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'Al' Sonntag, d« 17. IM «r. 1S7 1S0S iso» Oesfentliche Impfungen in Schwarzenberg mit den von ») von b) von o) Sgl* F*rstr«vierv«rw»It««g UuerSberg. Sgl. A-rDrentamt er Stelle wie- St. Mädchen mit de« Zttsammenkunst r vormittag- 9 Uhr btt dem Eilmann'schen Gute im Crottensee. von der Schtrßplatzwtefe, ingletchen von den WiesrnflSchen lit A, i und m bet Wtldenthal. ZNsammevttevflr mittags 12 Uhr an der Schteßplatzwtese. «tb-NstBS, am 14. Juni 1906. Freitag, den 22. Juni 1906 der langen Wiese bet Muldenhammer. Zusammenkunft t nachmittag- 5 Uhr an der Muldenbrücke oberhalb Mulden Hammer. Sonnabiud, de« 23. Juni 196« der Reichel- und Färsterwtese, oberhalb WotsSgrün. : Montag, den 18. Jmü : Dienstag de« 1». Jnui Gras-Berfteigernug. Die diesjährige GraSnutzung von den Wiesen deS Anersderger GtaatSforft» reviers soll wie folgt versteigert werden und zwir: Die städtischen Srasnntznnge« im OrtStelle Die!Hansen (im Tale unterhalb des SchieierbruchS) sollen Montag, den 18. dsS. Mts., «achm 6 Uhr an Ort und Stelle unter den tm Termine btkanntzumachenden Bedingungen verpachtet werden. 2 Lößnitz, am 12. Juni 1906. Der Rat der Stadt. Zusammenkunft r früh 8 Uhr an der Förstrrwirse oberhalb WMgrün. der früher Hritrl-, H-yvann-, Aßmann- und Unger'schen Wese, sowie von Wiesen am S'eii blchel und an der großen Bockau. Lössnitz. fmoet MOnrag, den L«. d. Mto, «achm. o «»Gr tm hiefigm Ratskeller statt, wozu Pachtlusttge sich pünkütch etnfinden wollen. Lößnitz, am 11. Juni 1906. Der Rat der Gtadt. I. V. Borges. Nbt. — Theologenmangel in Sachsen. AuS der Tatsache, laß sich zu der kü'z'ch stattgesundenrn theologi schen Wahl!ähigke'.tsprü ung nur IS Kandida en m grm«lbe» haben, obgleich allein in Leipzig zu End« des verflossenen — Benno.Jubtläum. Am 16. Juni feiern die Katholiken Sachsens und Bayerns das 800jährige Jubi läum deS HtnscheidrnS deS hl Benno, deS saoen berühmten Bischof« von Meißen, jetzigen Patrons von München, wo seine Grbetne in der Frauenkirche als Reliquie aufürwahrt werden. Die Legende feiert ihn als Wundertäter, der Tote auferwrckt und Kranke geheilt, gelegentl ch auch einmal vor laut quakende Frösche zum Schweigen gebracht habe und imstande gewesen sei, trockenen Fußes die Elbe zu durch schreiten. Ja, es wird ihm auch ar gedichtet, daß er sich plötzlich von einem Orte an einen weit entfernten anderen habe versetzen können, und dergleichen mehr. Seine Mts- fior Stätigkeit unter den Slaven, seine Pflege des Kirchen- gesangeS, seine beispiellose Demut und Frömmigkeit werden doch gerühmt. Sein Grab im Dom zu Meißen war im Mittelalter ein Ziel gläubiger Wallfahrer. 1b23 gelang e« Georg dem Bärtigen von Sachsen, der zur Bekämpfung Luthers einen sächsischen LandeShetltgen brauchte, dir Hei ligsprechung in Rom durchzusetzrn. Die Gebeine deS ein stigen Bischoss wurden auSgegraben — ein Augenzeuge versichert freilich, infolge eines Versehens habe man die eines ChorschülerS heraufgebracht — und in kostbarem Schrein beigesetzt. Da aber Luther in einer geharnischten Streitschrift dm abergläubischen Un fug lächerlich machte und Sachsen ganz und gar evangelisch wurde, mußten die Gebeine deS Heiligen bald anderwärts in Sicherheit gebracht werden, erst nach Stolpen, dann nach