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Weilage z«m KrzgeV. Wolksfreund. »M^—»—-«— S-SSS»«-SSSSS-SS«M-----«S>-»-»!rss«»W>W««»«MMffM»W»WWMWM Rr. 270. > Freitag dm 23. November IMS. WHVe Iagv. Roman von Alfred Wilson-Barrett. Autorisierte Übersetzung auS dem Englischen v. Emil Hein. (Nachdruck verboten.) (2. Fortsetzung.) Di« Aufregung und wahrscheinlich auch die Nachwirkung deS Trinkexesses machten sich nun an dem Riesen bemerk, bar. Er wurde plötzlich leichenblaß und mußte sich an der Lisch lehnen, um nicht umzusinken. Dr. Durand eilte aus ihr zu, faßte ihn beim Arm und geleitete ihn in seine Kabine. Ehe noch eine Stunde vergangen war, konnten die in der Nähe weilenden Reisenden Töne vernehmen, die daraus schließen ließen, daß Wade im Trünke Trost und Linderung mr seine Leiden gesunden harte. Diese Tatsache wurde mit großem Bedauern hingenommen und man war darüber sehr erstaunt, da man wußte, daß er unter der ständigen Aufsicht Dr. Durands stand. 5. Kapitel. Ein oder zwei Tage lang verhielt sich der „Mann mit dm Opalen" — wie er unter den Passagieren, die seine Angelegenheit lebhaft diskutierten, bald genannt wurde — ganz ruhig. Es war offenkundig, daß der Mann von jeher ein groß« Säufer gewesen war und sich gewiß noch mehr der Trunk sucht hingeben würde, wenn ihm die Gelegenheit dazu geboten würde. Aus diesem Grunde ordnete Rutherford an, eigen mächtig vorgehend, wie der Kapitän eines Passagierdampsers es tun darf, daß die Barstewards dem Trinker nur eine be- schränkte Ration an geistigen Getränken verabfolgen durften, denn er fürchtete, daß dieser, falls er wieder berauscht sein würde, unangenehme Auftritte Hervorrufen würde. Ungeachtet dieser vorsichtigen Maßnahmen des Kapitän! merkte man bald an dem verwirrtenBlick und dem erhitzter Gesichte des Mannes, daß die ihm gestattete geringe Meng« Alkohol nicht allein seinen Durst stille, und Anson stand mil dem Verpachte, daß irgend jemand für seine eigenen Zweck« Wade mit Branntwein versorgen müsse, nicht vereinzelt da Es lag jedoch nichts Greifbares vor, um diese Der- Mutungen zu rechtfertigen. Die Zeit schritt langsam vorwärts. Miß Charters, die Mitleid mit dem Unglücklichen hatte obe> die vielleicht ein Vergnügen darin fand, ihre Bewundern ein wenig damit zu reizen, pflegte sich ost mit ihm in eir Gespräch einzülassen und lauschte mit regem Interesse seiner Erzählungen von merkwürdigen Orten utid Abenteuern unk dem Hauptgegenstand seiner Berichte — den Opalen. Sc hielt sie ihn wenigstens eine Zeit lang von der Kabine de! Schifssarzles fern, deren Besuch für ihn immer den Beginr rines Exesses bedeutete. Doch obwohl der riesengroße Manr für ihre Freundlichkeit sehr dankbar schien und nie müd< wurde, mit ihr zu plaudern, verbot es doch die Macht dei Umstände, immerwährend mit ihr zu konversteren und so zox es ihn denn immer und immer wieder zu seinem Freund« Durand zurück. Zu Anson und Charters, mit denen er ganz besonder! vertraulich verkehrte, pflegte Wade sich zu beklagen, daß ei immer unter einem unbändigen Durste zu leiden hätte, so daß er einen Krug Wasser Hinunterstürzen könnte, als ob es nm ein Weinglas voll wäre. Unter dem Zwange dieser unstill, baren Gier bat er Anson oft, seinen Einfluß bei Rutherfort aufzubieten, damit er mehr Branntwein bekäme. „Um Gotteswillen, Mann," sagte er manchmal zu Anson, „verschaffen Sie mir Branntwein oder etwas dergleichen. Ich halt's nicht aus! Es ist