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-- vertliclie Nngeleoenlieitsn. Sckwarzenberg, 7. August. Da» hiesige Schützen» kek nHm einen in jever Hinsicht wobsseluygenen Berlar kius Sacblea. — Heimatscheine. Im Hinblick auf die strenge Handhabung der Fremdenkontrolle durch die Ortsbehörden in der Schweiz und zur Vermeidung von Weiterungen und Unzuträglichkeiten sowohl für die Behörden als insbesondere für die Beteiligten werden diejenigen sächsischen Staats angehörigen, die sich in der Schweiz niederzulassen oder dort längeren Aufenthalt zu nehmen beabsichtigen, darauf aufmerksam gemacht, daß eS sehr zweckmäßig ist, sich vor der Abreise mit einem Heimatschetne oder doch wenigstens mit einem Reisepässe und einem Lellmundszeugnisse zu ver sehen. Der Antrag auf Ausstellung eines Heimatscheines ist unter näherer Angabe der Gcburts-, Abstammungs- und Aufenthaltsverhältnisse bei der Verwaltungsbehörde deS Wohnortes bez. letzten Wohnortes (d. i. in Städten mit der revidierten Städteordnung der Stadtrat, sonst die Amts- hauptmaunschaft) zu stellen. — Bund deutscher B a n m sch u leub esi tz er. Wir werden um die Veröffentlichung des folgenden ersucht. Die immer -schwieriger werdende wirtschaftliche Lage der Baumschulenbesitzer hat diese Branche gleich anderen zu der Notwendigkeit geführt, durch einen engeren Zusammenschluß und durch gemeinsame» Arbeiten Vorteile sich zu sichern, die dem Einzelnen nicht zugänglich sind. In diesem Sinne hatten sich bereits im Laufe der letzten Jahre in fast allen Bundesstaaten und Provinzen Deutschlands Verbände der Baumschulenbesitzer gegründet, welche nunmehr im Juni d. I. in Mannheim zu einem Bunde sich züsammengeschlossen haben. Die Ziele diese» Bundes gehen darauf hinaus, durch engeren Zusammenschluß, durch gegenseitige Aussprache und durch neuzeitliche Verbesserungen positive Arbeit zur weiteren Vervollkommnung des technisch«» Betriebes zu leisten. Des weiteren soll der leider immer noch durch Hausierer» und Winkelbaumschulen rc. stattfindende unlautere Wettbewerb energisch unterdrückt werden. Die Tätigkeit des Bundes hat bereits dazu geführt, daß einheitliche Detailpreise für alle Obstbaumformen vereinbart worden sind- auch hat dieser Beschluß die Vorschrift gezeitigt, daß nur vorzügliches Material zum Verkaufe gelangen darf und daß minder wertige Ware nunmehr gänzlich ausgeschlossen sein soll. Im Anschluß an die bereits durch Behörden und Vereine — in Sachsen durch den Landesobstbauverein — erzielten Erfolge auf dem Gebiete der Sortenwahl wird auch der Bund mit seinen Verbänden bestrebt sein, durch einheitlich« Bezeichunaen in den Katalogen und Einschränkung der Sortiment» sein Scherflei" »ur Beseitigung de» Sorten« kür oen Gruß au» der Kolonie. Möchte derselben unter Ihrer Leitung eine Zukunft bevorstehen, welche da» Vater land mit Stolz erfüllt und die braven Kolonisten für ihren Mut und ihre Ausdauer reich belohnt. Vor allem aber sollen sie ohne Unterschied deS Standes fest und einheitlich zusammenhalten und zusammen arbeiten. Ohne da» ist kein Fortschritt zu erwarten. Wilhelm, I. U." Berlin, 7. August. (Der Besuch des Kaisers oei der Kaiserin Eugenie.) Die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" schreibt: lieber den Besuch, den der Deutsche Kaiser auf seiner Nordlaudsfahrt der Kaiserin Eugenie abstattete, wird in der ausländischen Presse eine Legende