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01 Sächsische Staatszeitung : 08.09.1914
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-19140908016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-1914090801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-1914090801
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-08
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
- Titel
- 01 Sächsische Staatszeitung : 08.09.1914
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Auf dem Felde der Ehre gefalle» ist der über- e eine e der r An- Bor, ue in gruppe iundenen resdner rien Ber- eral- estim- nnern > nur scheu alte- Unter- und der u ein en des ot der 75 M. >en, der ie hoch- le über« eg»- u der allete l. er- enden i Be- irger- Ichem «elche faben, cdient kenhaus !, Ches zinients ch seine ionalen " und en", in mot im nskorps denUich Milde- Summe i» Ber. üse der- deren ir Linde- , 3. sür achtselde iciroroen Abends :iege - luß das reißenden rschland eilen ge- ren viele oße Zahl englische zu sehen, zu lernen sich jetzt n darum Beschäs- :r Arbeit, derungen. zwar mit lstand be- r Jugend «erbe und Irlich bei ist, sowohl >ber nicht urch über kann. Es >em uner- in bangen m Gesang, st werden kgewerble- iger Ernst ieren tüch- ! auch in en, Arbeit -och stellen, ider. Auch jetzt nicht iielsach n In- ehende nstalt Die nügeud :b auch i. Die Stellung skranl- se, aus en vor. tanslalt h nicht t. Die igs bis sslossen 12 Uhr und an nittags ^„ilg »n tun. «ie gern würden fie unterrichten und L,t welchem Stolze könnte jede» junge Mädchen selbp- «sertigte und .««änderte Kleidung-stacke trage«! Zur Ermittlung tü -««äaderte Kleidungsstücke trage«! Z ichtiger ernster Lehrkräfte gibt e» viele Gern wird aaf fie hingewiesen und be- larie Held, Julius Ottostr. 5, II. 8lr. Leipzig. Eine von etwa 500 Personen besuchte Versammlung sächsischer Staatsbeamten — An- gehörige von allen Königl. Sächsischen Behörden in Leipzig — hat am 5. September einstimmig beschlossen, der Äönigl. Staatsregierung einen monatlichen Ge haltsabzug während der Zeit des Krieges znr Mil derung der durch den Krieg entstandenen Not zur freien Lersügung zu stellen. Ter Abzug soll in das sreie Er messen eines. jeden einzelnen Beamten gestellt werden. Gleichzeitig ist die StaalSregierung gebeten worden, terwaltungSseitig an alle Beamten die Aussorderung zur Gehaltskürzung zu erlassen. Ter durch diesen Beschluß der Staatsbeamten sich ergebende Betrag wird schätzungs weise monatlich 250000 M. ergeben. kk — Aus Anregung des Kanalvereins Berlin— Leipzig E. B. hat sich die Potsdamer Handelskammer stör einiger Zeit bereit erklärt, den Kanalentwurj llVerlin—Leipzig in wirtschaftlicher Hinsicht zu be- »rbeiien. Nach dem technische» Entwürfe der Firma lhavcstadt L Eoutag würbe der für 600 t-Kähne ge- «Kate Kanal folgende Linienführung erhalten: Kanal- krecke Leipzig—Eilenburg—Torgau (53 krn), — Elbe- Drecke Torgau —Elster (44 kw)^ — Kanalstrecke Uster—Jüterbog--Luckenwalde—Potsdam (80 km). Die uvinschastliche Bedeutung dieses Planes liegt nach den Ausführungen der Potsdamer Handelskammer darin, tah der Kanal 1. Leipzig auf dem kürzesten Wege, der Möglich ist, mit der Elbe verbinden würde; 2. den Weg aon Berlin, Stettin, Frankfurt