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den bet >u- bai idS haw,9 r . September — Bon den In Ostafrika befindlichen ReichStagSabge- ordneten ist heute folgendes Telegramm auS Kisumu in Ham« bürg eingelaufen: Treten heute Heimreise an. Befinden gut. — Aus denKämpfen unserer Schutz« trupp egegen Simon Köpper und Manasse Noroseb. (Oktober 1905 bis Januar 1906.) Baris, 28. August. Der ftanzSfische Kriegsminister ist bet der Stadt Paris um Ueberlaffung eines Bauplatzes auf dem MarSfelde eingekommen, um eine Zentrale für Funkentelegraphie für die Armee etnzurtchten. Die Der« suche, die augenblicklich vom Eifelturme auS gemacht werden, haben ergeben, daß eS möglich ist, von Paris üuS an sämt liche Festungen, Waffenplätze und Kriegshäfen Mitteilungen gelangen zu lass«». Paris, 28. August. (Nestern stard auf seinem Schlöffe im Departement Eure der Deputierte Herzog von Broglie. Bordeaux, 28. August. Heute vormittag versuchten in St. Macaire in den AuSstand getretene Faßbinder, die von ihren Frauen und Kindern begleitet wurden, die Be förderung von Fässern zu verhindern und bewarfen die Gendarmen, welche die Ausständigen zurücktrieben, mit Steinen. Es wurden acht Gendarmen und 2 Offiziere ver letzt, ebenso 3 Soldaten und ein Ausständiger. Zwei Ver haftungen wurden vorgenommen. Bulgarien. Sofia, 28. August. Hier kam es in einer Konferenz der Studenten aus den Balkanländern zu einer eigenartigen Spaltung, wobei slowenische und kroatische Redner erklärten, sie seien Glieder eines unterjochten Volkes mit gebundenen Händen. Sie könnten sich einer Balkankonförderation nicht anschli^ m. Die bulgarischen Studenten erklärten sich damit durcha einverstanden und die Slowenen und Kroaten tagten deshalb abgesondert, um über die weitere Stellungnahme zu beraten. Die Konferenz schickte Sympathietelegramme an die tschechischen, rumänischen und griechischen Studenten. Die rumänischen Studenten, die ihre Teilnahme an der Konferenz früher angesagt hatten, sind nicht eingetroffen, angeblich, weil die rumänische Regierung die lebten telegra phischen Weisungen des bulgarischen Agltationskomttees an halten ließ. Rußland. — Im Lager von Peterhof fand gestern abend eine Trauermesse für den ermordeten General Min statt, der auch der Kaiser und die Kaiserin beiwohnten. Anwesend waren ferner Großfürst Nikolaus, die hohen Würdenträger sowie Abordnungen der Garderegimenter. Das Leichen begängnis ist auf heute nachmittag festgesetzt. Das Regi ment Semenow erhielt mehrere anonyme Briefe, in denen für den Tag der Beerdigung Attentate angedroht werden. — Nach einem Berichte, den Ministerpräsident Stolypin über das Bombenettentat auf der Apothekerinsel einem seiner Bekannten gab, ist der Ministerpräsident selbst am Sonn abend nur durch einen merkwürdigen Zufall vor dem sicheren Tode bewahrt worden. Die interessante Schilderung der Vorgänge in Stolypins Villa zu jener verhängnisvollen Zeit nach des Ministers persönlichen Wahrnehmungen wird dem B. L. A. durch folgenden Drahtbericht übermittelt: äh und mit ihm seine Tochter und sein einziges Söhnchen, sowie die alte Kinderwärterin. Stolypin selbst blieb völlig unversehrt, nur das Tintenfaß flog ihm gegen den Hinter kopf, ohne ihn zu beschädigen. In seinem Kabinett wurden die Möbel teilweise durcheinander geschoben, doch sind alle wichtigen Papiere unbeschädigt, ebenso alle Aktenstücke in dem nebenan befindlichen Sekretariat, die, unter der ein stürzenden Decke begraben, erhalten blieben. Wie der Premierminister