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1. Beilage zu Nr. 253 der SÜchstschtN StaatsMUNg Freitag, 30. Oktober 1914. Amtlicher Teil. DaS stellvertretende Generalkommando des XII. Ar meekorps hat für seinen KorpSbereich die Polizeistunde für Gast- und Lchanlwirtschaflen mit männlicher Be dienung bis auf weiteres auf 2 Uhr Nacht- festgesetzt. Anordnungen der örtlichen Polizeibehörden, nach denen eine den örtlichen Bedürfnissen entsprechende zei tigere Polizeistunde festgesetzt ist, werden durch diese Be stimmung nicht berührt. Die Verordnung tritt am 1. November 1914 in Kraft. ES ist unzulässig, den bei Eintritt der Polizeistunde in den SchankstLtten anwesenden Personen, wie eS sich an einzelnen Orten eingebürgert hat, einen Zeitraum über die gebotene Polizeistunde hinaus zum AuStrinken und Verzehren der bestellten Getränke und Speisen zu gewähren. Die Polizeibehörden werden unter Hinweis auf 8 365 deS ReichsstrasgesetzbucheS, wonach jeder, der in einer Schankstube oder an einem öffentlichen Bergnügungsorte über die gebotene Polizeistunde hinaus verweilt, unge- achtet der Wirt, sein Vertreter oder ein Polizeibeamter ihn zum Fortgehen aufgefordert hat, mit Geldstrafe bis zu fünfzehn Mark, und jeder Wirt, der das Verweilen seiner Gäste über die gebotene Polizeistunde hinaus duldet, mit Geldstrafe bis zu sechzig Mark oder mit Haft bis zu vierzehn Tagen bestraft wird, angewiesen, auf Einhaltung der Polizeistunde streng zu achten. 1847 ll ä Dresden, den 27. Oktober 1914. 6067 Ministerium des Innern. In den Amtsblättern abzudrucken. Im Veterinärbezirke Stadt Dresden ist die Maul- und Klauenseuche auSgebrochen. 1195«IIV. Dresden, den 30. Oktober 1914. 6079 Ministerium des Innern. Im Regierungsbezirk Dresden sind während des 3. Vierteljahres 1914 im Medizinalpersonale folgende Veränderungen vorgekommen. I Arzte. a) Verzogen sind: Approb. Arzt Stommel von Dresden nach Kirn a. d. Maas. vr. mscl. Halleur, Otto Friedr. Carl Jul, von Cosse baude nach Großzschachwitz. vr. ms<1. Graf, Fritz W., von Reichenberg nach Arnsdorf (Reserve-Lazarett). d) Niedergelassen haben sich: vr. Zambrzycki, Johann, in Dresden, vr Kurella in Dresden. vr. Bornemann, Rudolf, San -Rat in Dresden. vr. Baltzer, Paul Rudolf, in Reichenberg. vr. Hildebrandt, Paul, in Loschwitz. vr. Reischauer, Theodor, in Stolpen. Zahnarzt Zanzer in Dresden. o) Gestorben sind: vr. ruo6. Paulßen in Dresden. vr. rnvä. Bettac in Dresden. vr. mvZ. Koch, Karl, in Brand. vr. wvZ. Dempwolff, Aug. Andr. Friedr., in Stolpen. ä) Angestellt wurden: vr. rusZ. Bossert, Otto, als Hilfsarzt im Stadtkranken haus Dresden-Fr. vr. m«Z. Besse, Walter Willy, als Hilfsarzt im Stadt krankenhaus Dresden-Fr. vr. vaeä. Sorge, Kurt Hermann, als Hilfsarzt im Stadt krankenhaus Dresden-Fr. vr. Kästner, geb. Jacoby als Hilfsärztin am Stadt krankenhaus Dresden-Johannstadt. vr. mvä. Reimann, Rudolf, als Hilfsarzt am Stadt krankenhaus Dresden-Johannstadt. vr. me6. Teiche, Gerhard Franz, Hilfsarzt am Stadt krankenhaus