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«> sür die kal.und LtädtischsnSehMen inMe.Grünhain.Kartensf«in.IohaM- MWN8taö1.^SßMUm§tMl.-schm-bertz.Zchwaiz«nbrrAbsw-Ml-enfelL Nr. 230. Der „Sijgedtrgüq« vol»fi-und" rrschrint täglich mit llu,n--m« Lag« nach den Sonn- und Stltlagcn. Ldonnement monalllch K0 Wg. Jnlerat«: Im LmtSblaUdeM der Raum drr SM.PktUtrll« U Pfg-, de««c Mr aurwüit« IS Mg., Im amtlichen Lell der Raum der »IP. eor»u»jelle 4S Psg . Im ReU.-Letl die 2 ft. LorpudjeUe SS Psg. Freitag, den 5. Oktober 1906. Lnseralan-klnuahm« sllr die am Nachmittag erscheinend« Nummer btt «or» Witta, 1t Uh«. Sine VUrglchast Mr dl« nLchstt!i,iar ilufnahm« der Lnzei«n b««. an den vargeschriedcncn Tagen sowie an besnnunt-r Stelle wird nutzt »«»eben, ebenso wird für dl« R ich titelt »etedtzontsch ausgegebener An»«ia«n nicht garanti»r!.Lu»w<Irtt««uttriiaenur gegen S-raudbezatzlun». tzürMS- gaie eingesandter vtanustrhve macht sich die Redaktion nicht vrrantwartllch. SV. Jahrg Auf Blatt 203 oes Handelsregisters des unterzeichneten Königlichen Amtsgerichts st heute die bisher auf Blatt 9816 des Handelsregisters des Königl. Amtsgerichts Dresden eingetragene offene Handelsgesellschaft: „Keramische Schmelzfarben-Fabrik Fischer L Co. Nachs., die ihren Sitz von Dresden nach Lößnitz verlegt hat, eingetragen und Wetter verlautbart worden, daß die Herren Keramiker Adolph Max Grille und Kauf mann Curt Albert Weißbach, beide in Lößnitz, Gesellschafter der Firma sind. Lößnitz, am 3. Oktober 1906. Königliches Amtsgericht. Schneeberg. Leichenfrau betr. Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß die bisherige 2. Leichenfrau Frau Auguste Therese Schuster geb. Sachsenweger ihre Funktion aufgegeben hat und dafür Frau Anna verehel. Neubert geb. Nötzold hier in Cat. 303 wohnhaft, als Leichenfrau in Pflicht genommen worden ist. Schneeberg, den 3. Oktober 1906. Der Stadtrat. Or. von Woydt. Bekanntmachung. Seit dem 26. September 1906 früh gegen 6 Uhr hat sich der in Aue, Wehrstraße 6 wohnhafte Blaufarbenwerksschürmeister Carl Bauer aus seiner Wohnung entfernt und ist bis heute noch nicht zurückgekehrt. Bauer, geboren am 26. November 1843 in Neustädtel, 1,65 bis 1,68 groß, von mittlerer Statur, mit graumeliertem Haar und Schnurrbart, trug bei seinem Weggange blaues Jackett, dunkle Weste und Hose, schwarzen harten Filzhut Und Stiefeletten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß ihm ein Unglück zugestoßen i,.. Alle, die über den Verbleib Bauer's irgendwelche Wahrnehmung gemacht haben, werden hierdurch aufgefordert, dies ungesäumt der hiesigen Pvlizeiabteilung anzuzeigen. Aue, den 4. Oktober 1906. De« Rat der Stadt. Polizeiabteilung. I. B: Assessor Or. Görner. Bekanntmachung. Herr Or rasä. Bahr schenkte aus Freude und Dankbarkeit darüber, daß seine Frau Gemahlin nach schwerer Krankheit die volle Gesundheit wieder erlangte, der Ge meinde Raswau ein sächsisches Staatsrentenpapier im Nennwerte von 1V0V Mark zu einer milden Stiftung, unter dem Namen: „Fran Vr. mv<l. Selma Bahr Stiftung." Die Zinsen dieser Stiftung sollen Verwendung finden zur Nuterstiwuna bienner, armer und hilfsbedürftiger Wöchnerinnen, durch Gewährung von Milch, kräftiger Nahrung und eventuell auch Medikamente. Indem wir dies hiermit zur öffentlichen Kenntnis bringen, sprechen wir im Namen der Gemeinde Raschau Herrn vr meci. Bahr für obige große Mildtätigkeit den aufrichtigsten und herzlichsten Dank auS. Raschau, den 2. Oktober 1906. Der Gemeiuderat. Dittmar, Gemeindevorstand. Zschorlau. 2. Termin der Staatseinkommen- und Eraänznngsfteuer, 2. „ Braudkasfe (nach 1 Pfg. pro Einheit.) 2. „ Schankfteuer, S. „ Landrenteu, S. „ Gemeindeanlagen uno S. „ Bierfteuer ist bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung bis zum LS. Oktober LSVS an die hiesige Ortssteuereinnahme zu bezahlen. Zschorlau, am 1. Oktober 1906. Der Gemeindevorstanb. 