a.O„ Bromberg, Breslau, Wesel und anderen Häfen des Nordens und Ostens nach Mit preußischen, sächsischen und böhmischen Umschlags- »lätzen der obere« Eibe um 180 km zu verkürzen und ijamit das Königreich Sachsen und die anliegenden Äe- mele hinsichtlich des Wasserweges, auf dem sie gegen- »artig von Hamburg und Stettin ungefähr gleiche Ent- mrnunge» (nach Dresden rund 600 km) haben, um un- msähr ein Trittel näher an den Seehasen Stettin rücken «ürde; 3. Berlin eine zentrale Lage im Wasserstraßen- Verkehre geben, ihm eine neue Zufuhrstraße eröffnen und ft. den Süden der Mark Brandenburg dem Binnenschiff- Whrt-ver lehre ausschließen würde. sk. Mittweida. Wie von hier mitgeteilt wird, sind am Sonnabend auf Anordnung deS Königl. Säch sischen Kriegsministeriums sämtliche sich in Mittweida mshaltrnden wehrsähigen Angehörigen der Deutschfeindlichen. Staaren (Techniker und Sai- isonarbeiter) insgesamt etwa 40 Per sonen in Hast Ms'll>e Offizier Hauptmann Alfred Fabian, Kampanie ns m 16. Infanterieregiment Nr. 182 (30. August). ! « Um zahlreichen Anfragen und Gesuchen gerecht zu Werden, haben die drei Dresdner Ortsgruppen des IvereinS für das Deutschtum im Ausland«, die Mnner-, die Frauen- und Mädchenortsgruppe, ^schlossen, eine gemeinsame öffentliche Auskunft»- spelle für deutsche Flüchtlinge zu errichten. Den Suslunstrrbittenden soll in weitgehendster Weise mit Hat und Tat zur Seite gestanden werden. Es sind be- reil» durch die Tätigkeit des Vereins viele der be- zauernswerten Flüchtlinge versorgt worden, und manchem, den Berus oder Studium an unsere Stadt bindet, wurde Mse zuteil. — Die Geschäftsstelle befindet sich Dresden, Uscherstraße 12, Erdgeschoß (Fahrgelegenheit mit Linie 19, Hl und 23 bis Haltestelle Krenkelstraße). Sie ist jeden Dienstag, Mittwoch und Sonnabend von 4 bi- 6 Uhr Mr alle AuSlandSdentschen geöffnet. * KriegSbetstunde in der LukaSkirche mit sich an» Meßender Abendmohlsfeier wird morgen, Mittwoch lotend um 8 Uhr Hr. Pastor Seydel und übermorgen — Freitag — abend 8 Uhr Hr. Hosprediger Pfarrer Keßler Men. s * AuS dem Polizeiberichte. Gestohlene Fahr räder, die durch Entfernung der Markenschilder und Aerausfeilen der Nummern unkenntlich gemacht wurden, «find zur Ermittlung der Eigentümer im Zimmer 71 des wauptpolizeigebäudeS zu besichtigen. Die Diebe wurden «estgenoinmen. Es sind die- der Schlosser Herbert karnisch, Hallesche Straße 8 und der Fräser Alfred klolle, Hallesche Straße 13 wohnhaft. Personen, die MN den Festgenommenen Näder kauften, werden ersuch«, stich umgehend bei der Kriminalpolizei Dresden zu melden. »Tie beiden SanitätSwachen deS Samaritervereins lzu Dresden (Wallstrabe 14 und Marschallstrabe 8) traten im Monat August im ganzen in 487 Fällen in Tätigkeit, und zwar M mal bei Tage und 86 mal bei Nacht. Von den Hilfesuchenden ML männlichen und 162 weiblichen Personen) verlangten 378 Unionen die Hilfe auf den Wachen und 109 anderwärts. 