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dm7.N»-°E. s». Aahra. Wegen Reinigung der Geschäftsräume werden Freitag und Sounabeud, de» v. »ud L0. November LSO-, nur dringlich« Sachen erledigt. Lößnitz, am 5. November 1906. Königliches Amtsgericht. Wegen Reinigung der RatSexpeditionsräume werden Freitag «ich Sonnabend, de« S. ««d LO. November 1VOO, nur dringliche Sachen erledigt. DaS Standesamt ist an diesen beiden Tagen vormittags von LL—LS Uhr geöffnet. Johanngeorgenstadt, den S. November 1906 Der Bürgermeister. vr. Waciner. erklärte o! ei» «gd ani den imi^lde> heim, Stettin, Danzig, Chemnitz und Leipzig. Am wich« tigsten sind die Anträge Stuttgarts und Ludwighafens über die Einberufung eines außerordentlichen Städtetaqe- anläßlich der Fleischnot, sie kamen erst zuletzt in später Nachmittagsstunde zur Beratung. Der Antrag Stuttgarts lautet: ES möge der deutsche Städtetag selbst oder eines seiner Organe die Wünsche de- ersten deutschen Städtetages erneuern und wiederholt sie Aufhebung der die Einfuhr von Vieh er schwerenden Bestimmungen, soweit sie nickt zur Verhütung der Einschleppung von Seuchen notwendig sind, fordern. Wie un- nom ein Telegramm meldet, beschloß der Vorstand deS StädtetageS die Absendung einer Petitioü an den Reichskanzler und den Reichstag, in der betont wirb, daß die Voraussage, die Fletsch not würde vorübergehend sein, nickt zugetroffen habe. Dagegen habe die Befürchtung de- Gtäotetages sich bestätigt, daß eine Minderung der Fleischpreise' nicht eintrete. Unter Bei bringung von weiterem Material wird in der Petition die Oeffnuna der Grenzen unter Beobachtung der auch von )em Stadtetag notwendig erkannten sanitären Maßnahme« und gleiHeitig wenigstens eine vorübergehende Aufhebung >er Fleischzölle gefordert. Die Einberufung eines Städte tageS wuwe niK beschlossen. Berlin, H. November. (Protest gegen da- Automobil-Haftpflichtgesetz.) Die vereinigten deutschen Automobil-KlubS haben unter dem Präsidium des Herzogs von Rattbor einen Delegtertentag abgehalten. Ein ziger Gegenstand der Tagesordnung war oer Protest gegen aS dem Reichstag gegenwärtig vorliegende Automobil-Haft- Atchtgesetz. Einstimmig erfolgte die Annahme einer Reso lution. Darin wird der Reichstag auS juristischen volkswirt schaftlichen und patriotischen Gründen vor der übereilte« Annahme dieses Gesetzes gewarnt. Dagegen wird zugegeben, )aß eine Verschärfung der bestehenden Haftpfltchtbestimmm»- ;en für Automobil-Besitzer dann im Interesse einer gerech ten Ausgleichung der bei einem Automobil-Unfall vorkom- nenden Schäden wohl diskutierbar sei. Zur Erreichung dieses Zweckes würde «S aber vollständig genügen, wenn folgende ärei Grundsätze aufgestellt werden : 1. Die grundsätzliche Schadenersatzpflicht deS Automobilbesitzers für alle bet )em Betrieb seines Fahrzeuges vorkommenden Unfälle: 2. Seine Befreiung von dieser Pflicht, wenn er beweist, daß weder ihn noch seinem Wagenfü' Verschulden trifft. 8. Ein« zwangsweise Verficht einer Privatversicherungs-Gesellschaft gegen die Fo Haftpflicht biS zu einer gewissen Höhe. DaS englische Kabivet 1« Nöte«. Die Beratung der Schulvorlage im englischen Oberhause hat gezeigt, daß oaS HauS der Lords in seiner weit über wiegenden Mehrheit zur Bekämpfung der liberalen Regierung entschlossen ist. Wenn es aber noch vor kurzem den An schein hatte, als sei die Regierung mit ihrer gewaltigen Mehrheit im Unterhause des schließlichen Sieges im Kampfe gegen die Lords ganz sicher, so ist diese Zuversicht jetzt ernstlich erschüttert durch die verschiedenen Anzeichen von einem Umschwung in der Stimmung der Wähler, wie sie besonder- bei den Londoner Kommunalwahlen zutage ge treten sind. Diese kritische Situation hat zunächst zu Be sprechungen des Trägers der Krone mit den Parteiführern geführt. Der Daily Expreß meldet nämlich, daß König Eduard, nachdem er am Freitag den Premierminister im Buckingham-Palast in