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- j- ger« i, 7. -ffe«ttich» Gttz««g der Stadtverordnete« z« Schneeberg vom 14. Jant 1906. e L wird Schönheidr, 15 Amt. Heut« Mittag t» byh 18 Staadt brach in de« mit Stroh gedeckte» Seit«»»» eine» Gffetz«twurf et», durch Welche« de» ArtettgSer» »mtersagt Werde» soll, au»Utndtsch« Arbeiter» ettwnnttdrt- al, de« etahetmtsche«. »t. Der «affattonshos beschitsttgte sich mg, die «Wag, eröffnet Warde, mit Eibenstock, 1b. Juni. DerOber«zarbirgische Gau« sängttbund hält am 1. und 8. Ault tu hiesiger Stadt et« größere, Sängerfest ab. Zugleich feiert der kiesige Gesang verein .Orpheus fein fünfzigjähriges Bestehe«. Dem Fest« auSschuffe gehört Herr Bürgermeister Hesse al, Ehrenvor sitzender an. Oertliche Augelegeuhette«. Aue, 16. Juni. Im städtischen Schlacht- und Vieh- Hof wird am kommenden Montag früh der erste Btebmarkt abgrhalten, mit diesem wird eine Ausstellung von Schlacht vieh verbunden, für die ein sehr starker Auftrieb zu erwar ten ist. Schon heute früh trafen Ttertransporte her ein, denen heute nachmittag wettere folgen werden. Die Eröff nung beS VtehhofeS in Verbindung mit der Schlachtvieh- ausstellung dürste für die Fleischer und Viehhändler der näheren und wetteren Umgebung große Anziehungskraft auSüben. Bockau. Herr k. Albert von der Trenk, der seit dem Jahre 1900 als Pfarrer hierselbst seine» Amte» waltet, ist vom Direktorium de» LandeSveretnS für Inner« Mission al» Nachfolger des küreltch verstorbenen ?. Wetdauer zum BeretnSgristttchm gewählt worden. Die hiesige Gemeinde wird ihren liebgewordenen OrtSpfarrer nur ungern scheiben sehen. Schwarzenberg, 16. Juni. Am heutige« Tage begeht der Obrrpostsekretär beim hiesigen Postamt« Herr Benno Lamtllo Born sei« 40 jährige» DienÜjabtläum. Mögen dem Jubilar, der sich bester Gesundheit erfreut, noch viele Jahre froher Tätigkeit beschieden sein. Athen, 1S. Juni. Kammer. Der Minister de. Aus- wärttgen Skuzr» gibt einen historische« Ueberblick über de« griechisch-rumänische« Konflikt und führt dann au», al» er zum Amte gelangt sei, habe er eine« Bruch der Beziehungen mit Rumänien vermeiden wollen. Ruß-f land habe voraeschlagen, die Verhandlungen «ach Petersburg zu verlegen, Rumänien habe sich dem aber widersetzt. Da rauf habe die griechische Regierung vorgeschlage«, dm Streit fall dem Haager Schiedsgericht zu unterbreiten. Auch die» habe Rumänien abgelehnt und sich auch einer direkten Ver ständigung widersetzt. Redner erinnert dann an di« anti- griechilchm Kundgebungen gegm die Kirche und die Ge Aohanngeorgenstadt, 15 Juni. Regerverkehr sich voraussichtlich nächsten Sonntag in unserem freund lichen ErzgebkgSstädtchrn mtwickeln,t«dem neben dem ersten «ach hier verkehrenden Leipziger Sonderzuge noch drei So«derzüge des Personal» der Chemnitzer Werkstätt« vor mittag» 8 Uhr 9 Min , 8 Uhr 49 Mi«. I«nd 9 Uhr 27 Min. hier etntreffen. Die Geschäftsinhaber rüsten für den Empfang der zahlreichen Gäste. «Haus gebracht. — Durch einen bedauerlichen Unglücksfall haben die GutS- befitzerseheleute Petschner in Langenbach