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kommen und das Gerücht über das Auftreten Muka» Hafids sich bestätigen sollte. Wetter erklärte der Minister entgegen anders lautenden Gerüchten Spanten habe nie» malS an eine mtlttärische Demonstration im Riff gedacht. verwebe klngelegonlieUoa. — Bei der 'Königlichen Kreishauptmann« schäft Zwickau können wegen Reinigung der Kanzlei« lokalitäten am 14. und 15. Mai ds. IS. nur dringende Sachen erledigt werden. Oberschlema, 11. Mai. Nach der Arbeiter« zählung am 1. Mai ds. IS. wurden in den hiesige« zählungspfUchtigen Betrieben 539 Arbeiter und Arbeite rinnen beschäftigt. Davon stehen 376 im Alter von über 21 Jahren, 119 im Alter von über 16 bis 21 Jahren, und 44 im Alter von über 14 bis 16 Jahren. Aue, 11. Mai. Unsere Stadt prangte heute zu Ehre« der Teilnehmer am Fleisch erbezirkst.ag, die in großer Zahl hierher gekommen sind, im Fahnen- und Flaggen« schmuck. Der Flaggeuschmuck kündete, daß Aus Feststadt ist und daß die Bewohnerschaft erfreut ist, liebe Gäste ans dem ganzen Sachsenlande zu sehen. Man schätzt dir stattliche Zahl der Gekommenen auf ungefähr 60ö,I die heute vormittag von der hiesigen Innung am Bahnhof! empfangen und nach dem Hotei „Blauer Engel" geleitet! wurden. Bereits gestern abend waren die Borstaudsmit«! glieder hier eingetroffen, um in einer von 6 Uhr an abge«! Haltenen Vorstandssttzung die Tagesordnung für die! heutige Hauptversammlung vorzuberaten. Der heutige«! Hauptversammlung, die um 1 Uhr begann und überl die wir morgen berichten werden, ging Frühschoppenkonzert I im „Blauen Engel-' voraus. Zu Ehren der TagungSteü«! nehmer liest die hiesige Fleischerinnung in der Nähe del! Bahnhofs eine Ehrenpforte errichten - die Innung verab«! säumte überhaupt nichts, die Gäste würdig zu empfange«! und ihnen den Tag zu einem schönen, erinnerungsreiche«! zu gestalten. Den heutigen Verhandlungen folgt wl „Muldenthal" Tafel und Ball. Für den morgige«! Mittwoch ist ein Besuch der Friedrich August-Warte, soE Besichtigung de- neuen Bieh- und Schlachthofs vorgesehen! — Der sozialdemokratische Reichstags ab geordnete Goldstein, der Vertreter deS 19. siichH fischen Wahlkreise» (Stollberg-Schneeberg), der vor längere« Zeit zwei Schlaganfälle erlitt und danach im BartelsscheW Sanatorium zu Kreischa Erholung suchte, liegt jetzt, vM den „L. St. N." au» Dresden berichtet wird, schwer kr«W im dortigen Johannstädter Krankenhaus« danieder, KW Kus Lacksen. — Ein Aufsehen erregender BrandstiftungSprozeß begann gestern vor dem Schwurgericht Freiberg. Für die Der» Handlung sind acht Lage angesetzt und sehr viele Zeugen geladen. Angeklagt sind der Fabrikbesitzer Köhler au» Großschirma, sein Buchhalter Koch und sein Werkmeister Höferer. Köhler kaufte 1904 die dem FiskuS gehörige stillgelegte Erzgrube »Churprinz" in Großschirma und richtete darin eine Pappen- und Kartonnagenfabrik ein. In rascher Folge brach nun in verschiedenen Teilen der ausgedehnten Fabrikwerke viermal hintereinander Feuer aus. Immer brannten sehr gut versicherte Objekte. Am 27. Januar 1904, also schon im ersten Monat, brannte da» ZimmerhauS der Grube, am 10. Juli der aus 11 Gebäuden bestehende Schreiberschacht vollständig nieder - am 29. Januar 1905 folgte die Bergschmiede und am 13. September da» Hauptfabrikgebäude. Köhler, dem seine Frau 125 000 ML mit in die Ehe gebracht hatte, kam in finanzielle