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«eite 7 zu Nr. 251 — SLchftsche rtAOtsgeitumg — Mittwoch, 28. Oktober 1914 lichen Lochschule zu Dresden promovieren will, ist ein städtische» Stipendium vo» 500 M. al» Beihilfe zur Bestreitung der mit ter Promotion verbundenen Kosten »u verleihen, wobei unter geeigneten Bewerbern Söhne Dresdner Einwohner den Vorzug habe». Bewerbung»- gesucht sind bi» zum 14. November bet dem Stift»amte, Landhau»straße 9, einzureichen. * Die Deutsche Kolonialaesellschast ist weit davo« entsernt, während de» Kriege» zu ruhen, viel mehr findet in der Zentrale Berlin wie unter de» Mit gliedern de» Zentralvorstande» «ine sehr rege Tätigkeit statt, von einem hat die hiesige Abteilung zunächst Abstand genommen, da» ist die Veranstaltung von Licht- bildervortlägen. Die damit ersparten Gelder sind für Zwecke der Krieg»führuug verwendet worden. Aber die Abteilung will nun in der nächsten Zeit schon ihre gewohnt« vortrag»tätigk«it in den „Drei Raben" in vollem Umfang ausnehmen. Den ersten Bortrag wird der Vorsitzende der Abteilung vorau»sichtltch am Mitt woch, den 11. November, abend» 8 Uhr, halten, und zwar über „Krieg, Kolouialpolitik, Kolonial- wirtschäft". Die Einladungen zu dem vortrage und weitere Mitteilungen de» Vorstände» der Dresdner Ab teilung gehen den Mitgliedern demnächst zu. * Jetzt in der Krieg»zeit kommt e» öfter» vor, daß sich junge Leut«, die zum Militär eintrefsen müssen, mit Waffen versehen und unglaublich unvorsichtig damit umgehe«. Erst kürzlich hat «iu Handlungsgehilfe mit dem Revolver, den er sich für» Feld anschaffte, auf dem Stübelplatz eine Unvorsichtigkeit begangen, die sehr ernste Folgen haben dürfte. Er zielte in der Bierlaune auf eiu ihm bekannte» Mädchen; die Waste entlud sich und da» Geschoß traf da» Mädchen in die linke Brust. Die Polizei nahm den unvorsichtigen Schützen sest. Er wurde heute dem Amtsgericht zugeführt. * Au» dem Polizeiberrcht. Eine gefährliche Einmietdiebin, die bereit» mehrfach vorbestrafte am 7. April 1874 in Lockwitz geborene Stickerin Anna Mann, genannt Meschwitz, treibt seit einiger Zeit wieder ihr Unwesen. Sie hat, soweit bi» jetzt bekannt, in Leipzig und hier ihre Wirt»leute in empfindlicher Weise bestohlen, ohne daß sie bisher erlangt werden konnte. ES wird ersucht, sie im Betreffsfalle ouzuhalten und dem nächsten Polizeibeamten zu übergeben. Ihr Bild hängt im Schaukasten des Polizeigebäudes aus. Sie ist etwa 1,71 in groß, schlank und hat mittelblondes Haar. * Zu unserer gestern an anderer Stelle gebrachten Mitteilung über Dalcroze und Hellerau wird uns geschrieben: Dem, was Sie in Ihrer geschätzten Zeitung über Jaques Dalcroze sagen, stimme ich vollständig zu. Nach den Opfern, die in Deutschland für seine Sache gebracht wurden, ist sein Verhalten unerhört. ES werden nun in Ihrer Notiz — wie leider überall — Jaques Dalcroze und Hellerau so zusammen genannt, als wenn das eine Sache wäre. Da diese Meinung sehr geeignet ist, die Gartenstadt Hellerau als soziales Unter nehmen schwer zu schädigen, möchte ich feststellen, daß die Gartenstadt Hellerau und die Bildungsanstalt Jaques Dalcroze ursprünglich zwei vollkommen getrennte, ganz verschiedene Sachen waren und die Anstalt von JaqueS Dalcroze mit der Gartenstadt nicht mehr zu tu» hatte, al» jedes andere Unternehmen, da» heute oder morgen seinen Sitz nach Hellerau verlegen würde. Durch den Fabrikneubau der Deutschen Werlstätten wurde der Anstoß zur Gründung der ersten deutschen Gartenstadt Hellerau gegeben; dabei war der Grundgedanke, den Wertzuwach», den das umgebende Land erfahren mußte, nicht den Spekulanten, sondern den zukünftigen Be wohnern