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VE Kl 8. Wi lM. Lößnitz, den 4. Juni 1909. Königliches Amtsgericht. Lauter, am 4. Juni 1909. Der 2. Termin Zschorlau sämtlicher Züge am Feuerlöschgeräteraum. G. Wild. Oeffentliche Stadtverordnetensitzung in Lößnitz Dienstag, den 8. Juni, abends 8 Uhr. Das Konkursverfahren über das Vermögen des früheren Bäckermeisters und jetzigen Bergarbeiters Valentin Edmund Gärner, früher in Oberpfannenstiel, jetzt in Hohndorf bei Lichtenstein wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Der Gemeindevorstand Herrmann. N Tageblatt Amtsblatt N jur Sie hl.Wö MUzchenZchSr-eu in M,GMham.LattsnslM.Aoh<nm» ge-WN8ra-t.LMtz L-u8tMl.S(hMberg.HchwaiZenbG bZw.M-rnfelL Lauter. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der ExpeditionSräüme bleibt das Gemeindeamt Mittwoch, den S. Juni 1SOS geschlossen. , Dringliche Angelegenheiten, sowie Standesamtssachen werden in der Zeit von 10—11 Uhr vormittags erledigt. Hoikfreuntz ZchmsbeiA. S<hn«ab«rg 10. Äus 81 HchwarrandsnAlA. würdige Zeit seien. In Italien liegen die Dinge aber anders. Seit dem Abschluss de» Risorgimento (20. Sep tember 1870) ist Giolitti der erste Ministerpräsident, der auf eine von keiner politischen Teilkrts« unterbrochene drei- jährige Amtstätigkeit zurückbltcken kann. Und auch «ährend des Risorgimento war da» nur zwei Staatsmänner» 8e- schieden: Eamillo Cavour 1855 bis 1859, al» er die Be freiung vorbereitete, und Giovanni Lanza 1869 bi» 1873, al- es ihm gelang, die Hauptstadt nach Rom zu verlegen. — Giolitti hat allerdings heute nur noch die Hälfte der«» »» I ver .FryediryIH, vollufrw,»« »rschtdit U,Nch «q d« Ns IW ' «ch d.« 2°»«. u.d Lt—no«! S«p^ M i» L«1.dl«vd^r» »I? »ir «s». li »«,» ps, im „wch» >»U dir »«« »er 31». H 4L »s,., Im «,»>..«»11 di« w. L°r»L,)-ll- »6 »f,. In Italien hat der Ministerpräsident Giolitti mit zwei großen parlamentarischen Siegen den dreijährige» Bestand seiner Regierung gefeiert. Man wird in nicht parlamentarisch regierten Ländern vielleicht über den Ge danken lächeln können, daß drei Jahre schon eine Jubiläums« würdige Zeit seien. In Italien liegen die Dini anders. Seit dem Abschluss de» Risorgimento (20 ist fällig und bis zum LS. dss. Mts. zu bezahlen. 3 Zschorlau, am 1. Juni 1909. Der Gemeindevorstand. Heinke. - Pflichtfeuerwehr Aue. Donnerstag, den 10. Juni ISO», abends punkt halb S Uhr ordnungsgemäße Verwaltung des eignen Landes uns auf erlegt? Wird find also in Gemäßheit der Beschlüsse vom 6. April bereit, die Erbschaftssteuer zu bewilligen, lehnen aber, schon weil dir Erbschaftssteuer bei weitem nicht die erforderlichen 100 Millionen erbringt, auch weitere Steuern nicht ab, die sich als unmittelbare Besitzsteuern charakteri sieren und nicht in die den Bundesstaaten vorbehaltenen Steuerquellen eingreifen. Ob oder inwieweit die von der Finanzkommission jetzt beschlossenen Besitzsteuern in dieser Hinsicht noch der Korrektur oder anderweiten Ersatzes be dürfen, muß besonderer Prüfung vobehalten bleiben." Die Stellung der Konservativen zum Zentrum wird wie folgt präzisiert: „Die konservative Partei und insbesondere ihr sächsischer Teil denkt nicht im entferntesten daran, dem Zentrum eine Vormachtstellung im Reiche wieder einzu- räumeu. Sie wäre doch auch geradezu blödsinnig dumm, wenn sie sich selbst zum Schleppenträger einer andern Partei machen würde. Wenn liberale Blätter schreiben, das Zentrum werde für seine jetzige Zustimmung schon die Rechnung präsentieren, so können sie beruhigt hiuzusetzen: eine solche Rechnung wird aber von konservativer Seite nie beglichen werden." Das sind offene, klare Worte, die wahrlich ein williges Gehör verdienen. — Im Uebrigen findet das von der Fiuanzkommission des Reichstags zusammengestellte und neuerdings vom Abgeordneten Erzberger in einem Artikel des „Tag" gelobte Steuerbouquet nicht nur im liberalen Lager Geg nerschaft. Die „Leipiger Zeitung" wendet sich am Sonn, abend abend in einem bemerkenswerten Artikel gegen die sogenannte Kotierungsstener, die sie mit Recht als eine partielle Vermögenssteuer einseitigster Art bezeichnet. In den nächsten Tagen werden die Finanzminister der Bundes staaten zu einer Besprechung im Reichsschatzamte zusam mentreten. Die Besprechung wird sich voraussichtlich auf der Richtlinie bewegen, die vor kurzem von der „Nord deutschen Allgemeinen Zeitung" mit den Worten gezeichnet worden ist: „Die Regierung wird die Erbanfallsteuer ein bringen und nach wie vor mit allem Nachdrucke für ihre Annahme wirken. Die verbündeten Regierungen und der Reichskanzler werden sich ferner keine Steuer aufdrängen lassen, die eine Schädigung von Handel und Industrie nach sich ziehen würde." Man darf annehmen, daß bei jener Besprechung auch darüber volles Einverständnis zutage treten wird, daß auf die Bindung der Matrikularbeiträge nicht verzichtet werden kann. Die Nachricht, von einem Zusammentreffen Kaiser Wilhelm» mit Kaiser Nikolaus an der Ostsee hat bet unseren lieben Freunden tm Au»lande «in« sonderbare Erregung hervorgerufen. Di« Erregung ist deshalb al» sonderbar zu bezeichnen, weil der Anlaß zu Besorgnissen irgend svelcher Art keinen Gruud gibt. Wenn König Eduard reist, mag er sich nun nach Part- oder nach Wten wocksnkcbau. Schneeberg, 6. Juni. Die Sorge um die Gestaltung und das endgiltige Schicksal der ReichSfinanzrcform beschäftigt noch immer die politischen Kreise. Die Pfingstwoche hat in chen parlamentarischen Erörterungen des Themas eine Ruhe pause gebracht- auch die öffentliche Aufmerksamkeit ist in der Festwoche durch andere Vorgänge, besonders durch Graf Zeppelins kühne Ballon-Dauerfahrt von dem Schmer zenskinde der gegenwärtigen Neichstagsseffion abgelenkt worden. Nur die Protestversammlungen der verschiedenen Jnteressentengruppen, die in geharnischten Resolutionen gegen die eine oder andere Steuer protestierten, erinnerten daran, daß wir vor folgenschweren Entscheidungen stehen, deren Ergebnis durch die neue Parteikonstellation keine Klärung erfahren hat. Inzwischen war und ist die politische Presse am Werke, je nach ihrer Parteizugehörigkeit, dieses Steuer projekt zu empfehlen und jenes zu verwerfen. Daß es dabei vielfach nicht ohne scharfe Bekämpfung der politischen Gegner abgeht, ist nach den noch in frischer Erinnerung stehenden aufregenden Vorgängen in den letzten Sitzungen der Fiuanzkommission erklärlich. Weniger erklärlich ist, daß sich einige Blätter ohne genaue Prüfung der Tatsachen zu haltlosen Verdächtigungen Hinreißen lassen, die im offenen, ehrlichen Kampfe unbedingt vermieden werden sollten. Wir haben in der vorigen Stummer die Richtigstellung des Konservativen LandeSvereins in Sachsen zu deu von einem Teil der liberalen Presse erhobenen Vorwürfen wegen der Haltung der sächsischen Konservativen zur Erbschaftssteuer frage wiedergegeben. Im Anschluß hieran veröffentlichen die „Süchs. Pol. Nachr.", die konservative Korrespondenz für das Königreich Sachsen, einen längern Artikel, in dem u. a. ausgeführt wird: „Wir sächsischen Konser- vativen und insonderheit unsere Reichstagsabgeordneten — wie wir den Ausstreuungen der liberalen Presse gegen über auf das allerentschiedenste wiederholt betonen wollen — gehörten und gehören in dem Punkt der Erbschaftssteuer zu der konservativen Minderheit, die zwar die gewichtigen, bekanntlich auch wiederholt von liberaler Sette betonter: Be denken gegen eine solche Erbschaftssteuer anerkennt, aber doch in Uebereinstimmung mit der Haltung der konservativen säch sischen Landtagsfraktion vom Winter 1897/98 der Erbschafts steuer die Zustimmung nicht versagen wird." — Und an einer andern Stelle: „Wir wiederholen