Schwierigkeiten, aus denen er sich durch groß angelegte BersicherungSschwindeleien zu retten suchte. Wegen eines solchen Schwindels — er hatte sich auf 400 000 Mk. gegen Unfall versichert und ließ sich absichtlich von der Kreissäge zwei Finger der rechten Hand absägen, wofür er 104 000 Nik. BersicherungSentschädigung erhielt — wurde Köhler, wie berichtet, kürzlich zu 3 Jahren, Koch wegen Beihilfe zu 1'/z Jahren Gefängnis verurteilt. Jetzt haben sich nun Köhler, Koch und Höferer wegen Brandstiftung, Verleitung dazu und wegen Versicherungsbetrugs zu verantworten. — Eine Maschinengewehr-Kompagnie wird am 1. Oktober d. I. bei dem 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 in Zwickau gebildet und, diesem angegliedert werden. — Am Sonn abend abend fand in Zwickau zu Ehren des in den Ruhe stand getretenen Herrn Studienrat Professor vr. Fabian ein Fackelzug der Schüler der oberen Klassen des Gymna siums unter Borantritt der Chargierten und eines Musik korps statt. — Eine in Zwickau veranstaltete Wohnungs statistik hat ergeben, daß nur 2,97 Proz. Wohnungen leer stehen. — Ein gefälschtes '/»-Markstück wurde in Werdau polizeilich angehalten. Das Falschstück zeigt ziemlich scharfe Prägung, übertrifft jedoch in bezug auf seine Größe die echten '/»-Markstücke merklich. — — Auf dem Kaiserschlosse zu Mylau fand die Weihe des vom Verein der Naturfreunde geschaffenen neuen Zimmers für das Museum statt. Im Metzschzimmer des Schlosses ivar die Begrüßung, der sich die Uebergabe des neuen Museumsraums für die Oeffentlichkeit und Besichtigung anschloß. — Das aus Plauen gebürtige, in Mylau in Diensten stehende Dienstmädchen Frida E. wollte sich am gestrigen Montag vor den Augen zahlreicher Passanten von der Göltzschtalbrücke herabstürzen. Ein Bahnarbeiter konnte das Mädchen noch fassen, es mußte mit Gewalt von der Brücke entfernt werden. — Erschossen aufgefunden wurde am Sonntag in Plauen an dem rechten Elster ufer am Bahndamm der 18 Jahre alte Schlossergehilfe Johannes Georg Wöckel aus Neundorf bei Schleiz. Er hatte sich mit einem Revolver einen Schuß in die rechte Schläfe beigebracht. Aus bei ihm vorgefundenen Notizen ging hervor, daß er die Tat infolge Arbeitslosigkeit und auch deshalb, weil er trotz Bemühens keine Arbeit erhalten! konnte, ausgeführt hat. Oestierreich. > x Wien, 10. Mai. (Zum Besuch deS deutschen Kaisers in Wien.) Die „MontagSrevue" schreibt: Kaiser Wilhelm wird in Wien einen El^pf^ng finden, der mehr bedeuten soll, als die emphatische" Begrüßung eines stet» willkommenen GasteS. Da» Jahr 1909 ist für da» deutsch-österreichische Bündnis nicht nur ein Jubiläumsjahr. Die Allianz hat nicht allein drei Dezennien überlebt, son dern sie hat für die beiden Reiche und deren Völker nun noch höheren Wert als in manchen Epochen der Vergangen heit. Dem Monarchen, der dem Bunde seine Bürgschaft und unabsehbare Dauer und unerschütterliche Festigkeit verlieh, gelten diesmal die Grüße der Bevölkerung Wien». — Im Stadtrat wurde der Antrag eingebracht, zu Ehren des deutschen Kaisers eine größere Straße im Stadtzentrum „Kaiser-Wilhelmstraße" zu nennen. Ferner wurde angeregt, den deutschen Kaiser zum Besuch des Rathauses einzuladen. Der Bürgermeister wird mit dem Oberhofmelsteramt deswegen Fühlung nehmen. Belgier». Brüssel, 10. Mai. (Gährung unter den belgischen Postbeamten.) In Belgien gährt eS gleichfalls unter den Postbeamten. Das