gesponnen, der zufolge die Begegnung auf An suchen der Kaiserin durch den Kaiser Franz Josef vermit telt worden sei. Die Kaiserin habe die Gelegenheit benutzt um dem Deutschen Kaiser bisher bewahrte Geheimnisse von weittragender politischer Bedeutung mitzuteilen. Wir können festftellen, daß diese Geschichte frei erfunden ist. Der Be such des Kaisers auf der „Thistle" war auch unverabrcdet. Der Kaiser hatte erst am Tage vorher zufällig von der An wesenheit der Kaiserin Eugenie auf Molde Kenntnis er halten. Kassel, 7. August. (Verurteilung eines Reichstagsabgeordneten.) Der freisinnige Reichs tagsabgeordnete Potthoff wurde wegen Beleidigung der Fürst lich Waldeckscheu Domänenkammer durch die Presse von der Strafkammer zu 200 Mk. Geldstrafe verurteilt. Gegen die mitangeklagten Redakteure Bing und Topeters lautete das Urteil auf je 50 Mk. und Publikationsbefugnis. Breslau, 7. August. (Zur Lohnbewegung der oberschlesischen Bergleute.) Äach einer Mitteilung der Bergwerksdirektion sind bei der gestrigen Abendschicht von 5434 Mann 1552 Mann angefahren, 600 Mann mehr als vorgestern. Bei der heutigen Frühschicht sind von 2168 Mann 1026, also nahezu die Hälfte, ungefähren. Auf dem Ostfelde sind bei der gestrigen Mittagsschicht von 840 Mann 259 Mann und auf dem Marianschacht von 52 Mann 7 Mann, sämtlich unter Tage augefahren. — In Königshütte fand gestern abend eine Versammlung der Hütten- und Bergarbeiter der vereinigten Königs- und Laurahütten statt, um zur Lohnfrage Stellung zu nehmen. Da von den StahlwerkSarbeiteru bereits eine Petition an den Minister abgegangen ist, sind in der Versammlung Wünsche und Be schwerden formuliert worden, nm diese abermals der Ver waltung zu unterbreiten. Die Versammlung, die sehr stark besucht war, war damit einverstanden, im Falle einer Ab lehnung der Forderungen iu den Ausstand zu treten. Die Versammlung war sehr stark besucht. Regierungspräsident Holtz von Oppeln sowie Oberbergrat Dobers ans Breslau sind in Königshütte eingetroffen. Metz, 7. August. (Eucharistischer Kongreß.) Heute begann die Sitzung des eucharistischer Kongresses. Der Zudrang zu den Versammlungen war so groß, daß die deutschen Ausschußsitzungen wegen Raummangels iu die Tonhalle verlegt werden mußten. Die deutschen und die französischen Sitzungen werden besonders abgehalten. Kar dinal Fischer-Köln besuchte zuerst die deutsche und davu die französische Versammlung. In der französischen begrüßte er in französischer Sprache die Versammelten und betonte, daß sie hier nickt Deutsche und Franzosen, sondern Katho liken seien. Er gab sodann seinem tiefen Bedauern Aus druck über die Verfolgungen, denen die französische katho lische Kirche ausgesetzt sei. — Bei dem gestrigen Empfange in der Kathedrale bestieg zuerst der Bischof von Metz die Kanzel, um den päpstlichen Legaten zu begrüßen. Darauf antwortete der Kardinal Vanutelli in französischer Sprache. Er erinnerte an den Zweck des Kongresses und schloß mit der Erteilung des apostolischen Segens iu französischer und in deutscher Sprache. Oesterreich Wien, 7.August. (Zur Kaiserbegegnung in Swinemünde.) Zum Abschluß der Swinemünder Kai sertage schreibt das „Wiener Fremdenblatt": Die Tage von Swinemünde haben gehalten, was von ihnen erwartet worden war. Ein vertrauensvolles Einvornehmen ist neu gekräftigt worden. Kein Mißklang von außen her ist dies mal zu hören gewesen, nirgends hat