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iegieruug c7 !' ragesgelcMckte. Deutschland. Berlin? 20. Oktober. (DeS NeichSkanzlevS Heimkehr.) In einem Handschreiben, das am Sonnabend in der Reichskanzlei eintraf, teilt Fürst Bülow mit, daß er seine Heimreise am Dienstag nachmittag oder spätestens am Mittwoch vormittag anzutreten gedenke, um hier bald alle seine Geschäfte wieder zu übernehmen. Berlin, 20. Oktober. (Deutschlands aus wärtiger Handel). Der auswärtige Handel Deutsch lands erreichte in den ersten neun Monaten dieses Jahres in der Einfuhr rund 6565 Millionen Mark, in der Aus fuhr 5134,9 Millionen Mark. Auf den Edelmetallverkehr entfallen hiervon in der Einfuhr 154,4 Millionen, in der Ausfuhr 64,7 Millionen Mark. Gegen das Vorjahr nahm die Einfuhr um 453,2 Millionen, die Ausfuhr um 620,6 Millionen Mark zu. Berlin, 20. Oktober. (Internationale tro penmedizinische Gesellschaft.) Wie die Deutsche Kolonialzeitung erfährt, ist nach der Gründung der Deutschen tropenmedizinischen Gesellschaft in Berlin eine Internatio nale tropenmedizinische Gesellschaft gegründet worden. An der Spitze steht Sir Patrick Manson-London, Schatzmeister /ist Professor Nutall-Cambridge. Ein Komitee, bestehend nus je zwei Mitgliedern aller beteiligten Länder wird die L'eitere Organisation in die Hand nehmen. Bis jetzt be- terligell sich Deutschland, Belgien, Brasilien, England Frankreich, Griechenland, Holland und die Vereinigten Senaten. , Berlin, 20. Oktober. (Deutscher Arbeiter- kongreß.) Unter sehr zahlreicher Beteiligung begannen heute mittag im Germania - Etablissement die Verhand lungen des zweiten deutschen (christlich-nationalen) Ar beiterkongresses. Anwesend waren etwa 300 Delegierte aus allen Teilen Deutschlands, die angeblich 1 126 000 Ar- Leiter vertreten. Erschienen waren Staatssekretär von "Bechmann-Hollweg sowie Handelsminister Delbrück mit mehreren Räten, ein Vertreter der Königlichen Gewerbeiu- ispektion, verschiedene Abgeordnete u. a. m. Arbeitersekretär Behrens-Essen eröffnete den Kongreß mit einer Begrüßungs rede, in der er besonders betonte, daß der Kongreß auf dein 'Boden der Kaiserlichen Erlasse stehe sowie daß seit dem leAen Kongreß im Oktober 1903 zu Frankfurt am Main Lie nationale Arbeiterbewegung sehr stark gewachsen sei. Redner schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. Sodann «rgriff Staatssekretär Bechmann-Hollweg das Wort. Nach dem er seinem Danke für die Einladung Ausdruck gegeben und der Verdienste seines Amtsvorgängers auf dem Ge riete der Sozialpolitik gedacht, wies er darauf hin, wie seit 'dem ersten Kongreß in Frankfurt das Streben nach korpo rativem Zusammenschluß bei Arbeitgebern und Arbeit nehmern gewachsen. Das Recht zu solchem Zusammenschluß zur Hebung der Lage des Arbeiterstandes sei unanfechtbar, .nur dürfe nicht die dadurch? erlangte Macht zum Nachteil «nderer ausgenützt werden. Die Arbeiter wüßten selbst am /besten, wie Terrorismus, von welcher Seite er auch komme, nicht nur den moralischen Halt des Menschen /vernichten, sondern auch ganze wirtschaftliche Existen zen zu zertrümmern imstande sei. Die Waffen rück- Mrslosen Zwanges seien anwendbar, um den Todfeind niederzuringen, aber darum handle es sich hier doch nicht. Die sozialdemokratische Bewegung meine dies allerdings- sie be frachte die Unternehmer als geschworene Feinde der Ar beiter. Die christlich-nationalen Arbeiter wollen mit anderen Mitteln wirken und als Grundpfeiler