreten der wichtigsten Instrumente. — Die vierte Variation gehört den Holzbläsern und empfängt zu Beginn durch ein großes Fagottsolo ihre Prägung. — Die fünfte Variation beginnt als reiner Streichersatz, wobei das Streichquintett in zwei mit einander konzertierende Gruppen geteilt erscheint, von denen die einen mit Dämpfer, die andere ohne solche spielt. Nachher entfaltet sich zu voller Orchester begleitung ein solistisches Tripelkonzert von Violine, Bratsche und Cello. — Die sechste und letzte Variation im Stil eines glanzvollen Marsches entfaltet noch einmal die Klanggewalt des vollen Orchesters; eine kurze solistische Holzbläserepisode huscht schnell vorüber. Mit elementaren Kraftausbrüchen wird ein breiter lapidarer Schluß gefunden. Um freundliche Beachtung der Rückseite wird höflichst gebeten!