bet Mühltroff ihr einzige» 1'/i Jahre alte» Kind verloren. Da» kleine Wesen ist im Schretber'schen Gute in einen Brunnen ge fallen und darin ertrunken. — Der Kaufmann Thilo Offenny, der in Lre-de« und in anderen Städten Sachsen» raffiniert« Hetrats- schwindelet«« und Betrügerei«« verübt hat, Ist t« Dresden festgenomm« worden. Er gab sich für einen vr. jur. Karl Seidel oder Paul Schmidt au» und hat viele Mädchen, denen er die Ehe versprach, «m ihre Ersparnisse gebracht. — Auf eigentümliche Weise ist am Mittwoch vormittag das .im 2. Lebensjahre stehende Kind des Bergarbeiters Schürer »in Eber-brnn« bei Zwickau um» Leben gekommen. ,iDa» Kind lag auf dem Sofa und ist, währmd e» l fich dort vermutlich hin und her bewegte, mit dem Köpft Zwischen einen vor dem Sofa befindliche« Tisch vnd ,ba» Sofa glommen, wodurch es sich erdrosselt hat. — Etn Schadenfeuer vernichtete in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag da- GutSanwesm des Gut», besitz«» Albin Männel in Stangem-rAt» bei Kirchberg, bestehend au» Hau» und Scheune- die Kalamttosen, der Tischlermeister OSkar Schöniger und Albin Schubert hatte« versichert. Entstehungsursache ist rmbckannt. — — Von der Göltzschtalbrücke bet Mylan hat sich Freitag vor mittag '/,12 Uhr ein junge» Mädchen herabgestürzt. ES lief auf der mittleren Bogenrethe bi» zur Hälfte der Strecke und stürzte sich dann in di« hoch angeschwollene Göltzsch. Die Fluten triebe» die Lebensmüde bis an das Wehr der Mechanischen Weberei von F A. Jah«. Dort wurde die Besinnungslose von einem Arbeiter au» dem Wasser gezogen. Sofort wurden Wiederbelebungsversuche angestellt, und st« waren erfreulicherweise von Erfolg gekrönt. Das Mädchen heißt Hulda Piehler, ist 17 Jahre alt und au» Reinsdorf (Reuß) gebürtig. Wie man annimmt, ist die Unglückliche durch Liebeskummer zu ihrem verzweifelten Entschlusse getrieben worden Bi» jetzt ist festgestellt, daß da» Mädchen äußer lich unversehrt davongekommen tst. Es sollen aber inn ere Ber- letzungen vorliegen, drren Folgen «och nicht zu beurteilen sind. — Der Maurnlehrling Fridolin Enk in Netzschkau, Sohn des Herrn Frtedho sgärtner Enk, verunglückte am Donnerstag auf dem Albertschen Neubau ander Elsterberger Straße. Ec war mit anderen Maurern beim Transport " " dieser auf des c wurde Serbto«» Belgrad, IS. Juni. Tegenübrr den Darlegungen beS Graft« Gol«chow»kt im BuogetmSschuß der öfterret- chtschen Delegation erklärt heute da» Regierungsorgan „Samoouprawa", die serbische Regierung sei bet de« Ab machungen mit Vvlgarien in Zuvorkommenheit gegen Oster- redh-Ungarn so weit gegangen, daß sie eins» Vorbehalt be züglich Annahme diese» vertrage» gemacht habe, wenn der selbe «in Hindernis für einen BertraaSabschluß mit anderen Staaten wäre. Auch in der Frage der Staatsbestellung m Dresden, 1S. Juni. De. Majestät ber König haben den in der Sitzung de» Schwurgerichts Dresden vom 22. Mai d. I. «ege» Morde» zum Tode verurteilten Handlungsgehilfen Arno Hoffmann au» Leipzig-Reudnttzz« lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigt - die Begnadi gung