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rMbMlßsfvmn- Nr. 105 Dienstag, 7. Mai 1907. in zollpolitischem Gebiete würde eine Schutzzollpolitik bedingen, sür die die freihändlerischen englischen Liberalen nicht zu wocksasclitm Schneeberg, 5. Mat. dern auch im Auslande die gebührende Beachtung und bei den verständigen, einsichtsvollen Politikern allenthalben Aw r« „«qg-btrAch« n»ais««»d" «schont a«i«ch «u »ll»«--« d« ViDt NLS Ixn S°!UV uird vrINLgen. »doimtixe». MLLLMch «a Vt» Jas««»: un LnUdUMt-tlrt d«r R«, »« «tz.PeMM» II»«»l. A. W Tageblatt MMntzblatt^ für ök kal.mö LtMschenZchvr-rn inMe.Grunham.Lastm8tM.Fohmm» MWN8radt.<Lsßnitz. L-uMtrt.-ZchMbeiA.AcywamnberL bZnMMOlr. Bekanntmachung. Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie an dem Kom sowie Mittwoch, den 371 rm w. Brennscheite, 110,«.,. " munikationswege von Alberoda nach Niederschlema liegt bei dem Postamt in Niederschlema auf die Dauer von 4 Wochen öffentlich aus. Chemnitz, 25. Avril 1SO7. Kaiserliche Ober-Postbircktis« Richter. WMmz Ws wckW MchWA Im Hotel „Stadt Leipzig" in Eibenstock Dienstag, de« L4. Mai LS«7 von mittags V,L Uhr an 612 w. Stämme 10—19 om Stärke, 1795 w. Stämme 20—47 om Stücke, 5 h. Klötzer 16—22 . . 1955 . Klötzer 7—15 . . 2276 w. - 16—22 - - 3550 . ' - 23—53 . , Der I. Termin Einkommen- «nd Grgänzungs- stener sowie der L. Termin Ttadtaulage« sind späte- stenS biS.zum L«. Mai d. I. hierher zu bezahlen. Grünhain, den 4. Mai 1907. Die Stadtsteuer-Ginnahme. Die Staatseinkommensteuer auf den I. Termin 1907 und die fälligen Centralkassen- und Waffergelder sind bis spätestens den LS. Mai ISV7 bei Vermeidung der sofortigen Anleitung des Mahn- bezw. Zwangsvollstreckungsverfahrens zu bezahlen. Bockau, am 6. Mai 1907. Der Gemeindevorstand. Herrmann. S<KU„v«ra LV. KnsSL S-^an.avmAlS Ztz-sgSNL den LS. Mai LV«7 von »arm. S Uhr a» ", 9 rm h. Zacke«, - Brennknüppel, 1 - - und 251,« rm w. Neste den Äbt. 13 und 44 (Kahlschläge), 3, 5, 10, 13, 39, 42, 44 und 45 (Bruch). Spezielle Verzeichnisse der zu versteigernden Hölzer werden, soweit der Bvrrcck reicht, auf Verlangen von dem unterzeichneten Forstrentamte abgegeben. Eibenstock, am 3. Mai 1907. Kgl. Forstrevierverwaltung AuerSberg. Kgl. Forstreutamt. Dienstag, de« 7. Mai LV«7 Nach«». 4 Uhr sollen in Dreihanse« 1 Pfeilerspiegel, 1 Wanduhr, 1 Ausziehtisch, 1 Faß mit Farbe u. a. m. gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Bieter sammeln sich im Restaurant zur Er holung in Dreihansen. .... Lößnitz, den 4. Mai 1907. Der Gerichtsvollz. deS Kgl. Amtsgerichts. mialministerium die Wünsche der Kolonien vertreten soll. Die Kolonsalminister fühlen sich in dem Bewußtsein gestückt, daß sie nicht niehr abhängige Teile des Reiches sind, sondern selbständige Glieder, deren g-sewl«>*>nu>»m« Nr »I« «« Mch«*» «M« U Utr. Eine »ürULalt Nr dir I den d»«es<»r1e»en«ilLe-c» Ixöteen'bWnl «bense iöir» Nr dk «Ich«0«U tr!«»tzä»t1ch !n>chi»> rentiert, »»«württi« »nstrdin« ragesgelclilckits. Deutschland. Schlitz, 5. Mai. Der Kaisey traf gestern Nach mittag um 2 Uhr 40 Minuten hier ein und wurde vom Grafen Görtz empfangen. Heute vormittag legte der Kaiser am Grabe der Gräfin Görtz einen Stranz nieder und wohnte dann mit der gräflichen Familie dem Gottesdienst bet. Berlin, 4. Mai. (Erhöhung de rvreußischen Einkommensteuer.) In der Finanzkommission des Herrenhauses kündigte der Finanzminifter Freiherr v. Rheinbaben heute eine Erhöhung der Einkommensteuer für die nächsten Jahre an, da die Kosten für die VolkSschnl- Unterhaltung, die Aufbesserung der Beamtengehälter und die Regelung der Besoldung der Lehrer wie der Gehälter der Geistlichen aüS den laufenden Mitteln nicht zu decke« sei«. Berlin, 5. Mai. (Die Fahrkartensteuer.) Im preußischen Herrenhause brachte Herr v. Burgsdorf den Antrag ein, die preußische Regierung aufzufordern, im Bun desrate auf ein« Abschaffung der Fahnaytenfleu« hinzu- wicken. B,rltn, den 5. Mat. Der -aupt«u»schuß Ür staatliche