belgische Verkehrs- Ministerium hat bereits umfassende Maßregeln getroffen, um sich durch das Uebergreifen eines französischen General streiks auf Belgien nicht überraschen zu lassen. Frankreich. Paris, 10. Mai. (Zu den Maßregelungen der Postbeamten.) Der Ministerrat beschloß, den in der morgigen Kammersitzung von den Sozialisten einzu bringenden Antrag auf Einsetzung einer parlamentarischen Kommission zur Untersuchung der Maßregelungen der Postbeamten unter Stellung der Kabinettsfrage abzulehnen. England. London, 10. Mai. (Das Flottenjahrbuch.) Da» soeben erschienene britische Flottenjahrbuch ist bet sonst gemäßigter Haltung gänzlich auf den Ton des drohenden deutschen Uebergewichts gestimmt. Es wird darin zuge geben, daß Deutschland die Berechtigung habe, seine Flotte auSzubauen, und daß eine Invasion nicht der Zweck der deutschen Flotte sein brauche. Aber die Nation müsse alles aufbieten, um die große Gefahr abzuwenden. Deutschland wolle gewiß keinen Krieg, werde aber sicherlich seine poli tischen kommerziellen Ziele zu erreichen trachten und dabei einem Kriege nicht ausweichen. Diese Auslassungen spie geln die Ansichtell der gemäßigten englischen Kreise wieder. London, 10. Mai. (Neue Kämpfe an der indischen Grenze.) Wie dem Reuterschen Bureau aus Allahabad gemeldet wird, wurde eine 40 Mann starke Abteilung eingeborener Kavallerie, die von einem englischen Leutnant befehligt wurde, in der Nähe von Mtralikhel (Beludschistan) von etwa 70 Eingeborenen angegriffen und hatte einen Verlust von drei Toten und einem Verwundeten. Auf feiten der Angreifer wurden zwei Mann verwundet. Malta, 10. Mai. (Das deutsche Katserpaar auf Malta.) Das deutsche Kaiserpaar ist heute vor mittag 10 Uhr an Bord der „Hohenzollern" mit den Be gleitschiffen nach ungünstiger Neberfahrt vor Malta einge troffen. Bei der Ankunft de» KaiserpaarS schossen die Forts und die englischen Kriegsschiffe Salut. Der Kaiser empfing an Bord die Spitzen der englischen Behörden-und den deutschen Konsul Freiherrn Tücher v. Simmelsdorf. Um 12 Uhr empfingen die Majestäten den Besuch de» Herzogs und der Herzogin von Connaught, sowie der Prin zessin Viktoria Patricia. Um 1 Uhr gingen die Majestä ten an Land, wo eine Ehrenwache ausgestellt war, und be gaben sich in Automobilen zum Palast des Herzog» in La Valette. In der Festftraße war vielfach geflaggt. Die Garnison bildete Spalier. Die Bevölkerung, die sich zahl reich versammelt hatte, begrüßte das Kaiserpaar und die herzogliche Familie lebhaft. Vor dem Palast, wo wieder eine Ehrenwache stand, wurden die Majestäten von den Spitzen der Behörde» und dem Erzbischof empfangen. Es folgte eine Frühstückstafel bei dem Herzog und der Herzogin von Connaught. Portugal. Lissabon, 10. Mai. (Die Ministerkrisis In Portugal.) Wie bereit» mitgeteilt hat König Ma nuel nunmehr endgültig den bisherigen Minister des Aus wärtige» WenceSlao de Lima mit der Kabinettsbildung be traut. Die Lage ist sehr verwickelt und bisher sind die Bemühungen de Lima» nicht von Erfolg gekrönt gewesen. E» scheint unmöglich, ein« Verständigung zwischen den ver schieden«» Kammerparteten zu erziele»» De Lima hat dem »änig eine Auflösung der Kammer vorgeschlagen, doch will Einnahmen zu schaffen, wurde nur wenig geändert. Da-I gegen hat die Kommission über den Rahmen der Vorlage hinaus neue Stempelsteuern beschlossen und den Ertrag au» der Novelle, die 