Volltext Seite (XML)
Die Gemeinde Bernstach beabsichtigt, in dem unter Nummer 182 de» Flur- buch» für Bernsbach gelegenen Grundstück eine Steinkohlen- Gasanstalt zu errichten. ' Einwendungen hiergegen sind, soweit sie nicht auf besonderen PrivatrechtStiteln beruhen, bet deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen. Schwarzenberg, am 24. Juni 1907. Die Königliche AmtShauPtmannschast. In dem Konkursverfahren über daS Vermögen des Schnittwarenhändlers Friedrich Oswald Wappler in Lauter wird eine Gläubigerversammlung auf de« LS. Juli LSVV, vormittags LS Uhr vor daS unterzeichnete Amtsgericht einberufen. Tagesordnung: Beschlußfassung über den freihändigen Verkauf deS Warenlagers. Schwarzenberg, am 24. Juni 1907. Königliches Amtsgericht. Bekanntmachung. Der am 15. Juni 1907 fällig gewesene WasserzinS auf daS zweite Vierteljahr ist biS znm L. Juli LSV7 zur Vermeidung der Absperrung des Wasserzuflusses an die Stadtkaffe zu bezahlen. Johanngeorgenstadt, den 24. Juni 1907. Der Dtadtrat. vr. Wagner. Johanngeorgenstadt. Beiträge zur land- und forstwirtschaftliche» Berufsgenosseuschaft betreffend. Das Unternehmer-Verzeichnis der land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenoffen schaft auf das Jahr 1906 für den hiesigen Bezirk liegt vom SS. Juni bis S. Juli LSS7 zur Einsichtnahme für die Beteiligten in der Stadtsteuereinnahme aus. Beschwerden wegen Aufnahme oder Nichtaufnahme in das Verzeichnis sind inner halb 4 Wochen und gegen Beitragsberechnung innerhalb 2 Wochen, von: 26. Juni d. Js. ab gerechnet, beim Genoffenschaftsvorstande (Dresden, Wienerplatz I") anzubringcn. Die auf ö, 10 Pfennig mr jede vettragSpflichnge Steuereinheit stftgefthten Bv träge werden in den nächsten Tagen durch die Gchutzmannschaft etngehoben. Zahlmm Ist auch dann zu leisten, wenn gegen die Beitragsherechnung Einspruch ««hoben wab. , Johanngeorgenstadt, den 19. Jun! 1907. Der Or. Wagner. Berufs- und Betriebszählung in Ane. Das Ergebnis der zugleich mit der Berufs- und Betriebszählung verbunden ge- wesenen Volkszählung läßt vermuten, daß" die Haushaltungsvorstände nicht immer an« Kinder in die Haushaltungslisten eingetragen haben. In diese Listen sind nicht nur die jenigen Kinder aufzunehmen, die einen Beruf ausüben, sondern auch diejenigen, welche b-rnfsloS oder schulpflichtig sind oder auch daß schulpflichtige Alter «och nicht er reicht habe«. Wir ersuchen deshalb diejenigen HauShaltungsvorstände, deren Haushaltungslisten hiernach zu berichtigen sind, dies sofort im Stadthause — Zimmer 13 — zu melden. Aue, den 24. Juni 1907. Der Rat der Stadt. I. V.: Schubert, Stadtrat. Hke. Versteigerung. Mittwoch, de« SS. J««i LVOV, nachmittags 2 Uhr sollen in Bockau im Restaurant zum Reichsadler anderwärts gepfändete Gegenstände als: 3 vollständige Betten, 1 Waschtisch mit Marmorplatte und Spiegel, 1 Nähmaschine, 1 Sofa mit rotem Rips- bezug, 1 Waschtisch mit Holzplatte, 1 Spiegel, 2 Nachtschränkchen, 1 Tisch und 2 Stühle gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Aue, am 25. Juni 1907. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts Jahrmarkt in Johanngeorgenstadt am 8. und 9. Juli 1907. ragesgolcincitte. Deutschland. Kiel, 24. Juni. Der Kaiser besuchte, von de* „Hohenzollern" kommend, heute vormittag das japanische Admiralsschiff „Tsukuba", darauf den Kreuzer „Tschikose" und zum Schluß das argentinische Kriegsschiff „Presideute Sarmiento." Kiel, 24. Juni. Der Kaiser hat heute früh an Bord des japanischen Kreuzers „Tsukuba" folgende Worte gesprochen: „Meine Herren! Ich heiße Sie und Ihre Schiffe in Meinem Namen und im Namen Meiner Flotte und Meines Landes in diesem Hasen herzlich willkommen. Ich weiß die gütige Absicht Seiner Majestät des Kaisers von Japan bei der Entsendung dieses