einer glücklichen Zu kunft des deutschen Arbeiters Fleiß, Gottesfurcht, Nüchtern- heit und Zufriedenheit angesehen wissen. ES handle sich nicht darum, ein Programm zu fordern, daß die christliche Arbeiterschaft als Stnrmbock gegen die Sozialdemokratie zu gebrauchen sei, sondern darum, unter Festhalten am Vater stande, an der Treue zu Kaiser und Reich, an der von den 'Vätern überkommenen Religion für die Besserung der sozialen Lage der Arbeiter entschlossen aber gemeinsam mit den anderen Gliedern des deutschen Volkes zusammen zu arbeiten, und dieses Programm immer fester auszugeftalten unbekümmert um die Werbungen und Lockungen von links. Mur wenn ehrlicher Wille und gegenseitige Rücksicht sich ^bei Arbeitern und Unternehmern betätige, könne die Arbeit von Erfolg sein, und auch dann nur wenn die Staatsge walt solchen ehrlichen Willen tatkräftig unterstütze. ES sei ein Ruhmestitel des deutschen Kaisertums, zuerst von .allen Staaten eine großaugelegte sozialpolitische Gesetzgebung ins Leben gerufen zu haben. Diesem Geiste sei unser jetziger Kaiser treu- die Arbeit stocke nicht, sondern werde ununterbrochen weiter geführt werden. Redner wünschte Len Beratungen des Kongresses einen guten Erfolg. Namens Les Ausschusses berichtete sodann Arbettersekretär Behrens iukr die Tätigkeit seit dem Frankfurter Kongreß. Die von ihm beantragte Absendung eines Huldigungstelegramms an Len Kaiser wurde einstimmig genehmigt. Nach der Er- jswttung des Kassenberichts wurden die Verhandlungen so dann auf Montag vertagt. Berlin, 20. Oktober. (Die Entwendung Ler Briefe im Flottenverein). Zu der Ent- Wendung der Briefe im Deutschen Flottenverein hat der jüngst verstorbene Reichstqgsabgeordnete Kaplan DaSbach noch kurz vor seinem D>de dem Untersuchungsrichter eine bedeutungsvolle Mittelluna gemacht. Dasbach war vtWach al» Zeuge vorgeladen worden," well angenommen wurde, daß er in nahen Beziehungen zu der Tat und dem Täter stünde. Gr konnte aber infolge seiner Krankheit nicht ver- nommen werden. Abg. Dasbach hat nunmehr in einem an den Untersuchungsrichter gerichteten Schreiben jegliche direkte Beziehung zu der Tat in Abrede gestellt, gleichzeitig aber erklärt, daß der Reichstagsabaeordnete Erzberger ihn vor dem Erscheinen deS ersten Artikels im Bayerischen Kurier ersucht habe, in die Presse zu bringen, in welcher Weise vom General Keim bezw. vom Flottenveretn bei den Reichstagswahlen gegen das - Zentrum agitiert wordenhsei. Er (Dasbach) habe dieses Ansinnen abgelehnt, weil ihm die Quelle der Mitteilungen „nicht tadellos" erschienen sei. Unmittelbar nach dieser Unterredung zwischen Dasbach und Erzberger sind am 4. und 5. Februar dieses Jahres die Artikel im „Bayerischen Kurier" erschienen. Der vom Untersuchungsrichter darauf als Zeuge vernommene Reichs tagsabgeordnete Erzberger hat die Angaben von Dasbach bestätigt, bezüglich der Provenienz des Materials zu den Artikeln im „Bayerischen Kurier" und der Täterschaft des Janke bei der Entwendung der Briefe aber seine Aussage verweigert, weil er durch die Aussage der Wahrheit sich selbst die Gefahr strafrechtlicher Verfolgung zuziehen würde. Frankfurt a. M., 19. Oktober. (Jubiläum der Deutschen Ko l onialgesellschaft.) Mit der Feier des 25 jährigen Bestehens der Deutschen Kolonial gesellschaft im Dezember dieses Jahres werden zwei Aus stellungen verbunden sein. Die eine soll ein Bild aller wirtschaftlichen Unternehmungen in den deutschen Kolonien in kartographischer