erzählte, wurden beide Attentäter, in der Uniform der Gendarmerieoffiziere, von General Samjatin angehalten, da sie Fellmützen trugen, was unvorschrifts mäßig ist. Samjatin verwehrte ihnen deshalb, nichts Gutes ahnend, den Eintritt in daS Kabinett des Ministers. Während des Wortwechsels ließ einer der Attentäter ein von ihm in der Hand gehaltenes Portefeuille fallen, worauf die schreckliche Katastrophe erfolgte. Ein Arm dieses Mannes wurde weit weg im Garten des Landhauses gefunden. Stolypin ist wieder vollkommen gefaßt und fest entschlossen, seine Pflicht weiter zu erfüllen, und zwar, wie er meinem Gewährsmann sagte, auf der eingeschlagenen liberalen Bahn. Schmerzlich besorgt macht ihn nur das Schicksal seiner schwerverwundeten Tochter. Amerika. Habanna, 28. August. Der stellvertretende Staats sekretär des Innern Montalvo y Morales hat die Provinz behörden angewiesen, den Insurgenten zu gestatten, nach ihren Heimstätten zurückzukehren unter der Zusicherung, daß ihnen seitens der Regierung wZen ihrer Teilnahme am Aufstand nichts geschehen soll. Wie bekannt wird, haben tatsächlich alle Führer der Aufständischen mit Ausnahme von Guerra sich bereit ge zeigt, ihre Leute zu entas sen, wenn ihnen wirk lich Straffreiheit verbürgt würde. Die Regierung wirbt daher keine Truppen an, da eine beträchtliche Anzahl von Insurgenten nach ihren Heimstätten zurückgekehrt ist. Nur in dem östlichen Teile von Pina del Rio ist bteS nicht der Fall. Guerra erklärt dagegen seinen festen Entschluß, nicht eher seinen Widerstand aufgeben zu wollen, bis die letzte Präsidentenwahl für ungültig erklärt worden sei. GuerraS 2000 Mann sind zwar mit Waffen und Munition wohl versehen, aber Guerra verfügt über keine Geldmittel und zahlt für Lieferungen mit Anweisungen auf die kubanische Regierung. Rio de Janeiro, 28. August. Der panamerika nische Kongreß ist heute durch den Minister de- Äußern de Rio-Branco in feierlicher Weise geschloffen worden. — Daily Mall erhält auS Teheran eine beunruhi gende Meldung: Die Lage in Persien werde täglich krD scher, die staatliche Organisation gehe in die Brüche, die Kosakenbrigade sei auf Ü00 Mann herabgeschmolzen, ei» Teil der Mullahs wünsche daS Beispiel der russischen Re volutionäre zu befolgen, ein anderer Teil möchte den Sutz tan als Oberhaupt des Islams anerkenne». Der Schah werde von allen ignoriert. Dann kommt in der Daily Mail die übliche Hetze gegen Deutschland: Deutsch land benütze Rußlands Schwäche, um in Persien Fuß zu fassen, uns baue deshalb eine prächtige Gesandtschaft, eins Schule und ein Krankenhaus. Der neue deutsche Gesandte sei ein Freund des Sultans und fördere den Bau der Baa- dadbahn. Dtr Zusammenbruch Persiens stehe bevor. Groß britannien müsse im Interesse Indiens seine Stellung m Persien wahren. AuS Sachsen. Dresden, 28. August. Aus Tarvis wird mitgeteilt, daß sich Se. Majestät der König des besten Wohlseins er freut. Derselbe empfing gestern den Besuch der Frau Erz- Herzogin Otto und des Erzherzogs Max von Österreich. Die Herrschaften dinierten bei Sr. Majestät, und setzten heute die Reise nach Triest-Miramare fort. Morgen, Mittwoch, abend wird Se. Majestät der König Tarvis wieder verlassen und am 30. ahends nach Schloß Pillnitz zurückkehren. Dresden, 28. August. Ihre Majestät die Königin- Witwe ist gestern nachmittna nach sechswöchigem Aufenthalt im Könial. Jagdhause Rehefeld im allerbesten Wohlsein nach der Billa Strehlen zurückgekehrt. — Für Handwerkergenossenschaften. DM der Gewerbekammer