ist, wie da» ,Dr. Journ." au» zuverläfftger Quell« erfährt, deshalb erfolgt, well Hoffmann nach g«tcht»ärzüt- chem Gutachten zwar nicht geisteskrank, wohl aber willen»- schwach und geister minderwertig ist. Hai« Serbien unter Rücksichtnahme aus dir Notwendigkeit guter Bezieh»»-«« zu der N,chb««o»archtt «nd auf di« Forderungen derselbe« in »«-sicht gestellt, daß die Bestell« ««gen bei gle'chem Preise «nd gleichen Qualitäten in Oster rrich-Unaar» gemacht Werde«, ««»genommen Artilleriebestell- a«. Bezüglich der letztere« sei die Regierung an deu Bericht der militärischen Fachkommission gebunden, dieser Bericht habe sich nicht für Bestellungen au» Oesterreich- Ungam au»aesproch«, und keine serbische Regierung könnte ander» Vorgehen, auch würde kein« Skuvschtin, etn andere» Vorgehm der Regierung autgrhrißen habe«. Snserttka» Washingtoa, 1S. Juni. In seiner Mitteilung an dm Vorsitzenden der Ackerbaukommtfston de» Repräsentan- tenhause» über die Unzulänglichkeit der geplanten Bill über die Fleischbeschau gibt Präsident Roosevelt zu versteh«, daß er, fall» da» R-pläsentanteahau» die Bill in der geplante» Form annehmen sollte, zwar nicht sei« Veto «tnlegm, aber fttne Unterschrift nur gehen würbe ««ter Beifügung eines Memorandums, in welchem er es rund herauSsprtcht, daß er das Gesetz für unzureichend halte. sandtschatt in Bukarest und an die Ausweisung des grie chischen Priesters Calfat. Rumänien habe jede Genugtuung abgelehnt und drakonische fiskalische Maßnähmen ergriffen, welche sämtlich di« griechischen Untertan« treff« sollten. Diese ungerechtfertigte Haltung habe die griechische Regier ung bewog«, die Beziehungen abzubrech«. Rußland habe eS übernommen, die Interest« Griechenlands in Rumänien wahrzunehm«. Er hoffe, die Nation und die Kammer würben die Haltung der Regierung billigen und anerkenn«, daß sie alle Mittel erschöpft habe, um einen Bruch zu ver meiden. Rallis erklärt, die Opposition werde die Regierung in ihrem Kampfe zur Verteidigung der Gerechtigkeit und deS Rechte» Griechenlands unterstützen. Der Minister de» Auswärtigen weist nach, daß die von den Mächten anqe- raten« Haltung Griechenland» eine versöhnliche gewesen sei. Romanos und Stephanon verteidigen die Regierung. Mi nisterpräsident Throtokt» rechtfertigt in längerer Rebe die aufrichtige, v:rsöhnlichr und korrekte Politck der Regierung. Das Hau» «ahm mit 92 Stimmen eine Tagesordnung an, durch welche die Erklärungen ber Regierung gebilligt wer» den. Die Deputierten der Opposition hatte« den Saal ver lassen und nicht mitgestimmt. ... de« mit Stroh gedeckte» Seit«-«- »besttzert« Klar» Mr verehelicht« Unser z Feuer au», durch welche» da» Wsh»- un« und Seitengebäude vollständig etx-mr. Da» Feuer ist durch die alt«, «och me» —>e ««»gekommen D' "" ' stad ihre Sachen Anwesend: 18 Herren Stadtverordnete - Vorfitzender: Herr Seminaroberlehrer Möckel- Vertreter des RatS: Herr chvortzEintrttt in die Tagesordnung werd« vom Hm. Ob«amtsctchter vr. Gilbert und weiter Hm. Fleischer- meister Wtlhelm.Ftscher je eine Anfrage gestellt bez. Wunsch - geäußert, weg« welcher