Wurzen, b's sie ichlteßlich vom bayerischen Herzog 1576 angek^un und in München betgesetzt wurden. Fragt man nun nach der geschichtlichen Wahrheit über Benno, so ergibt sich folgrndls: So viel die Legende auch von ihm zu sagen weiß die Geschichte weiß nur wenig von ihm. Und dies wenige ist nicht einmal gut. Er gehörte zu dm un bedeutendsten und charakterlosesten Bischöfen des 11. Jahr hunderts, empörte sich mehrmals gegen Heinrich IV.. lum er doch viele Wohltatm, ja sein vi-tum verdankte. Mehr mals brach er den feierlich -«ebenen Treuschwur. In dem Kampfe zwischen Papst und Kaiser spielte er eine recht un- bedeuten^e Rolle- es fehlte ihm an Geld, Macht und Ein fluß, offenbar auch an Glisterkraft Sein Todestag ist ganz unsicher. Um 1097 verschwindet Bmno aus der Ge schichte. Alles was über seine Hetdmpredtgf, ft bauten, seinen Eifer für Ktrchrngesang, vollende Die Landrenten für 2. Derart« 199« sind bis spätestens Ende J««i 9. I. an unsere Gteueretnnahme zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung zu bezahlen. Lößnitz, am is. Juni 1906. Der Rat der Gtadt. , , . . , seine Ktrchrn- bautrn, sein« Eifer für Ktrchrngesang, vollends über seine Propheteagake und Wundertätigkett erzählt wird, ist ledig lich Phantasie späterer Berichterstatter und deS abergläubt- schm Lo keS. Benno» Heiligenschein verblaßt also vor der Sonne der geschichtlichen Wechrhett. — Auch in diesem Jahre wrrdm von der preußischen StaatSeismbahn-V rwalmrg Sonderzüge zu ermäßigten Fahrpreisen von Berlin (Ste ttner Bahnhof) nach den Ostseevadeorten abzelassen und zwar am 4. Jult, t6. Juli und 16. August. DaS Nähere über die Abfahrt», reiten der etnzelnm Züge, die Fahrpreise und sonstigen Bestimmungen enthält etne Ueberficht, die von den größeren 1. Anlage M EWMrMm Volksstemde. Wintersemesters 35 Kaud.daten die Abgangs Prüfung bestan den, läßt sich ohne Zweifel e'm Rückgang der Bewerber um ein geistliches Amt in Sachsrn sonst t'eren. Weiter kommt daze, daß von den 517 Abiturienten, lie dtekmal an den sächsischen Gymnasien d s Reifezeugnis rrhleltm, sich nur 51 gegen 67 <m Bo'jahr für d s Studium der Theologie rutsch eben. Während vor 20 b s 25 Jahren stets 500 bis 600 Studierende der Tleologie an der Ulioersität Leipzig eingeschrieben waren, betrug deren Za;l trotz erheb licher Gesamtzahl der Studierenden (mindeste-s 30 v. H.) tm letzten Winter nur 332. — Die AmtStracht der Ju rtsten. Zu oft, ja fast regelmäßig kommt eS vor, daß das Publikum auf den Gerichten die Juristen, besonders di« Richter, falsch tituliert, weil «S sie nicht in der Tracht zu unterscheiden weiß. Die verschiedenen Grade der Richter werden durch Samistrrtfrn an Talaren und Baretten gekennzeichnet. Die Assessoren tragen am Koller deS TalarS keinen Samtstreifen. Die etat-mäßigen Richter tragen am Koller einen Samtsiretfen, die Lanogertch'sdtrek iorrn zwei Samtstretfen und der Koller deS LandgerichtSpräfibemen ist vollständig auS Samt gear. be tet, Die gleiche Robe tragen die Richter deS AmiSge« rickis PosskvoillS an Talar und Bm ett sind bet den Rich tern violett, bei den Staatsanwälten rot und betdrnRech s- anwälten blau. DK öffentlichen — rr«entgeltliche« — Impfungen in hiesiger Stadt werden in diesem Jahre durch Herrn vr. moä Köhler hier wieder in der Schule Zimmer