Chemnitz vom Königlichen Ministerium des Innern mitgeteilt wird, sind, nachdem nunmehr die Handwerkergenossenschaftsbank für das Königreich Sachsen e. G. m. b. H. in das Genossenschaftsregister des Amts gerichtes Dresden eingetragen worden ist, Handwerkergenos senschaften, die ein Staatsdarlehen erbitten, mit ihren Ge suchen an diese Bank zu verweisen, da das Ministerium des Innern fortan bis auf weiteres Darlehen an Handwerker genossenschaften durch Vermittlung dieser Bank zu gewähren gedenkt. Eine an die Bank erlassene Verordnung des Kö niglichen Ministeriums des Innern vom 14. August dieses Jahres lautet wie folgt: Das Ministerium des Innern hat gern davon Kenntnis genommen, das die Handwerkergesos« fenschaftsbank für das Königreich Sachsen nunmehr in das Genossenschaftsregister des Amtsgerichts Dresden eingetragen worden ist und wird Handwerkergenossenschaften, die sich wegen etwaiger Gewährung von Staatsdarlehen hierher oder an die Gewerbekammer wenden, fortan bis auf weiteres zunächst an di« Handwerkergenoffenschaftsbank verweisen. Auch ist das Mini sterium des Innern bis auf weiteres damit einverstanden, daß bezüglich des Zinsfußes für die der Genossenschaftsbam zwecks Weitergabe an einzelne Genossenschaften zu gewähren den Staatsdarleben solche Bedingungen gestellt werden, wie sie jetzt bei den der landwirtschaftlichen Landesgenoffenschaft-- kaffe gewährten Darlehen Mich sind, so daß also die Genossenschaftsbank dem Staate die Darlehen zu 1V, Pro zent verzinst, während die einzelnen Genossenschaften die Darlehen der Genossenschaftsbank zu 2*/, Prozent zu ver zinsen haben. Hinsichtlich der Tilgung der Staatsoarlehen will das Ministerium des Innern genehmigen, daß sie br aus weiteres jährlich zu 4 Prozent unter Zuschlagung der ersparten Zinsen erfolge, also in einem Zeiträume VM 20 Jahren, vom ersten Jahre nach dem Kalenderjahre der Gewährung ab, beendet sein wird. Endlich gewährt das Ministerium der Handwerkergenossenschaftsbank zur Be streitung der Verwaltungskosten auf das Jahr 1906 ein« Beihilfe von 1200 Mk., die gegen eine vom Vorsitzenden deS Vorstandes und des Aufsichtsrates ausgestellte Quittung bei der Kasse des Ministeriums des Innern erhoben werden kann. Nach Ablauf dieses Jahres wird einem Berichte über die Tätigkeit der Bank unter Beifügung der Bilanz, Jahres rechnung und Gewinn- und Verlustverteilung entgegengesehetz. — Reiseverkehr nach dem Erzgebirge. Seit Eröffnung der Eisenbahnstrecke Geyer—Ehrenfriedersdorf—Thum ist von den Inhabern direkter Fahrkarten von Chemnitz re. über Wolkenstein nach Annaberg, Buchholz, Weipert, Ober wiesenthal usw. oder umgekehrt bei den Stationen Willsch» thal oder Schönfeld mehrfach der Antrag gestellt worden, diese Karten durchUmschreibung über die neue.durchgehende Linie Wilischtal—Thum—Ehrenfriedersdorf—Geyer—Schön feld oder umgekehrt gültig zu stellen. Um die Erfüllung derartiger Wünsche künftig zu erleichtern, hat die Staats eisenbahn-Verwaltung jetzt auf dem Bahnhofe Wilischtal Umwegkarten nach Schönfeld (Zschopautal), und auf dem letzteren Bahnhofe solche nach Wilischtal auflegen lassen: di« an die Inhaber von einfachen Personenzug- oder Rückfahr karten für die Strecke Schönfeld (Zschopautal) Bf.