Antwort erfolgt bez. Erledigung vom Herm Bürgermeister zugesagt wird. — 3 Stadtkafsm- wochenabschlüffe, 1 SparkaffenmonatsrSschluß komm« 1« Umlauf. — 1 Schulgelderlaßgrsuch wird be». abweichend vom Rat nur teilweise bewilligt, dm Entschließungen weg« zweier anderer Staotanlagenerlaßgesuche und Schulgeld- erlasse« wirb beigetreten. — Von dem Protokolle über Re vision der Sparkasse durch Herrn Resisor Kleemann Wick» mit Befriedigung Kenntnis gmommen. — Wege« Verwen dung der Erträgnisse ber Umsatzsteuer zur Förderung von Kleinhandel und Handwerk wird dem Beschlusse des Rat» auf Ergänzung der Satzungen durch ein« bezüglich« Nachtrag betgetreten. — Die Bewilligung de» Urlaub» der städttschrn Beamt« für 1906 kommt zur Krnntnt». — 1 Feldpachtübertragung wegen Felder in Schneeberger Fl«r wird nach dem RatSbeschluffe bewilligt. — Der völlig« Einziehung de» Nebenweg» längst der Hartenstetner Straß« auf die Adjrzenz bestimmter Flurstücke wird, soweit nötig, zugestimmt. — L» komm« die Erhebungen und Ent schließungen de» Brurusschuffe» und RatS wegen der durch Hochwasser am 19. und 25. Mat d. I. an öffmtlthen «nd privat« Grundstücken, Wegen, Brücken im Stadtgebiet entstandenen Schäden zum Bortrag. ES wird erörtert, in wieweit eine Alarmierung bet Feuerwehr notwendig oder doch zweckmäßig gewesen wäre und wird dem RatSbeschluffe beizetreten, daS Eingreifen der freiwilligen Feuerwehren in ähnlichen Fällen durch Vereinbarung« und Instruktion für die Zukunft sofort zu regeln. Es komm« zur Kenntnis die Maßnahm« des RatS, nach welchen 1) otr Sicherung de» GrteSbacheS im Stadtgebiet durch Futtermauer und Sohlpflaster den Uftranltegern auferlegt werden soll, 2) die Wiederherstellung der Grundstraßenbrücke im Rahm« der unmtltäbar bevorstehenden Herstellung der Grundstraße erfolgen soll, 3) die Beschädigung« en der VerbtndupgS- straße nach dem Wolfsberge auf städtische Kosten zum größer« Teile erfolgen soll, 4) von einer Sammlung für Beihilfen zur Ausbesserung von Schäden an Privatgrundstücken abgesehen werd« soll, während über Beihilfen aus städtischen Mittel« Entschließung je nach der Lage des Etnzelfall» bet besonderer Bedürftigkeit gefaßt werd« wird. Wetter werd« die Kost« für Anlegung einiger Schntttgertnne und für Verlängerung einer Schleuß« im Roftntal, für besondere vorliegende Baut« im Graben der oberen Hartenstetnerstraße ver- willigt. — ES komm« die Verhandlungen zum Vortrag, welche wegen Auswahl eines Bauplatze» für d« Neubau eines Amtsgerichts in Schneeberg mit dm Vertrete« der Staatsbehörden gepflogen Word« find. Dem Verkaufe de» gewählten Bauplatze- au dem Siegelgutwege oberhalb de» Gettnerpark» wird nach den Beschlüssen deS BauauSschusse» und RatS einstimmig -«gestimmt, ebenso werden alle Neb«- abmachungen wegen der Adjazenzverhältniffe genehmigt. — Dem Pächter des Gerberguts wird nach der Befürwortung des BauauSschuffes und nach dem RatSbeschluffe ein wei terer Beitrag zur Reparatur eines Göpels bewilligt. — Vie Vorbereitungemaßnahm« wegen des vr. Eurt Geitner- Bade» zweck» Wahl de» Bauplatzes