407 wurden wegen äußerer Verletzungen und 80 wegen innerer Er- ^ankungen behandelt. Betriebsunfälle waren 254 zu verzeichnen, kmd 233 mal lagen andere Veranlassungen vor. Aus Sachsen. * Begeistert hat jeder für die deutschen Siege in Mund West seine Fahne herausgesteckt. Aber er hä'te Ipc auch bei Sonnenuntergang am gleichen Tage wieder Uereinhokn müssen. So will es der wohlerwogene Uaggenbrauch. Ob am nächsten Tage neuer Grund zum Flaggen ist, wird sich zeigen. Jede erfreuliche Nachricht Mnügl dazu nicht; es muß etwas Außergewöhnliches ge schehe» sein. Im Zweifel richte man sich nach den öffent- flichen Gebäuden. Gewohnheit nimmt dem Fahnenschmuck Ueine erhebende Bedeutung. Also herunter am Abend bnit jeder Fahne! sk Leipzig, 7. September. Am Sonntag nach mittag geriet in dem Grundstück Sophieustr. 36 der dort wohnende Handelsmann Skrypczack mit seiner ühesrau auS nichtigem Anlaß in Gegenwart der Kinder in Streit. Im Verlauf desselben drang die Frau mit stinem Stuhl auf den Mann ein. Um sich des Angriffs jzu erwehren, gab der Mann der Frau einen Stoß, wo- »ei diese so unglücklich hinstürzte, daß sie infolge lschwerer innerer Verletzungen sofort tot war. Der Mann wurde in Hast genommen. genommen worden. Unter ihnen befinden sich auch die 14 Techniker russischer Staatsangehörigkeit — Finn- läuder, Ostseeprovinzler und Polen —, die feinerzeit als unverdächtig auS der Schutzhaft entlassen wurden und zum Unterricht am Technikum wieder zugelassen werden sollten, was bekanntlich zu scharfen Angriffen auf die TechnikumSleitung führte. Am Sonntag wur den die Verhafteten unter militärischer Bedeckung der Landesanstalt Sachsenburg bei Frankenberg zugeführt, wo sie als KriegSgesangene vorläufig verbleiben. kl. — Die weibliche Schuljugend Mittweidas will ebenfalls etwas für unsere tapferen Soldaten im Felde tun, 600 Mädchen wollen Strümpfe und Pulswärmer stricken. Nun fehlte eS am nötigen Garn. Ta veranstaltete man einen Vaterländischen Abend. Freiwillige Mitwirkende fanden sich sofort, Tomen und Herren aus der Bürgerschaft, die gesangliche, musikalische und rhetorische Vorträge boten. Die alten schönen Soldaten- und Volkslieder kamen zu Gehör, ein Trio erinnerte an die gute alte Zeit der Hausmusik, und wuchtige vaterländische Dichtungen sowie eine kernige Ansprache deS Bürgermeisters schürten gar mächtig die Begeisterung. Und der Erfolg- über 1000 Personen füllten den großen Saal von „Stadt Chemn.tz" bi» auf den letzten Platz. Alle Kreise ter Bürgerschaft wäre» vertreten. Für die Damenwelt war der Strickstrumps Ehrensache, fast jede Besucherin strickte, und da» leise Klingen der Nadeln war da» einzige Geräusch während der Darbietungen, die stürmischen Beifall fanden. Es war ein Eintrittsgeld von nur 20 Pf. erhoben worden, und an den AuSgängen hatte man noch ein paar Sammel teller aufgestellt. Die gesamte Einnahme betrug über 400 M., wovon nur geringe Kosten abzuziehen waren. Ter Beweis war dafür erbracht, daß ein Bedürfnis nach Vaterländischen Abenden vorhanden ist, und außerdem kann nun Strickgarn beschafft werden. Aus Vem Reiche. Der Deutsche Luftflottenverein veranstaltet eine Sammlung für die Familien der im Felde stehenden Flieger- und Luftfahrermannschasten, sowie sür im Felde verwundete bez. die Hinterbliebenen gefallener Militärpersonen der „Deutschen Lustslotte". Es soll hierdurch keine Zersplitterung des großen Hi fs- werkes stattfinden, vielmehr will der Teutsche Luft- flottenverein durch diese Sammlung mit allen Kräften dazu beitragen, Hilfe auch dorthin zu bringen, wo die