—Wilischtal über Wolkenstein oder umgekehrt zur einmaligen Fahrt auf der oben genannten Umweastrecke ausgegeben werden. Der Preis der Umwegkarten beträgt in beiden Richtungen je 70 Pf. für die zweite und 40 Pf. für die dritte Wagen klaffe. Die Abfertigung von Gepäck über die Umwegstre« ist in solchen Fällen ebenfalls zulässig. — Ferner hat jetzt die Staatseisenbahn-Verwaltung der Station Wolfsgrün Um wegkarten von Aue nach Leipzig (Bayer, oder Dresdn. Bf.) über Thalheim-Chemnitz-Borna oder Lausigk überwiesen, dir von Reisenden mit einfachen Personenzug- oder Rückfahr karten für die Strecke Auc-Leipzig Bayer. Bf. über Werdaü gelöst werden können. — Der Alldeutsche BerbandStag, der tn den letzten Jahren in Mainz, Lübeck und WormS abge« halten wnrde, findet bekanntlich dies Jahr in Dresden statt und zwar vom 31. Auaust bis 4. September. Di« VerbandStagung umfaßt für den 31. August und 1. Sep tember Ausschrch- und Gesamtvorstandssitzuug, also innere Veranstaltungen. Größeres Interesse für die Allgemeinheit dürften der Festabend im Gewerbehause Sonnabend, den Einer ausführlichen Schilderung der genannten Kämpfe im „Mil.-W.-Bl." entnehmen wir die folgenden Einzelheiten: Ein schneidiger Verfolgungsritt. Am 31. November erhielt der Führer der vierten Bat terie, Oberleutnant von Madai, durch eine Patrouille die Meldung, daß Hottentotten mit vielen Reittieren und Pfer- Toasis getränkt hätten und im Abmarsch auf G buoms seien. Er brach sogleich mit 43 Reitern seiner Bat terie auf und erreichte dieses in der Morgendämmerung des 1. Dezember. Diesmal hatte der Feind wirklich standgehalten. . . . Nach kurzem Gefecht räumten die Hottentotten ihre Stellung, besetzten aber nochmals die weiter rückwärts liegenden Dünen. Als die Abteilung Madai sich der Pfanne Neu-Gubuoms näherte, erhielt sie abermals von allen Seiten heftiges Feuer. Der Führer gewann den Eindruck, daß die Hotten totten alles daransetzten, das Entweichen von zwei Reitern, anscheinend ihrer Großleute, zu ermöglichen. Atan muß sich daran erinnern, daß Hottentotten und Hereros nicht gewohnt sind, ihre Anführer in vorderer Kampflinie zu sehen. Sie kennen es nicht anders, als daß diese weit außerhalb es Feuerbereichs den Ausgang des Gefechts abwarten, ^st er günstig, so beanspruchen die Kapitäne den Löwenanteil an der Beute als ihr gutes Recht. Geht es schlecht, dam: sind sie die ersten, welche fliehen. Daher kam es so selten vor, daß Großleute im Kampfe ge- tongen oder getötet wurden. Diesmal freilich wurde die Absicht der Hottentotten, lhre Kapitäne zu retten, durch die Entschlossenheit und das scharfe Borwärtsreiten des Oberleutnants von Madai ver eitelt. Er überblickte die Lage rasch und nahm im schärfsten Galopp mit allen Reitern die Verfolgung auf, ohne auf die feuernden Hottentotten Rücksicht zu nehmen. Es entspann sich nun ein verzweifelter Kampf: Ganz vorn die beiden Reiter, im Halbkreis dahinter etwa 20 bis 25 Hottentotten, welche dauernd versuchten, die Deutschen durch ihr Feuern zum Absitzen zu zwingen und Zeit für ihre Großleute zu gewinnen. Dieses glückte ihnen aber nicht. Unsere Reiter erwi derten bas Feuer von: Sattel aus auf nächste Entfernung, oft nur auf 10 bis 15 Schritt. Dabei wurde sogar mit dem auf- gepstanzten Bajonett Mann gegen Mann gekämpft. Endlich nach einstündiger Verfolgung und nachdem fast alle Hotten totten abgeschossen waren, gelang es, in gleiche Höhe mit den beiden Reitern zu kommen, von denen der eine durch einen Bajonettstich bereits verwundet war. Beide wurden im Handgemenge getötet. Man ertaunte nun erst, welchen Erfolg der energische Entschluß gezeitigt hatte. Einer der beiden Großleute war Manasse Noroseb, der Kapitän der roten Nation. Der an dere Häuptling, ein junger, sehr gut gekleideter Witboi mit