PenstouSversickerun» hielt ute eine ot, der als Gäste die Herr« DaS Gefühl eines Mißerfolges deS liberalen Ministeri ums auf dem Gebiete der internationalen Politik, das sich in England bemerkbar macht, wird noch verstärkt und vertieft durch die Ergebnisse der Reickskonkerenz, die gegen wärtig in London die Premierminister der selbständigen Kolonien vereinigt. Der großenglische Gedanke, der in Chamberlain seine Verkörperung fand, ist in dem Ministe rium Canlpbell Bannerman nur schwach vertreten. So kam es denn auch, daß di« Verhandlungen bisher ohne wirt lich, Ergebnisse verlauf« sind. DaS Verlangen der Kolonien, an den Entscheidung« ü«t das Gesamtschicksal des britisch« Reiches mit beschließend« Stimme tetlzunehmen, wird von der Negierung ebenso abgckHtt, wie früher von lonialpolittk gewettert und sich dabei in eine so komisch wirkende Wut hineingeredet, daß seine Ausfälle stürmische Heiterkeit hervorriefen. Dies reizte ihn nur noch mehr und in seinem blinden Eifer ließ er sich zu Beleidigungen der Mehrheit Hinreißen, die ihm kurz hintereinander zwei Ord- «unaSrufe eintrugen. Jetzt wendete sich sein Zorn gegen den Vizepräsidenten Kaempf, der ihn zur Ordnung gewiesen hatte, und als er auch gegen diesen eine verletzende Aeuße- rung gebrauchte, folgte der dritte Ordnungsruf. Und nun geschah etwas, daS besonders in den Reiben der Packeige noffen des zweiten Vizepräsidenten eine gewisse Bestürzung hervorrief. Auf die Frage des Herrn Kaempf, ob das Haus dem Abgeordneten Ledebour das Wort entziehen wolle oder nicht, stimmte die Mehrheit der im Sitzungssaale An wesenden mit „nein". Eine Zufallsmehrheit. Die Block parteien waren verhältnismäßig schwach vertret« und so hatten Zentrum, Sozialdemokraten und Polen mit ihrem Anhang das Uebergewicht gegen Konservative, Nationalliberale und Freisinnige. Aber selbst aus den Reihen der letzteren stimm- ten einige gegen die Wortentziehung. ES entstand eine unge heuere Verwirrung, so daß sich selbst Kolonialdirektor Dern burg) der sonst stets auf die Aufmerksamkeit der Abgeord neten rechnen kann, nur schwer Gehör zu verschaffen ver mochte. Der allgemeinen Aufregung machte der Abgeordnete Wiemer ein Ende, indem «die Beschlußfähigkeit deSHause- bezweifelte. Nachdem die Beschlußunfähtgkeit festgestellt und somit ziemlich klar erwiesen war, daß ein beschlußfähiger Reichstag über den Fall Ledebour ander- entschieden hätte, erfolgte Vie Vertagung. Die Folge des Beschlusses zu der Frage der Wortentziehung argen oen Abgeordneten Ledebour war, daß Herr Kaempf alsbald da- Amt de- zweiten Vizepräsidenten niederlegte, da er sich mit der zeitweilig vorhandenen Mehrheit nicht in Ueber- etnstimmung befand. Wenn auch mit Bestimmtheit anzu nehmen ist, daß die wirkliche Mehrheit d«S Reichstag- ihm durch die Wiederwahl auf- Neue ihr Vertrauen bekunden und damit die Berechtigung, sowohl der Ordnungsrufe wir der Wortentziehung aussprechen wird, so hinterläßt doch der ganze Vorgang, besonders auch die Trennung einiger frei- finniger Abgeordneter bei der Abstimmung vom nationalen Block und von ihr« eigen« Parteigenossen «in« recht peinlichen Nachklang. ES war «in häßlicher, kleinlicher Abschluß der so großzügig begann«« Parlament-woche. Die kurze ab« inhalwckche Ned« des N-tch-» - am Dttv-tao hat nicht nur i« D«W<md Km* Am Tage nachdem der Reichskanzler seine nicht der Länge, wohl ab« dem Inhalt nach große Rede über die auswärtige Politik Deutschland- unter lebhafter Zustimm ung d« bürgerlichen Packeten gehalten hatte, traf der österreichisch-ungarische Minister de- AuS- wärttgen Baron von Aehrenthal in der Reichs- Hauptstadt ein. Der Besuch war fest lang« Zeit beschlos sen - eS war also nur ein Zufall, daß er jenen Verhand lungen unmittelbar folgte. Ab« er bildete doch immerhin eine Illustration zu der Rede de» Fürsten Bülow- er be stätigte auf- neu« die in einem Wiener Blatte betonte enge und unerschütterliche Freundschaft zwischen den beiden Rei chen, jene Freundschaft, die