als die Besichtigung der zum Vorschlag gekommenen Plätze durch etn« Bausach verständigen, Vie Beauftragung eines Waffersachverständtg« mit dem Obergutachten über die Wafferverhältttiffe werd« mttgeteilt. Bis zum Eingang der ausstehenden Gutacht« wirb Entschließung ausgesetzt. — Hierüber «erd« noch folgende nicht auf der Tagesordnung steh «de Beratungs- gegenstände mit Einverständnis des Kollegium beraten. — Beitrag zu den Kost« der im Juli kattftndenden Lehrer- konftrenz des Schulbezirks Schwarz« berg wird nach de» RatSbeschluffe bewilligt. — Dankschreiben de» AuSschuffe» für Errichtung eine» Köniz Albert - Denkmals kommt zur Kenntni». — Gutachten be» hygienischen Institut» der Uni versität Leipzig über die Analyse, chemische und bakteriolo gische Untersuchung de» LrttungSwaffer» der städtisch« Wasser leitung kommt zum Bortrage. Da» Gutachten stellt da» Leit- ungSwaffer als recht gut und ziemlich einwand-frei fest. — Kost« für Reparatur« am Moßzrab« zufolge de» Hoch wasser» der letzt« Zett al» verschiedene bereits ftrttggestrllte Ma »erbauten, sowie für die umfänglichere Dammruffchung im Hoh« Holz werden nach den Ergebnissen der Befliß ttgung vom 14. Juni d. I bewilligt — Hierüber Werd« mehrere Punkte in geheimer Sitzung erledigt. bände der WirtswaftSbesttzni« i« Oberstützenarü« s" hm» mtt Schei— äschert wurde. Dz ^ ... ... ., Lehm geb,ute Esse ««»gekommen Die Besitzerin hat nicht verfichert, jedoch sied ihre Gache« sämtlich gerettet Word«. Der im Setttngebäude wohnenden Witwe Leistner, welche versichert hat, find Vette« und diverse Möbel» und Kleidungsstücke verbrannt. * — (Wie leicht «an Fremdenlegiouär werde« kam».) Der 19jährige Uhrmacher Schönherr au» Schönheider hammer kam tm Frühjahr 1901 auf seiner Wanderung nach Metz. Dort grelle sich etn Man« zu ihm, der reichlich Essen und Wein für de« unerfahren« Jüngling bezahlte, sodaß dieser einen Mordsrausch bckam. At» Schön herr wieder erwachte, befand er sich auf französischem Bod« in militärischem Gewahrsam. Er »ar einem Werber der Fremdenlegion tu die Hände gefall«, der e» oerstmde« hatte, den jung« Mann in der Weinlaune zum Eintritt in di« Fremdenlegion anzuwerbe«. An demselben Tag« mußte Schönherr mtt einem Schub «ach Algier. Spätet teilte er der sächsisch« Militärbehörde mtt, er werde sich nach Ablauf seiner 5jährige« Dienstzett sofort in Deutsch land stellen. Er hat Wort gehalten. Im Mai d. I. stellte " er sich in Chemnitz, seinem früheren Wohnorte. DaS Land gericht glaubte sein« Angaben nnd sprich ihn von ber Anklage wegen Verletzung der Wehrpflicht frei. Rußland. Petersburg, 15. Juni. Die Sitzung ber Duma wurde heute um 11 Uhr 35 Minuten unter dem Vorsitze des Fürsten Dolgorukow eröffnet. Bet den Debatt« über die Agrarfrage erzählt Syrtlanoff von Lanbräubrrei«, die tm Gebiete der Baschkiren vorgekomm« sei« «nd wobei der FiSkuS Geld verdient Hobe. Nach Ablauf von 10 Minuten, die mtt einer Sanduhr gemessen wurden, wurde ber Redner vom Präsident« unterbrochen. Abgeordneter Aezersly stellte darauf den Antrag, baß d« Baue« alle der Kirche «nd dem