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arbeitet wird, während in der Reprise nur Teil B und C erscheinen und Teil A dann wieder die Coda bildet. Und wie erfüllt Brahms diese Form mit leben diger, erfühlter und klingender Musik! Ernste Heiterkeit, heiterer Ernst, echter Brahms. Das Adagio: Ernst und nachsinnend die Musik, erfüllt von Wissen um Schmerz und Trauer. Eine Alphornweise erklingt: Die Weite des Raumes scheint sich zu öffnen. Pastoralklänge wechseln mit einem dunklen Strömen der Musik. Hell und dunkel, wieder echt Brahms. Dritter Satz: Wieder wird der Grundklang der Heiterkeit durchweht von einem Zug leichter Wehmut. Es ist ein Lächeln unter Tränen mit der Gewißheit, daß alles gut wird. Das Allegretto grazioso wird durch ein Presto abgelöst. Ein Finale ohne Pathos. Der lichte Grundcharakter der Sinfonie wird bis zur letzten Note durchgehalten. Klar ist die klassische Sinfonieform zu erkennen. Ein optimistischer Schlußrhythmus führt die Sinfonie im „fortissimo“ zu ihrem strahlenden D-Dur-Höhepunkt. Eine „anmutig gewobene Märchenerzählung“ ist die „Zweite“ von Brahms genannt worden, ein „romantisches Naturbild“, „lächelndes Leben“ — der Hörer wird etwas von diesen Stimmungen verspüren. Textliche Mitarbeit: Gottfried Schmiedel Literaturhinweise zu Brahms: a) Kurt Blaukopf, „Lexikon der Symphonie“ im Verlag Arthur Niggli (Teuffen/ St. Gallen und Wien), 1957. In Bibliotheken zu entleihen. b) Hildegard Jäckel— Gottfried Schmiedel, „Bildnis des schaffenden Künstlers“ (Rudolf Kempe bei der Einstudierung der 2. Sinfonie von Johannes Brahms), im Verlag VEB Breitkopf und Härtel, 1954. Im Buchhandel erhältlich. Zu Beethoven: a) Richard Petzoldt „L. v. Beethoven, sein Lehen in Bildern“, VEB Bibliographi sches Institut Leipzig, 1952. b) „Beethovens Briefe und Aufzeichnungen“, Inselbücherei Nr. 241, Leipzig 1952. c) „Beethoven im Gespräch“, Inselbücherei Nr. 346, Leipzig 1952. a, b und c im Buchhandel erhältlich. Siehe auch die Literaturhinweise in den Programmeil zum 1. und 2. Konzert des Beethoven-Brahms-Zyklus der Dresdner Philharmonie. Vorankündigung: Sonnabend, 1. Februar 1958, 19.30 Uhr, Anrecht A 1 Sonntag, 2. Februar 1958, 19.30 Uhr, Anrecht A 2 5. Philharmonisches Konzert Gastdirigent: Romanus Hubertus, Krefeld —Mönchen-Gladbach A. Roussel: Bacchus et Ariane (Erstaufführung) M. Mussorgski-Ravel: Bilder einer Ausstellung P. Tschaikowski: 5. Sinfonie e-Moll Einführungsvorträge jeweils 18.30 Uhr Achtung! Nächstes B-3-Konzert am Montag, dem 10. Februar 1958, 19.30 Uhr 6027 Ro 111-9-5 158 IV Ag 009/58