Nr. 20 — «eben der Aula, welche al» Warteraum dient — vorgenommen. E» werden geimpft: Dienstag, de« 19. Juni e. die Knaben und der Bürger- und Selektenschule. MMWech, de« 20. J«ttt e. die Kinder, deren Familienname Buchstaben bi» bä anfängt und DO»«erftag, de« 21. J«ui e. dte Kinder, deren Familienname Buchstaben 17 bis 2 anfängt. Die Nachschau erfolgt 8 Tage später. Die Impfung und Nachschau beginnt Nachmittags 3 ittzr. Alle Eltern Pflegreltern und Vormünder der Ersttmpfltnge werden hierdurch auf gefordert, mit diesen in den anberaumten Terminen pünktlich zu erscheinen. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Erstimpfltnge ohne gesetzlichen Grund der Impfung oder Nachschau entzogen geblieben find, werden mit Geldstrafe bis zu SO Mark oder mit Haft bi» zu 3 Tagen bestraft. Die seit der vorjährigen hiesigen Impfung hier mit zugezage«e« noch impf- pflichtigen Kinder (Ersttmpfltnge) find von ihren Eltern zu Vermeidung einer Geldstrafe von 20. Mark sofort und spätestens bis 18. J««i dieses Jahres an RatSstelle-Melde- amt zur Impfung anzumelden. Befreit von oer Impfung find die Kinder, welch« die natürlichen Blattern in den letzten 5 Jahren überstanden haben, otur ohne Gefahr für ihr Leben oder ihre Ge sundheit nicht geimpft werden können. Die Befreiung ist durch ärztliche- Zeugnis nach- zuweisen. Für solche Kinder, und für Kinder welche tm Prtoat getmvft werden, ist daS ärztliche Zeugnis bezw. der Impfschein bis späteste«- de« 13. September 1908 in unserem Mrldeamte vorzulegen. Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten, wie Scharlach, Masern, Diphtheriti«, Croup, Keuchhusten, Flecktyphus, roten artige Entzündungen zur Jmpfzeit vorgekommen sind, dürfen Kinder zum öffentlichen Termin richt gebracht werden. Wenn ein Impfling der halb nicht erscheinen kann, so ist dies vor den anberaumten Ter minen dem Jmpfarzte anzuzeigen. Dte Impflinge müssen mit rei« gewaschenem Körper «nd rei«e« Klei der« zum Impftermine kommen. Schwarzenberg, am 7. Juni 1906. — Den Kollekteuren der Königlich sächsischen Landes- Lotterie ist eS neu-rdtngS erlaubt, ihre Lose auch schriftlich zum Kauf anzubteten. Dies geschieht in der vornehmsten Form und diskretesten Wese, je wie ohne jede aufdringliche Reklame. Jeder Off-rie lieqt eia adressiertes und frankier tes Kuvert bet, dam t dar LoS bet Verzicht auf daS Spiel umgehend zurückgesandt werden kann. Dem wird aber nicht immer Folge gegeben und so manch s LoS wandert in den Papterkorb. Man bedenkt nicht, daß dadurch dem Kollekteur ein großer Nachteil zugefügt wird, denn einer seits wird ihm die Möglichkeit entzogen, dte betreffenden Lose anderweit anzubieten oder überhaupt zu verkaufen, und andererseits muß der Kollekteur für jedes fehlende LoS auskommen und de« Einlagebetrag an die Königliche Lot- teriedtrekrton bezahlen. ES sei daher an die verholt darauf aufmerksam gemacht, daß oer betreffende Kcllekt ur nicht im Unklaren darüber zu taffen ist, ob dte Lose behalten werden oder nicht. Man achte nur darauf, daß bet Sendung al» Drucksache dte Kuverte nicht zuge- klebt werden dürfen. Der diesjährige erste Jahrmarkt in Johmm- georgenstadt ist vom 2S. und 26. Juni auf den 9. ««b 10. J«lt verlegt worden. St«dtrat I»ha««-ears<«B«dt. Die die-jährige Kirschennntz««- an den