Geschwaders nach Kiel m hohem Maße zu würdigen. Ich beglückwünsche Sie zu dem Aussehen Ihrer Schiffe und den vortrefflichen Mannschaften, und Ich hoffe, daß die japanische und die deutsche Flotte stets als gute Freunde und Kameraden zu- sammenwirken mögen, sowie daß ihre Flaggen stets Seite an Seite wehen mögen zur Erhaltung von Frieden und Ordnung in der Welt." Kiel, 24. Juni. (Die Kaiserin in Kie l.) Um 6'/^ Uhr aben s traf der Sonderzug mit der Kaiserin hier ein. Zum Eupfaug waren ans dem Bahnhof erschienen der Kaiser, der Kronprinz, die Prinzen Heinrich, Adalbert und Prinz Oskar. Die Kaiserin begab sich sodann mit den übrigen Herrschaften auf dem Wasserwege zur „Hohen- zollern", wo sie Wohnung nahm. Berlin, 24. Juni. (Graf Posadowsky.) Graf Posadowsky verläßt die Reichshauptstadt in der zweiten Woche des Juli, um eine größere Reise anzutreten und sich dann vüuig ins Privatleben zurück;»ziehen. Der Ge samtverband evangelischer Arbeitervereine Deutschlands wird den Grafen Posadowsky zum Ehrenmitglied ernennen. Weimar, 24. Juni. (Denkmalsenthüllung.) Das Landesdenkmal für den verstorbenen Großherzog Karl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach wurde gestern mittag enthüllt. Zahlreiche fürstliche Gäste waren zu der Enthüllungsfeierlichkeit erschienen. Unter ihnen als Ver treter des Kaisers Prinz Friedrich Leopold von Preußen, als Vertreter des Königs vou Sachsen Prinz Johann Georg, ferner die Großherzogin von Baden, Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, Regent von Braunschweig und Gemahlin. Deputationen hatten entsandt: Das öster reichische Infanterieregiment Nr. 64, das russische Dragoner- cegiment Nr. 30 (Ingermanland), das sächsische Karabinier regiment und das preußische Kürassierregimcnt Nr. 8. Die ganze Stadt, besonders die Zugänge znm Karlsplatze, dem Standorte des Denkmals, war reich geschmückt. Kurz vor 12 Uhr trafen die Fürstlichkeiten auf dem Festplatze ein, zuletzt Großherzog Wilhelm Ernst mit Gemahlin mit der Großherzogin von Baden. Die hohen Herrschaften begaben sich in das Fürstenzelt, worauf ein Sängerchor die Hymne „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre" intonierte. Ter Präsident des weimarischen Landtags, Frh. v. Rotenhan, hielt die Festrede, in der er des segensreichen Wirkens des Großherzogs Karl Alexander und seiner Tätigkeit um das Zustandekommen der Einheit Deutschlands während des Krieges von 1870/71 gedachte. Darauf fiel unter dem Ge läute der Glocken, den jubelnden Rufen der Menge und den Klängen des PräsenticrmarscheS die Hülle. Zahlreiche Kränze wurden an dem Denkmal niedergelegt- u. a. im Auftrage deS Kaisers, deS Königs von Sachsen, der Königin Wilhelmina der Niederlande, des Großfürsten Konstantin von Rußland und zahlreicher anderer. Um 2 Uhr fand im Schlosse Hoftafel zu 300 Gedecken statt. Die Mitglieder der Kriegervereine wurden in Lokalen der Stadt auf Kosten des Großherzogs gespeist. Am Nachmittag fanden auf dem Karlsplatz und dem Markte Volksfeste statt. Köln, 24. Juni. Zu dem Ausstand der Ma schinisten und Heizer auf den rheinischen Schlepp dampfern wird noch gemeldet, daß 11 Reedereien, Ruhr otter, Duisburger und Düsseldorfer Firmen, die Forder ungen noch nicht anerkannt haben. ES finden noch Ver handlungen statt, um eine Einigung zwischen beiden Teilen herbeizuführen. Straßburg, 24. Juni. (Streik der Droschkenkutscher). Die hiesigen Droschken kutscher sind heute in den allgemeinen Streik eingetreten, weil ihnen auf ihre wiederholt eingereichten Wünsche nach anderweitiger Regelung des DroschkenkutschettarisS vom Bürgermeisteramt bis heute kein Bescheid zugegangen ist. Oesterreich. Wien, 24. Juni. (Besuch Kaiser Wilhelms in Korfu.) Wie hier verlautet, rechnet man in Triest für den nächsten Winter mit