als ob ich bei lebendigem Leib« verbrenne." „Wade, wenn ich könnte, würde ich es gerne tun," and mottete Anson dann, aber ich würde Ihnen damit keinen guten Dienst erweisen. Uebrigens, auch wenn ich den Versuch machen wollte, wäre es ganz unnütz. Rutherford ändert nie seine Absicht, und Sie kennen ja seine Befehle. Versuchen Si« es nur, und halten Sie es aus, bis wir nach Honolulu kommen." Anson tat es sehr leid, so antworten zu müssen, aber Wades Symptome waren so bedenklicher Natur, daß es wirklich sehr bedauerlich war, und man konnte sich dies nur damit erklären, daß man annahm, der Schiffsarzt stecke dahinter. Charters zögerte auch nicht, diesen Verdacht auszusprechen, wenn er mit Anson allein war. Die Tatsachen wiesen so sehr auf ihn hin, daß Anson Charters recht geben mußte. Aber was konnten sie tun? Es war ganz ausgeschlossen, die Wade vom Arzte verschriebenen Medizinen zu kosten, und es wäre vollkommen absurd gewesen, dem Kapitän von ihrem Verdachte Mitteilung zu machen, ohne sichere Beweise in der Hand zu haben. « „Ich glaube," sagte der erste Schiffsoffizier eines Abends »u Anfon, als sie in der Kabine des erstern über diese Affaire sprachen, „ich glaube, daß der Schurke Durand etwas darüber m Erfahrung gebracht hat, wo der arme Wade seinen Schatz verborgen hält, und er nun Hofft, daß der Mann sich noch zu Tode trinkt und die Bahn frei wird, die Opale zu heben." „Sie glauben also an Wades Geschichte?" fragte Anson mehr auS dem Wunsche, die Meinung des anderen zu erfahren als aus den, Grunde, daß er selbst daran zweifelte. ES scheint ein ganz romantisches Märchen zu sein. Opale von ungeheurem Wette unter dem Fußboden eines Hotel zimmers verbergen, und dann den Ort des Verstecks vergessen? Und doch kann ich durchaus keinen Grund dafür finden, warum Wade lügen sollte." „DaS ist auch meine Ansicht," erwiderte Charter- nach- denklich. Welche Ursache hätte der Mensch haben können? Er war nicht in der Klemme und hat das Garn nicht ge sponnen, uni sich vom Kapitän oder von uns einige Pfund zu varaeu. W Sie aeseheu haben^ hatte, M genug Bargelds zu schließen und festzumachen, >o stark als er an der Wand entlang kam, daß das Holzwerk rasselte. verabreicht haben. Als die Bar um elf Uhr geschlossen wurde, habe ich Erkundigungen eingezogen." Sie hatten keine Zeit, noch mehr zu sprechen, denn die beiden Männer waren schon ganz nahe bei ihnen. Es war zut, daß Anfon die Geistesgegenwart besessen hatte, die Tür zu schließen und festzumachen, denn der große Mann schwankte war er wollte, «ar Kur, daß da- Schiff Sitzkehren sollte, nach Neuseeland zurück, und dafür wollte er zahlen. Dazu hat er doch keinen anderen Beweggrund als jenen, den er angab, haben können." Während di« beiden so hin- und herredeten, war eS Nacht, beinahe Mitternacht geworden, und in der Kabine brannte kein Licht. Die Reisenden hatten sich alle schon in ihre Kojen zurückgezogen, und die einzigen Laute, di« hör- bar wurden, waren die Schritte der Bordwache und daS leise Anschlägen der ruhigen Wellen an die Seite des Schiffe«. Einem herrlichen Tage, wie ihn nur der Himmel des Stillen Ozean» gewährt, war eine prächtige Nacht gefolgt; weithin sandte der Blond sein« breiten Silberstrahlen aus die friedliche Wasserfläche hernieder. Wie sie aus dieses wunderschöne Bild hinausblickten und schlaftrunken rauchten und plauderten, wären sie fast eingeschlummert, al» Fußtritte, die' daS Deck entlang kamen, sie