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nahm Generalleutnant v. Müller mit vier Ordonnan-ofst- zieren. — Der Trauerzug fuhr uni 9'/. Uhr unter dem Geläute aller Glocken von Konstanz ab und nahm in ^mäßiger Geschwindigkeit den Weg über Singen rind Walds» Hut nach Freiburg, indem er nur in Singen, Emmen» dingen, Waldshut, Lörrach und Leopoldhöhe anhielt. Schu len, Vereine und die Bewohner der Ortschaften hatten Aufstellung längs des BahnglciseS genommen. Ueberall wurde der Zug mit Glockengeläut, Choralgesängen und Trauermusik empfangen. Die Arbeiter auf de» Feldern entblößten das Haupt. Die Fahrt durch das Laud machte einen überwältigenden Eindruck. Großherzog Friedrich II. begrüßte auf den großen Stationen persönlich die Spitzen der Behörden. In Karlsruhe lief der Zug mit der sterb lichen Hülle des GroßherzogS nm 5 Uhr aus dem Haupt bahnhofe ein, wo sich die Hofstaaten und die Spitzen der Militär» und Zivilbehörden zum Empfange eingefunden hatten. Auf dem Bahnsteige hatte eine Kompagnie deS Leibgreuadier-Regimcntes als Ehrenwache Aufstellung ge nommen, die beim Einlaufen des Zuges präsentierte, wäh rend die Regimentsmusik einen Choral spielte. Vor dem Bahnhofsgebäude hatte eine Schwadron des Leib-Dragoner- reglments Aufstellung genommen, deren Musik ebenfalls einen Choral spielte, während der Sara herausgetragen wurde. Nachdem dieser auf den mit 6 Pferden bespannten Leichenwagen aufgebahrt war und sich die Schwadron an die SpitzedeS Zuges gesetzt hatte, setzte sich dieser nach der Schloßkirche in Bewegung. Voran schritten dieHofdiener, denen der Leichenwagen folgte. Rechts und linkövom Sarge schritten Generaladjutant von Müller und die Flügeladjutanten so wie zwei Kammerherren.» Hinter dem Wageu ging der Oberkirchenratspräsident vr. Helbing, darauf folgte zu Fuß der Großherzog. Rechts von ihm der Kronprinz von Schweden, links Prinz Max von Baden. Sodann im Wagen die Großherzogin-Witwe Luise und die Kronprinzessin von Schweden. Im zweiten Wagen saß die Großherzogin Hilda und die Prinzessin Max. Sodann folgten die Minister und die hohen militärischen Beamten, wie auch die Hofstaaten. Ein Zug Dragoner beschloß den Kondukt. Die Gaskaudcla- ber brannten offen ohne Glocken. Eine vieltausendköpfige Menge umsäumte die Straßen. Vor dem Rathaus hatte der BürgcrauSschuß Aufstellung genommen. Nachdem die Leiche in der Schloßkirche aufgedahrt war, fand eine kurze Andacht statt, die Hofprcdiger Fischer hielt. Während der -Dauer der Ueberführung lauteten sämtliche Glocken und er tönte der Trauersnlut der Artillerie- Reichskanzler Fürst Bülow hat an den Großherzog Von Baden unter dem 28. September nachstehendes Tele gramm gerichtet: Eure Königliche Hoheit bitte ich, anläßlich des Heimganges des Großherzogs mein innigstes Beileid Ausdrücken zu dürfen. Tiefbewegt gedenke ich der steten Güte und des großen Vertrauens, mit denen mich der ver ewigte Großherzog während vieler Jahre ausgezeichnet hat. Ich gedenke vor allem der unvergänglichen Verdienste, die Ach Großherzog Friedrich um das deutsche Volk erworben Hat. Seiic Name bleibt für immer verknüpft mit der Er- Ächtung des Deutschen Reiches. Er hat die nationale Einigung vorbereitet, hat mitgeholfen, sie herbeizuführen und seitdem unermüdlich seine treue und weise Hand über sie gehalten. In Ehrfurcht und Ergebenheit Reichskanzler Fürst Bülow." — Der Präsident des Reichtags vr. Graf zu Stollberg-Wernigerode hat an den Großherzog Friedrich