zugute kommen zu lassen. Hellerau sollte ein Ort werden, in dem jeder, reich oder arm, sein eigenes Häu-chen mit Garten besitzen sollte. Die Kinder der Bewohner sollten in Lust und Sonne aufwachsen können, statt in elenden Hiuterhöfen. Dabei sollte die Siedlung architektonisch mustergültig erbaut werden, turch die besten deutschen Architekten. Auf dieser Grundlage sollte sich Hellerau langsam und unberühmt weiter entwickeln, wie ein gesundes Kind. So bestand die Gartenstadt längst und in ziemlichem Umfange, als das Institut Jaques Dalcroze nach Hellerau kam. Dem Unternehme» flossen — man möchte fast sagen leider — große Mittel zu, die es ermöglichten, dem Institut sofort eine Betriebsanlage weitesten Um fang» zu geben, die wieder eine große Reklameeutfaltung zur Folge habe» mußte. Es war nicht zu verhindern, daß dabei auch da» durch die Werkstätten begründete, frühere Ansehen von Hellerau zugunsten Jaques Dalcroze und seiner Bildungsanstalt ausgenutzt worden ist und nach außen hin die Grenzen zwischen Hellerau und der Bildungsanstalt immer mehr verwischt wurden. Da trotz aller Bemühungen dagegen nicht aufzukommen war, stellten schon vor über zwei Jahren der Begründer und die drei führenden Architekten ihre Mitarbeit ein. — Nachdem nun Dalcroze in Deutschland unmöglich ge worden ist, darf man hoffen, daß der vor der Öffentlich keit lange verschleiert gewesene soziale Grundgedanke wieder klargestellt und Hellerau feiner alten, einzigen Aufgabe wieder zugeführt werden kann. Hellerau hat sich, al» erste deutsche Gartenstadt, iu seinen» gesunden Aufbau und mit seinen ernsten Zielen durchaus bewährt. Hellerau hat den Weg gezeigt, auf dem der Staat uud die Gemeinden größere Läudereien erschließen und deren Wertzuwachs für v»e Gesamtheit sichern können. Hellerau hat iu schöner, gesunder Lage «och he«le den billigsten Boden in der nähere« Umgebung Dresdens und zahlt jetzt, «ach fünfjährige« Bestehe«, 2000 gesunde uud zu friedene Einwohner. * Für Stotterer eröffnet die L. Denhardtsche Sprachheilanstalt in Loschwitz bei Dresden am 1. November ihre diesjährigen Freikurse, in denen un bemittelte Sprachleidende unentgeltliche Heilung ihres üb«l» finde«. Anmeldungen und Anfraaen sind an die Anstalt zu richte«, die kostenlos AuSkuust erteilt. Der Unterricht wird von Hr«. Dir. Denhardt persönlich er teilt. Aus Sachse«. Ritchbehanbl««- »o« Krte-tz1«tl»ehn»er« i« «ad «per. Langjährig« Erfahrungen bestätige», daß sich di« Moorbäder «nb Moorpackungen, wie sie in Bad Elster verabreicht werden, zur Beseitigung von verlrtzungSfolge» gen, den Heer- id diesen um sein erworben. Au» dem AuSlanve. Lucca, 24. Oktober. DaS gestern morgen in der gesamten Provinz verspürte Erdbeben verursachte, soweit risher festgestellt wurde, folgenden Schaden: In Lucca, PeScia, Bagni di Montecalini und Borgo Buggiano wurden mehrere Häuser beschädigt. Aus Uzzano wird )er Einsturz eines großen Glockeuturnies gemeldet. In Pietrasanta brach das Gewölbe ver Kirche zusammen, in der sich eine Abteilung Jnsanterie befand. 3 Soldaten wurden verletzt, darunter einer schwer. Ehemn itz. Au» Anlaß ihre» heutigen 25jährigen Ber< lag-jubiläumS hatte« sich die „Chemnitzer Neuesten Nach richten" an Generaloberst v. Heeringen Li« Bedeutung d«S SanitLtShundes für unsere Armee. Nach einer Mitteilung de- „Deutschen Verein» für Sanität-Hunde", Oldenburg i. Gr.) Oberleutnant v. Br. hatte soeben einen Patrouillen- ritt in Feindesland unternommen. In rasendem Galopp sprengte er mit seinen Leuten zur Vorhut zurück, um zlückstrahlend über seinen erfolgreichen Ritt der Borhut die völlig unerwarteten Bewegungen des Feindet mitzu teile«. Plötzlich wird aus