inan gcargwöhnt, daß daS Einverständnis zwischen den Herrschern nnd den Staats männern les Deutschen Reiches und Rußlands sich gegen irgendwen kehren solUe. Frankreich. Paris, 7. August. (Eine Note der fran - § ö s i s ch e n R e g i e r u n g a n d i e M ä ch t e). In der Mitteilung, welche den Signatarmächteu der Algeciras akte von den Vertretern Frankreichs überreicht wurde, heißt es in der Hauptsache, daß die Ereignisse den be schlossenen Maßnahmen, die den Mächten notifiziert werden sollten, zuvorgekommen seien. Die Note fügt hinzu, daß die dringende Notwendigkeit es immer mehr gebiete, die Polizei in den Häfen von Marokko zu organisieren. Sie bekräftigt den Entschluß Frankreichs, die Autorität des Sultans und die Unabhängigkeit und Unversehrtheit seines Reiches ausrechtzuerhalten und zu wahren. Die Note meldet ferner, daß Ordnung, Sicherheit und die Freiheit des Handelsverkehrs in Casablanca werden garantiert werden, und daß die Urheber der Niedermetzeiungen und Anschläge der Bestrafung nicht entgehen werden. Schließlich erklärt die Note ausdrücklich, daß die Polizei von Casahtanca und der Umgebung iin Verein mit Spanien org^Mert werden wird. England. London, 7. August. König Eduard trank, wie verlautet, bet dein Jahresdiner deS Königlichen Nachtklubs, welches gestern abend stattfand, auf die Gesundheit des deutschen Kaisers,, indem er seine Glückwünsche zu dem Siege zum Au-Hucke brachte, mit dem die kaiserlich« Aacht „Meteor" den König-vokal errungen habe. — In der Wrttkabrt um den von dem deutsch«»» Kaiser schifteten Wtrrwar» beizutragen. Alle, welche an oer Gesunouüji und Erweiterung unseres deutschen Obstbaues interessiert sind, wollen deshalb in dem Bund Deutscher BaumschulÄi- besitzer eine Stelle erblicken, welche mit aller Energie »M mit nötigem Wissen und Können auSgestattet, auf diesem Gebiete im Sinne der vorstehenden Worte vorwärts strebt. Etwaige Auskünfte gibt jederzeit der Vorsitzende der ViA einigung für Sachsen, Baumschulenbesitzer Paul Hauber, Tolkewitz-Dresden. — Die Lokomotivheizerstochter Marie Schmidt in Leipzig, die durch die Explosion eines Spirituskochers schwere Brandwunden erlitt, ist im Kraukeuhause ihren Verletzungen erlegen. — Die aus Leisnig gemeldete Pilz vergiftung hat doch für die betroffene Familie des Tuch webers Hermann Wilhelm eine traurige Wendung genom men. Der achtjährige Enkelsohn W.s ist nach einhalbtägigem Todeskampfe gestorben und auch der Vater ist jetzt der Pilzver giftung erlegen. Die Mutter befindet sich auf dem Wege der Besserung,dagegen ist derZustand derTochterbesorgniserregend. — In Krumhermsdorf bei Neustadt i. S. nahm der Maschinenbauer H., als er in seiner Wohnung gerichtlich vernommen werden sollte, Salzsäure zu sich. Es machte sich seine Aufnahme ins Krankenhaus uotweudig, wo er nach kurzer Zeit infolge innerlicher Verbrennnng verstarb. Ueber sein Vermögen war vor einig«» Wochen daS Konkursverfahren eröffnet Wörden, wo mit man die Vernehmung iu Verbindung bringt. — Vor etwa vierzehn Tagen wurde in Sommerar» lei Reibersdorf die Ehefrau eines Einwohners iin Scherz von einen« Nachbar zwischen die Stubentür geklemmt. Nach dieser Zeit stellten sich bei der Frau Beschwerden nno Brechanfälle ein, so daß sie sich in ärztliche Behandlung begeben mußte, Vorgestern brach sie vor den Augen des Arztes zusammen und war bald eine Leiche. Der Arzt führt den Tod der