Öffentlichkeit sonst nicht hineiuleuchtet. Unsere Flieger die meist guten Familien entstammen, ernährten die Ihrigen aus den Erträgnissen ihrer Fliegertunst. Tas; unsere Luftpioniere hierdurch keine Reichtümer sammeln konnten, wissen wir wohl alle. Dnrch die Kriegspflicht sind viele dieser Familien ihres Ernährers beraubt und so gilt es nnn, viel Not zu lindern. Wir bitten herz lichst, recht zahlreiche Gaben mit dem Vermerk: „Bei trag zur Kriegsluftflotte" an die Hauptgeschäfts stelle des Deutschen Luftslottenvereins, Berlin ^V. 57, Frobenstr. 27, zu senden. (Postscheckkonto Berlin 17 456.) Quittung über eingegangene Beträge erfolgt in der drei wöchentlich erscheinende» „Kriegsnummer" der Zeit- schrist des Vereins „Die Luftflotte". * * Ter Hilfsverein Deutscher Frauen zum Besten der Kinder im Felde stehender Männer sucht im ganzen Reiche, in Stavt und Land, freiwillige Helferinnen als Vertrauenspersonen zur Errichtung von Zweigstellen und als Mitarbeiterinnen. Meldungen erbeten an die Vorsitzende Frau Else v. Rothe, Berlin 66, Preußisches Herrenhaus. Berlin, 7. September. Ter 19jährige Bankbeamte Erich Herberg hat im Laufe des Juli sür 37 000 M. Aktien der Niedcrlausitzer Kohlenwerke gestohlen und durch eine Bank zu Gelbe machen lassen. Von dem Gelbe konnten 12 000 M. wieder herbeigejchafft werden. Bei Kriegsausbruch stellte sich Herberg in Bonn zum Militärdienste, wurde aber nach einigen Tagen als un tauglich wieder entlassen. Man nimmt an, daß sich Her berg in Berlin verborgen hält. Bunte Chronik. * Der Kaiser und der Verwundete. Einem jungen deutschen Krieger, Hin. Wilhelm Markert, Cohn deS Karlsruher GarnisonverwaltungSdireklors, ist, wie die „Badische Presse" erzählt, ein schöne» G ück im Un glück widerfahren. Markert, der vor zwei Jahren als Einjährig-Freiwilliger in der 5. Kompagnie des Leib grenadierregiments Nr. 109 gedient hat und bei Aus bruch des Krieges al» Unteroffizier einem nasfauischrn Regiment zugeteilt wurde, war in einem größeren Ge fecht erheblich am rechten Arm verletzt worden. Man brachte den Verwundeten nach Bad Ems, wo die Kugel entfernt wurde. Das geschah an dem Tage, an dem auch Se. Majestät der Küfer in B d Ems weilte und vie Verwundeten besuchte. Al- Wilhelm Markert au» der Narkose erwachte, stand der Kaiser plötzlich neben dem Operationstisch und zog den jungen Monn in eine längere Unterhaltung. Den Anlaß hatte der Verletzte selbst herbeigeführt. Noch halb in der Narkose hatte er den Kaiser hochleben lassen, den er dann, zu vollem Be wußtsein gekommen, völlig unerwartet neben sich sah. Ter Kaiser streichelte ihm die Wange« und den Kopf. Ganz Ems aber spricht über diesen anziehenden kleinen Vorfall. * Ein deutscher Vater. Dem Briese eine» ver- wundere» Offizier- an eine Berliner Famiüe entnehmen wir das Folgende: „. . . Anderseits ist es herzerhebend, zu sehen und zu hören, mit welchem HeroiSmu» die schweren Verluste, die der Krieg mit sich bringt, von einzelnen Familien getragen werden. Am 20. August fiel mein hochverehrter Kompaniechef und treuer Kamerad H. in feindlichem Artilleriefeuer in der Nähe von Saar burg. Kurz nach meiner Ankunft in Straßburg über nahm ich da» schwere Amt, seinen alten Vater, der als Pfarrer in Bad Em» wirkt, hiervon