einem Gebüsch die Kavallerie patrouille beschossen. Hoch bäumt sich der Rappe auf, um, wie fein Herr, alsbald zu Boden zu sinken. Unser Oberleutnant hat feine Flintenschüsse durch den Ober schenkel bekommen. Seine Leute müssen ihn znrücklassen, um die wichtige Meldung zu erstatten. Sofort wird von der Vorhut verfügt, dem verwundeten Helden Hilfe zu bringen. Unter Führung eine» der Patrouilleureiter macht sich bei einbrechender Dunkelheit eine Sauitäts- kolonue auf den Weg. Nach vielen Mühen gelingt es dem Patrouilleureiter, die Stelle zu finde». In feinem Blut leblos liegt der schöne Rappe da. Von dem Ober leutnant ist nichts zu sehen. Kein Laut i« weiter Ferne, keine Spur, die den Weg zn sagen vermöchte. Unverrichteier Sache kehren die Leute zurück. Ta wird ein Sanität-aefreiter, der Führer de» SanitätS- hundes Lord vom Deutsche» Verein für SauitätShunde, auf die Suche geschickt. In schnellen Sätzen geht Lord vorwärts. Bald links, bald rechts herumstöbernd und revidierend, verweist er in kaum zehn Minuten die Stelle, wo Oberleutnant v. Br. ohnmächtig in tiefem Ge büsch liegt. Die feindlichen Infanteristen hatten sich auf ihn ge stürzt, um ihn als Gefangenen mitzunehmen, als er aber alsbald ohnmächtig wurde, ih« in diesem tiefen Gebüsch einfach liegen lassen. So lag nun der Arme ohne Hilfe, ohne die Möglichkeit, sich bemerkbar zu machen, stunden lang unauffindbar. Ohne Lord wäre fein Tod gewiß gewesen. Er hat unserem Heer und unserem Baterlande einen trefflichen Offizier gerettet. Möge diese einfache Begebenheit dazu beitragen, allen denen, die für das Vaterland sich der Mühe unter ziehen «olle«, als Hundeführer in den Sanitätsdienst der Armee einzutrete«, die hohe Bedeutung des Sanitäts hundes klar vor Augen zu führe«. Da die Suche nach Verwundeten meist nacht» geschehen muß, so ist sie nur unvollkommen ohne Hunde auszuführen. Jeder gerettete Verwundete aber ist ein Gewinn für unser Vaterland, für unsere Armee. Unsere Helden kämpfen und siegen für uns, aber wir müssen mit alleu Mitteln danach trachten, ihr kostbares Leben uns zu bewahren. An diesem Rettungswerk, wohl dem schönsten und erhabensten, da» sich denken läßt, kann jedermann mit helfen. Tenn einmal ist es wichtig, möglichst nicht Hunde, die erst noch die Bordressur brauchen, ein zustellen, londern schon nach den Polizeihundregeln adgrjührte Tiere zu erwerben, was bei aller Opferwilligkeit der meist armen Abgeber einen gewisse» Geldaufwand nötig macht. Tann braucht jeder Hund eine Schutz-und Lager decke, «in Halsband uud eia« Führerleiue mit Schelle. Für die Nachtarbeit sind ferner elektrisch« Later»«« nötig. Die Führer müsse« ausgebildet »»d so lauge verpflegt werde«; ferner erhalten sie ein« bei ihr«r sehr Fällen an Feldpostsendungen vergriffen. Die strafrecht liche Verfolgung dieser Vergehen ist veranlaßt und einer der ungetreuen Au»helfer wurde bereit» zu ü Monaten GefLngni» verurteilt. Im Verhältnis zu der ungeheuren Menge Feldpostsendungen ist die Zahl der ermittelten Veruntreuungen nur verschwindend gering und gibt zu ernsten Besorgnissen keinen Anlaß. w. gehre«, 27. Oktober. Ein vor langer Zeit begangener Verbrechen scheint hier an da» Tages licht gekommen zu sein. Beim Bau einer Straße fandeu die Arbeiter ein menschliche» Gerippe, da» ungefähr 30 Jahre in der Erde gelegen haben mag. Die Lage de» Gerippe» läßt darauf schließen, daß hier vor langer Zeit ein Mord begangen und die Leiche dann eingescharrt worden ist. sührer unserer VH. Armee, gewandt und diesen um sein Urteil über die Bedeutung und Geltung der deutschen Presse in der gegenwärtigen KriegS- zeit gebeten. Exzellenz v. Heeringen sandte der Zeitung