Frau auf den Scherz zurück, da ver mutlich innere edle Teile der Frau verletzt wurden. — In Nieska bei Zeithain kam ein zweijähriger Knabe beim Spiel«» den Flügeln der Windmühle zu nahe und wurde durch einen Schlag sofort gctö er. — In Hetzdorf bei Freiberg erlitt in Abwesenheit seiner Eltern der 6 jährige Alfred Schulze, als er Petroleum ins Feuer gegossen hatte, wodurch die Kanne explodierte, so schwere Brandwunden, daß er in das Stadtkrankenhaus Freiberg gebracht werden mußte. — Herr Schuldirektor Paul Rülke in Brandis, der vor einigen Tagen an einem Furunkel am Halse erkrankte und deswegen nach dein Leipziger Stadtkrankenhause übergeführt werden mußte, ist dort gestorben. — In Niedercolmnitz setzte bei einen» Gewitter am Dienstag nachmittag ein Blitzstrahl daS An wesen des Wlrtschaftsbesitzers Glöckner in dem Ortsteil „auf der Folge" in Brand. Wohnhaus und Scheune wurden voll ständig eingeäschert. — Nach längerem Leiden starb der Guts vorsteher des Rittergutes Oberlangenau Herr Zimmermann. — Während eines Ausflugs, den die Familie eines Post schaffners aus Chemnitz unternahm, kam bei dem Barer der Familie, bei dem sich schon seit längerer Zeit geistige Störungen bemerkbar machte»», während der Bahnfahrt der Wahnsinn zuin Ausbruch, so daß in Glaucha»» die Fahrt unterbrochen und der Unglückliche vorläufig in Sicherheit gebracht werde»» mußte. Als er abgeholt werden sollte, brach er ii» Tobsucht aus. Mit Hilfe der Polizei wurde der Bedauernswerte in das Glauchauer Krankenhaus ge bracht. — Im Garten eines Chemnitzer Bergnügungslv- kals wurde eine 44jährige Frau, als sie mit ihren zahlreichen Kindern bei Kaffee und Kuchen saß, vom Herzschlag betrof fen. Das Jammern der Kleinen um den Tod der Mutterunddie fröhliche Konzertmusik bildeten einen ergreifenden Kontrast. — Ein 24jähriger Schlosser aus Weseritz in Böhmen tü tete sich in Chemnitz in einer Bodenkammer des von ihn» bewohnten Hauses durch einen Revolverschuß in die rechte Schläfe. Wie verlautet, dürfte Liebeskummer das Motiv zur Tat sein. — Herr Schumann aus St. Egidien reitere in Niederlungwitz einen zwölf Jahre alte»» Knaben, der an einer sehr tiefen Stelle des Lungwitzbaches badete und dabei unterging, vom Tode des Ertrinkens. — — Nach Unterschlagung von 4777 Mk. wurde aus Crim- mitschan der 18 Jahre alte Handlungsgehilfe O.kar Albert Klette flüchtig. — In einer gemeinsamen Sitzung des Rats- und Stadtverordnetenkolleglums zu Hohenstcik Ernstthal wurde beschloss«», die durch Weggang d.S Herrn Bürgermeisters Dr. Polster freigewordene Sr.lt« mit einem Anfangsgehalt von 6000 Mark einschliegiich der Führung der, StandesamtSgeschäfte anszuschreivcn. — Der Bau der neuen Giiterbahn Planitz - Zwickau soll bis Mitte kommende»» Monats beendet werden. Er ist auf 187 000 Mark veranschlagt. Nach dem künftigen Bahnhof in Niederplanitz hat die Gemeinde eine neue Str. he zu bauen, zu deren Kosten der Staat 50 Prozent beiträgt. — Beim Baden ertrank in Crossen in der Mulde der 18 jährige Kistenbauer Robert Arthur Günzel aus Zwickau. Günzel war kurz nach dem Essen bade»» gegangen- sein Tod dürfte aus einen Schlaganfall zurückzuführen sein. — In Reichenbach i. B> ist nachts die alte Kinderbe wahranstalt ntedergebrannt. Das Anwesen war erst vor wenigen Wochen durch Umzug nach dem neuen Heim ver lassen worden »»nv stand seitdem leer. — Die Polizei in Plauen hat fünf dortige