Dresden-Johannstadt. vr. mo6. Person, Dora, als Hilfsärztin am Säuglings- heim in Dresden. vr. mvä. Borrmann, Käthe, als Hilfsärztin am Säug lingsheim in Dresden. vr. moZ. Pelz, Erich, als Hilfsarzt an der Kinderheil anstalt in Dresden. vr. we6. Arndt, als Hilfsarzt an der Kinderheilanstalt in Dresden. vr. we6. Goehle, Margar., als Hilfsärztin an der Kinderheilanstalt in Dresden. vr. msä. Engelberg, Georg Emil Rich, als Hilfsarzt an der Diakonissenanstalt in Dresden. vr. ins6. Pflughaupt, Margar., als Hilfsärztin an der Diakonissenanstalt in Dresden. vr. mv6. Schmidt, Elfr. Hildegard, als Hilfsärztin am Maria Anna-Kinderhospital in Dresden. vr. meä. Schulz, Hertha Joh. Charl. Fried., als Hilfs ärztin am Maria Anna Kinderhospital in Dresden, vr. m«1. Heyn, Clemens Paul, als Hilfsarbeiter im Königl. Ministerium deS Innern. vr. ms6. Schumann in Weißig als Jmpfarzt. vr. mv6. Spiegelberg, Rudolf, als Hilfsarzt am Stadt krankenhaus in Meißen. vr. m«6. Avenarius, Eduard, als Hilfsarzt am länd lichen Krankenhaus in Meißen. vr. mv6. Hahn, Ernst Friedr. Camillo Albert, als Hilfs arzt an der Heilstätte in Hohwald. Dresden, am 20. Oktober 1914. 8073 königliche Sretthauptmannschafl. Ende diese- Jahre- läuft die Zeit ab, für die Vr. rnvä. Max Goetz in Leipzig-Plagwi- al- außer ordentliches Mitglied de- Lande-gesundheit-amte- und vr. mv<l. Streffer in Leipzig al- sein Stellvertreter gewählt waren. Es macht sich daher eine Neuwahl, die ür die Jahre 1915 bis mit 1919 zu gelten hat, er- sorderlich. ^ie Mitglieder der ärztlichen Bezirksvereine im Regierungsbezirk Leipzig werden unter Hinweis aus die Vorschriften in 88 3—6 der Verordnung, die Wahl der außerordentlichen ärztlichen Mitglieder des Landes- Gesundheitsamts betr., vom 15. August 1904 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 378) i. B. mit der Verordnung vom 21. Mai 1912 (Gesetz- u. Verordn.-Bl. S. 274) auf- gefordert, sich an dieser Wahl zu beteiligen und ihre Stimmzettel spätestens bis Montag, den 14. Dezember 1914 nachmittags S Uhr, dem für die Auszählung der Stimmen und Feststellung des Wahlergebnisses bestimmten Zeitpunkte, an den unter zeichneten Wahlleiter (Königliche Kreishauptmannschaft Leipzig, Roßplatz 11) verschlossen entweder portofrei einzusenden oder persönlich daselbst abzugeben. Alle erst nach Ablauf dieses Termins eingehenden Stimmzettel bleiben unberücksichtigt und werden vernichtet. Die Stimmzettel sind von den Abstimmenden eigen händig zu schreiben und entweder mit Vor- und Zu namen zu unterschreiben oder auf der Adresse mit der Angabe „Wahlzcttel des N. N. in N. N." zu versehen. Leipzig, am 28. Oktober 1914. Der mit der Wahl beauftragte ärztliche Rat der Königlichen Kreishauptmannschaft. vr. Hertzsch, Obermedizinalrat. 6060 Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche de» Riaisteriam» der Justiz. 