einen Brief, in dem e» u. o. heißt: In der ernsten Zeit, in der ganz Deutschland ohne Ansehen der Person und Partei sür Kaiser und Reich zusammengeht, hat sich auäh die deutsche Presse vortrefflich bewährt. Di»kret, wie da» im Interesse unserer Operationen erforderlich ist, patriotisch im besten Sinne de» Worte», ist der deutsche Zeitung-wald ein treue» Spiegelbild der ernsten, opfer willigen und fiege»bewußten Stimmung unsere» Volke». Für un» im fernen Frankreich ist die Presse ein hoch- zehaltenes Band mit der geliebten Heimat, da- dem Soldaten im vordersten Schützengraben wie dem Ober führer stets neue Kraft zum Siegen zufahrt. Oberwiesenthal, s Auf dem belgischen Kriegs schauplätze ist Hr. Bürgermeister Piltz de» Heldentod ;estorben. Er war bei Ausbruch de- Krieges freiwillig >u den Fahnen geeilt und stand als Oberleutnant der steserve und Kompanieführer im Felde. Hr. Piltz, der 1859 zu Oberwiesenthal geboren wurde, war seit 1902 )ortiger Bürgermeister. Vorher war er erster Ratsmaan. Ursprünglich betrieb er ein Posamentengeschäft. Sein Name ist im ganzen Erzgebirge und weit darüber hinaus bekannt. Besondere Verdienste hat der Entschlafene sich um die Hebung des Fremdenverkehrs in Oberwiesenthal vorzüglich eignen. Alle andereu Kur- uud Heilmittel k» Elsterbade» steh«n ebeusoll» während de»wiuter» zur Nachbehandlung von Knochenverletzungen und von Ver- teifunge» der Gelenke zur Verfügung. Besondere Her »orhebuna verdient da» unter Leitung de» Sanität»rate» vr. Köhler, ein«» hervorragenden Orthopäden und Ihirurge», stehende staatliche medieo-mechauische Institut. Geiue Einrichtungen und Apparate können denen der größte» Weltbäder getrost zur Seite gestellt werten. Für >ie Nachbehaudlnugen in Bad Elster kommen übrigen» auch noch eine ganze Reihe anderer Sra«kheit»folgen des ZeldzugrS in Frage, wie namentlich Erkrankungen de» -erzen», J»chiaS, Rheumati»mn», Nervenleiden. Jedem kriegSteilnehmer der deutschen Armee steht die Benutzung aller staatlichen Kurmittel zum Einheit»prei» von 1 M. äglich offen. Ferner vermittelt die Königl. Badedirektion auf Ansuchen für Mannschaften saubere, gut heizbare Wohnungen mit voller Verpflegung zum Preise von täg- ich 3 M. Sämtliche in Bad Elster während de» Winters anwesende Badeärzte haben sich bereit erklärt, Mann- chaften unentgeltlich z» behandeln. Der Einheitssatz >on täglich 1 M. für die Benutzung der Bäder und onstigen Kurmittel gilt auch für Offiziere. Kurtaxe wird nicht erhoben. Gesuche von Offizieren um Gewährung vou Kurbeihilfen sind an das zuständige Geueralkom- naado zu richte«. Für Mannschaften reaeln sich die Kuren nach den militärischen Dienstvorschriften. Rote'Kr«nj-Pfennig'Sammlu«g. Immer größer werde», je gewaltiger der Kampf auf de» Schlachtfelder» tobt, die Pflichten und Aufgabe« >es Roten Kreuze», immer höher die Anforderungen, die an diese gestellt werden. Um ihnen weiter genüge« zu künue«, ist vom Zentralkomitee de» Rote» Kreuzes iu öerlin, unter grundsätzlicher Zustimmung auch de» ächsischen Landesausschusses, für da» gesamte Reichs gebiet eine Rote-Kreuz-Pfennig-Sammlung in die Wege geleitet worden. Zu diesem Zwecke werden Note Kreuz- Marken in Höhe von 5 und 10 Pf. herausgegeben werden, die bestimmt sind, auf Rechnungen und Quittungen iu Hotels, Restaurants, Cafäs und Waren häuser«, Geschäften aller Art rc. aufgeklebt zu werden und deren im Königreiche Sachse« erzielter Reinertrag zu 50 Proz. dem Zentralkomitee, zu 50 Proz. dem sächsischen Landesausschusse der Vereine vom Roten Kreuz zufallen wird. Hierbei ist als Grundsatz aus gestellt, keinerlei Zwang auf das Publikum au-zuüben, sondern die Erwerbung der Marke stets