2 Hilbig. Montag, de« 8. Oktober 1SVV werden Borm. V4IV Uhr auf Bahnhof Schneeberg-Neuftädtel 92 m alte Weichenschwellen und 150 Stck. alte Querschwellen und Nachm. 2 Uhr auf Bahnhof Ane 270 m alte Weichen schwellen, 210 Stck. alte Querschwellen und 1 obrn alte Brücketischwellen gegen Barzahlung versteigert. ' > Königliche Eisenhahn-Bauiufpektio« Schwarzenberg. Gesamtfeuerwehr Schwarzenberg. In der Zeit zwischen dem 4. und 14. Oktober dieses Jahres finoet eine Uebung der Gesamtfeuerwehr statt. Der Alarmruf erfolgt nur durch Hornsignal. Das Brandobjekt wird durch Rotfeiler markiert. Schwarzenberg, den 2. Oktober 1906. Der städtische Branddirektor. 2 Wilhelm Müller. Mkt. Das Deutschtum in den baltischen Provinzen. Aus den deutsch-baltischen Provinzen schreibt man uns: Seit einer Woche haben wir wieder Standgerichte und die unfähige Centraladministration in den baltischen Provinzen muß nolsns Vv1sn8 die Zügel wieder straffer anziehen. Sie tut' es ungern genug, denn sie liebt die Deutschen nicht, kokettiert mit Letten und Esten und hat mehr als platonische Neigungen für den radikalen Liberalismus. Darum waren auch die Zustände immer unerträglicher ge worden. In den Städten wuchs die Zahl der Ueberfälle auf Polizisten und Private, der Beraubungen von Banken und Kontoren, der Anfälle auf die Beamten der boykottier ten Straßenbahn und der Bombenattentate auf das Publi kum, das diese Bahnen zu benutzen wagte. Auf dem Lande wurden die Krüge geplündert, die Gutshöfe von Banden nach Waffen durchsucht, die Schullehrer durch Todesandroh ung am Unterricht verhindert, die ganze Bevölkerung durch Mord und Totschlag anfs Unerhörteste terrorisiert. Erst das Attentat auf Stolypin veranlaßte die Negierung zu strengeren Maßnahmen, besonders zur Wiedereinrichtung von Feldge richten. In den Ostseeprovinzen kam als Motiv zu kräf tigerer Abwehr noch die Ermordung des reichsoeutschen Fabrikdirektors Busch hinzu, die zu rascher Intervention durch die deutsche Botschaft in Petersburg führte. Trotz alledem herrscht auch jetzt noch völlige Anarchie und es wird noch geraume Zeit dauern, bis es bester wird. Noch sind die deutschen Güter teils verlassen, teils verbrannt, die deut schen Wirtschaftsbeamten in täglicher Todesgefahr. Die Landpastoren halten zwar mannhaft auf ihren Posten aus, aber die Ermordung des Propstes Zimmermann und seiner Frau in Lennewarden (bei Riga,) die Drohbriefe, die vielen Seelsorgern zugegangen, die freche Sprache der „Volks"presse und die leeren Kirchen reden eine erschütternde Sprache von der sittlichen Verwahrlosung des lettischen Volkes. Ob es am 17. (30.) Oktober, dem Jahrestage des kaiser lichen Freiheitsmanifestes, zu einer allgemeinen Erheb ung kommen wird, ob ein Bliübad unter den Deutschen angertchtet werden soll, wie zweifellos von der revo lutionären Parteileitung geplant war, mag dahinge stellt bleiben, ^da die unerwartete Energie der Regierung, bevorstehende Truppenkonzentrationen in Liv- und Kurland uuo mast zum letzten der nationale Zusammenichiui; cec deutschen Bevölkerung die „Freiheitshelden" stutzig gemacht haben. Die Deutschen sind fest entschlossen, sich nicht zum zweitenmal wie im Winter 1904 überraschen zu lasten. In Riga besteht eine mehrere Tausend Mann starke, trefflich bewaffnete Selbstschutztruppe, in Kurland hat die Ritter schaft große Mittel angewiesen, um durch Anwerbung von waffenfähigen jungen Deutschen für jedes Rittergut einen bewaffneten Schutz zu schaffen, zugleich ist ein flammender Aufruf ergangen, in dem die im Auslande studierende baltische Jugend dringend aufgefordert wird, zum Schutz der Heimat zurückzukommen. Das hat konsterniert! Mit Haß und Verleumdung