1 Aus- zeichnungeu. Verliehen: dem Landgerichtsdirektor vr.Mus- hacke in Freiberg, den Amtsgerichtsräten vr. Larraß in Tres- den und Schroeter in Sche benberg, dein Ctaatsamvalte vr. tzeinerth in Dresden, den in-wischen gefallenen Rechtsanwällen Lorentz in Olbernhau und Mehlhorn in Schneeberg, den Rechts anwälten vr. Böhmer in Dresden und Mehlhorn in Pirna, dem inzwischen gefallenen Gerichtsassessor vr. Sielex in Oschatz, den Gerichtsassessoren vr. Schmitz bei dem AG. Pirna, Simon bei der Staatsanwaltschaft des LG. Dresden und vr. Weicker bei dem LG. Leipzig, dem Assessor vr. tzäbler in Dresden, den inzwischen gefallenen Referendaren Krüger in Hohenstein-Ernst- thal und Schneider, zuletzt in Meißen, dem Referendar Vr. Stange in Dresden das Eiserne Kreuz 2. Klasse. — 2. Beamten-Etat. a)J« den Ruhestand versetzt: Rechuuugs- inspektor Riedrich bei dem LG. Dresden, die Sekretäre . F. B. Schulze und R. A. Schulze bei dem AG. Chemnitz unter Ver leihung des Titels Obersekretär, Sekretär Stockmann bei dem LG. Chemnitz, die Arresthansinspektoren Küh u bei dem AG. Grimma und Sonntag bei dem AG. Lichtenstein, die Wacht meister Thiele bei dem AG. Altenberg und Thiemig bei dem AG. Königsbrück unter Verleihung deS Titels ArresthauSinspektor, Gerichtsvollzieher Damme bei dem AG. Borna, Gerichtsdiener Winter bei der Staatsanwaltschast des LG. Zwickau d) Ver storben: Aktuar Wagner bei dem AG. Reichenan 23. September, Gerichtsdiener Würfel bei dem AG. Ebersbach 7. Oktober, o) Im Staatsdienste angestellt: di« Gerichtsassessoren Vr. Scheufler bei der Staatsanwaltschast des LG. Dresden, vr. Morgner bei dem AG. Schöneck. Ferner angestellt: die Militäranwärter usw. Müller bei dem AG.Lengefeld, Schreiber und Röhr bei dem LG. Leipzig, Thiele bei dem AG. Auerbach sowie AuShilfsdiener Riedel bei dem AG. Leisnig als Gerichts- diener. <1) Befördert: Sekretär Fischer bei dem AG. Roch litz unter Verleihung des Amtsnamens Obersekretär zum oberen Expeditionsbeamten, die Aktuare Eisner und Jäger bei dem AG. Leipzig, Selbmann und Syjatz bei dem AG. Falkenstein zu Sekretären, die Expedienten Bachmann bei dein AG. Leipzig, Borcherdt bei dem AG. Zwickau, Frey bei dem AG. Dresden, Seidler bei dem AG. Falkenstein zu Aktuaren, Gerichtsdiener Fichtner bei dem AG. Dresden znm Botenmeister, o) Versetzt: die Gerichtsassessoren Helm bei dem LG. Plauen zum AG. Plauen, vr. Groß bei dem AG. Riesa zum AG. Lommatzsch, vr. Schmidt bei dem AG. Penig zur Staatsanwaltschast bei dem LG. Chemnitz, Bnreauinspektor Harzbecker bei dem AG. Chemnitz zum AG. Leipzig, Aktuar Fiedler bei dem AG. Wilsdruff zum AG. Brand- Erbisdorf, die Expedienten Arnold bei dem AG. Grimma zum AG Falkenstein, Claus bei dem AG.Kamenz zum OLG., Diettrich bei dem AG. Olsnitz zum AG. Stolpen, Eckhardt bei dem AG. Rötha zur Staatsanwaltschaft bei dem LG. Leipzig, Kluge bei dem AG. Meerane zum AG. Zwickau, Kröber bei dem AG. Hohenstein-Ernstthal zum AG. Oberwiesenthal, Schölzel bei dem AG. Leipzig zum AG. Mügeln, Schroeter bei dem AG. Leipzig zum AG. Hartenstein, Wachtmeister Petzoldt bei dem AG. Pulsnitz znm AG. Grimma, die Aufseher Wachtmeister Albrecht bei der Gesangenanstalt Dresden zum AG. Lichtenstein und Ruscher