den etwaigen Versuchen unserer Gegner, die europäisch« Machtverhältntsse zu verschieben, eckennung gefunden. Es hat freilich auch bei uns nicht an gewinnen sind. Das einzige Ergebnis der bisherigen Ber- Stimmen gefehlt, die dem Verlangen Ausdruck gaben, Fürst Handlungen ist die Schaffung eines Kolonialsekretariats, da- Ende aut Alles aut. Diese- ost mißbrauchte Sprich- Bülow hätte mehr über unsere auswärtige Politik sagen bei dem britischen KolonialMnisterium die Wünsche der wort hat fL die abgelaufene parlamentarische Al«. Die Antwock auf den Wunsch dies« ewig Unzu- Woche keine Geltung. Ihr Ende war herzlich schlecht ^L«« ist m dem Satze des Kanzlers enthalt n: niemand Md nach dem erfreulich« Anfang, nach der auch im AuS- weiß besser als ich, daß wir von Schwierigkeiten und Ge- lande gtbührend gewürdigten behutsamen Di-nStag-sitzung fahren umgeben sind. Jn cknem soHen Augenbl^k-mu aeradezu niederdrückend. Nur äußerst selten ist in der «Michie ^l-iwnde Staatsmann mcht die Wege zeigen oder die veS Reichstags der Fall zu verzeichn^.., »» . . . . dreimal zur Ordnung gerufen werd« mußte und der Prä- herarbeiten, um die vorhandenen Schwierigkeiten und Ge- fident hiernach auf Umd de- S 46 d« Geschäftsordnung fahre» zu überwinden und etwaige Kombinationen zu darüber abstimmen zu lassen hatte, ob dem gemaßregelten schaffen, die diesem Ziele gelten. Abgeordneten das Wort entzogen werd« soll oder nicht. Zur Kennzeichnung der Lage, zur Beurteilung unserer Am Sonnabend hatte der sozialdemokratische Abgeordnete Beziehungen zum Auslande haben des Reichskanzlers Dar" Ledebour in seiner sattsam bekannten Weise gegen die Ko- legungen wahrlich ausgereickt. Sie fanden bei allen Na" . ' ... ., tionalgesinnten innerhalb und außerhalb deS Reichstags einen kräftigen Widerhall. Und von imponierender Wirkung wie die Worte des Fürsten Bülow, der vor allem auf die Pflege unserer Freundschaften und unserer Bündnisse hinwies, war auch die einmütige und durch ihre Einmütigreit nament lich dem Auslande gegenüber bedeutungsvolle Erklärung all« bürgerlichen Parteien für die Friedensliebe der deut schen Nation, aber auch für ihre Entschlossenheit, ihre Ehre und ihr Recht kraftvoll zu wahren. Es ist wertvoll, daß die Stellungnahme der Regierung zu dem englischen AbrÜstungSantrage, an dessen Diskussion anläßlich der Haa ger Friedenskonferenz die deutschen Delegierten sich nicht beteiligen werden, die volle Zustimmung der auf dem Bo den unser« StaatS- und Gesellschaftsordnung stehenden Mitglied« der Volksvertretung gefunden hat. Die russische Dumaist am Dienstag in die Oster ferien gegangen, nachdem sie kurz zuvor fast der Auflösung verfallen wäre. Die Veranlassung zum Konflikt mit der Regierung bot, wie mitgeteilt, die Verhandlung üb« die Rekrutierungsvorlage. Das Schicksal der Duma wäre be segelt gewesen, wenn nicht im Ministerrate der Minister- wäsident Stolypin, dem sich drei der Ressortminister an- chlossen, energisch für ihren Weiterbestand eingetreten wäre. Die Entscheidung für die Reichsduma gibt wied« einmal Zeugnis von der staatsmännischen Einsicht deS russischen Ministerpräsidenten, der sich durch die Angriffe eines sozialistischen Schreiers nicht gleich zu folgenschweren Entschlüssen binreißen läßt. Indem der Ministerpräsident im wetteren die Duma, also die bestehende Duma, für d« „einzigen Faktor" erklärt, „der Rußland auf dm friedlichen Weg der Entwickelung bringen könne", er kennt er einerseits ihre biSberige positive Tätigkeit an, während er andererseits oen Gedanken an eine Auflösung der Volksvertretung weit von sich weist. fenm-rchneedey. mm" daß "ein^ Redner Fäden aufdecken, deren er sich bedient" und die hin- und, Augenblicken die Kolonien von Unabhängigkeitsbestrebungen / ' ° - - - - ki- i.nk Kaisern halten sollte, ist auch auf der jetzigen Konferenz nicht gelungen. Und an dem gewachsenen Selbstbewußtsein der Kolonialminister dürft« auch künftige Versuche in gleicher Weise scheitern.