als eine frei willige Spende zu behandeln. Die Marken sollen in Hest- oder Bogensorm heraus gegeben werden und haben als solche für de» vor genannten Vertrieb nur Gültigkeit, solange sie in Ver bindung mit den anderen Marken geblieben sind. Tie Entwertung der Marken erfolgt demgemäß durch Ab trennung derselben; einzelne vorher abgetrennte Marke» dürfen also als Quittung nicht ver wendet werden. Naturgemäß steht es aber jedem frei, von irgendeiner zuständigen Stelle Marlen zu kaufen, und, ähnlich wie eS seit langem mit den Marken des Deutschen Schulvereins geschieht, auf Briese, Karten und dergleichen zu kleben; es wird sogar erhofft, daß hiervon bei den sonst portofreien Feldpost sendungen ein recht reichlicher Gebrauch gemacht werde. Der Vertrieb der Marken wird zurzeit durch einen in Dresden gebildeten, dem LandeSausschusse unterstehen den Bezirksausschuß sowie durch viele Ortsausschüsse in den sächsischen Städten uud größeren Landgemeinde» in die Wege geleitet. I» erster Linie wird hierbei auf die dem Berliner Zentralkomitee bereit» zugesagte uneigen nützige Hilfe der großen deutschen Arbeilgeber- und -Nehmer-Verbände und aller seiner Mitglieder sowie auf eine tatkräftige Unterstützung von Handwerk, Handel uud Industrie gerechnet. Es steht zu erhoffen, daß als- dann trotz des für den Einzelnen nicht allzu fühlbaren Betrages der Marke zugunsten der großen vaterländischen Liebesarbeit des Noten Kreuzes ein reicher Segen sich ergeben wird. * Au» dem Ertrag der 26. und letzten iGeld- lotterie für das Bölkerschlachtdeukmal sollen dem La.ndesausschuß für Kriegshilse im Königreich Sachsen 40000 M. zufließen. Diese Hilfe kommt also allen sächsischen Ortschaften zugute, die besonderer Unter stützung bedürfen. Trotz der Sriegszeit erfreut sich auch diese letzte Lotteri«, deren Ausspielung auf den 10. bis 14. November d. I. festgelegt ist, großer Beliebtheit. Die Prämie beträgt auch diesmal 75 000 M. und der Hauptgewinn 25 000 M. Lose sind beim Deutschen Patriotenbund, Leipzig, Blücherstraße 11 und in den bekannten Verkaufsstellen zu haben. * Der Vertrieb der von dem VerlagShaus für Volks literatur und Kunst G. m. b. H., Berlin, herausgegebenen Hefte „Erlebnisse dentscher Fremdenlegionäre" ist sür den Bereich de» XII. uud XIX. Armeekorps ver boten worden. Die i« den Heften enthaltene Warnung vor d«r Fremdenlegion wird nur al» Aushängeschild für eine Art Literatur benutzt, die hinter den Pinkerton- Romanen nnd ähnlichen Erzeugnissen der Schundliteratur nicht zurücksteht, und die geeignet ist, den Abenteuersinn der Jugend i« bedenklicher Weise zu nähren. ak. Leipzig, 27. Oktober. Mit einem fremden Kraftwagen da» Weite gesucht hat ein Monteur an» Leipzig. Er erschien vor einigen Tagen in Begleitung eine» Matrosen und eines zwetten unbekannten Manne» bei einem Kraftdroschkeubesitzer und ersuchte seinen Chauffeur, ihn mit seinen Begleitern nach dem Flugplätze Lindenthal zu fahren. Da sich d«r Kraftwagensührer weigerte, dies zu tun, setzte der Monteur sich auf das Untergestell eine» Kraftwagen» ohne Eit» und ohne Lehne und fuhr mit seinen Begleitern auf diesem fort. Bi» jetzt ist keine Spur von dem Kraftwagen, der einen Wert von 7000 M. hat, ausgesunden worden. na. — Uber di« Entwendung von Liebesgaben sind jetzt hier allerhand Gerüchte im Umlauf. Die Ober- postdireltion teilt hierzu mit, daß infolge der Einberufung vieler Beamten eixe große Anzahl oo» Zivilpersonen al- Au»h«lf«r in de« Postdieust eingestellt werden mußten, denen hierdurch auch Erwerbsgelegenheit gewährt worden ist. Leider habe« drei dieser AuShetfer da« in sie gesetzte Vertrauen nicht gerechtfertigt, sondern sich in einzelnen