schwarzen: Schnurrbart, konnte anfangs nicht festaestellt werden. Später wurde bekannt, daß es Hendrik Hektor war, der noch in den Kämpfen am Waterberg auf deutscher Seite die mit uns verbündeten Witbois befehligt hatte. Dieses Gefecht, in den: besonders die rücksichtslose Ver folgung anzuerkennen ist, bedeutet somit eine reichliche Ent schädigung für die voraufgegangeneu Mühen und Strapazen unserer Leitte. Außer dem Tode eines ihrer bedeutendsten Führer zählte man Leim Gegner 23 Gefallene - 7 Gewehre, reichliche Munition, 4 Pferde und 15 Reitochsen wurden erbeutet. Nach dem Gefecht zerstreuten sich die Manaffe-Leute, yielten sich jedoch noch versteckt in der Kalahari auf. — Die Verminderung der Schutztruppe in Südwestafrika soll, wie der „L.-A." anoeutet, bis zum 1. April 1907 auf etwa 7000 Mann erfolgen. „Die Gliederung dieser Kräfte im einzelnen unterliegt zurzeit noch der Erörterung. Unseres Wissens wird sie voraus sichtlich auf etwa 20 Kompagnien, 6 Batterien und 12 Maschinengewehr - Sektionen (ä 2 Maschinengewehre) bemessen werden. Auch die Verwendung von Kamel- reitertruppS zur Ueberwinduug von Durststrecken soll in Erwägung gezogen worden sein/ diese würden sich ober innerhalb des Etats der Kompagnien halten. Die dauernde Dislokation der Truppen kann zurzeit noch nicht endgültig bestimmt werden. Hängt sie doch von den Ver- Mnisscn der einzelnen Bezirke ab und muß und wird ich außerdem, im Interesse der Sparsamkeit, an die chvn vorhandenen Nuterkuuftsräumlichkeiten in den einzelnen Hauptplätzen angliedern. Voraussichtlich werden „Militär bezirke" für den Süden und den Norden eingerichtet, und die einheimische Gliederung (in Bataillons-Verbände usw.) wird nicht festgehalten werden. Nm bei etwaigen unlieb samen Vorkommnissen sofort energisch eingreifen zu können, soll geplant sein, den einzelnen Infanterie-Kompagnien in ihren späteren Standorten, soweit es möglich ist, je zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre beizugeben. In den Hauptzentren, wie Windhuk, Keetmannshop, Otawi usw., dürften vielleicht in diesem Verhältnis zusammengesetzte Expeditionskorps installiert werden, die, sobald eyt die Kommunikationsltnien und -wege im Schutzgebiet vervoll kommnet sind, leicht zu größeren Expeditionskorps zusammen gezogen werden können. Doch darüber sind unsere-Wissen- wie gesagt, noch keine endgültigen Beschlüsse gefaßt, wohl aber verlautet, daß die Zurückziehung der Truppen bi- auf die für die Zukunft in Aussicht genommene normale Stärke spätestens am 1. April 1907 durchgeführt sein werde. Holland. Haag, 28. August. Das Geburtstagsgeschenk deS Kaisers Wilhelm für die Königin Wilhelmina besteht in fünf Statuetten vyn Fürsten des Hauses Oranien. General leutnant v. Moltke wird heute nachmittag von der Königin in Schloß Loo in Audienz emvfangen. Petersburg, 27. August. Ich sprach soeben einen hohen Staatsbeamten, dem von dem Premierminister Sto lypin selbst dessen Eindrücke während des Bombenattentats geschildert worden waren. Danach befand sich Stolypin in seinem Arbeitszimmer, als im Empfangszimmer sehr laut gesprochen wurde. Er unterschied deutlich die Stimme des Generals Samjatin, der bekanntlich während der Katastrophe umkam. Stolypin wollte gerade die Tür öffnen gehen, um nach der Ursache des lauten Streites zu forschen, als eine fürchterliche Detonation erfolgte. Sein erster Gedanke galt einer Familie, seinen Kindern - doch blieb er einen Moment tarr vor Schrecken stehen, als er den Balkon heräbstürzen