zu benachrichtigen. Daraufhin erhielt ich ein Schreiben de- alten Herrn, dessen Inhalt Ihnen mitzuteilen »ch mir nicht versagen kann. Ta-Schreiben lautet: „E» ist mir und un» allen eine wahre Erlösung gewesen, al- gestern Ihr Brief kam. So traurig auch der Inhalt war, so war eS un» doch eine Wohltat, zu wissen, daß unser lieber Sohn in der offenen Feldschlacht fein Leben gelassen hat. Wir sind tieibetrübt, aber freuen uns, daß er mutig und un erschrocken sein Leben eingesetzt hat. Gestern war unser Kaiser in unseren Lazaretten. Ich habe feine» Händedruck und seine Trostworte empfangen, habe auch an diesem heutigen Sonntagmorgen auf der Kanzel gestanden, um meines Amtes zu warten. Es war schwer, aber wir müssen unsere Gefühle meistern und in der Arbeit unseres Berufs sortfahren. Ter Kaiser sprach zu mir tröstend: „Hr. Pfarrer, wir wollen alle Opfer bringen. Ich habe auch sechs Jungen dabei." Und als ich antwortete: „Ja, Majestät, da» ist unsere Freude und unser Stolz!" fuhr er fort: „Ich habe für cie Erhaltung deS Friedens getan, was ich konnte, aber die Feinde wollten keinen Friede». Nun müssen wir sie zu Boden schmettern. N»cht wahr?" Da konnte ich nur zustimmen und sagen: „Jo, Majestät, fürs Vaterland wollen wir jedes Opfer bringen." Tie Begegnung fand statt in dem Lazarett „Diakonissenheim". Wuncerbar eingehend und freundlich sprach der hohe Herr mit den verwundeten Soldaten, mit dem ganzen Pflegepersonal und den Herren Ärzten. Beim Fortgehen trat er noch einmal auf mich zu, u » mir kräftig die Hand zu «ücken. Wir hatten die letzte Nachricht vou unserem lieben Sohn am 16. August erhalten. Es gehe ihm gut, aber „Schlaf, reine Wäsche und Wasser" fehlte». Seine liebe Mama war die ganze Zeit von großer Unruhe gequält. Nun haben die Strapazen für ihn ein frühes Enoe gefunden. Er ist 36^ Jahre geworden — ganz genau auf den Tag. Wir haben unS seines Besitzes gefreut all die Jahre hindurch. Er hat uns nur Freude und Ehre ge macht. Ach, tun Sie uns die Liebe und schreiben uns jetzt oder später über unsern Sohn. Unser Herz verlangt danach. . ." * SanitätShunde im Kriege. Da» Suchen der Verwundeten auf den Schlachtfeldern gestaltet sich bei unübersichtltcheii Geländen oder bei völliger Dunkelheit häufig sehr suwierig, und es besteht die Möglichkeit, d.:ß schwer Verwundete, die von Ohnmacht umfange» sind und nicht rufe» können, überhaupt nicht gefunden werden. In einem Aufsatz der „Umschau" macht nun Ritt neister v Stephanitz darauf aufmerksam, daß der Mensch für diese Arbeit einen scharfsinnigen Gehilfen besitzt, nämlich den Hund. Seit Jahrtausenden hat man sich ja die seinen Sinne dieses treuen Tieres im Tienste der Nächsten liebe zunutze gemacht. Tie Hunde des Hospizes von St. Bernhard sind das beste Beispiel. Beim Suchen nach Verwundete» werden besonders abzerichtete Saniiäls- Hunde eine sehr wichtige Hilse leisten. Ihre Hanptnnne, Nase und Ohr, ergänze» und vervollständigen die der nachsuchenden Mannschaften; das Tier kann sich durch Dickicht und Hecken hindurcharbeilen, wo dec Mensch nicht vorwärts kommt. Sein seines Ohr hört die Atemzuge der am Boden liegenden Verwundeten; ein Windhauch trägt ihm die Witterung eines irgendwo Verborgenen zu. Es gibt in Teutschland einen