und photographischer Darstellung geben, die zweite wird eine Sammlung von Kolonialpflanzen bringen. Posen, 19. Oktober. (Ein Polenprozeß.) Vor dem hiesigen Landgericht fand heute die Verhandlung gegen den Reichstagsabgeordneten, Rechtsanwalt von Chrzanowski, den Kaufmann von Nzepecki und weitere 10 Angeklagte wegen der am 22. Oktober 1905 im Park von Miloslaw abgehaltenen Versammlung des Sokolvereins statt (Vergehen gegen das Vereinsgesetz). Es wurden verurteilt von Chrzanowski und Nzepecki wegen Begehens und Uebertret- nng zu 25 Mark, Josef von Koscielski, Mitglied des Herrenhauses, zu 20 Mark und 8 weitere Angeklagte zu Geldstrafen von 5 bis 20 Mark. Der Gastwirt Jcziol- kowski und Smielecki wurden freigesprochen. Oesterreich. Wien, 20. Oktober. (Das Befinden Kaiser Franz Josefs.) Ueber das Befinden des Kaisers er führt das K. K. Telegraphen-Korrespondenz-Bureau, daß die Nacht infolge von Husten und Schlaflosigkeit weniger gut war. Dagegen sind die katarrhalischen Erscheinungen geringer. Fieber ist nicht mehr aufgetreten, der Appetit ist gut, der Kräftezuftand befriedigend. — Die Korrespondenz Wilhelm erfährt von vertrauenswürdiger Seite, daß die Besserung im Befinden des Kaisers anhält. Die Folgen der schlecht verbrachten Nacht vom Freitag zum Sonnabend sind ganz überwunden. Wenn überhaupt eine Gefahr für den Kaiser bestanden hat, kann man sie jetzt als beseitigt betrachten und annehmen, daß die Rekonvaleszenz beginnt. Daß der Husten nicht auf einmal schwindet, liegt in der Natur des Leidens. Vermehrte Nahrungsaufnahme, Fieber- losigkeit, gehobenere Stimmung und besserer Kräftezuftand sind nach jeder Richtung hin zufriedenstellende Symptome. Wien, 19. Oktober. (Entlassungsgesuch des Handelsministers Forscht). Die Neue Freie Presse meldet: Man erwartet für nächste Woche, daß Handelsminister Forscht seine Entlassung einreicht. An Stelle von Forscht soll der tschechische Landsmannminister Pacak treten, während der Führer der tschechischen Agrarier Praschek als Landsmannminifter in Aussicht genommen ist. Sollte Pacak das Handelsportefeuille ablehnen, so würde Professor Fiedler für dasselbe berufen werden. Italien. Rom, 20. Oktober. (Eine türkische Gesandt schaft beim König von Italien.) Der König empfing heute in feierlicher Audienz eine türkische Gesandt schaft, welche ihm die Insignien des Osmanischen Haus- Ordens überreichte. R o m, 19. Oktober.' (Die Abgesandten Mulay HafidS in Rom.) Die Abgesandten Mulay Hafids, die gestern abend hier eingetrossen sind, ließen heute durch ihren Dolmetscher bei verschiedenen Botschaftern um Audienzen nachsuchen, wurden jedoch überall abgewiesen. Darauf sind die Abgesandten heute abend nach Amsterdam abgereist. R om, 20. Oktober. (Die Ausstandsbewegung der Eisenbahnangestellten.) Die Generaldtrektion der Staatseisenbahnen hat durch Verfügung vom 19. Oktober, welche heute den Departementsdirektionen zugegangen ist, bestimmt, daß die Führer der Ausstandsbewegung in Gemäßheit des Gesetzes über den Betrieb der Staatseisen bahnen als entlassen zu betrachten sind. Von dieser Ver fügung werden 16 Angestellte betroffen, von denen 10 zur Direktion Mailand, 5 zur Direktion Venedig gehören. — Das Exekutivkomitee der Eisenbahnbeamten hat sich nach langer Diskussion gegen den Streik ausgesprochen. Serbien. Belgrad, Oktober. (Vertagung der Skupschtina.) Die Skupschtina wurde bis zum 4. D^ zember vertagt. Bet Verlesung des BertagungsukaS erbvb^ die