aufschruchtcn. „Durand" flüsterte Charters rasch. „Ich denke, die höhnische Grimasse dieses Burschen würde ich, wo immer ich sie auch sehe, stet- erkennen. Hoffentlich kommt er nicht zu mir, denn ich kann ihn so wenig leiden, daß ich mit ihm nicht einmal höflich sein kann." „Pst" ermahnte Anson, der zur Kabinentür hinausschaute .Wade ist mit ihm, und wieder betrunken. Das ist doch sonderbar, denn ich weiß, daß die Stewards ihm heute nichts „Ruhig, Sie Tölpel!" murmelte Durand, dessen zischende Stimme leicht durch len Ventilator über der Tür hindurch zu )en beiden drang. „Sie sind betrunken wie ein Schw . . . Wollen Sh haben, daß das ganze Schiff darum weiß? Warum sind Sie nicht in Ihrem Loch geblieben!" „Weil ich noch mehr trinken will," knurrte Wade zornig, „weil ich noch mehr betrunken werden will! wahnsinnig be rauscht! besinnungslos trunken! Herrgott! Ich will mich in Branntwein baden! Geben Sie mir zu trinken. Sie Biest! tzol Sie der ! Geben Sie!" „Gut kommen Sie ruhig in ihre Kammer, anstatt hier so höllischen Lärm zu schlagen," brummte Durand, Ler Angst hatte, daß die erregte Sprache noch andere Ohren erreichen könnte als seine eigenen. „Geben Sie mir Brandy!" begann Wade wieder, ohne auf die Worte des Doktors zu hören, „geben Sie mir, ich will einen Ozean voll davon trinken. Und wenn ich gerade will, sterbe ich betrunken, und selbst dann werden Sie Ihr Spiel nicht gewinnen." „Pah! Welches Spiel?" „Pah! Ihr Spiel! Oder glauben Sie, daß ich nicht weiß, wo Sie hinaus wollen? Meinen Sie, ich kann Sie nicht durchschauen, mein lieber Herr Durand, Schiffsarzt und Dieb! Sie geben mir Branty — und dann wollen Sie mich anzapfen und alles aus mir heraus bekommen wie aus einer Pumpe. Sie möchten gerne wissen, wo ich in jener Nacht in Port Lyttleton geschlafen habe, Mr. Durand? Nun, warum kriegen Sie es nicht heraus? Ich denke, seit Sie mein Freund sind, war ich schon genug betrunken gewesen; mein Freund! — Sie sind die einzige Person auf der „Doric," die meinen Durst stillt — gut, bezahle ich Sie denn nicht dafür? Haben Sie von mir nicht schon mehr als hundert Banknoten erhalten, nur damit ich diesen höllischen Durst, diesen teuflischen Durst, )er mich ganz verzehrt, seit ich an Bord dieser verfaulten alten Badewanne gekommen bin, töten kann? Oh ja, Sie haben sich auch Ihr Geld verdient. Den Durst haben Sie zwar nicht geheilt, und Eimer voll Branntwein hätten es nicht vermocht; aber berauscht haben Sie mich gemacht, und dabei habe ich manchmal meine Qualen vergessen. Aber habe ich nur das Geringste von dem Versteck verlauten lassen, he? Sie wollen besser bezahlt werden, als Ihre Arbeit es wett ist, mein Lieber! Sie möchlen gerne meine schönen kleinen Opale, für die ich gearbeitet habe, meine chönen kleinen Steine, von welchen dieses verfl .... Schiff mich immer mehr entfernt. Himmel! Immer weiter und weiter weg! während wer weiß was mit ihnen geschieht! Verfl . .. das Schiff, verfl . . . ." Der Mann begann schrecklich erregt zu werden, und die beiden in der Kabine konnten vernehmen, wie der Doktor sich bemühte, ihn zu beruhigen und zum Eingang des Salons zu führen. Seine Bemühungen blieben jedoch erfolglos. Endlich verlor Durand die Geduld und bemühte sich, den schweren Mann von der Türe, an der er noch immer lehnte, wegzuziehen. Offenbar leistete Wade dem Widerstand, denn sie hörten einen kurzen Kampf, dann einen schweren Fall und sich rasch entfernende