besonderen Verein, der sich die Pflege deS Sanitälshundwejens zur Aufgabe ge macht hat. Es ist der 1893 gegründete „Deutsve Verein für Sanitätshunde", dessen Schirmherr der Großherzog von Oldenburg ist. Nur bestimmte Rassen können zu diesem Dienst verwendet werden. Es müssen harte und hart gewöhnte Hunde von wetterfester Behaarung und großer Ausdauer sein. Am besten eignen sich die vier Nassen, die auch im Polizeidienst verwendet werden: deutsche Schäferhunde, Dobermann-Pinscher, Airedale- Terrier und Rottweiler. Toch kommen für uns haupt sächlich die deutschen Schäferhunde in Betracht. Tie Sanitätshunde sollen den in breiter Linie zum Suchen vorgehenden Mannschaften beigegeben werden. Sie werden dann auf Strecken vo» 50 bis 250 w, je nach dem Gelände, die Gegend obspüren und das Aufsinden eines Verwundeten ihrem Führer anzeigen, indem sie entweder „verwundet verbellen", d. h. bei dem Ver wundeten bleiben und bellen, bi» der Führer kommt, oder „verwundet verweisen", d. h. der Hund kehrt in schnellster Gangart auf seiner Spur zu dem Führer zu rück und führt diesen und die Krankenträger an der Leine -um Verwundeten hin. Tas Verbellen führt zwar am schnellsten zum Ziele, ist aber nicht immer stcher und kann bei mehreren Hunden verwirrend wirken. Bei der Suche müssen die Hunde vollständig blank sein; jedes Ausrüstungsstück, selbst ein Halsband, würde fie bei ihrem Lauf durch das dichteste Gestrüpp hindern. Ter Deutsche Verein sür Sanilälshunde konnte im Frieden keine großen Erfolge zeitigen. Denn das Abrichten und Halte» solcher Hunde, die im Frieden völlig zwecklos waren, forderte große Aufwendungen, und die Hunde leisteten nicht», wenn sie nicht dauernd bei der Arbeit gehalten wurden. Nu« aber hat der Krieg dem Verein rin großes Gebiet der Tätigkeit eröffnet; vie wenigen ausgebildeten Hunde, die er zur Verfügung stellen konnte, genügen nicht entfernt, und deshalb klingt cer Aussatz ia eiuem Ausruf au», den Verein in feinen Be strebungen zum Besten unserer Verwundeten zu uner- stützen. * Die P«riser und »ie deutsche« Stieger. Tas „tägliche Schauspiel der deutschen Flüge über Pari»" schildert P. Eroci in einem Telegramm vom 2. September an den „Eorriere della Sera". „Die deutsche» Flieger, deren außerordentliche Kühnheit man bewundern müßte, wenn ihre mörderischen Waffen nicht, gegen da» Kriegs recht und menschöche Gesetze, Opfer besonder» unter den Unschuldigen, unter Frauen und Lindern forderten ^?), haben auch heute abend be» Sonuenuntergang ihren ge wohnten Flug über der Hauptstadt ouSgeführt. ES war ei» theatralische» Schauspiel, das eine halbe Stunde lang in der Bevölkerung da» lebhafteste Interesse erweckte. Ich war in meinem Bureau, al» ich um ^7 Uhr plötzlich ein lebhafte» Gewehrseuer hörte. Ich trat hinaus ans den Balkon, um »n die Luft zu fetzen, wie es olle die anderen taten, die sich auS den Fenstern heraus beugten oder von der Straße heraufsahen. Ter H.mmel war von wunderbarer Klarheit. In der Höhe jchweble wie ein Falke, vom Norden kommend, ein deut sche» Flugzeug, «in« Taub«. Di« Maschine trägt den Namen einer Taube, aber in Wirklichkeit bietet sie mit den ge krümmten Flügel» und dem jächerförmigen Schwanz vo»
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