Opposition stürmischen Protest. Der Ministerpräsilunt Pasitsch verlas den UkaS unter lautem Lärm und verließ dann den Saal. Die Opposition brach in den Ruf auS: „Nieder mit Pasitsch!" Der Aufforderung deS Abgeordne ten Markowitsch gegenüber, sich in den Königspalast zu be geben, da man den Ukas des Königs nicht gehört habe, wklärte der Abgeordnete Melikowitsch unter lautem Beifall, )ie Opposition habe dort nichts mehr zu suchen, da sich die Krone mit dein neuesten Gewaltakte einverstanden erklärt habe. Der Abgeordnete Bojinowitsch wollte mit dem Sessel auf Uzonywitsch stürzen, der lärmende Zwischenrufe machte, wurde aber von Parteigenossen zurückgehalten. Nachdem endlich Ruhe etngetreten, wurde ein Antrag angenommen, dWzufolge siimtlKe oppoMMen PKrtejW Wyk« Stellung Bulgarien. Sofia, 19. Oktober. (Einberufung ver So» branje-) - Die Sobranje ist zum 28. d. M. etnberufen.! Türkei. «Konstantinopel, 19. Oktober. (Zur"maze- donische-n Justizrefor m.) Heute fand hier in der Angelegenheit der mazedonischen Justizreform eine Bot schafterkonferenz statt, die vier Stunden dauerte. Die Ver handlungen werden an den nächsten Tagen fortgesetzt werden. Amerika. New Uork, 19. Oktober. (Eine Ehrung des Deutschtums in Amerika. In Gegenwart von Ver tretern der Staats- und städtischen Behörden, von Ab ordnungen der Staatsmiliz und der Bundescruppen sowie einer großen Zuschauermenge erfolgte heute die feierliche Enthüllung des hier errichteten Reiterstandbildes des deutsch amerikanischen Generals Franz Sigel. Die Enthüll uugs- feier gestaltete sich zu einer eindrucksvollen deutsch-amerika nischen Kundgebung sowie einer öffentlichen Anerkennung der Verdienste des Deutschtums um die Erhaltung der Union in dem blutigen Bruderkriege zwischen den Nord- und Südstaaten. Im Namen der Stadt übernahm das Denkmal Gouverneur Hughes, der in einer Ansprache auf die Verdienste Sigels hinwies, durch dessen entschiedenes Eingreifen beim Ausbruch des Krieges Missouri und einige andere südwestliche Staaten der Union erhalten blieben. Auf allen Gebieten sei, wie der Gouverneur Hervorbob, der Einfluß des Deutschtums auf die Entwicklung Amerikas erkennbar und kein Kapitel der Geschichte deS Landes könne geschrieben werden, ohne die Deutschen zu ehren, deren Hingebung für die nationalen Ideen als Bürger höchstes Lob verdiene. Unter den anderen Rednern befand sich auch der Leiter der New Iorker Staatszeitung Hermann Ridder. Nach der Enthüllungsfeier fand ein Festzug statt, an dem sich etwa 30000 Personen, darunter sämtliche deutschen Vereine New Jorks und Umgebung beteiligten. Die Beteiligung der Bundestrupven erfolgte auf Anordnung des Präsidenten Roosevelt, der dadurch auch seinerseits die Verdienste Sigels und seiner deutschen Soldaten im Bürger kriege öffentlich anerkennen wollte. Aus Sacklen. Dresden, 21. Oktober.^ Se. Majestät de» König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der Schloßkapelle zu Pillnitz bei und nahm um 1 Uhr an. der Familientafel bei Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Johann Georg teil. Dresden, 21. Oktober. Se. Königliche Hoheit Prinz Johann Georg wohnte gestern mittag in Blasewitz der Trauerfeier für den Geheimen Hofrat Or. Erbstein, Direktor a. D. deS grünen Gewölbes und der Königlichen Porzellan» sammlung bei. — Ordensverleihungen." Der Großherzog von Oldenburg hat Herrn Stadtverordnetenvorsteher Justizrat vr. Stöckel in Dresden und Herrn Reichstagsabgeordneten