einem Besuch Kaiser Wilhelms in Korfu, wo er das von ihm angekaufte Schloß Achilleion besichtigen »volle. Ferner werde der Monarch einen Aus flug auf das Gebiet von Epirus machen, Janina besuchen und sich von dort auf die Stätte des alten Orakelheiligtums von Dodona ain Fuße des Tomaros begeben, um die dort befindlichen Ruinen der Akropolis von Dodona und des antiken Theawrs sowie die 1875 und 1876 ausgegrabenen Reste des alten Heiligtums des Zeus zu besichtigen. Wien, 24. Juni. Das Gerücht vor» der be vorstehenden Verlobung der Erzherzogin Hen riette »nit dem Prinzen Georg von Bayern wird von autoritativer Seite dementiert. Wien, 24. Juni. (Plenarsitzung des Jn- d ustrierates.) In der heutigen Plenarsitzung des Jn- dustrierates konstatierte der Handclsminister das anhaltende Aufsteigen der wirtschaftlichen Konjunktur namentlich in der Maschinen-und Textilindustrie. Bezüglich der Verhandlun gen mit Ungarn erklärte der Minister, beide Regierungen seien aufrichtig bemüht, sobald wie möglich eine Klarstellung für die Verständigung über die ausschlaggebenden Gesichts punkte zu erzielen. Der Minister erörterte die Frage der Regelung des Schiffahrtsverkehres und versicherte, gegebenen falls der Frage der Wiederinbetriebsetzung der Ostafrika. Linie näher zu trete». Holland. Haag, 24. Juni. (Von der Haager Kon ferenz.) Die heutige Sitzung der dritten Kommission der Konferenz (Seekrieg) eröffnete deren Vorsitzender Tornielli, mit einer Rede, in welcher er Italien als die Wiege des Völkerrechts bezeichnete. Auf seinen Vorschlag wurden zwei Subkommissionen gebildet. In der ersten werden behandelt die Fragen betreffend das Bombardement offener Städte, die Verwendung von Torpedos sowie betreffend die Genfer- Konvention - Präsident dieser Unterkcmmission ist Tornielli, Berichterstatter sind Renault-Frankreich und Siegel-Deutsch land. Die zweite Unterkommissiou, deren Präsident Hagerup-Norwegen und deren Berichterstatter Streit-Griecheu- laud und van den Heuvel-Belgicn sind, erörtert die Fragen betreffend Schiffe und Eigentum der Kriegführenden in neutralen Häfen. Porter-Amerika hat einen Alltrag be treffend das Bombardement offener Städte eingebracht, Kriegs-Deutschland einen solchen betreffend die Anwendung der Genfer Konvention im Seekriege. Satow-England hat sich Vorbehalten, einen Antrag betreffend die Ver wendung von Torpedos einzubrinaen. Ein chinesischer Dele gierter erklärte, China nehme offiziell das Rote Kreuz als Symbol der Genfer Konvention an- ein türkischer Dele gierter erklärte, die Türkei behalte aus religiösen Gründen den Halbmond als Symbol der Genfer Konvention bei. — In der Sitzung der 4. Kommission hielt von Martens (Rußland) eine Ansprache, in welcher er der Hoffnung Ausdruck gab, daß die Vertreter aller Nationen ihre per sönliche Auffassung, ihre Berechnungen, ihre Vorur teile und ihre Voreingenommenheiten zum Rittersaale mitgebracht hätten, um sie dem Gotte oeS Rechts, der Gerechtigkeit und dem Frieden zu opfern. Er fügte hinzu, Rußland habe keilten Antrag gestellt, aber sein Wunsch sei, daß alle die Zukunft und das Ziel der Kon ferenz in» Auge behalten. England hat einen Antrag ein gebracht, betreffend die Wegnahme von Schiffen Neutraler. ES wird einen weiteren Antrag einbringen, durch welchen der Begriff eines Kriegsfahrzeuges festgelegt werden soll, auch wird es eine Erklärung über die Frage der Kriegs- !onterbande abgeben. Amerika hat einen Antrag, betreffend ras feindliche Privateigentum auf See, gestellt. Krankreich. Paris. 