junge Bnrschen in» Alter von 16 bis 18 Jahren als diejenigen ermittelt, die in den letzten Wochen förmliche Diebeszüge in Plauen und der nächsten Umgebung unternommen haben. Auf das Konto der junge»» Burschen ist das Erbrechen eine» Schaukastens zu setzen, aus dem sie Gold- und Silberwaren sonne andere Wertsache»» entwendeten. — Herr Missionar Richard Teubner aus Klt«ge«thal sgeht demnächst nach China, um dort in dem thin zugeteilten Bezirk seil»« Arbeit im Dienste der MtssionSgesellschaft aufznnehiM Cup siegte nach e»ner Meldung au» Cowes ole Aacht „Tarlad", dem Earl of Dunraven gehörig. Belfast, 7. August.! (Die Unruhen in Bel- fast). Die Stadt wurde gestern morgen von Militär be setzt- die einzelnen Kompagnien marschierten durch die Straßen zu ihren Standorten, während Gruppen von.Bürgern dem Schauspiel zusahen. Portugal. Lissabon, 7. August. (Sprenastossexplo° s i o n.) Ji» der Straße Sante Antonio Estrella ereignete sich heute eine Explosion von Sprengstoffen, mit deren Herstellung ein Kupferschmied beschäftigt war. Vier- Personen wurden schwer verletzt in das Kranken haus ausgenommen, wo sie in Haft behalten werden. Die Polizei umstellte das Haus, in dein sich die Explosion er eignete, und nahin eine Durchsuchung der Räume vor, bei der ein Buch mit Rezepten für die Herstellung voi» Explo sivstoffen sowie eii» Vorrat von Chemikalien beschlagnahmt wurden. Es wurde noch eine Reihe Verhaftungen vorge nommen, jedoch nur zum Teil aufrecht erhalten. Rußland. Petersburg, 7. August. (Bau von Panzer schiffe n). Die Marineverwaltung beabsichtigt, im laufen den Jahre 2 Panzerschiffe eines neuen Typs nach den vom Marineministerium ausaearbeiteten Plänen mit einer Wasser verdrängung von 19970 t zu bauen. Die Schiffe sollen, abgesehen von Schnellfeuergeschützen kleinen Kalibers, eine Armierung von 10 zwölfzölligen Geschützen erhalten und mit Turbinenmaschinen für eine Geschwindigkeit vor» 21 Knoten in der Stunde versehen werden. Lodz, ^7. August. (Beim Part eist rett.) Bei einem Parteistreit wurden hier zwei Arbeiter getötet und drei verwundet Amerika. Rio de Janerro, 7. August. (Brasiliens neue Anleihe.) Der brasilianische Senat gab seine Zu stimmung zur Aufnahme der Anleihe im Betrage voi» 3 Millionen Lstrl. Es handelt sich um die Anleihe, wegen der seiner Zeit mit den» Londoner Hause Rothschild verhan delt wurde. Afrika. Tanger, 7. August. (Ein.e neue Wendung ir» Casablanca.) Der Gouverneur in Casablanca hat auf die Drohung mit der Fortsetzung des Bombardements durch die Kriegsschiffe auf der Reede die an den» Ueberfall der französischen Landuugskolnpagnie schuldige»» Askaris in Kette»» ausgeliefert. — Damit haben die Franzosen eine ge wisse Genugtuung erhalten, daß die Askaris der Sultans truppen wenigstens, die fanf die von den marokkanischen Behörden selbst herbeigerufenen Landungstruppen geschossen haben, den Franzosen ausgeliefert wordei» sind. Die hiesige französische Gesandtschaft hat den Dampfer „Emir" der Compagnie Mixte gechartert mit dem Befehl, sofort nach Mazagan zu gehen, um die dort ansässige!» Franzose»» nnd die übrigen Europäer an Bord zu nehmen. Die Lage ii» Mazagan soll sehr ernst sein. Unter den Eingeborenen von Tanger herrscht große Erregung über das Bombardement von Casablanca. Die französische Kolonie, die Unruhen befürchtet, fordert dringend, daß auch nach Tanger ein Kriegsschiff geschickt werde.