also: Wir sächsischen Konservativen bleiben bei unseren Beschlüssen vom 6. April allenthalben stehen, insbesondere auch dürtn, daß wir jede Neich-steuer verwerfen, die sich al» eine partielle Einkommen- oder Vermögenssteuer darstellt. Wohin kämen wir, wenn nur diese Landessteuern dem Reiche ausliefern wollten! Womit sollten wir künftig die Ausgaben decken, die die wenden, so verzeichnet man jetzt die Tatsache, ohne sonder liche Kommentare daran zu knüpfen. Reist aber Kaiser, Wilhelm, so arbeitet alsbald der ganze Apparat der Ber«! düchtigungen. Ueberall melden sich die versteckten und offenen Gegner, denen die Zusammenkunft wider den Strich geht. Der Londoner „Standard" will schon wissen, daß die Anregung lzu der Begegnung aus Berlin gekom men sei. Mit gehässigen Worten sucht dann das englische Blatt den Russen die Annäherung zu verleiden, die von Deutschland erstrebt werde, um etwas an der Stelle des brüchig gewordenen Dreibunds zu haben. Au» jeder Zeile des Artikels spricht das aus Angst und Wut ge mischte Gefühl, zwischen den beiden Kaiserreichen könne es wieder zu einer Annäherung oder gar Freundschaft kom men. Interessanter als dieses nur von Leidenschaft diktierte Elaborat des „Standard" ist eine Auslassung des „Morning Leader", die zwar auch nicht von der Freund-' schäft für uns eingegeben, aber doch wenigstens in dev Form etwas gewählter ist als die Bemerkungen Kes' „Standard." Das Blatt meint, der Traum einer Tripel- Entente werde sich nicht eher verwirklichen, als bis Ruß land sich von dem autokratischen Regierungssystem befreit: habe. „Morning Leader" verurteilt aufs schärfste die Politik Sir Alfred GreyS, der seit drei Jahren diesem Phantom einer Tripel-Entente uachrenne und doch nur erreicht habe, daß sich Rußland jetzt Deutschland und Oesterreich in die Arme werfe, gegen welche die erleuchtete Politik des englischen Ministers eigentlich den Zaren ins Feld zu stellen gedachte. Die Ausführungen der englischen Presse bestätigen wieder die alte Erfahrung: Kaum kündigt sich irgend ein Ereignis an, das den staatlichen Interessen des Deutschen Reichs dienlich sein könnte, so erhebt sich in den Blättern sofort wieder der alte deutsch feindliche Geist und zerstört die schüchternen Anfänge einer vernünftigen Annäherungspotitik, die von den gegen seitigen Besuchen deutscher und englischer Parlamentarier, Geistlicher ustd Kommunalpolitiker erhofft wird. »«t— N »u. «Ku Mr »I- »»»«dm. »er A» »q. », in« ,»«,«s»r>»ininl !«,<», s,»Ie «» desti»»l»r 2l«Ue wir» lM M»»", »»—<- Mr» »r »I« «chchdril ,»s,«z«d,u,r »«Ms-« Mittwoch, den S. Juni 1SOS Vormittags 10 Uhr, sollen in Ober- sachseufeld L Schweine, 1 Sofa, 1 Sofatifch, 1 Spiegel, 1 Schreibsekretär, 1 runder Lisch, 1 Mauchtischchen und Ä Knhgeschirre meistbietend gegen Bar zahlung zur Versteigerung gelangen. Bieter sammeln sich in Döhlers Restauration. Dev Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts Schwarzenberg, den 3. Juni 1909. Mittwoch, den S. Juni ROOS Vormittags 10 Uhr, sollen im hiesigen Gerichtsversteigerungslokal 15 Stuck Herrenftoffe meistbietend gegen Barzahlung zur Versteigerung gelangen. Der Gerichtsvollzieher d. Kgl. Amtsgerichts Schwarzenberg, den 2. Juni 1909. Schwarzenberg. ist als 2. Jmpfarzt für die hiesige Stadt bestellt und heute verpflichtet worden. Schwarzenberg, am 4. Juni 1909. Der Ratder Stadt. vr. Rüdiger. Nbt. Der Auszug aus dem Unternehmer- Verzeichnis der land- und forstwirtschaft lichen Bsrufsgeuossenschast liegt vom 8. bis mit S1. d. Mts. während der üblichen Geschäftsstunden im Gemeindeamt aus. Der Beitrag für das Jahr 1908 ist auf 5,35 Mk. fürchie Einheit festgesetzt worden. Einsprüche gegen die Beitragsberechnung find binnen einer Frist von zwei Wochen nach der Auslegung zu erheben. Niederschlcma, den 5. Juni 1909. Dev G-mein-pvvMnM" Klemm.