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k, ä wvckenlckau. Schneeberg, 4. August. Die Kaiserbegegnung bei Swinemünde steht auf politischem Gebiete zur Zeit im Vordergründe des Interesses. Die Zusammenkunft unseres Kaisers mit dem Zaren erfolgt diesmal unter wesentlich anderen Umständen als vor zwei Jahren in den finischen Gewässern beiBiörkö. Damals befand sich kein Minister im Gefolge der beiden Monarchen/ niemand wohnte den Unterredungen an Bord der russischen Jacht „Polarstern" und der deutschen Kaiser- jncht „Hohenzollern" Lei. Es handelte sich damals um eine rein persönliche Aussprache dec beiden Kaiser. Daß der jetzigen Begegnung ein hochpolitischer Charakter innewohnt wird äußerlich schou dadurch gekennzeichnet, daß sowohl Reichskanzler Fürst Bülow als auch der russische Minister des Aeußern von Iswolski an ihr teilnehmen. Die Trag weite der Swinemünder Entrevue wird sich erst in Zukunst ermessen lassen, wenn ihre Ergebnisse greifbare Form ange nommen haben werden. Aber schon jetzt ist ihre Bedeutung an sich nicht zu unterschätzen. Bietet der auf mehrere Tage berechnete Besuch des Zaren doch nicht nur eine Bekräftig ung der traditionellen Freundschaft, die zwischen den beiden Reichsoberhäuptern seit jeher geherrscht hat, sondern auch einen Beweis dafür, welchen Wert die russische Regierung auf die Aufrechterhaltung eines von gegenseitigem Vertrauen getragenen freundnachbarlichen Verhältnisses legt, eines Ver hältnisses, das weder durch die Stellung Rußlands im Zweibunde noch durch diejenige Deutschlands im Drei bunde irgend beeinträchtigt wird. Die Entrevue darf gleich zeitig auch als ein Zeichen dafür gelten, daß das offizielle Rußland sich an der sogenannten .Einkreisungspolitik" Deutschland gegenüber weder bisher beteiligt hat noch sich in Zukunft zn beteiligen gedenkt. Bedeutete die „Eintrei- suugspolittk" eine Bedrohung des europäischen Friedens, so enthält die Kaiserzusammenkunft in Swinemünde eine er freuliche Borbedeutnng für den Erfolg der von Deutschland vertretenen Friedenspolitik. Daß die Monarchenzusammen kunft auch auf russischer Seit« als eine Förderung de- Friedm-werkS aufgefatzt wird, «M sich der au andere? Stelle tn der heutigen Nummer unseres Blattes Mieder, gegebenen Auslassung der „Nowoft Wremja." Die pöbelhaften irredenttsttschen «u»schr»tt- ungen gegen Deutsche in Südtirol haben nicht nur in Deutschland sondern bet den Gesitteten aller Ander, Schmarren! Der „TqMrsHche Y-llrse«nd" erscheint «U d«»»» nach den L°nn> und Yetzlagen. Abonnement monatlich 60 W,. nm * WWMWM W bereu d. K u Ssg. Der Stadtrat. I. V.: H. v. Trebra. >iL «LU» n unserm Nachbarstaate Oesterreich daß selbst in den Städten am Meere die Macht des Sül- hervorgerufen. So Aergernis er- tans nicht stark genug ist, um die unruhigen Elemente jm tans nicht stark genug ist, um die unruhigen El Zaume zu halten und die Europäer zu schützen. re dcS rage. k. itnge der um Kasablanca woi schieben, die die Einstellung den „Heiligen Krieg" «predig F«rnf,n-«cd-r, Sehneeverg 10. Äus 8t Volkfreunt -ehneebuA. Neustädtel, am 2. August 1907« 2 «0. Johrg. bade» zu sttn, worauf auch die Tatsache unter dem Vorwande, keine Patronen zu senduna von Truppen zur Bergung der Letchen der Euro päer verweigert M ZedenfM zeigt -er Bingang »ieder, »nPordder letzteren et» Diner statt, zu dem die bet-N- kittaen Umgebungen geladen wa«n l-wMt K-mmondsnten "" " ' nicht zum wenigsterl in , berechtigten Unwillen hervorgerufen. So Aergernis regend die skandalösen Vorgänge auch sein mögen, wäre es doch übertrieben, sie zu einer politischen Hauptaktion auf- bauschan zu wollen. Die österreichischen Behörden tun, wie