Fußtritte. Anson öffnete die Türe und blickte hinaus. Wade war entweder gefallen oder er war heftig zu Boden geworfen worden, und als Charters und Anson ihn aushoben, sahen sie aus einer großen Wunde an seiner Schläfe Blut strömen. Er mußte im Falle mit dem Kopfe gegen eine scharfe Eisen stange angeschlagen haben, die dazu diente, bei stürmischem Wetter die Türe des Salons festzuhalten. Die Verwundung schien jedoch keine schwere zu sein; nach dem, was sie zuvor gehört chatten, wollten sie Durand nicht zurückrusen, und Anson verband dem armen Teufel die Wunde so gut er e» eben konnte. Dann trugen die Beiden ihn in seine Kabine, legten ihn auf seine Schlafstelle und ließen ihn allein. Vielleicht handelten sie gedankenlos, als sie nicht dafür Sorge trugen, daß eine Wache bei ihm zurückblieb. Aber Wade war so total berauscht und durch die soeben erhaltene Verwundungso betäubt das man annebmen mußte, er würde den ganzen Rest der Nacht ruhig durchschlafen. Ungefähr um 4 Uhr Wh erwachte Anson infolge «tue» schrecklichen Gekreische». Mit dem Bewußtsein, daß etwa» vorgesallrn sein mußte, sprang er. noch kaum wach, rasch von letvey hager auf uud warf eilig» einige -leider um; al» er mich lp» und . Gellend Sobald jedoch der wütende Mann wieder Boden unter den Füßen spürte, stürzte er auf den Mattosen, einen Manu namens Thompson los, entließ ihm mit kräftiger Hand da» Ruder und schlug es ihm mit aller Macht auf den Kopf. Anson Hötte den Schädel des armen Burschen krachen, und bevor er noch seine Hand aussttecken konnte, glitt der Unglück liche über Bord und sank wie ein Stein unter. Icde Sekunde während der nächsten Minuten hielten Anson und Charters für ihre letzte. Wade, ein Rasender, hatte jetzt die Kräfte von vier Männern, und während die beiden um ihr Leben kämpften erwarteten sie jeden Augenblick, daß da» Boot, den immer höher schlagenden Wellen preisgegeber^ Umschlägen und sie alle ins Wasser werfen werde. Endlich, als sie schon alle Hoffnung aufgegeben hatten, schien die Stärke deS Wahnwitzigen gebrochen, und hilflos wie ein Kind sank «r'in daS Boot zurück. Als sie sich genügend erholt hatten, um sich ein wenig umzuschauen, sahen sie, daß ihre Lage sehr schlimm war. D« hohl gehende See ließ das Boot bald aus dem Kamme der Wogen tanzen, bald tief in das Wasser tauchen. Der arme Thompson hatte eine» der Ruder mit sich in die Liefe genommen, und um ihr Mißgeschick vollkommen zu machen, war die „Doric" verschwunden. Ja, verschwunden. Denn ein dichter Nebel, «ine undurch dringliche Wand, die sie wie ein Laken einhüllte, umgab sie. Vergebens erhoben sie ihre Stimme zu lauten Rufen und ließen auf der Seite, wo sie zuletzt da» Schiff gesehen hatten, da» Ruder auf das Wasser klatschten. Vergebens strengten sie angsterfüllt ihr Gehör an, um einen Laut zu vernehmen, der ihnen Gewißheit darüber verschaffen sollte, baß das Schiff in der Nähe sei. Aber diese erfolglosen Bemühungen wurden schließlich aufgegeben, da ihre Nutzlosigkeit zu klar war. Nur wenn der Nebel sich wieder hob, oder der Tag wieder andämmerte, konnte die „Doric" sie aufnehmrn; und bi» M endlich der Vorsehung gefallen würde, eine dieser Möglich keiten eintteten zu lallen, wer weiß, wie weit sie dann schon vom Schiffe entfernt jein mochten! zur Kabine hinapSMrzte, hsie- M Herz stehen, denn in den Ohren klang ihm der furchtbare Ruf: „Mann üb« Bordp» Al» er wie von Ginnen in der Richtung «ach d«n Steuerrad« über