bei der Gefangenaustalt Dresden zum AG. Altenberg als erste GefängniSbeamte mit dem Amtsnamen Wachtmeister, Deubner bei der Gefangenanstalt Bautzen zum AG. PulSnitz und Schöffler bei der Gesangenanstalt Dresden zum AG. Königsbrück als erste Gesäugnisdeamte mit dem Amtsnamen Wachtmeister sowie als Gerichtsvollzieher, Möckel bei der Ge- sangenanstalt Dresden zum AG. Dresden al» Gerichtsdiener, die Gerichtsdienec Baumann, Heida«, Hertel, Jacob, Röber, Roder, Unger und Wächtler bei dem LG. Dresden zum AG. Dresden, Lehmann bei dem AG. Löbau zum AG. Zittau, Rieks bei dem AG. Treuen zur Staatsanwaltschast bei dem LG. Zwickau. — 3. Rechtsanwälte. Abgang. Verstorben: Rechtsanwalt und Notar Oberjnstizrat Hammer in Chemnitz. Zuwach». Zur Rechtsanwaltschaft zugelassen: Beigang bei dem AG. Annaberg, dem LG. Chemnitz und der Kammer für Handelssachen in Annaberg mit dem Wohnsitz in Annaberg, Nauck bei dem AG. Leipzig und dem LG. Leipzig mit dem Wohnsitz in Leipzig. — 4. Zweit« ju ristisch« Staatsprüfung: 16 bestanden, 2 zurückg«wies«n in d«r Zeit vom 11. September bis 22. Oktober. — — Auf dem Feld« der Ehr« gefallen: 20. August: d«r Schreiber bei dem AG. Dresden Göhler; 30. August: der Re- serendar bei dem AG. Bad Laustck Clauß, der Referendar bei dem AG. Limbach Vr. Kaufmann, der Resereudar bei dem AG. Ol-nitz Meltzer; 1. September: der Gerichts- diener bei dem AG. Radeberg Fiebig; 5. September: Referendar vr. Frenkel, Leipzig; 6. September: Rechtsanwalt vr. Richter, Leipzig; 7. September: Referendar Geisberg, zuletzt in Borna, Rechtsanwalt Vr. Taubert, Wurzen; 8. Sep tember: der Reser,»dar bei d«m LG. Bautzen Baldeweg, der Referendar bei dem AG. Annaberg vlnmstengel, der Expedient im Probedienste bet dem AG. Bautzen, Militäranwärter Gläser, der Referendar b«t dem LG. Zwickau Müller, der Gericht«, asstssor bei dem AG. Leipzig vr. Etohwasser; S. September: Assessor Halbsaß, Leipzig; 11. September: Referendar Bock, zuletzt in Dresden; 14. September: der Gerichtsdiener bei dem AG. Leipzig Liebing, der Rechtsanwalt Riedel, Chemnitz; 15. September: der Gerichtsassessor bei dem AG. Reichenau vr. Seidel; 16. September: der Reserendar bet dem AG. Bautzen Neumann; 17. September: der GecichtSdiener im Probe- dienst« bet dem LG. Chemnitz, Militäranwärt«r Romanu»; l8. September: der Amtsrichter bei dem AG. Leipzig Vr. Fritzsch, der Referendar vr. Herold, zuletzt in Hartha, der Rechtsanwalt Jäßing, Leipzig; 19. September: der Gerichtsassessor bei dem AG. Zwenkau Vr. Goldammer, der Referendar Schneider, zuletzt in Meißen; 20. September: der Rechtsanwalt Vr. Waentig, Deuben; 22. September: der Amts richter bei dem AG. Herrnhut vr. Päßler; 26 September: der Rechtsanwalt vr. Fröhlich, Leipzig, der Assessor Keilberg, »letzt in Leipzig, der Referendar bei dem AG. Hohenstein-Ernst- thal Krüger, der Rechtsanwalt Lorentz, Olbernhau, der Ge- richtSdiener bei dem AG. Pausa Müller, der Reserendar Rätze. zuletzt in Chemnitz, der GerichtSassrssor bei dem AG. Oschatz vr. Stelex; 27. September: der Rechtsanwalt Mehlhorn, Schnee berg; 28 September: der Schreiber bei dem AG. Dresden Große, Referendar Trobsch, zuletzt in Zwönitz ; 3. Oktober: der Schreiber bei dem AG. Dresden Leibner, Reserendar Meyer, zuletzt iu Geithain; 4. Oktober: der Gerichtsdiener bei dem AG. Grimma Hörning; 5. Oktober: Referendar vr. Franke, zuletzt in Leipzig; 7. Oktober: der Schreiber bei dem AG. Leipzig Richter; 11. Ok tober: der Referendar bei der Staatsanwaltschaft d«S LG. Leipzig Thalacker; 24. Oktober: der dem AG. Eibenpock als Referendar zugewiesene RechtSkandidat Bondi. Im Geschäftsbereiche deS Ministerium» der Ki«««ze« Verwaltung der direkten Steuern. Im Kampfe für daS Vaterland gefallen: der Privalexpedieut bei der Bezirlssteuer- einnahme Glauchau W Beyer, der Expedient bei der BezirkS- steuereinnahme Zwickau F. E Haupt, der Privatexpedient bei der Bezirkssteuereinnahme Leipzig O. Oertel, der Finanzland messer beim Zentralbureau für Steuervermessung A. G. Richter, der Bureauassistent bei der Bezirkssteuereinnahme Dresden P. K. Weineck. — Verstorben: Rreissteuerrat Geh. Finanzrat Vr. Werner in Dresden, Bezirkslandmesser Oberlandmesser Götze in Dresden. — Angestellt: Privatexpedient Christoph als Expedient bei der kreissteuerrätliche» Kanzlei Leipzig. — Be- sördert: Expedient Jentsch zum Bureauassistenten bei der Bezirkssteuereinnahme Dresden. tAintliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anlündigungsteil). Nichtamtlicher Teil. (Fortsetzung aus dem Hauptblatte.) Zu der Äußerung de- U »terstaa tssek ret ärs Zimmermann über die Wahrung der poltlischen Unabhängigkeit Hollands durch Deutschland gegenüber den holländischen sozialdemokratischen Abgeordneten Vr. Troeistra schreibt der „Neue Ro: terdamsche Courant": „Diese Erklärung hat also keinen anderen Zweck als die Ver sicherung zu erteilen, daß wie auch der Ausgang des Krieges sein inöge, Holland ans die Erhaltung seiner gegenwärtigen Stellung rechnen darf, soweit das von Deutschland abhängt. Tas ist es, was Holland verlangt. Unser Land hat schon seit Jahrzehnten in Europa die Stellung einer völlig unabhängigen und in großen politische» Fragen durchaus neutralen Macht eingenommen. Unser Land wünscht jene Stellung zu behalten, bei der seine In teressen allein gewährleistet werden können. Wir wünschen mit den uns umgebenden Mächten auf einem guten Fuße zu stehen, ohne zu einer von ihnen in besondere Beziehungen zu kommen. Tas weiß man in Berlin, das weiß man in London und man kann es überall wissen, da die niederländische Diplomatie er immer offen verkündigt hat." Tie Londoner „Morningpost" schreibt über die Kriegslage: „Deutschland ist einig und entschlossen, auszuharren Es wirft alle seine Hilfsquellen, die gewaltig und wohl organisiert sind, in den Kampf. Seine Truppen sind diszipliniert, gut ausgebildet und gut bewaffnet. Ihre Tapferkeit ist wunderbar. Gegen eine Nation, die augenscheinlich bereit ist, einen hohen Preis für den Sieg zu zahlen für die Herrschaft in Land, Meer »nd Luft werden