Audienz empfangen hatte, LaroLans- downe, dem Führer der Opposition im Oberhause, befahl, das Ende der Woche al- sein Gast tu Sandringham zr verbringen, obwohl der Lord bereit- andere Einladungen angenommen hatte. ES handle sich um die durch oei Wwerstand deS LordS gegen das Schulgesetz hervorgerufene ernste Krise, über die heute ein Kabmettsrat stattfin. den werde. Der Ausfall her Gemeindewahlen nicht nur in London sondern auch in anderen Bezirken zu Gunsten der Konser vativen wirb in England vorwiegend durch die Abneigung der Wähler gegen die dem Sozialismus zunetgende Hauung der Liberalen erklärt. Die Niederlage der Liberalen speziell bei den Londoner Gemeindewahlen war eine geradezu vernichtende. Von 28 Wahlbezirken hat die seitherige liberal-sozialistische Mehrheit nur fünf Bezirke behauptet. Der Führer der gemäßigte» (konservativen) Partei, der die Vorbereitungen für die Wahl für diese Partei mit unermüdlicher Energie führte, war über oen Umfang des Sieges seiner Sache selbst überrascht und erklärte ohne Zögern, daß die Kommunalsteuerfrage den Ausschlag gegeben habe, wenngleich nickt zu leugnen sei, daß es die Liberalen geschädigt hätte, daß sie sich ohne Widerspruch mit den Sozialdemokraten identifizieren ließen. Die Wahlen in Woolwich erregten besonderes Aufsehen. Die Gemäßigten gewannen in diesem als Hochburg für die Arbeiterpartei betrachteten Distrikt 1b Sitze. Der be kannte Arbeiterparlamentarier Will Crocks erklärt die- durch die großen Entlassungen, die in den Arsenalen stattgefunden hätten. Der entlassene Arbeiter denke nicht lange nach, son dern suche Hilfe bet der Gegenpartei. Tradeunionistische Vertreter nehmen keinen Anstand, den Führer der Arbeiter partei deS Parlaments, Mr. Keir-Hardt«, persönlich für die Niederlage verantwortlich zu machen. So sagte der be kannte Parlamentarier Mr. Maddison, Keir-Hardie sei so törM gewesen, den Ausfall der Wahl als einen Beweis für die Stärke der sozialistischen Partei im voraus hinzustellen. Dies habe die Arbeiter in das andere Lager getrieben und die Sozialisten seien an vielen Stellen jämmerlich geschlagen worden, wo sie sich ihre- Stege- sicher glaubten. Daß da» Verfahren der Sozialisten selbst dort, wo sie zu schwach waren, eigene Kandidaten aufzustellen, ihren schlimmsten Gegnern die Hände stärken mußte, scheint Mr. Keir- Hardie, nach einer von un» bereit- mttgrteilten Aeußerung, Sie er getan hat, heute noch nicht einzusehen. Ein Mit glied de- Parlament- erklärte, daß d« Ausfall der Wahlen in London in großem Maße dem Verhalten der Regierung in der UnterrichtSfrage mW dem Verhalten den Arbeitern araenüber zu verdanken sei. In der UnterrichtSfrage habe M di« Regierung zu sehr zu Zugeständnissen bewegrn lassen und sie sei sn der Urb«itechkag, der Arbeiterpartti g^enüber zu servil gewesen. Man deäs tm Uebrigen nicht > - ' » ' vergessen, daß der Engländer seine politische Stellung leichter ändert als der Deutsche. Wenn dem Engländer ein Schritt der von ihm gewählten Regierung nicht gefällt, so geht er zur Gegenpartei über, mag diese auch in anderen Dingen ihm noch so fernstehen. Mit Vieser Neigung zum Abfall wird die augenblickliche Regierung zu rechnen haben, wenn sie nicht bei den nächsten großen Wahlen eine ähnliche Ueberraschung erleben will, wie London sie bei seinen städtischen Wahlen erlebte. Tagesgeschichte. D«»tschla«d. Berlin, S. November. Zu den Gerüchten, über ein Dreikaiserbündnis bemerkt die „Köln. Ztg." in einem anscheinend offiziösen Berliner Telegramme Bei einigermaßen ruhiger Ueberleaung sollte man sich dock sagen, daß eben erst sowohl Rußland wie Frankreich, ob gleich man ja in beiden Staaten über die Flitterwochen hinaus ist, deutlich genug zu erkennen gegeben, daß sie auf üe Fortdauer deS Bündnisses bedeutenden Wert legen. Das Dreikaiserbündnis würde also unter diesen Umständen ügentlich nur denkbar sein mit Frankreich als viertem im Bunde, und