II. von Baden und die Großherzogin Luise von Baden ebenfalls in herzlichen Worten gehaltene Beileidstelegramme gerichtet. Darauf sind folgende Autworttelegramme eingegangen: „Empfangen Sie den Ausdruck meines herzlichsten Dankes wr die Teilnahme bei dem Tode meines innigstgeliebten Vaters, des Großherzogs Friedrich, die Sie mir im Namen des Reichstages in so warm empfundener und mich tief be wegender Weise ausgesprochen haben. Ich bin gerührt von der Absicht des Reichstagspräsidiums, zur Beisetzung nach Karlsruhe zu kommen, und es wird mir eine werte Auf gabe sein, den Herren meine besondere tiefempfundene Dank barkeit für die dem Heimgegangenen erwiesene Ehrung per sönlich zu wiederholen. Friedrich, Großherzog von Baden." — „Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Luise, Höchst- welche noch nicht die Kraft besitzt, persönlich zu antworten, hat mich beauftragt, für den allerhöchst derselben nn Namen des deutschen Reichstages dargebrachten Ausdruck treuer Teilnahme beim Hinscheiden Sr. Königlichen Hoheit des GroßherzogS Höchstihren aufrichtigen und herzliche:: Dank auSzudrücken. v. Chelius." München, 2. Oktober. (Streik der Spedi- ti on s ar b e i t er.) Hier brach ein Streik der Speditions arbeiter aus. Die Cisenbahndirektion entband die Lager- Innung ihrer Transportverpflichtungeu und übernahm diese soweit als möglich selbst. Oesterreich. Wien, 2. Oktober. (Die passive Resistenz der Eisenbahnbediensteten.) Die passive Resistenz der Eisenbahnbedienstcten hat sich weiter ausgedehnt. Auf der großen Kreuzungsstation Stnvelau am linken Donau ufer gegenüber von Wien sind 30 Gleise blockiert. Kein Frachtzug kann einfahren, da die drei freien Gleise für den Personenverkehr gebraucht werden, Die Angestellten der Aspangbahu haben sich der Resistenz angeschlosseu. Im ganzen Brunner Rayon ist der Güterverkehr eingestellt worden. Die Schnellzüge treffen mit starker Verspätung ein. In mehreren Städten Ungarns haben die Angestellten die Ablegung des Eides auf die neue Dicust-Pragmatik ver weigert und erst nach dem 10. Oktober zugesagt, um an der allgemeinen Arbeitöeiustelluug zugunsten deS allgemeinen Wahlrechts teiluehmeu zu könne». In Agram und Te- niesvar *-rm es gestern zu Arbeitseinstellungen. Wien, 2. Oktober. (Der niederosteichische Landtag.) Wie die „Neue Freie Presse" meldet, wird der niederösterreichische Landtag bis zum 15. Oktober tagen. Infolgedessen ist der Zusammentritt deS ReichSratS hinaus» Wetvegenofsenschaft für St. Egldten und Umgegend aber» gegangen. ES wird in ein großes Weideland umgewandelt werden, so daß es nächstes Frühjahr mit Jungvieh (Rinde, und Pferde) besetzt werden kann. — In Stollberg t. E. feierte Herr Christian Friedrich Seidel in voller geistiger und körperlicher Frische sein 50jährtgeS Bürger-Jubiläum, aus welchem Anlaß der Jubilar von Herrn Bürgermeister Lösch an RatSstelle persönlich beglückwünscht wurde. — — Ein entsetzlicher Unfall ereignete sich in einer Strumpf» fabrik i» Thalheim. Das 6 jährige Töchterchen Erna des Strumpfwirkers Hugo Scherzer, das in der Nähe einer Strumpfmaschine stand, wurde von einer Welle an den Haaren erfaßt und ihn» die ganze Kopfhaut bis zu den Augenbrauen abgerissen. Die Maschine wurde zwar sofort stillgesetzt, das unglückliche Kind konnte aber erst »ach Be« seitigung eines Maschinenteiles aus seiner schrecklichen LwW befreit werden. Es zeigte sich, daß die Kopfhaut vollständig abgeschält, ein Ohr stark in Mitleidenschaft