1ü Millionen Mark neue Einnahmen bringen sollte, bedeutend erhöht. An neuen Stempelsteuern wurden beschlossen: Radfahrstempel 50 Pfg., Automaten steuer 10 und 30 ML, Aenderung de» Familiennamen» 100 bi» 200 ML (Ermäßigung auf 55 ML bet vor liegender Bedürftigkeit zulässig), Stempel für Stande», «rhöhungen: Herzogswürde 1O000 ML, Fürstenwürde 6000 ML, Grafenwürde 3600 ML, Freihrrnwürde 2400 ML, Adelsstand 1200 ML In einer Resolution wird die Regierung aufgefordert, darüber mit den Bundes- staaten in Verhandlung zu treten, daß der in einem Bundesstaate für eine Urkunde verwendete Stempel auch in einem andern Bundesstaate angerechnet wird. Berlin, 10. Mai. (Freie Eisen bahnfahrt der preußischen Landtagsabgeordneten). Das preußische Abgeordnetenhaus hat heute einen Antrag betr. freie Etsenbahnfahrt seiner Mitglieder angenommen. Hamburg, 10. Mai. (Rückkehr aus Ostasten.) Der zweite und letzte Rücktransport der Ablösungen des ostasiatischen Detachement» trifft in Stärke von 8 Offi zieren und 240 Mannschaften am 17. d. M. auf dem ReichS- postdampfer „Prinz Ludwig" in Cuxhaven ein, wo er auf gelöst wird. der Herrscher erst im letzten Notfälle von derartigen äußersten Maßregeln Gebrauch machen. Türkei. Konstantinopel, 10. Mat. (Die feierliche Schwertumgürtunü des neuen Sultan».) Anläßlich der Feier der Schwertumgürtung war Konstan tinopel heute festlich geschmückt. Die staatlichen Bureau», die Banken und viele Prtvatinstttute waren geschloffen. Vor der Hagia Sophia und vor dein Krieg-ministerium waren Ehrenpforten errichtet. Die Truppen und Schulen zogen zur Spalierbildung auf. Die Blätter veröffentlich te»» Festartikel, in denen sie den Tag al» Beginn einer neuen Epoche in der türkischen Geschichte feiern. Die Feier der Schwertumgürtung ist ohne Zwischenfall verlaufen. Der Sultan traf um.12'/, Uhr zu Schiff vor der Ejub- Moschee ein, wo er von den Mnistern und Würdenträgern empfange»» wurde. Zur Feier innerhalb der Moschee hat ten Fremde keine»» Zutritt. Die Feier da»»erte ungefähr eine Stunde. Den Rückweg legte der Sultan zu Lande zurück. Der Festzug, der in den Einzelheiten anders ge ordnet war, als da» amtliche Programm vorgesehen, be wegte sich durch das Adrianopeler Tor durch die am Gol denen Horn gelegenen Vororte nach Stambul, von wo der Sultan zu Schiff in das PalaiS Dolmabaatsche zu rückkehrte. Der Sultan war in großer Uniform und wurde auf dem ganzen Wege von dm Truppen und der Volksmenge mit lebhaften Rufen „Lang lebe unser Padt- schah" begrüßt. Er machte einen frischen und lebhaften Eindruck. Ihm gegenüber saß Ghazi Muktar. Auch der Präsident der Kammer, GeneralissismuS Schewket Pascha und Major Niazt wurden lebhaft begrüßt. Für das diplomatische Korps, das fast vollzählig vertreten war, für die Vertreter der Presse und .für andere geladene Gäste waren nahe dem Adrianopeler Tore Zelte mit Buffets aufgeschlagen. Auch die Offiziere und Mannschaften des deutschen Stationsschiffs „Loreley" hatten an der Feststraße Aufstellung genommen. Die ganze Feier machte einen einfachen Eindruck und verlief ohne große Prunkentfaltung, jedoch unter großer Teilnahme der Bevölkerung. Konstantinopel, 10. Mai. (Eine Untersuch- ungSkommisston für Adana.) Der gestern abge haltene Ministerrat beschloß, eine gemischte Untersuchungs kommission in da» Wilajet Adana zu entsenden. Das Amtsblatt veröffentlicht Depeschen des Wali von Adana, aus