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Lchwarraw Volwfvmnd -chneabeiA. Sr^neeb«»»« HA, Aus 81 ^gebÄ-lKsfreunö. s N Tageblatt M Mntrblatt V flir öi« kal.un- MdÜr(hanZchVr--ninMs,Grünhain.Sarkns1einHoham- d«s« n gMgM8wbt,LsßM RouMfsl.<Zchnee borg, ZchwavenberL brmMbenfr^ Nr. 126. L«r «MAt «u «u«»-»»« d««l^ n«ch »«n «»im« und V«Uai««. Ld»mi«»«»t »«atliq S» Sonntag, 2. Jimi 1907. SO. Iah»-, Auf Blatt 72 des hiesigen Handelsregister-, die Frima F. A. Steinert in Schneeberg bctr., ist heute eingetragen worden, daß die Firma künftig F. A. Steinert -Nachfolger lautet, sowie, daß der bisherige Inhaber Herr Kaufmann Paul Eduard Werner ausgeschieden und der Zeichner Herr Ludwig Gerhard Dietrich in Schnee berg Inhaber der Firma geworden ist. Schneeberg, den 30. Mai 1907. Königliches Amtsgericht. Das Konkursverfahren über daS Vermögen der Amalie verehel. Hache verw. aew. Sutter, früher in Stein, jetzt in Aue wird nach Abhaltung des Schlußtermins hier- durch aufgehoben. Hartenstein, den 30. Mai 1907. Königliches Amtsgericht. Über das Vermögen des SchnittwarenhSndlerS Friedrich Oswald Wappler in Lauter, alleinigen Inhabers der Firma Oswald Wappler daselbst wird heute am 31. Mai 1907, Vormittags ^11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt vr. Keymer in Schwarzenberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderunaen sind bis zum 29. Juni 1907 bet dem Gerichte anzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschuffes und ein tretenden Falles über die in S 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den LS. Juli LV07, vormittags LO Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf de« SS. Juli LV07, vormittag- LO Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an ' zu verabfolgen oder — " Sache und von den in Besitz haben oder s schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner . „ )der zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 29. Juni 1907 Anzeige zu. machen. Königliches Amtsgericht z« Schwarzenberg. """ I I Schneeberg. Stadtanlagen betr. Der am L. Juni d. I. fällig werdende S. Termin Stadtanlage« fU» das Jahr L »07 ist bis längstens den LS. Juni d. Js. an die hiesige Stadtsteuer-Einnahme abzuführen, widrigenfalls sofortige zwangs weise Beitreibung eingeleitet werden wird. Notorisch säumige Zahler habe« Lohnpfändung z« gewärtige«. Schneeberg, am 31. Mai 1907. DerTtadrrat. » vr. von Woydt. - Die unter den Pferdebeständen der Herren Spediteure Gruner S Georgi ausgebrochene Influenza (Brustseuche) ist erloschen. Aue, den 31. Mai 1907. Der Rat der Stadt, Polizeiabteünug. I. A.: vr. Görner, RatSasseffor. Ficker. 2wei auslSnSiicke pretzSimmen Uber Mo kiese »es UaloraaMs- kekretSrs von Mütrlborg. Die Rede deS Unterstaatssekretärs von Mühlberg wird auch in der französischen Presse kommentiert. So schreibt der „TempS": Die Rede scheint uns nach Form und Inhalt vor trefflich. Sie ist bemerkenswett durch ihr Maß, ihren Ernst und ihre Würde. Herr von Mühlberg hat darauf verzichtet, sein Vaterland bester zu schildern, als eS ist. So wird es unS erlaubt sein zu bemerken, daß niemals das deutsche Volk in seiner Gesamtheit im Auslande schlecht beurteilt worden ist. Niemand verkennt in Frankreich und in Eng land sicherlich auch nicht die arbeitsame Größe Deutschlands, seinen tiefen und ernsten Geist, der das gemeinsame Interesse bedenkt, seine methodische und fruchtbare Tätigkeit, die im Frieden die Erfolge des Krieges zu nützen wußte, und »vir verkennen ebenso wenig die hohen Vorzüge ves deutschen Charakters und das, was man in Berlin als seinen „kul turellen Wert" bezeichnet. Was in Europa Mißtrauen und Unruhe hervorgerufen hat, ist nicht die Macht Deutschlands, sondern die Art, wie die Männer, die Deutschlands Politik machen, diese Macht scheinbar ausnutzen wollten. (?!) Aber diese Männer dauern nicht ewig, und ihre Gedanken wie ihre Anichauungsart können sich entwickeln. Wenn ihre Hand lungen den Motten Herrn