gezogen, di: Augen aber unversehrt waren, obwohl sie sehr gefährdet schienen. Ließ das Befinden der Patientin anfangs d - Beste für ihre Wiederherstellung hoffen, so ist leider in ihrem Zustande eine Verschlimmerung eingetreten. — Die Stiftung des Kaufmännischen Vereins in Zwickau für bedürftige Kaufleute, wofür der Verein 5000 Mk. spen dete, will er auf 10000 Mk. erhöhen. Am JubiläumZtng des Vereins wurden fast 2000 Mk. für diese Stiftung ge» spendet, darnnter 300 Mk. aus der Stadtkasse. — Der deutsche Verein für Knabenhandarbeit, der in den letzten Tagen in Zwickau versammelt war, wählte Saarbrücken als Ort der nächstjährigen Tagung. — Herr Brand direktor Oberturnlehrer Frank in Zwickau tritt End* dieses Jahres vom Amte des Branddirektors zurück. — Herr Kreishauptmann vr. Fraustadt weilte am gestrigen Mittwoch in Plauen, um dort verschiedene städtische Ein richtungen und städtische Anlagen in Augenschein zu nehmen — Das Ortsgesetz über Errichtung eines selbständigen Poli- zeiamtes'und die Verwaltung der Sicherheitspolizei der Stadt Plauen ist vom Kömgl. Ministerium genehmigt worden. — Eine stark besuchte Versammlung der Mitglieder der Schneiderinnung zu Plauen beschloß die Auflösung der Schneider-Zwangsinnung. Die Innung war 1563 gegründet worden und zählte zu den ältesten des Bogtlandes. — In dem unglücklichen Mädchen, das sich in der Nacht zunr Dienstag von der König-Friedrich-August-Brücke in Plaue« herabgestürzt und sofort den Tod gefunden hat, ist die 16 Jahre alte Anna Luise Jahn ermittelt worden. Das junge Mädchen hatte, wie erzählt wird, oft davon gesprochen, daß man sehr leicht durch einen Sprung von der Friedrich- August-Brücke seinem Leben ein Ende machen könn^ wenn man keine Lust mehr habe, zu leben. Jedenfalls war das Mädchen gerade in diesem Gedanken wieder befangen und in lebensüberdrüssiger Stimmung, als eS die Tat auS» führte. Ein anderer Grund zur Tat soll nicht vorltegen. llßUßliMb. Petersburg, S. Ottoben (Todesurteil.) Daß Militärgericht hat acht Arbeiter einer Flachsspinnerei wegen der Ermordung deS FabrikdtvektorS Otto Pelzer zum Tode durch den Strang verurteilt. Odessa, 2. Oktober. (Ueberfall auf einen Eisenbahnzug.) Den gestern abend nach Kiew abge gangenen Kurierzug überfielen bei der Station Gniliakowo 15 Räuber, zündeten den Bagagewagen an und raubten 4900 Rubck. Dabei wurden ein Gendarnr und drei Passa giere verwundet. Zu dem Ueberfall wird weiter gemeldet: Fünf Räuber, die den Zug in Odessa bestiegen, verließen ihn, sobald er auf das Signal der in der Steppe warten den Räuber zum Stehen gebracht wurde. Drei Räuber sprangen auf die Lokomotive, andere drangen in die Wag gons ein, während eine dritte Gruppe den Zug, in welchem sich etwa 200 Passagiere, darunter viele Frauen befanden, von beiden Seiten beschossen. Die Ränber gaben hierbei über 200 Schuß ab. Ein Gendarm und mehrere Passa giere erwiderten das Feuer, wobei der von Räubern um ringte Gendarm durch acht Schüsse tödlich verwundet wurde - außerdem wurden noch zwei Personen verletzt. Die Räu ber sprengten die in dem Gepäckwagen befindliche Kasse mit Dynamitpatronen. Der Wagen geriet in Brand, wodurch das ganze Gepäck und die Korrespondenz vernichtet wnrden. AuS der Kasse sind 4900 Rubel und Quittungen der Odessaer Filiale der Reichsbank über 100000 Rubel ver schwunden. Der Maschinist, den die Räuber gezwungen hatten, sie einige Kilometer weit ans der Lokomotive zu fahren, erstattete auf der nächsten