nicht anders zu erwarten war, alles, um den von den fanatisierten feigen Rowdies — die rohen Angriffe wurden bekanntlich von tausenden gegen eine kleine Schaar deutscher Touristen gerichtet — mißhandelten DeuUchen die schuldige Genugtuung zu teil werden zu lassen. Wie schon kurz er wähnt, hat sich übrigens die eigentliche, italienisch sprechende Landbevölkerung der Gegend von allen Ausschreitungen fern gehalten, ja sogar mehrfach ihrer Sympathie für die deutschen Gäste Ausdruck verliehen. Die Wegelagerer setzten sich zum größten Teile aus städtischen, angeblich „gebildeten" Elementen Trients, Roveretos usw. zusammen, aus Studenten, jungen Kaufleuten u. am. Diesen Ruhestörern und ihrem Anhang gegenüber wird die öster reichische Regierung mit Entschiedenheit den Standpunkt der Staatssouveränitär geltend zu machen haben, damit ihnen die Lust zu ähnlichen „Heldentaten^, ein für allemal vergeht. Auch der italienischen Regierung kann es nur willkommen sein, wenn dem Treiben der unruhigen irredentistischen Elemente, die der dreibundfreundlichen Politik der italienischen Staals- regierung Schwierigketten zu bereite» suchen, energisch und erfolgreich entgegengetreten wird. Die Ermordung von Europäern tn Casa blanca hat eine neue Verwickelung in der marokka nischen Frage gezeitigt. Während der Sultan imme r noch vergeblich bemüht ist, die Freilassung seines von Rai» suli gefangen genommenen Unterhändlers Maclean zu er wirken oder zu erzwingen, haben fanatisch» Beduinen in Casablanca, dem zweitgrößten marokkanischen Hafen am Atlantischen Ozean, eine Anzahl Europäer, Franzosen, Spanier und Italiener ermordet. Der Pascha von Casa blanca sucht die Schuld an der Metzelei, die dem Sultan neue große Verlegenheiten bereiten wird, auf di» HSupt- " ' Hnenden BeduttwnUmme zu der Hafen-Mten --fordert, st und dabtt ge-eu den rsgesgoMM-. Deutschland. Swinemünde, 4. August. (D ie K a i se rb e« gegnung in Swinemünde.) Die Begegnung derKais serjachten fand auf hoher See gestern vormittag um 10 Uhr statt. Der Deutsche Kaiser ging mit dem Fürsten Bülow, dem Staatssekretär von Tirpitz und dem Gefolge sofort an Bord des „Standart" und begab sich mit dem Kaiser von Rußland nach der Reede von Gwinemünde, wo bei sie an der ersten Reihe der Hochseeflotte vorbeifuhren. Der „Standart" machte gegen '/M Uhr fest. Gleich darauf erschienen Prinz Heinrich von Preußen sowie sämtliche deutsche Schiffskommandeure an Bord des „Stan dart", wo Kaiser Wilhelm sie dem Kaiser Nicolaus vorstellte. Gegen 1 Uhr. verließ Kaiser Wilhelm dm „Standart" und gleich darauf fuhr der Kaiser von Rußland in Begleitung des Ministers deS Aeußern von Iswolski sowie des Hofstaates nach der „Hohenzollern", wo die Kapelle die russische Nationalhymne spielte. Um 1'/. Uhr fand an Bord der „Hohenzollern" eine Früh stückstafel statt. Bei dieser jpßen die beiden Kaiser einan der gegenüber, der Zar zwischen den Prinzen Heinrich und Adalbert, der Kaiser zwischen dem Minister Iswolski und Baron Frederic. Die Kapelle der „Hohenzollern" konzer tierte. Nach der Tafel hielten die Monaden auf dem Ach- terdeck Cercle. Nach 2h, begab sich der Zar an Bord des „Standart" zurück. Um 3 Uhr begaben sich beide Kaiser, nachdem der Kaiser den Zaren vom „Standart" abgrholt hatte, an Bord der „Deutschland" zur Besichtigung deS Panzers. Nach Besichtigung der „Deutschland" besuchten beide Majestäten noch den -roßen Kreuzer Kort und den kleinen Kreuzer Königsberg An den Besichtigungen «sh» men dir Herren der Merseittaen Um-e-nn«» teil, Per Kaiser sekttett sodann -rn KiM* v»n Rußland Huf dem Mittw och. den 7. August dieses Jahres abends h,8 Uhr findet eine Uebung der