da» Deck lief, kam ihm Charter» entgegen dessen Augen vor Aufregung flammten und dessen Gesicht gang blaß war. „Wade ist'»", keucht« er und zog Anson, seinen Ar» umklammernd, auf da» Oberdeck. „Er muß da» Täufer- delirium bekommen haben oder verrückt geworden sein. Die Wunde und da» Trinken, da» war, glaube ich, zuviel für ibn. Ich war etwa« unruhig und wollte nachsehen, wa» er treibt — einen Augenblick zu spät! Er stürmte auf mich warf mich betjette, al» ob ich «in Strohhalm wär«. . . rief er au», wenn da» Schiff nicht sofort stehen bleib«, würde er zurückschwimmen, und wie d«r Blitz war er auch schau über Bord. Wenn er umkommt, Auspn, werde ich es mir nie verzeihen können, daß ich nicht besser auf ihn achtete. Wir müssen ihn retten " Inzwischen hatte er Anson zu einem der kleiner«« Boot» geschleppt, daS gerade von zwei Matrosen aus da» Wasser heruntergelassen wurde. „Dott muß er sein", sagte ein«, von ihnen und »«tat« wett über da» H«ck des Schiffe» hinaus. „Aber ein harte» Stück Arbeit wird «» kosten, ihn in dieser Nacht aufzufischen." Erstaunt rieb sich Anson die Augen: der Mo«d war ve» schwunden und schnell dahinziehende Walken deckten d« Himmel. Die Wellen gingen hoch. Der Wind blie» nu« aus der entgegengesetzten Richtung und der Teil des Himmel», aus dem er kam, zeigte eine düstere bleierne Farbe uud ver breitete tiefdunkle Nacht über die Meeresfläche. Wenn der Mann gerettet werden sollt«, war keine Zeit zu verlieren, und ohne auch nur einen Moment zu zögern, sprangen Charters und Anson ins Boot, und einer von de« Männern, die es herunteraelassen hatten, folgte ihnen. Glück licherweise waren die Passagiere von dem Alarm nicht auf gescheucht worden, denn der ganze Vorfall hatte sich so rasch abgespielt, daß nur noch em oder zwei Mattosen und d«r Mann am Steuerrade von diesem aufregenden Zwischenfall wußten. Einige Minuten ruderten sie emsig und schweigsam dorthin, wo sie Wade zu finden hofften, wenn er noch an der Ober fläche war, und die Lichter der stillstehenden „Dorie" schirn«« nur noch schwach durch das Dunkel, als Charters, der da» Steuerruder führte, plötzlich ausrief, er hab« ihn auf d« Backbordseite erblickt. Mit verdoppelten Anstrengungen l«gte« sie sich nun ins Ruder und konnten bald eine« von Wass«, triefenden Kopf dicht unter dem Heck des Boot«» au» de» Wellen auftauchen sehen. Der Matrose ließ sein Ruder stehen und machte einen Griff nach dem Schwimmer; d« aber duckte sich schnell unter und machte sich in der ent gegengesetzten Richtung davon. Um sich bei solch einer See so lange über Wasser W halten, mußte der- Mann nicht nur ungeheure Kräfte besitze», sondern auch ein vorzüglicher Schwimmer sein; dessenunge achtet aber war es klar, daß er bald völlig erschöpft sein und sinken werde, wenn sie ihn nicht bald erreichen konnten. In seiner Herzensgüte matz Charters sich die ganze Schuld an dem Vorfälle bei und war ganz verzweifelt. Als daS Boot gewendet wurde, um von neuem auf den Schwimmer Jagd zu machen, entledigte er sich hastig der Stiefel und sprang in» Meer, da der allem Anscheine nach wahnsinnige Mensch ent schlossen war, ihren Rettungsbestrebungen zu trotzen. Bald hatte er Wade erreicht, der von der heftigen lieber« anstrengung bereits ermüdete; er faßte ihn am Genick und vev- suchte ihn ins Boot zu heben. Endlich, nach fünf bange» Minuten gelang es. Charters folgte chm behend über d« Rand kletternd nach. (Fortsetzung folgt.)