Haltestelle Anzeige. Der Kurierzng kehrte nach Odessa zurück, von wo Kosaken zur Ver folgung der Räuber entsandt wurden. Aus Sscklea. Dresden, 2. Oktober. Se. Majestät der König traf heute früh, von Grillen bürg kommend, im Automobil zur heutigen Jagd auf dem Nassauer Revier ein. Die weiteren Königlichen Jagden finden morgen und Sonnabend auf Rchefelder und Freitag auf Altenberger Revier statt. In der Begleitung Sr. Majestät befinden sich Oberhofmarschall Frhr. v. dem Bussche-Streithorst, Exzellenz, Flügeladjutant Oberst v. Wilucki und Kammer herr vom Dienst v. Arnim-Hennersdorf. Mit Einladungen zu diese» Jagden sind ausgezeichnet worden: Für heute und morgen Se. Durchlaucht der Fürst v. Lobkowitz, Se. Erlaucht der Graf zu Solms-Wildenfels, Oberstallmeister v. Haugk, und Hofmarschall v. Metzsch-Reichenbach. Für Freitag und Sonnabend Oberschloßhauptmann v. Carlowitz- Hartitzsch und Kämmerer v. Criegern, Hofmarschall v. Tümpling und Rittmeister v. Römer, sowie für Freitag Amtshauptmann vr. Mehnert-Dippoldiswalde. Nach der Jagd am Sonnabend wird Se. Maiestät der König nach Dresden zurückkehren. — Uebergabe des neuen Stä» behause L.i Die Uebergabe des neuen Ständehauses an die Präsidenten der beiden Ständekammern soll, einer Mitteilung aus Dresden zufolge, einige Tage vor dem Zusanunentritt des Landtags in einfacher Form ohne irgend welche Feierlichkeit vollzogen werden. Der Landtag wird am 15. Oktober abends im neuen Ständehause zusammentreten. Ein offizieller Abschied vom bisherigen Heim wird nicht geplant. — Landeskultur rat. Der Landeskulturrat im Königreich Sachsen tritt, wie schon kurz gemeldet, am Frei tag, den 11., und Sonnabend, den 12. Oktober, zu seiner 46. Gesamtsitzung im Saale der Stadtverordneten zu Dresden zusammen. In derselbe» Sitzung wird man sich u. a. mit dem von der StaatSregierung vorbereiteten Ent würfe eines Forst- und Feldstrafgesetzes befassen, der auch dem kommende» Landtage vorgelegt werden soll. Auch Maßregeln gegen die Sperlingsplage, die Grundwertsteller der Entwurf einer Verordnung über die staatliche Pferdc- versicherung, die Errichtung eines Arbeitsnachweises, die Versicherung der Weidetiere, die Errichtung einer Beratungs stelle für den Betrieb von Dauerweiden usw. stehen zur Beratung. — Verkehr nach und von Oesterreich über Bodenbach und Letschen. Die passive Resistenz, in die am 1. Oktober nachmittags die Beamten der Oester- rcichischen Nordwestbahn und der k. k. österreichischen Staatsbahn eingetreten sind, hat znr Folge gehabt, daß auch auf den in der Richtung »ach Sachsen gelegenen öster reichischen Bahnlinien ^^-^^-Prag beträchtliche Ver spätungen der Personenzüge eingetreten sind und Güterzüge nicht mehr ordnungsmäßig verkehren können. Auf den Bahnstrecken Wien—Bruck a./L., Wien—Strelitz und Stadlau—Marchegg ist der Güterverkehr mit Ausnahme von Eilgütern, lebenden Tieren und Lebensmitteln völlig eingestellt- für Stationen dieser Linien werden daher Güter anderer Art vorläufig nicht angenommen, unterwegs befindliche werden den Absendern zur Verfügung gestellt. — An der Tierärztlichen Hochschule in Dresden sollen in Zukunft Volkshochschulkurse eingeführt werden. — In Dresden wurden gestern mittag zwei Monteure, die init der Reparatur der Zentralheizung in einem Ge bäude beschäftigt waren, infolge deS sich dabei entwickelnden starken Rauches ohnmächtig. Sie mußte» dem Krankenhause zugeführt werden, wo Rauchvergiftung festgestellt wurde. — Tödlich verunglückt ist m einer Spielwarenfabrik in Grokolbersdorf t. Erzaeb. der 22 Jahre alte Brett- schneioer Max Seifert. Dem Bedauernswerten wurde von der Kreissäge ein Stück Holz an die Brust geschleudert. 