da das augenblicklich unwahrscheinlich ist. so kennzeichnen sich die Gerüchte von einem Dreikatserbündnis als leere Redereien. Berlin, ü. November. (Der Kaiser in dei Automobilausstellung.) Heute vormittag stattetc )er Kaiser der Internationalen Automobll - Ausstellung an Zoologischen Gatten einen Besuch ab. Der Monarch, der sehr wohl auSsah, fuhr um halb 11 Uhr tm Automobil vor. Oie neuen imposanten Ausstellungshallen, die der Monarä zum ersten Male betrat, gefielen ihm sehr, und er sprach oem Erbauer Baurat Gause seine Anerkennung auS. Berlin, b. November. Der Seniorenkonvent )eS Reichstag- ist zum 18. November vom Präsidenten Grafen Ballestrem einberufen worden, um über die Ge- schäftSlage deS Hauses zu beraten. Da der Etat den, Reichstage erst später vorgelegt wird, sollen bi- zur Vor legung des EtatS die vom Sommer lieäengebliebenen Vor lagen zunächst erledigt werden, jeder Mittwoch wird Schwe- rin-tag, an dem Initiativanträge zur Beratung stehen. Am ersten SchwerinStage (14.) soll der sogenannte Toleranz antrag deS Zentrum- weiter beraten werden. . Berlin, S. Nov. Staatssekretär v. Tschtrschky und Bögendorff ist gestern von seiner italienischen Reise hierher zurückaekehtt. Au- Rom wird gemeldet, daß der Vatikan da- Gerücht, daß Herr v. Lschirschkv in seiner Unterredung mit dem Staatssekretär Merry del Val die Frage der Gründung einer türkischen Gesandtschaft betm Vatikan und einer Nuntiatur in Konstantinopel aufgewor fen habe, dementiert. E» wird hinzugefügt, haß selbst, wenn eine derartige Frage zur Sprache kommen sollte, der piwstliche Stuhl sich «ner solchen Forderung gegenüber ab lehnend verhalten würde. Berlin, Ü. November. (Rechtsfähigkeit -tp Beruf-veretne.) Der tm Reichsamt d« Zrtneru äuS- gearbeitet« Gesetzentwurf üb« die Rechtsfähige« der Bä- rufSvereiue enthalt, dem Vernehmen nach, die »iv tlrecht liche Haftung der Vorstände für den durch sie verur sachten Schaden. Berlin, d. November. (Der Vorstand deS deutschen StädtetageS über die Kieischteue» ung.) De, Vorstand deS Deutsche« Städt» taaeS trat heute hier unter de» BorsiH deS vbeebüeger» Berl tu, ü. November. (Die Firma TippelSkirch ck Co.) Im Anschluß an einen Artikel der „Tägl. Rundsch.", oer berichtet, daß mit der Firma TippelSkirch ck Lo. fortgesetzt. Verhandlungen geführt würden, die angeblich dahin gehen, die genannte Firma zu ver staatlichen, wird gemeldet, daß die bereits im Mat begonnenen Verhandlung«» mit der Firma Tippelskirch ck Es. fortgesetzt werden und zwar tm Ginne der bekannten BeichStagSresolution, die darauf abzielt, sämtliche über ein EtatSjahr sich erstreckende Lieferung-Verträge aufzulöfe«. Berlin, ü. November. Der Herzog und die Herzogin vonSachsen-Koburg und Gotha find heute mittag in Wildpark eingetrosfen und vom Kaiser und der Kaiserin am Bahnhof begrüßt worden. Die Majestät« begäben sich mit ihren Gästen nach dem Neu« PalaiS. Stad«, b, November. (Amtliche- Wahloraeb- n iSBtt de, -m 1. November im 16. hannoverschen Wahlkreis «hgehalt«en Retch-mg-stichwahl «nrdmMESS Der am L. November d. I. fällig gewesene oernsvary* 4. L««i« Gemeindeanlaae« ist bi- »um LS. No- vemb«r LAOS an unsere OrtSsteueretnnahme zu bezahlen. Nach Ablauf dieser Frist beginnt da- ZwangSbettretbung-verfahren auf Kosten der Säumigen. Bernsbach, den 5. November 1906. / Der Gemeinderat. Do««erStag, de« 8. November 1VV« vormittag LO Uhr sollen im Äep> steigerungSlökale des hiesigen Königlichen Amtsgericht- L Sopha, L Vertiko«, L Spie gel mit Ko«sol ««d L Herrenschreibtisch gegen sofortige Barzahlung öffentlich ver steigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts Ane, am S. November 1906 OeffentlicheSitzungder Stadtverordneten in Aue Mittwoch, de« 7. November LdOG, nachm. 8 Uhr i« Stadtverord«ete«-Sitz««gSsaale. AsrafomchEve 10, MMWMM Tageblatt MöWnt§blatt G ftrök kal.MöMdtl§ch«nZWs-«niuMe.GiWham.LarkvMnSoh<nm« gMgm8rM.LWH.L-uMkl.SchMbrlA.SchwaMbeTbMM