FiSkuS gehörigen Güter, sowie alle kafferlichen Domänen umsonst übergeben werden sollten, damit so gezeigt werde, daß die Duma auf der Zwmgrent- eignung bestehe, ohne die Ausführung« der Minister zu beobachten. Im weiter« Verlaufe der Sitzung wird eine, Interpellation über die gestrig« Vorgänge in Bialystock eines großen Steines beschäftigt, als ihm dieser etngebracht, deren Besprechung große Erregung hervorruft. Bein fiel, wodurch der Unterschenkel gebrochen Verschiedene Abgeordnete halten heftige Red«. Aladjin Der^Verunglückte wurde in daS Krankenhaus schlägt eine Tagesordnung vor, nach welcher die bereits ge bildete Kommission zur Untersuchung ungesetzlicher Akte der Regierung zwei ihrer Mitglieder nach Bialystock entsenden solle, um die Ursache der Ruhestörung« ftstzufiellen. Nach einer von dem Popen Afanaffiet gegen die antisemitische Presse gehaltenen Rede nimmt die Duma den Antrag Aladjtn einstimmig an. Um 7 Uhr vertagt fich die Duma bis Montag. Petersburg, 15. Juni. Geste« wurde, wie au» Bialystok gemeldet wird, auf eine katholffche Proz-ffton eine Bombe geworf«, durch deren Explosion mehrere Personen getötet wurien. Ferner wurden auf eine ruf- stisch. orthodoxe Prozession von einem Dache aus R-vol- verschüffe abgegeben und dabet etn Geistlicher verletzt. Da der Verdacht der Täterschaft auf die Jud« fiel, über- fiel die Menge die jüdischen Häuser. Infolgedessen kam e» zu heftig« Krawall«, in deren Verlauf Militär eingrtff, und Salven abgab. Etwa 200 Warenlager wmdrn dabet zerstört. Die Zahl der Opfer steht noch nicht fest - man schätzt sie auf etwa 30 Tote und einige Hundert Verwundete. In einem Teil der Bevölkerung ist der Glaube verbreitet, daß die Urheberschaft ber Unruhen der sogenannt« .schwar zen Sotnte" zuzuschretben sei, daß aber der Verdacht auf Vie Jud« gelenkt wurde. Demgegenüber verbreitet die Petersburger Telegraphen-Agentur folgende amtliche Dar stellung au» Bialystok: Die gestrigen Unruh« brachen aus, als eine orthodox« und eine katholische Prozession von einem Balkon durch Jud« beschoss« wurden. Militär antwortete mtt Schüssen. Di« Jud« schleudert« auf die flüchtenden Teilnehm« der Prozession« Bomb«. Während der ent stehenden Panik wurden Kinder niedergetreten. Sin katho lischer Priest« soll getötet sein. Da» Postamt und btt Rentei wurden beschoss«. Der Postverkehr ist eingestellt. b« Dnyftts-Angrlegenhett. Die Sitzung war der Prüfung de» von de» Smjor Targr» tm «»ftmge be» KrkHlministrr» vorgelegt« geheim« militärische« Dossier» gewidmet und wurde um 2 Uhr geschloffen. In der morgige« Sitzung soll die Prüfung de» dipwmottich« Dossier» erfolg«, di« von einem Vertret« de» Minister» de» Anne« vorgelegt Werd« w rd. Spants«. Sa« Seba sttan, 15. Juni. La«t Mitteilung de» Königlichen Hofmarschallamte» wird die spanische König»- familie Anfang Ault «ach Schloß Mtmmar komm«. Für August plant ver König ein« Kreuzerfahrt m Bord der Gtcawa, auf der er englische, belgische, holländische «nd dänische Höfe besuche» will. Darm soll sich tm September ein Aufenthalt in San Sebastian schließ«.