von Mühlbergs entsprechen, wer den sie bald erkennen, daß alle Welt Deutschland Gerechtig keit widerfahren läßt, vorausgesetzt, daß Deutschland den anderen gleiche Gerechtigkeit zubilligt." Sehr viel vernünftiger ist die Aeußerung deS Londoner „Morning Leader" über die Rede von Mühlbergs. CS heißt M dem englischen Blatte u. a.: „Ein vorzügliches Be« ruhigungSmittel gegen die wilden Alarmgerückte, mit denen die gelbe Presse in England und Deutschland nervöse Pa trioten zu schrecken liebt, ist die Rede, die Staatssekretär von Mühlberg vorgestern gehalten hat. Um so bedauer licher ist eS, daß in den Kreisen, die deren Nutzanwendung am meisten benötigen, sich so wenig Raum zu ihrer Wiedergabe gefunden hat. Wir mögen mit den Zielen der deutschen auswärtigen Politik einverstanden sein ober nicht, aber gegen die freimütige Darlegung derselben durch Mühl berg läßt sich in keiner Weise etwa- einwenden. Die hoch herzige Würdigung, welche Herr von Mühlberg der britischen Kolonialpoltttk und besonders Lord Cromer zuteil werden ließ, mag als Beweis für die Aufrichtigkeit aufgefaßt wer den. ES mögen sich Leute finden, die dies nicht al- volle Darlegung der deutschen Politik ansehen wollen, aber sicher ist es möglich, solche Meinungsverschiedenheiten mit Takt und Anstand zum Ausdruck zu bringen. Deutschland hat das Recht, seine eigene au-wattige Politik zu haben, selbst wenn diese von der unsrtgen abweicht." ragoagolckiMo. Dsettfchllwö. HeMi«, 81. Mai. Meise de-lKatfervaar- »BH WMHchsrB»- Dm «mMnon noch «Aw der Kaiser und die Kaiserin vom 5. bis 8. Juli nach Kopen hagen. Für den Aufenthalt des Kaiserpaars werden die Zimmer, die der Zar aewöhnlich zu benutzen Pflegt, her- gerichtet. Berlin, 31. Mai. (Die Kaiserparade in P o t Stz ann) Heute vormittag 9 Uhr begann bei günstigem Wetter die Parade der Potsdamer , Garnison im Lustgarten zu Potsdam. Die Parade kommandierte Generalleutnant und Generaladjutant von Loewenfeld. Der Kronprinz, Prinz Eitel Friedrich und Prinz Oskar waren bei ihren Regimentern eingetreten, ebenso Prinz Albert zu Schleswig. Holstein und Prinz Ernst zu Sachsen-Altenburg. Von den Fenstern des Schlosses'sahen der Parade zu die Kaiserin, die Kronprinzessin, die Prinzessin Eitel Friedrich, die Prin zessin Vittoria Luise und weitere fürstliche Damen. Sobald der Kaiser im Lustgarten eintraf, präsentierten die Truppen und brachten ein dreifaches Hurra aus, während General von Loewenfeld den Frontrapport überreichte. Der Kaiser ritt dann die Fronten ab und wurde hierbei auch von den Zuschauern begeistert begrüßt. Unter diesen befand sich außer den englischen Journalisten auch die auf der Fahrt zur Haager Konferenz befindliche japanische Abordnung. Der erste Vorbeimarsch fand in Zügen statt. Der zweite Vor beimarsch erfolgte in Kompagniefront. Beide Male führte der Kaiser das Regiment Gardes du Corps der Kaiserin vor. Nach der Parade nahm der Kaiser eine große Anzahl von militärischen Meldungen entgegen. Berlin, 31. Mat. (Begrüßung der englischen Journalisten durch den Kaiser.) Die englischen Journalisten, die heute morgen auf Einladung des Kaisers der Frühjahrsparade in Potsdam beigewohnt hatten, machten alsdann eine Rundfahrt durch Sanssouci und die Königlichen Gärten, besichtigten das Neue Palais und fuhren darauf nach der Kgl. Orangerie, wo sie vom Kaiser begrüßt wurden. Nach oer Ankunft in der Kgl. Orangerie nahmen die eng lischen Journalisten im dortigen Rafaelsaale das Frühstück ein und begaben sich darauf in den Portikus. Nach kurzer Zeit erschien der HauSmarschall Freiherr von Lyncker und kün digte daS Erscheinen des Kaisers an, der sich auf dem Weg nach dem Neuen PalaiS befand. Bald darauf erschien der Kaiser, begrüßte vor dem Portikus den Fürsten Hatzfeld und ließ sich dann von dem Präsidenten des englischen Komitee- mehrere von den englische» Journalisten vorstellen. Mit jedem der ihm vorgestellten Herren unterhielt sich der Kaiser auf da- lteben-würdigste