denen hervorgeht, daß die armenischen Flüchtlinge in ihre Ortschaften zurückgeleitet werden und daß im Wilajet Ruhe herrscht. Saloniki, 10. Mai. (Schärfere Bewach ung Abdul Hamids). Die Bewachung Abdul Hamids in seinem Exil ist durch Heranziehung einer weiteren An zahl von Offizieren verschärft worden. Personen, die in der Villa zu tun haben, werden vorher durchsucht. — Der Minister des Aeußern hat, türkischen Blättern zu folge, Befehl erhalten, Schritte zu tun, daß von den Depots Abdul Hamids und seiner Kinder bei ausländischen Banken nichts abgehoben werden kann, bis die Kammer einen Beschluß darüber gefaßt hat. China. Peking, 10. Mai. Das Schicksal der beiden deutschen Forschungsreisenden Brunhuber und Schmitz ist immer noch ungewiß. Die Nachfor schungen hatten folgendes Ergebnis: Die Reisenden wäre»» Anfang Dezember 1908 von Tengtse in das Gebiet der unabhängigen Eingeborenenstämme gereift. Wegen schlechter Bergwege hatten sie Mitte Dezember 11 Packpferde unter Begleitung chinesischer Diener nach Beihsi gesandt. Dort wollten sie nach drei Monate»» nach einem Zuge durch das Gebiet des Nustammes eintreffen. Außer diesen Nachrichten läßt sich bisher noch nichts feststellen. Persien. Teheran, 10. Mai. (Die Wiede-rher stel - lung der Verfassung in Persien.) Der Schah proklamierte heute die Wiederherstellung der alte»» Ver fassung, nachdem gestern die Ernennung des völlig libe ralen Kabinetts vollzogen wurde. Rußland will dem Schah bei der Herstellung der Ruhe im Lande helfen. Die Landung von 1000 Mann in Enzeli (Hafen von Nescht) für die Straße am Rescht nach Teheran wird bereits ge meldet. Marokko. — (Der Konflikt Mulay Hafids mit Spanien.) DaS brüske Verfahre»» Mulay Hafids, der eine Gesandt schaft nach Spanien beorderte, um die unverzügliche Räum ung von Cavagua zu fordern, hat, wie den» „B. L.-A." aus Paris berichtet wird, zum völlige» Bruch der diplo matischen Beziehungen zwischen» dem Sultan von Marokko und dem Vertreter Spaniens in Tanger geführt. In der europäischen Kolonie von Langer rief das Bekanntwerden dieses Zwischenfalls lebhaftes Aufsehen hervor. Von mehreren Persönlichkeiten wurde beim Maghsen eine In tervention versucht, um den üblen Eindruck des de»» Regeln internationaler Höflichkeit widersprechenden Schritts abzu schwächen. Auch tu Fez hat der Abbruch der marokkanisch spanischen Verhandlungen in den Kreisen des Maghsen starke»» Eindruck gemacht. Der gegenwärtig beim Sultan befindliche britische Gesandte bot seine Dienste zur Bei legung der Schwierigkeiten an. Aber eS heißt, Sir Regi nald Lister habe selbst Grund, sich ernstlich über bei» wenig freundschaftlichen Empfang zu beklagen, der ihin beim Sultan zuteil geworden ist. Die spanische Gesandtschaft erhielt den Auftrag, unverwetlt nach Tanger zurückzu- kehren. Sie wird sich sofort nach Abschluß ihrer Reise- vorberettungen auf den Weg machen. „Maitn" erhält Mitteilung von einein au» Melilla stammenden Gerücht, wonach nächstens die Rifkabylen eine militärische Kund gebung als Antwort auf die Haltung de» Sultans veran, stalten werden. — Au» Madrid wird hierzu weiter be richtet, der Minister de» Auswärtigen habe erklärt, daß er bisher keine Mitteilung über da» Scheiter»» der Mission Merry del Vals erhalte»» habe. Indessen werde der Mintfterrat prüf«»«, war zu geschehe»» habe, wenn e» zu einem Abbruch der spanisch-marokkantschen Verhandlungen