Syndikus vr. Stresemann das Ritterkreuz 1. Klasse des oldenburgischen Haus- und Verdienstordens verliehen. — Ueber eine Spaltung innerhalb der konservativen Fraktion der Zweiten Stände kammer wurde von Chemnitz aus berichtet. Es hieß, daß sich sieben Abgeordnete von der konservativen Partei losD löst und eine eigene freikonservative Gruppe geoildet hätten. Wir trugen Bedenken, die Nachricht wiederzugeben, ^umal da einige der in jener Meldungsgenannten Herren wohl der Reformpartei nahestehen, aber schwerlich einer besonderen Freikonscrvativen Partei im Sinne der preußischen oder der Deutschen Reichspartei im Reichstage beitreten würden- Der Vorsitzende des konservativen Landesvereins, Herr Reichstagsabgeordneter Landrichter Wagner gibt denn auch jetzt die folgende Feststellung: „Die Mitteilung von einer Spaltung der konservativen Partei entbehrt der tatsächlichen Begründung. In der konservativen Fraktion des sächsischen Landtages, wie überhaupt,in der konservativen Partei Sachsens, sind Deutschkonservative und Freikonservative ver einigt. Nach wie vor steht die konservakive Partei durch aus geschlossen da. Von einer Spaltung, für welche grund sätzlich verschiedene Auffassungen in Betracht kämen, kaust nicht die Rede sein. Abweichende Ansichten in der Auf fassung einzelner Angelegenheiten finden sich in der sächsi schen konservativen Partei keineswegs in höherem Maße, wie bei anderen Parteien, so z. B. der nationalliberalen Fraktion, in der sich die etwa von Schill und Langhammer vertretenen Richtungen eher schroffer gegenüberstehen, wie irgendwelche Gruppen in der konservativen Partei." //vertlicke Angelegentisiten. < Schneeberg, 21. Oktbr. Am gestrigen Sonntag tagte in Bärenwalde, von Herrn Gemeindevorstand Riedel da selbst eingeladen, eine Versammlung, welche sich mit den seit Jahrzehnten für unsere Gegend bestehenden Wünsch^ auf bessere Eisenbahnverbindung des obereii Erzgebirges mit dem Vogtland, dem schon viel ventilierten Projekte der sogenannten „Transversalbahn" beschäftigte. Aus 15 Gemeinden, jedoch auch im Auftrage weiterer waren im Gasthofe zum goldenen Lamm 46 Ver treter zusammengetreten, darunter die Herren Bürgermeister von Reichenbach, Schneeberg, Eibenstock, Kirchberg und Neu- städtel, zahlreiche Gemeindevorstände der Umgegend, In dustrielle und sonstige Interessenten. Nachdem Richtung und Verlaus von früheren Petitionen an die Hohe Staats- reaierung und die Ständekammery eingehend äugelest rM bespyckm worden waren, wurde» die b-L-v-rre«. dewilltgten vte formale Herrschaft sichert, ihm aber von der früheren Unabhängigkeit kaum noch etwa» übrig läßt. Bereits jetzt soll sich Abdul Asis dazu verstanden haben, den Franzosen die Kontrolle über die Finanzen uneinge- geschränkt zu überlassen. Freilich hat Frankreich mit der Anerkennung seiner Vormacht durch Abdul AsiS sein Ziel in Marokko noch nicht erreicht. Wenn dieser auch noch der rechtmäßige Sultan ist, so müssen die Franzosen doch mit rem Gegensultan Mulay Hafid rechnen, dessen Anhänger- chaft von Tag zu Tag wächst und zu dem der Süden owie daS Zentrum des Landes jetzt sicher halten. nähme zu der Vertagung je einen Dewgterten wählen sollen. Diese Delegierten traten heute nachmittag im Saale der Skupschtina zusammen. Die oppositionellen. Deputierten beabsichtigen solidarisch gegen die R<„ vorzugehen. Sie werden im Lande überall Volksversamm-^ lungen abhalten und ein gemeinschaftliches Manifest an daS Volk richten.