hiesigen zum Dienst bei der Pflichtfeuerwehr dienstpflichtigen Per- sPwn, das sind alle diejenigen, die am S1. Jul» dieses Jahres das 18. Le bensjahr vollendet aber das SS. noch nicht erfüllt hatten, statt. Sammelort: städtischer Turnplatz. Unentschuldigtes oder nicht genügend entschuldigtes Ausbleiben wird Mit Geldstrafe bis z« 8V Mk. — Pfg. oder entsprechender Hast bestraft. Der am 1. August d. I. fällig gewesene II. Termin Grundsteuer ist bot Vermeidung zwangsweiser Beitreibung bis zum 1S. diese- Monats zu bezahlen. Zschorlau, den. 5. August 1907. Der Gemei n d e I orstand. ' Hilbig. ' Oberfchlema Es wird bekannt gemacht, daß in der Zeit vo«fS. bis RS. August im hiesige» Orte ein unvermuteter Feueralarm stattfinden wird- Oberfchlema, den 3. Angust 1907^ Der Gemeindevorstand. I. P. r Paul Modes, Gemeiudeältester Dienstag, den 6. August IS«7, vormittags 8 Uhr, sollen im Ber- fieigerungslokale des hiesigen Königl. Amtsgerichts 1 Sopha mit rotem Bezug, 1 Sopha« tisch und 1 Pfeilerspiegel gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts Aue, am 5. August 1907. Die ftir den V. August 1907 vormittags 9 Uhr in' Grünh ain anstehende Ver- steigcrung hat sich erledigt. , Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts Schwarzenberg, den 5. August 1907. Neustädtel. Pflichtfenerwehr. Nächsten Straßensperrung. Die Straß» im Tale der Großen Mittwoi.La wird vom Pferdebergel Lis zur Rachel Zeit vom 8. bis 17. d. Mts. für jeden Fährverkehr gesperrt. Crottendorf, den 3. August 1907. Der Gutsvorstehsr vom Staatsforstrevier Crottendorf. dbWolksfreunö. N Tageblatt MMMlatl G 'S" für öle tzl.unö LtMrchenBchsröen INMs.GMam.LaMMnAohM^ n ge-rgenstM-Lshmtz. LeuM1el.Hchnseberg.HchwaiZWbeig bZiMilLensels. WWWWWSWWNWWWMMMMWPWMWWWWMWWWWWWWWWW» Bekanntmachung. Ar. 40 de- diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes ist erschiene« und liegt in den Expeditionen der unterzeichneten Behörden 14 Tage lang zur Einsichtnahme aus. Inhalt: Verordnung zur Ausführung des Gesetzes, die Errichtung eines Amts* gerichtS in Zwönitz betr. — Verordnung zur Ergänzung der Verordnung vom 5. Sep* tember 1890, den Verkehr von Straßenlokomotiven auf öffentlichen Wegen betr. — Ver ordnung, di« Abänderung der Vorschrift Über hie Versendung von Sprengstoffen und Munitionsgrgenstäuden der Militär- und Marine-Verwaltung auf Land« und Wasser wegen (Sprengstoffversendungsvorschrift) betr. — Verordnung zu weiterer Ausführung des Gesetzes vom 4. August 1900, dio Handels- unh Gewerbekammer betr. — Bekannt machung eine Abänderung der Ausführungsbestimmüügen zu dem Gesetz über die Be kämpfung gemeingefährlicher Krankheiten sowie den Erlaß anderweiter Desinfektionsan weisungen für gemeingefährliche Krankheiten, insbesondere bei Pest, Aussatz, Cholera, Fleck fieber und Pocken betr. — Bekanntmachung, die Anleihe des Steinkohlenbauvereins Co«- cordia zu Oelsnitz im Erzgebirge betr. — Verordnung, Aenderungen und Ergänzungen der Pferde-Aushebungs-Borschrist vom 22. Juli 1902 betr. Die Stadträte von A«e, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg u. Schwarzenberg, die Bürgermeister v. Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt u. Wildenfels, die Gemeindevorstünde des amtshanptmannschaftliche« Bezirk- Schwarzenberg. Das der Gemeinde gehörige Wohnhaus NrSS des Brandkatasters, im oberen Ortsteil gelegen, soll Donnerstag, de« 8. August 1887 vormittag 11 Uhr im hiefige« Gemeiudeamte meistbietend versteigert werden. Das Grundstück ist mit 4860 Mark zur Brandkaffe eingefchätzt und hat emm Mietertrag von 363 Mark. Kauflustige wollen sich im Bersteigerungtztermifloeinfinden. ' ^SOer^am ' DrrSemeindevorsta»»^