reagiert die lettische und estnische Presse. Schon der nationale Zusammenschluß zum „Deutschen Verein in Livland" und zum „Verein der Deutschen in Kurland", die durch eine Reihe von deutschen Schnl- mündungen ihre Kraft erwiesen, hatte Aerger und Neid hervorgerufen, da man die Deutschen längst als cius-ntitst näAUg-sakls anzusehen gewohnt war. Daß sie jetzt sich nicht vom lettischen Pöbel massakrieren lassen wollen, halten die Letten für ein Sakrileg! Aehnlich wie aus dem lettischen Lager schallt es aus dem russischen, das bis in die Knochen von revolutionären Ideen verseucht ist. Die dentsche Preffe, allen voran das führende Organ des baltischen Deutschtums, die Düna-Zeitung, hatte die Unfähigkeit und Verderbtheit der Beamtenschaft, das Liebäugeln mit den revolutionären Elementen, das bei den Justizbeamten Regel ist, aufs schärfste gebrandmarkt und den Nagel auf den Kopf getroffen — die Empörung und die Wut der russischen Lokalpresse bewies das nur zu gut. So steht das Deutschtum in den baltischen Provinzen auf schwerbedroktem Posten, umtobt von der wilden Menge lettischer und russischer Revolutionäre, ohne Unterstützung durch die Regierung, die im Grunde des Herzens für die einzigen Elemente, die loyal und kaisertreu im Strudel des Umsturzes dastehen, nur eine erzwungene Zuneigung hat. So heißt es denn für die baltischen Deut schen: „Bereit sein ist alles!" Taaesgeschichte. DentsMaüö. Berlin, S. Oktober. Der Aufenthalt dB Kaiser- Paares und der Prinzessin Viktoria Luise in Rvminton ist vis zum Sonnabend verlängert worden. Die Ankunft des Kaisers in .Cadinen erfolgt Sonnabend nachmittag kurz nach 5 Uhr. Die Kaiserin mit der Prinzessin Viktoria Luise trifft dort voraussichtlich zwei Stunden früher ein. Berlin, 2. Oktober. Frhr. v. Hertling über das K 0 l 0 nialamt. Der Zentrumsführer Frhr. von Hertling sprach sich gestern abend in Münster für ein selbstän diges Kolonialamt aus. Gleichzeitig nahm er den Fürsten Hohen lohe in Schutz. Er könne nicht sagen, daß Dernburg von vorn herein großes Vertrauen verdiene, man müsse erst Taten sehen. Berlin, 3. Oktober. Professor Efiernaux, der Er zieher der Söhne des Kaisers, hat Plön verlassen, um die Leitung des Gymnasiums in Spandau zu übernehmen. Er kam im Frühjahr 1896 mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Eitel Friedrich als deren Hauptlehrer nach Plön, seitdem hat er sämtliche Söhne des Kaisers unterrichtet. Berlin, 3. Oktober. Zu Beginn der heutigen Sitz ung der International Law Association verlas der Präsi dent unter lebhaftem Beifall folgendes von Sr. Maj. dem Kaiser eingegangenes Telegramm: „Rominten, 2. Oktober 1906. Mit oem Danke für Ihre Mich erfreuenden Huldig- ungSworte begrüße Ich die Mitglieder der International Law Association als Gäste in Meiner Laupt- und Residenz stadt Berlin. Mögen .die dem Wohle der Menschheit ge widmeten Arbeiten der Konferenz auf deutschem Boden und inmitten des von starkem Machtbewußt sein erfüllten deutschen Volkes besonders gedeihliche und erfolgreiche fein. Wilhelm." Berlin, 3. Oktober. In ter nati n 0 na l Law Association. Anschließend an einen Vortrag Kennedys wurde eine Resolution angenommen, wonach durch daö Exe kutivkomitee ein Komitee eingesetzt werden soll, um die Frage der-Freiheit und des Privateigen rums zur See zu prüfen in Verbindung mit den in bezug auf den Begriff der Kontrebande aufgetauchten Fra gen. Justizrat Viktor Schneider-Berlin sprach über Prozeß- Scherung von Ausländern im Armenrecht und schilderte die Rechtsbeziehunaen zwischen Großbritannien und Deutschland. Rechtsanwalt Siegfried Goldschmidt behandelte die Sicher heitsleistung für Prozeßkosten. Den Beschluß der heutigen Versammlung bildete ein Dortraa von Dr. Dittmann- Budapest Ec Naturalisation und Nationalität.