die Verbündeten schwer für den Erfolg zahlen müssen. Wenn Deutschland die Linien der Verbündeten zwischen der Schweiz und dem Meere nicht durchbrechen und daS russische Heer nicht er schöpfen kann, unterliegt es. Für die Verbündeten sind Geduld und AuSharren die Losung, für England die unermüdliche An strengung, die Vermehrung seiner Streitkräfte vorzubereiten. Aber die Regierung kann die Männer nicht in einem schnelleren Tempo aufrufeu, als sie organisiert, ausgebildet uud ausgerüstet werden könne». Wir sind gegenwärtig kaum in der Lage, die Anregung in dem am Montag veröffentlichten vortrefflichen Briefe de» Franzose» anzunehmen. Tie Zeit mag kommen, wo ein all- gemeiner Ausruf zu den Waffen notwendig werde. Aber auch ein« solch« Maßregel müsse vorbereitet werden, wozu bisher keine Zeit war, obwohl wir darauf vertrauen, daß sie erwogen und geplant war. Tie augenblickliche Ausgabe ist die Ausbildung und Aus« rüstuug einer großen Anzahl Männer, die jetzt organisiert und ge drillt werden." Die Londoner „Morningpost" veröffentlicht folgenden bemerkenswerten Brief eine- Fran zosen, datiert Sigan, den 22. Oktober, und unter schrieben ,,nn sioeörv »wi": „Die französische Presse zitiert einen Artikel ihre- Blatte», worin es heißt: England muß Anstrengungen machen, di« sriner Sach« und der Anstrengungen der Verbündeten würdig sind. Tarf ich Ihnen sagen, daß ein« große Mehrheit der Franzosen täglich dasselbe sagt? Frankreich lebt nur für den Krieg. Sein Vol^ sein Geld und seine Verkehrsmittel stehen alle im Dienste de» Kriege». Unsere Fabriken find geschloffen. Unser Handel ist gleich Null. Wir haben nur «inen Gedanken, nämlich, daß Misere 2600000 Man« Deutschland zu Boden schlage«. Was tat England? E» sandte uns 200000 Mann und erließ einen Appell an feiae Söhne. Da» auf dem Frstlande kämpfende englische Kontingent stellt noch nicht die Hälfte der Franzosen dar, die bereit» kampfunfähig sind Der Appell für Rekruten erreicht«, daß von der Bevölkerung von 40 Millionen bi» jetzt 600000 krieg-taugliche Männer meinen, ihr Lebe» auf dem Schlachtfeld« ri«ki«ren z« sollen, wo da- Schicksal ihre» Lande» auf dem Spiel« strht. Jed«n Tag proklamirrt di« englische Presse di« absolut« Not wendigkeit, Deutschland zu vernichten. Die Zeitungen sagen i« glänzenden Artikeln, England werde ein, zwei, drei und, wen» nötig, 20 Jahr« kämpfen und ein, zwei und gar drei Million«« Soldaten ausbringen. Tie Erklärungen verraten die besten Ab sichten; aber wenn Sie soviel Soldaten aufbringen können, so tu« Sie e» sofort im Interesse unsere- Lande». Ter Verfasser de» Briefe» entwirft sodann ein Bild der Kriegslage und sagt: Die Niederlage der Verbündete« hätte für England schwerer« Folg«« al- für Frankreich England müßte wissen, daß sei«« Flotte Deutschland und Osterreich-Ungarn nicht hindern würde, durch neutrale Nachbarländer Leben-mittel zu erhalte«. ES müßt« wissen, daß der Krieg nicht länger al» ein Jahr dauern löun«, da f di« Staat«» nicht Fo«d» hab«« würde«, di« Laste« z« trage«.