24. Juni. (Maßregelung eines französischen Regiments.) Die französische Re gierung hat sich gegenüber den unzuverlässigen Truppen des vou Böziers nach Agde strafversetzte» 17. Infanterie-Regi- ments zu einem außergewöhnlichen Schritte genötigt gesehen. Die von den 300 Meuterern bekundete Reue über ihren un« erhörten Disziplinbruch vom vorigen Donnerstag hat nicht lange vorgehalten, und so entschloß sich Herr Clemenceau, da offenbar Gefahr im Verzüge war, schleunigst ganze Arbeit zu machen. Aus Beziers wird gemeldet: Eine Anzahl Soldaten des 17. Infanterie-Regiments kam gestern ohne Erlaubnis von Agde hierher. Als sie um Mitternacht nach Agde zurückkehren wollten, wurden sie in dem schon iir Bewegung befindlichen Zuge festgenommen. Während dieser Zeit gingen das 92. und das 55. Infanterie- Regiment sowie die 15. Dragoner nach Agde und sorgten dafür, daß das ganze 17. Infanterie-Regiment sicher in einen Zug gebracht wurde, dessen Bestimmungsott nicht be kannt war, mail sagt, Briancon. Alle Maßregeln waren getroffen worden, um die Soldaten des 17 Regiments am Entweichen und die Bevölkerung an einer Invention zu verhindern. Der Zug verließ Agde ohne Zwischenfall. — Der „Matin" meldet, daß ein Offizier des 17. Infanterie- Regiments an der Eingangstür des Patronenlagers von Agde neue Spuren eines versuchten Einbruchs entdeckt habe. Ausbesserungen an diesem in der Vorwache von Soldaten des 17. Jnfanterie-Regnneuts beschädigten Gebäude waren eben erst fertig geworden. Paris, 24. Juni. (Zum Winzeraufruhr). Mi nisterpräsident Clemencsan empfing heute vormittag eine Abordnung der Gemeindebehörden der Stadt MmeS, der er erklärte, er sei bereit, Milde walten zu lassen unter der Bedingung, daß die Gemeindebehörden, die ihre Entlassung eingereicht haben, sofort ihre amtliche Tätigkeit wieder auf nehmen. Portugal. — Die N n r u h e n i n P o r t u g a l. Die por tugiesische Gesandtschaft in Paris gibt über die Unruhen, die sich aus Anlaß der Wiederkehr des Ministerpräsidenten Franco aus Porto ereigneten, bekannt, daß die Ruhestör ungen voll einigen hundert Personen hervorgerufen wurden, welche die Polizei »nit Revolverschüssen angriffen. Di,e Polizei gab hierauf Feuer- zwei Personen sind getötet, etwa vierzig, der Mehrzahl nach Polizeibeamte, verwundet. Am nächsten Tage kam es voll neuem zu Streitigkeiten - die Ordnung ist wieder hergestellt. Im Lande herrscht Ruhe. Der König hat sich uach Äbrautes begeben- die Bevölkerung bereitete ihm einen begeisterten Empfang. Eugland. Loudon, 24. Juni. (Nachklänge vom Be suche des Lordmajors vou Loudon in Deutschland.) Im Anschluß au die Rückkehr des Lord-Majors uud der englischen Stadtvertreter erklärt die „Daily Graphic", die damit beendete Reihe interessanter Versuche einer anglo-deutschen Aussöhnung dürfte die er freulichsten Resultate zeitigen, falls die Staatsmänner aus beiden Seiten jetzt das gute Werk fvrtsetzten. Wenn jetzt offizielle Schritte getan würden, um zu beweisen, daß die alte Freundschaft wiederhergestellt sei, würden sie sich zwei fellos als äußerst populär erweisen. Die Idee, daß solche Schritte unmöglich wären, »veil keine Streitfragen zwischen beiden Ländern schwebten, sei irrtümlich. Besuche hoher Persönlichkeiten könnten auSaetauscht, offizielle Reden ge> kalten und sogar Verträge könnte»» abgeschlossen werden, selbst wenn ihre praktische Notwendigkeit nicht »nit bloßen »lugen sichtbar sei. Die unoffiziellen Leute, wie Lord Sa- isbury sie einmal nannte, hätten gute Pionierarbeit in Sachen de- internationale»» Friedens getan. Jetzt sei es Sache der Staatsmänner, diese Arbeit nutzbar zu machen Türkei. Konstantinopel, 24. Juni. (Der deutsch- türkische Handelsvertrag.) Zwischen dem kaiser- ichen Gesandten v. Kiderlen und dem ottomanischen Mint- ter des Aeußern Tewfik Pascha sind heute Ratifikation»- »rkunden bezüglich der Konvention vom 25. April über die llenderung der Nummer 1 des Vollziehungsprotokolls zum deutsch-türkischen Handelsvertrag vom 26. August 1890 ausgetauscht worden.