'Dadurch erhielt er so schwere Verletzungen, daß er binnen 2 Stunden starb. Er hinterläßt eine Witwe mit drei Kindern. — In Buchholz trat nach mehr als 40 jähr. Amtstätigkeit der Bizedirektor der Bürgerschule Thomas in den Ruhestand. — DaS Herrn Moritz Geipel in Gt. Egidieu gehörige, 21 Hektar 2S^ Sr große Grundstück ist in den Besitz der Sertlictie AngelegenüMoa. .Schneeberg, 3. Oktober. Der 1. Oktober war ein Ehren- und Freudentag für Herrn Super intendent und Oberpfarrer Thomas. War es ihm doch vergönnt, auf eine 25 jährige reich gesegnete Tätigkeit im geistlichen Amte zurückzublicken. Am Vor mittag begrüßte den Jubilar eine Abordnung deS hiesigen Männervereins, dann eine Vertretung der Geistlichen det Ephor ie, und der gesamte Kirchenvorstand von Schneeberg, sinnige Geschenke überreichend. In seiner Ansprache ge dachte der Bizevorsitzende des Kirchenvorstands Herr Bürger meister Or. von Woydt der verdienstvollen, überaus fleißigen Amtsführung des Herrn Jubilars und wünschte ihm Gottes Schutz und Segen zu fernerem gesegneten Wirke». In seiner Erwiderung betonte Herr Superinten dent Thomas, wie groß für ihn die Freude sei, daß er heute bekunde» könne, wie der Kirchenvorstand mit sichte lichem Interesse und in voller Harmonie an dein schönen Werke mit ihm baue, und wünschte seiner lieben Schnee berger Kirchgemeinde »ach dem vollendeten Ausbau der Kirche auch im Innere» Wachsen der Kirchgemeinde. Eine Abordnung deS Lehrerkollegiums der Schneeberger Bürger schule unter Führung des Herrn Direktors Qneißer be glückwünschte den Herrn Jubilar als LehrerSsoh» und Freund der Schille und der Lehrer. Herr Schulrat Israel »ahm Gelegenheit, die Glückwünsche des königlichen Seminars zu übermitteln. Von vielen Seiten gingen der» verehrten Jubilar Glückwünsche zu, die bekunden, wie treuer Arbeit der Segen nicht ausbleibt. Schneeberg, 3. Oktober. Beim gestrigen Herbst» Königsschießen der priv. Schützengesellschaft errang Herr Fabrikbesitzer Hauptmann Alexander Wilt sch die Königswürde. Nm 9 Uhr früh nahmen die Schützen bei prächtigem Herbstwetter an Siegels Restaurant Auf stellung. Sodann erfolgte das Abhole» des bisherigen LerbstkönigS Herrn Kaufmann Oberleutnant Röser. Mit klingendem Spiele ging es zum Schützenhause, wo zunächst von 10—12 Uhr das Aufschießen der ersten zwei Rennen (300 in Freihand) stattfand. Bei dem sich anschließen den Mittagsmahl brachte Herr Fabrikbesitzer Hauptmann Wilisch das erste Hoch auf Se. Majestät den König aus, das begeisterten Widerhall fand. Herr Kaufmann Oberleutnant" Röser toastete auf die Schützengesellschaft, Herr Vorsteher G. Baumann auf Herrn Hauptmann Wilisch. Nachmittags erfolgte die Fortsetzung des Schießens. Mit Jubel wurde die Proklamation des Schützenkönigs ausge nommen. Bet dem Konzert, das neben vaterländischen Orchesterstückrn der Stadtkapelle durch vortreffliche Gesangs vorträge eines aus Mitgliedern der Schützengesellschaft be stehenden Doppelquartetts der „Liedertafel" verschönt wurde, brachte zunächst Herr Fabrikbesitzer, Wilisch in zündenden Worten ein Hoch auf Kaiser Wilhelm aus. Herr Vorsteher Baumann ließ seine Ansprache in einem Hoch auf den neuen Schützenkönig Herrn Willsch auskünaen, der, nach dem er den EhMpokal kredenzt erhalten hafte, mit