Straßen der Wtlkauer und Kirch berger AmtSstraßrnmetsteret soll am 21. Amt b. I. von vorm. 10 Uhr an im Gast- hauS zur Stadt Kirchberg in Wilkau und diejenige an den Straßen der Zwickauer und Werdauer Amt-stroßenmeisteret am 22. J««t Vs. Js. von vorm. 9 Uhr an im Gast- Hof in Leubnitz gegen sofortige Barzahlung u» d unter een vor der Verpachtung bekannt zu gebenden Beding,mgen verpachtet werben. Zwickau, am 15. Juni 1906 König!. Straffe«' ««b »afferban.Jnspertion. TagtSgeschichte. Dmtschlemb. — Dte Linienschiffe der Hauptseemächte m Jahre 1908. In einer amerik mischen Marinezeit christ ist, wie wir der Kölnischen Zeitung entnehmen, eine nteressante Erörterung darüber angestellt, auf welcher Grundlage dte Linienschiffe am richtigsten zu bewerten sind. Der Verfasser legt seiner Berechnung daS Alter der Schiffe zugrunde, waS von vielen Autorität m auch für richtig gehalten wird in der VorauSsttzung, daß künftig die Vrr drängung und dir Armierung tm großen urd gar zen bet den vertchtebenen Marinen zieml ch gleich sein wirden. Es haften ja jeder Art der Bewertung von Kriegsschiffen Fehler an, der obigen jedenfalls nicht mehr w'e den anderen, und schließlich fechten doch nicht dte Schiffe mit ihren GrfechtSwerten, sondern dte Menschen. DaS Alter eines Linienschiffs wird bet der Bewertung auf 16 Jahre ange nommen (gegen 25 Jahre noch dem Flottenzesetz für unsere Marine)- während der ersten vier Jahre hat daS Schiff seinen vollen Gefechtswert, weil eS neu «nd modern ist (Klasse ^.), in den zweiten vier Jahren büßt eS davon allmählich einen Teil rin (Klaffe v), im Verlauf der nächsten vier Jahre muß eS gründlich repariert und vielleicht auch neu armiert werden und neue Kessel bekommen (Klaffe ,6), in dem letzten Zeitraum von vier Jahren beschließt eS sein Dasein (Klosse v). Auf dieser Grundlage ist nun die Stärke der Hauptseemächte im Jahre 1908 wie folgt be rechnet : ES hat Schiffe der Klaffe r England 13, Ame rtka 13, Deutschland 8, Frankreich 6, Japan 3- Schiffe der Klaffe 8: England 19, Amerika 6, Deutschland S, Frankreich 2, Japan 6. D.e Schiffe drr Klasse 6 und v auszusührrn, würbe wenig Zweck haben- eS folgt dte Zusammenstellung aller Klassen, wonach im Jahre 1908 England 46, Amerika 25, Deutschland 22, Frankreich 17 und Japan 12 Linienschiffe haben wirb, dte nicht älter al» 16 Jahre find. — Dte Frage wie stark dte Flotte eines Staate» ständig gehalten werden müsse, beurteilt drr ver kaffer in der Hauptsache danach, welchen Zwacken sie dienen soll und somit welchen Anforderungen sie. gewachsen sein muß, wie groß ihr gegenüber die Flotten fremder Mächte find, weil fie dementsprechend nötigenfalls verstärkt werden muß, und welcher jährliche Zuwuch» nötig ist, oamit fie auf Ihrer Höhe ble.bt. Nach Viesen Gesicht« punkten berechnet er für Amerika die Notwendigkeit von 16 Linier, schiffen an der Ostküste, 8 al» fliegende» Geschwader zur eventuellen Brraendung an drr Westküste und in Ostasien nach Fer- ptgflellung de» Panamakanals, 8 in Oflafirn, 4 al» Reserve, so daß dte amerikanische Flotte nach dieser Aufstellung tm Jchre 1920, wenn der Ntoeaukanal wohl fertig sein wird, S6 Linienschiffe Haven müßte, deren älteste» 19V4 fertig geworden wäre und von denen sich zurzeit noch nicht ein einzige» tm Frontdierst befindet.