in englischer Sprache. DerKaiser gab seiner Be- friedtaung darüber Ausdruck, daß die Reise der Engländer durch Deutschland so genußreich füc sie sei. Er freue sich sehr, die leitenden Herren der englischen Presse hier begrüßen zu können, und er glaube auch, daß ein solcher Besuch gute Folgen haben werde. Er möchte aber wünschen, daß nicht nur die englischen Journalisten, sondern auch andere ein flußreiche politische Persönlichkeiten nach Deutschland kommen, um die deutschen Verhältnisse kennen zu lernen. Von der gegenwärtigen englischen Regierung kenne er nur den Krieg-Minister Haldane. Ferner sagte der Kaiser mit Bezug auf seinen Besuch bei Lord Lonsdale -und Sir John Dunn, er billige da- System deS kleinen Landeigentümers in Korkshire und Westmoreland und fei bestrebt, dies System « Deutschland -» fördern. Solche Leute gäben gute Soldaten. D« Kaiser kam isdann auf den AukenchM der englischen Journalisten in Hamburg zu sprechen, der wohl sehr iutereffant gewesen sein müsse. Es wurde ihm erwidert, die Engländer seien sehr erfreut gewesen über diesen wundervollen Hafen, und sie hätten den großen Strom und die glänzen«« Kaianlagen auf das höchste bewundert. Bon diesem Hafen könnten die Engländer sehr viel lernen. Kurz vor fMi« Wegreiten richtete'der Kaiser an alle Herren die WM „Es freut mich, Sie zu sehen. Sie sind in meinem Lande willkommen und Sie sind meinem Hause willkommen." Als der Kaiser wegritt, brachen die englischen Gäste spontan zweimal ein dreifaches „Hipp, Hipp, Hurra!" aus. Berlin, 31. Mai. (Ernennungen im Be» reiche des Reichsmarineamts.) Der Kaiser hat eine Reihe von Ernennungen im Bereiche des Reichsma rineamts vollzogen. Geh. Admiralitätsrat vr. Flesch wurde zum Vorstand der Abteilung für Justizverwaltung in Ver- sorgungsangelegenheiten im allgemeinen Marine-Departe ment lind der Marine-Oberbaurat und Schiffsbaubetriebs direktor Hüllmann wurde zum Vorstand der Abteilung für Schiffsbauangelegenheiten des KonstruktionsdepattementS ernannt. Berlin, 31. Mai. An der Information- reife der Marine nach Kiel werden teilnehmen vom Bundesrat Freiherr von Brandenstein, Ritter von Burk hardt, vr. von Eucken-Addenhausen, vr. Klügmann, Vr. Paulßen, Twele und folgende Reichstagsabgeordnete: Arendt, BaffermaNn, Eickhoff, Erzberger, Fischbeck, Freiherr v. Gamp, Hagemann, Leonhardt, Liebermann von Sonnen berg, v. Liebert, Mommsen, Müller-Meiningen, Graf Oriola, Paasche, Frhr. v. Richthofen, vr. Semler, Sittart, vr. Svahn, Speck, v. Staudy, Storz, Frhr. v. Thünefeld, Vogt-Hall, Winckler. Berlin, 31. Mai. (Prozeß Pöplau.) AufAn- trag des Angeklagten beschloß der Gerichtshof in der heutigen Sitzung, den Kriminalkommissar Walter, der Pöplau im Auf trage des Auswärtigen Amtes überwachte, als Zeugen zu laden. Im Laufe der Verhandlung erklärte der Verteidiger, Pöplau befinde sich in einem Zustande der Nervosität, daß er nur noch durch Medikamente aufrecht erhalten werden könne. Infolgedessen wurde die Verhandlung auf Dienstag vertagt. Mannheim, 31. Mai. (Das 300jäbrig» Jubiläum der Stadt Mannheim.) Bei hem heutigen Festakt au- Anlaß des 300. Geburtstages der Stadt im Nibelungensaale des Rosengartens gab nach der Festrede Professor Walter, der Dekan der philosophischen Fakultät der Heidelberger Universität, rdie Ernennung de- Mannheimer Oberbürgermeister- Beck zum Ehrendoktor dieser Fakultät bekannt. Der Großherzog brachte al-danu ein Hoch auf den neuen Doktor au-. Offenbach a. M., 31. Mat. (Zum Offenbacher Bombenattentat.) Der vor einigen Tagen unter dem Verdachte, die Bombe auf da- Fenster de- Polizeigebäudes ' gelegt zu haben, verhaftete, al- Anarchist bekannte Schuh' macher Gänger, ist heute au- der Haft entlassen worden. München, 31. Mai. (Die Landtag-Wahlen in Bayern.) Heute fanden erstmalig die dürften Land tag-Wahlen in Bayern statt. Nach den btiHertzen Ergeb nissen wurden gewählt in den zwölf Münchener Wahlkreisen fünf Sozialisten, drei Liberale und ein VolÜSM««